|
Holländischer Blitzstart war nicht mehr ganz einzuholen
Deutsche 3:4-Niederlage im Endspiel von Valencia / Positives Turnierfazit des Trainers
25.04.2011 - Einem gegnerischen Blitzstart mit zwei Toren in den ersten sechs Minuten rannten die deutschen Spielerinnen im Endspiel der U18 engagiert und leidenschaftlich hinterher, am Ende reichte es aber doch nicht ganz, und sie mussten sich den Niederlanden mit 3:4 (1:3) geschlagen geben.
Zwei individuelle Fehler in der deutschen Abwehr schnappten die raffinierten holländischen Stürmerinnen dankbar auf und machten daraus eiskalt das 2:0 bereits nach sechs Minuten. „Dieser Fehlstart hat unsere Mannschaft schon verunsichert und zu technischen Fehlern geführt, die wir bei diesem Turnier sonst nicht gesehen haben“, sah Bundestrainer Valentin Altenburg von außen mit Sorgen. Trotzdem registrierte er auch, wie sich seine Schützlinge mit der Zeit stabilisierten und besser mit dem holländischen Druck zurecht kamen. Aber noch ehe an zwingende eigene Offensivaktionen zu denken war, gab es hinten weitere brenzlige Situationen. Zunächst bewahrte Torhüterin Lisa Schneider mit einem „sensationell gehaltenen, weil sehr gut geschossenen Siebenmeterball“ (Teammanagerin Michaela Scheibe) ihr Team vor dem 0:3 (16.). Das dritte holländische Tor kam dann aber zehn Minuten darauf nach einer krachenden argentinischen Rückhand.
Ein erstes Erfolgserlebnis hatte die deutsche Mannschaft in der letzten Minute der ersten Halbzeit, als Sabine Knüpfer eine Strafecke zum 1:3 verwandeln konnte. Die Aussichten auf eine Aufholjagd erfuhren in der 48. Minute einen jähen Dämpfer, als ein holländischer Flankenschlag von Lara May unglücklich und unhaltbar über Lisa Schneider ins Netz abgefälscht wurde. Dass sich die DHB-Auswahl nach dem 1:4 nicht ihrem Schicksal ergab, sondern bis zur zur letzten Sekunde alles gab und ordentlich Druck nach vorne entwickelte, spricht für ihre große Moral. Belohnt wurde sie dafür durch Knüpfers zweites Eckentor (58.) und das 3:4 durch Sophie Mayen. Das dritte deutsche Tor fiel allerdings erst wenige Sekunden vor der Schlusssirene, so dass der niederländische Sieg nicht mehr in Gefahr geriet.
Der Spielfluss beider Teams wurde im Übrigen durch das spanisch-englische Schiedsrichtergespann immer wieder unterbrochen. Zahlreiche grüne und gelbe Karten führten zu Dezimierungen auf beiden Seiten. „Das war leider eine glatte Sechs, was die heute gepfiffen haben“, ärgerte sich Michaela Scheibe.
Nicht zum Einsatz kamen TW Nathalie Kubalski und Katharina Köhler.
Der Bundestrainer zog ein positives Turnierfazit: „Wir haben in allen vier Spielen gutes, attraktives und dynamisches Offensivhockey gezeigt, das wir leider nicht immer über 70 Minuten durchhalten konnten. An dieser Kraft müssen wir noch arbeiten, ebenso wie an der zweiten Baustelle, dem Verteidigen vor und im eigenen Schusskreis. Trotz der zwei Niederlagen gegen die Niederlande denke ich, dass unser Spiel gegen sie immer erfolgreicher und der Abstand immer geringer wird.“ Valentin Altenburg hat nach eigenen Angaben „viele wertvolle Erkenntnisse für die weitere EM-Vorbereitung mitgenommen“. In Sachen Nominierung wollte sich der U18-Coach nicht in die Karten gucken lassen: „Das Osterteam ist noch nicht die Mannschaft für die Europameisterschaft. Da müssen alle Beteiligten noch weiterarbeiten.“
Tore:
0:1 Niederlande (4.)
0:2 Niederlande (7m, 6.)
0:3 Niederlande (26.)
1:3 Sabine Knüpfer (E, 35.)
-----------------------
1:4 Niederlande (48.)
2:4 Sabine Knüpfer (E, 58.)
3:4 Sophie Mayen (70.)
E: 4 (2) / 3 (0)
7m: 0 / 2 (1)
|
