Das Führungstor durch Sabine Knüpfer reichte dem deutschen Team nicht zum Sieg. Foto: Bianca Röder
Nach Führung die Kontrolle verloren
1:2-Niederlage gegen Niederlande im dritten EM-Testspiel
26.06.2011 - Mit einer 1:2-Niederlage schloss die deutsche U18 die EM-Testserie gegen die Mädchen der Niederlande ab. Beim Spiel in Viersen ging die deutsche Mannschaft nach torloser erster Halbzeit durch Sabine Knüpfer in Führung, geriet dann aber innerhalb von vier Minuten in Rückstand. Die ersten beiden Partien in Mönchengladbach waren 0:2 und 1:1 ausgegangen. „Vielleicht haben wir heute ein wenig zu viel probiert. Letztlich haben wir nach dem 1:0 die Kontrolle über die Partie verloren. Erst nach dem 1:2 lief unser Spiel wieder besser“, meinte Bundestrainer Valentin Altenburg.
Wie schon in den ersten beiden Vergleichen der beiden vielleicht besten europäischen U18-Teams entwickelte sich auf der Anlage des Viersener THC eine sehr schnelle, vom Spieltempo her andauernd hochklassige Partie. Dass in der ersten 35 Minuten keine Treffer fielen, hatte etwas mit dem Schusspech auf beiden Seiten zu tun. So trafen die Holländerinnen nach 13 Minuten ebenso die gegnerische Torlatte wie nach 17 Minuten Laura Saenger bei einer deutschen Strafecke. Die Torlosigkeit zur Halbzeit lag aber auch an den starken Torhüterinnen. „Nathalie Kubalski hat wieder ein richtig starkes Spiel gemacht“, lobte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe die deutsche Keeperin.
Ein toller Angriff, den Sabine Knüpfer dann argentinisch abschloss, brachte nach 42 Minuten die nicht unverdiente deutsche 1:0-Fühurng. Der erstmalige Rückstand innerhalb der Serie weckte den holländischen Ehrgeiz. Die nächste Viertelstunde stand das DHB-Team plötzlich gewaltig unter Druck, konnte längst nicht mehr so gut den Ball kontrollieren. Und fast folgerichtig hatten die Holländerinnen dann auch ihre Erfolgserlebnisse. In der 53. Minute verwandelten sie eine Ecke zum Ausgleich, vier Minuten darauf erfolgte ein Siebenmeterpfiff, „über den man streiten kann“ (Scheibe). Torhüterin Kubalski hatte bei einer Abwehraktion zwar den Ball, aber auch eine holländische Angreiferin am Bein getroffen. Den Strafstoß nutzten die Gäste zum 1:2.
Die deutsche Mannschaft erlangte danach zwar wieder Kontrolle, schaffte es aber in der verbleibenden 13 Minuten nicht mehr zum Ausgleich. Vor allem bei den Strafecken klemmte es. Immerhin neun Versuche hatte man. „Aber meistens stimmten die Details in der Ausführung nicht“, so Scheibes Erklärung der Erfolglosigkeit aus der Standardsituation.
Trotz der verlorenen Testserie zog der Bundestrainer ein zufriedenes Fazit. „Die Entwicklung als Mannschaft, aber auch der einzelnen Spielerinnen in einem langen Prozess ist wirklich sehr gut. Wenn man sieht, dass wir vor zwei Jahren den Holländerinnen fast nur hinterher gelaufen sind und heute phasenweise die Spiele gegen den Marktführer in Europa und der Welt dominieren, dann ist das eine gute Erkenntnis und zeigt uns, dass wir auf dem Top-Level angekommen sind“, so Valentin Altenburg.
Nicht zum Einsatz kam wie schon in den beiden NL-Partien zuvor Hannah Gablac. Um ihre gesundheitliche Genesung nicht zu gefährden, wird die Mannheimerin weiter geschont. Ihren Platz im deutschen EM-Aufgebot wird Jana Gonnermann einnehmen. „Aber Hannah wird in Bremen und in Utrecht als 19. Spielerin dabei sein“, sieht sie Valentin Altenburg weiterhin eng zum Team gehörend. Die letzte Vorbereitungsstation vor der EM ist Bremen. Dort wird das deutsche Team von Freitag bis Sonntag drei Spiele gegen England bestreiten.
Tore:
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1:0 Sabine Knüpfer (42.)
1:1 Niederlande (E, 53.)
1:2 Niederlande (7m, 57.)
E: 9 (0) / 5 (1)
7m: 0 / 1 (1)
Grün (2 Min.): 2 x NL
SR: Max Lehrke, Denis Scharwächter
Fotos: Bianca Röder
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