Hallen-WM-Semifinale: Herren erteilen Ex-Europameister Russland eine Lehrstunde
Sa., 12. Februar, Halbfinale in Poznan: Deutschland – Russland 10:0 (7:0)
12.02.2011 - Die deutschen Herren haben mit einer beeindruckend souveränen Vorstellung bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Poznan das Finale erreicht. Gegen Russland gelang nicht nur die Revanche für das 2008 verlorene EM-Finale, mit 10:0 (7:0) wurde den Ex-Europameistern nach allen Regeln der Kunst eine Hallenhockey-Lehrstunde erteilt. Thilo Stralkowski, Oskar Deecke (je 3), Christopher Zeller, Florian Woesch, Benjamin Wess und Matthias Witthaus erzielten die Tore. Der Gegner am Sonntag im Endspiel um 15 Uhr wird in Poznan ab 20.30 Uhr zwischen Polen und Österreich ermittelt.
Bundestrainer Markus Weise: „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit diesem Spiel. Auch weil die komplette Mannschaft heute besonders in der Defensive sehr gut gearbeitet hat. Entscheidend war, dass wir mit unseren schnellen drei Toren den defensiven Spielplan der Russen recht bald ad Absurdum geführt haben. Unser eigener Spielplan mit schnellen Kombinationen gegen deren defensives System ist in der Folgezeit exzellent aufgegangen.“
Keine Minute war vor rund 1.800 Zuschauern in der Posener Messehalle vergangen, da hatte Oskar Deecke den Russen im Aufbau einen Ball abgenommen und flach links im Eins-gegen-Eins gegen den Keeper zur Führung verwandelt. Die Russen hatten in der 2. Minute ihre erste von ganz wenigen Torchancen, die aber rechts weit am Tor vorbei ging. Besonders der sehr aufmerksam mitspielende Torwart Nicolas Jacobi erstickte nahezu jede kleine sich bietende Chance der Russen schon im Keim.
Ein Traumtor von Rekord-Nationalspieler Matthias Witthaus, der aus der linken Ecke einen Vorhand-Abpraller rechts oben in den Winkel des russischen Tores setzte, brachte schon bald das 2:0 (2.). Und eine weitere Minute später fand ein flacher Ball von Florian Woesch unter Mithilfe eines russischen Schläger flach den Ball zum 3:0 ins Tor. Des Vize-Europameisters von 2010. In der Fole hatten die Russen einfach nur Glück, dass die vielen Chancen im Dauerpressing der Deutschen nicht schon früher eine höhere Führung erbrachte.
Die Deutschen degradierten die tief stehende Abwehr der Russen zum Zuschauen, während sie drum herum kombinierten. Auch eine Auszeit nach 13 Minuten änderte nichts am nur destruktiven System der Russen. Die DHB-Auswahl zog das Tempo schließlich noch einmal an. Deecke wuchtete einen Schlenzer vom rechten Kreisrand zum 4:0 unter die Latte. Dann legten Stralkowski und Benjamin Wess, beide nach toller Vorarbeit von Fürste, und letztlich erneut Stralkowski mit einer Strafecke noch vor der Pause zum 7:0 nach.
Das russische Team stand auch nach der Pause mit allen sechs Spielern tief in der eigenen Hälfte und wartete auf Fehler – die nicht kamen. Nach ein paar Minuten gaben die Deutschen den Ball dann ein paar Mal ins russische Toraus, um die Gegner zu eigenen Aufbauaktionen zu verleiten. Immerhin gab es in der 27. Minute tatsächlich die erste Strafecke für die Osteuropäer, die aber von der Ablage vorbei geschossen wurde. Christopher Zeller machte es in der 32. Minute mit der zweiten Ecke der Deutschen besser, erhöhte auf 8:0. Jetzt wechselte der russische Trainer seinen Ersatzkeeper ein.
Deecke schraubte im Konter das Resultat auf 9:0 hoch. Dann holte Markus Weise Nico Jacobi vom Platz, um mit Max Müller als spielendem Keeper noch die taktische Überzahl zu trainieren. Die Russen nutzten auch das nicht – und fingen sich in der 39. Minute durch Stralkowski die Höchststrafe: das 0:10! Dabei blieb es bis zum Abpfiff.
Tore:
1:0 Oskar Deecke (1.)
2:0 Matthias Witthaus (2.)
3:0 Florian Woesch (3.)
4:0 Oskar Deecke (15.)
5:0 Thilo Stralkowski (16.)
6:0 Benjamin Wess (19.)
7:0 Thilo Stralkowski (KE, 20.)
---------------------
8:0 Christopher Zeller (32.)
9:0 Oskar Deecke (34.)
10:0 Thilo Stralkowski (39.)
Ecken:
Deutschland 2 (2 Tore) / Russland 1 (kein Tor)
|