Deutsches U18-Team bezwingt französische Juniorinnen
3:2-Sieg gegen einen lange Zeit athletisch überlegenen Gegner / Sonntag spielfrei
28.07.2012 - Auch das zweite Spiel im Rahmen des Deutsch-Französischen Jugendwerks in Lille konnte die deutschen U18-Mädchen für sich entscheiden. Nach dem gestrigen 6:0-Auftaktsieg gegen Gastgeber Frankreich gab es heute Abend ein 3:2. Bemerkenswert dabei, dass der DHB-Auswahl von Bundestrainer Akim Bouchouchi diesmal der komplette französische C-Kader gegenüberstand. „Das war eine ganz andere Hausnummer als unser gestriger Gegner. Deshalb ist unser Sieg umso erstaunlicher“, meinte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe. Franziska Schradi, Emma Nolting und Stefanie Schneid wandelten zwei Rückstände noch zum Erfolg um.
Schon beim Aufwärmprogramm wurde der deutschen Delegation klar, dass es ein ganz anderes Spiel geben würde als am Freitag. „Da stand uns ein Gegner gegenüber, der alles viel professioneller anpackte. Schließlich befindet sich die französischen Juniorinnen auch in der Vorbereitung auf die U21-Europameisterschaft Ende August“, so Michaela Scheibe. Die deutschen Spielerinnen bekamen es sofort nach Anpfiff zu spüren, wie die im Schnitt zwei Jahre älteren Gegnerinnen ihre körperlichen Vorteile ausspielten. Frankreich machte höllischen Druck. Das „irre Pressing“ (Schreibe) der Gastgeberinnen erzwang nach sieben Minuten regelrecht die Führung, als die deutsche Mannschaft im eigenen Viertel zu einem Ballverlust provoziert wurde.
Erst allmählich gelang es der DHB-Truppe, Lösungen und Wege gegen den früh attackierenden Gegner zu finden. Nach einer Viertelstunde klappte es dann sogar einmal mit eigenem Torerfolg. Nach einem über die rechte Seite schön vorgetragenen Angriff hielt die in der Mitte mitgelaufene Franziska Schradi in den harten Flankenschlag ihren Schläger und sorgte so für die entscheidende Ablenkung zum 1:1.
Doch noch vor der Halbzeit brachten sich die Französinnen wieder in Front, als sie mit einem Schlag bei der zweiten Strafecke Torhüterin Rosa Krüger zum verdienten 2:1 überwanden. Akim Bouchouchi forderte seine Schützlinge in der Pausenbesprechung auf, im zweiten Durchgang vor allem auch körperlich besser dagegen zu halten. Seine Spielerinnen folgten der Vorgabe auf eindrucksvolle Weise. Die in der ersten Hälfte noch teilweise deutlichen Nachteile wurden durch großen Einsatz jetzt wettgemacht.
Schon früh markierte Emma Nolting den Ausgleich. Von rechts war die Braunschweigerin in den französischen Kreis eingedrungen, ihr erster Schuss wurde von der Torfrau noch pariert, doch Nolting setzte energisch nach und verwandelte im Nachschus zum 2:2.
„Mit einem Unentschieden wären wir nach diesem Spielverlauf schon zufrieden gewesen“, sagte Michaela Scheibe zur Erwartungshaltung. Doch es sollte noch besser kommen. Acht Minuten vor Ende bewies Stefanie Schneid im Gestochere vor dem gegnerischen Tor Vollstreckerqualitäten und brachte den Ball zum 3:2-Endstand über die Linie.
Im deutschen Lager ist man nun froh, einen spielfreien Sonntag zu haben, ehe es am Montag wieder gegen Frankreichs U18 geht und am Dienstag ein zweites Mal der französischen U21-Auswahl gegenüber stehen. Michaela Scheibe: „Da werden wir uns warm anziehen müssen. Denn denen hat es überhaupt nicht gefallen, dass sie gegen eine U18-Mannschaft verloren haben.“
Aus dem 18er-Kader pausierten heute TW Emma Seng und Anna Krause.
Höchste Anstrengungen will das deutsche Lager nun erst einmal unternehmen, die technischen Voraussetzungen zu schaffen, ab Sonntagabend die Livestream-Übertragungen der deutschen Hockey-Olympiateams via Internet ansehen zu können.
Tore:
1:0 Frankreich (7.,)
1:1 Franziska Schradi (15.)
2:1 Frankreich (E, 31.)
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2:2 Emma Nolting (40.)
2:3 Stefanie Schneid (62.)
E: 5 (1) / 5 (0)
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