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Hallen-WM: Deutsche Herren kassieren erste WM-Niederlage
10. Februar, Hallen-WM, in Poznan: Polen - Deutschland 3:2 (1:0)
10.02.2011 - Die deutschen Herren haben im vierten Gruppenspiel bei der Hallen-Weltmeisterschaft gegen Gastgeber Polen ihre erste WM-Niederlage der Geschichte hinnehmen müssen. In der rappelvollen Messehalle in Poznan siegte der zweifache Vize-Weltmeister durch zwei Tore des Ex-Großflottbekers Dariusz Rachwalski und einen Siebenmetertreffer von Szyplik mit 3:2 gegen ein DHB-Team, das mit zwei späten Toren von Christopher Zeller und Thilo Stralkowski die Partie fast noch gedreht hätte. Die Deutschen brauchen am Freitag um 17.30 Uhr gegen den Tabellenvierten Kanada einen Sieg, um trotzdem sicher im Halbfinale zu stehen.
Olympiasieger Christopher Zeller kommentierte das Spiel so: „Wir hatten allein in den letzten zehn Minuten fünf Hundertprozentige, bei denen wir zum Teil noch zu verspielt agieren, noch mal abspielen statt den Ball einfach rein zu tun. Das war etwas zu sorglos. Es ist natürlich immer doof zu verlieren, aber letztlich wissen wir genau, dass uns in diesem Spiel nicht die Polen geschlagen haben, sondern dass wir selbst die Partie verloren haben. Wir haben gesehen, wo unsere Schwachstellen gegen eine derart tief stehende Raumdeckung sind und haben auch gute Ansätze gesehen, wie wir das in einem nächsten Spiel besser machen können. Insofern sehe ich die Niederlage zu diesem Zeitpunkt des Turniers sogar positiv. Wir können da für die Schlussphase der WM ganz viel rausziehen!“
In der sehr gut besuchten Messehalle in Poznan sahen die Zuschauer eine erste Halbzeit mit viel Tempo, die allerdings arm an Toren war. Die Gastgeber begannen, sicher auch euphorisiert von der lautstarken Unterstützung, sehr druckvoll, hatte die ersten Kreisszenen der Partie, ohne jedoch das deutsche Tor in gefährden zu können. Die größte Chance der Anfangsphase hatte Oskar Deecke, der allein vor dem polnischen Torwart auftauchte, rechts vorbei ging, aber auch das Tor ganz knapp rechts verfehlte.
So blieb es auch. Die Polen, immerhin Vize-Weltmeister von 2003 und 2007, agierten auf Augenhöhe mit dem Weltmeister, aber Deutschland hatte durch Matthias Witthaus, der ebenfalls nur knapp rechts verzog, und durch Christopher Zeller, der mit einem Schlenzer von rechts überweg schoss, die deutlich besseren Chancen. Doch auch Zellers erste Ecke ging knapp rechts oben am Toreck vorbei. Das Auslassen dieser guten Chancen wurde bestraft.
Die Polen kamen besser auf, und in ihrer besten Phase holten sie zwei Ecken, von denen der Ex-Großflottbeker Dariusz Rachwalski die zweite Ecke von rechts hoch verwandelte. Stralkowski sorgte zwar vor der Pause noch zwei Mal für Gefahr, aber das erste Tor wollte einfach nicht fallen. Nach dem Wechsel bereitete Christopher Zeller eine Großchance vor, wurde rechts im Kreis gefoult, so dass es Ecke hätte geben müssen. Sein Abspiel dadurch zu ungenau.
Ein Fehler der Schiedsrichter begünstigte im Gegenzug das 2:0 der Polen, als ein Pass von rechts über die deutschen Schläger zu Rachwalski in die Mitte gepasst wurde, der dann nur noch einschieben musste. Die Deutschen kamen danach immer stärker auf. Doch auch zwei weitere Strafecken fanden nicht ihr Ziel. Stralkowski schoss zu ungenau zentral auf den Keeper und Fürstes Schlenzer wurde auf der Linie gehalten. Im Konter holten dann auch die Polen ihre dritte Ecke, die allerdings knapp links am Tor vorbei ging.
Eine Überzahl-Minute nach Grüner Karte Mikula konnte Deutschland nicht nutzen, dann kam Pech hinzu, denn Deecke traf mit einem Schlenzer von links nur den Pfosten. Im Gegenzug touchierte Jacobi den im Konter angreifenden Michal Raciniewski und kassierte eine Siebenmeterentscheidung gegen sich. Karol Szyplik nutzte die Chance zum 3:0. Bei 5’55 Minuten auf der Uhr brachte Markus Weise nun Tobias Hauke für Nico Jacobi als spielenden Keeper, aber gegen die zu Sechst am eigenen Kreis stehenden Polen waren die Räume extrem eng.
Immerhin gab es die vierte Ecke drei Minuten vor Ende, die Zeller links oben zum 3:1 einschlenzte. Benny Wess hatte nur kurz darauf eine Hundertprozentige links von Kreisrand, scheiterte aber an Chyla im Tor. Eineinhalb Minuten vor Ende verkürzte Stralkowski mit einem Schlenzer mittig im Kreis auf 2:3. Dann hatte der Mülheimer aus kurzer Distanz die Ausgleichschance, die aber Chyla vereitelte. 30 Sekunden vor Ende übersah Schiedsrichter Ged Curran direkt vor seinen Augen eine letzte klare Ecke für das deutsche Team, als ein Pole im Kreis Fuß machte. So blieb es beim knappen Sieg der Gastgeber in diesem Vorrundenmatch.
Tore
1:0 Dariusz Rachwalski (KE, 16.)
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2:0 Dariusz Rachwalski (25.)
3:0 Karol Szyplik (7m, 34.)
3:1 Christopher Zeller (KE, 38.)
3:2 Thilo Stralkowski (39.)
Ecken:
Polen 3 (1 Tor) / Deutschland 4 (1 Tor)
Grüne Karten:
Polen 1 (Artur Mikula, 32.) / Deutschland -
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