Zum Abschluss unglückliche 0:1-Niederlage gegen französische U21
Siegtor umstritten / Bundestrainer Akim Bouchouchi sah „großen Schritt nach vorn“
31.07.2012 - Nach drei Siegen erwischte es die deutsche U18 im vierten und letzten Spiel beim Deutsch-Französischen Jugendwerks in Lille doch noch. Gegen die französischen Juniorinnen gab es heute Mittag eine unglückliche 0:1-Niederlage. Das Siegtor der Gastgeberinnen fiel bereits nach sieben Minuten durch ein Strafeckentor, „das eigentlich gar nicht hätte anerkannt werden dürfen“, wie Bundestrainer Akim Bouchouchi zum Bogenlampenschuss, bei dem sich der Ball beim Überqueren der Torlinie noch deutlich über Bretthöhe befand, anmerkte.
Die französische U21-Auswahl, die am Samstag 2:3 gegen die im Schnitt zwei Jahre jüngere deutsche Mannschaft verloren hatte, wollte eine zweite Niederlage unter allen Umständen vermeiden. Hart und körperbetont gingen die Gastgeberinnen von Beginn an zu Werke und wurden in diesem Tun auch von den beiden französischen Schiedsrichtern noch gut unterstützt. „Das war sehr extrem und grenzwertig, wie einseitig die beiden heute gepfiffen haben“, merkte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe an.
Aus deutscher Sicht eindeutig daneben lagen die beiden Unparteiischen bei ihrer Einschätzung des Strafeckenschusses in der 7. Minute. Die französische Schützin traf den Ball bei ihrem Schlag so, dass er hoch Richtung Kasten ging und während der Flugkurve deutlich die Bretthöhe überstiegen hatte. Auch die sich querlegende Torhüterin Emma Seng wurde von der Kugel „überflogen“. Erst nach Überschreiten der Torlinie senkte sich der Ball ab und landete dann tatsächlich an der oberen Kante des hinteren Torbrettes. Die Schiedsrichter entschieden auf Tor – aller deutschen Proteste zum Trotz.
Nach dem frühen Rückstand brauchte die deutsche Mannschaft eine Weile, um sich zu sortieren und den Attacken des Gegners Herr zu werden. Nicht förderlich war dabei, dass mit Frederike Hähner und Jule Felchner zwei Spielerinnen angeschlagen waren und nicht mehr eingesetzt werden konnten. Außerdem machte sich natürlich bemerkbar, dass es ins vierte Spiel am fünften Tag ging und sich die Kraftreserven insgesamt bedrohlich dem Ende näherten.
Umso erstaunlicher, wie es die deutsche Mannschaft hinbekam, in der zweiten Halbzeit den Französinnen kämpferisch immer besser beizukommen. In einer fast nur aus Kampfszenen und wenig spielerischen Highlights bestehenden Partie hätte sich die DHB-Auswahl in der letzten Minute fast noch mit dem Ausgleichstreffer belohnt, doch der Abschluss von Wilhelmine von Preußen verfehlte hauchdünn sein Ziel. „Riesenkompliment für den starken Fight in der zweiten Halbzeit“, lobte Michaela Scheibe.
„Die französischen Juniorinnen waren für uns natürlich ein interessanterer Gegner als die U18 Frankreichs. Erstaunlich jedoch, wie gerade die U21 in beiden Spielen in der zweiten Halbzeit stark abgebaut hat“, beobachtete Akim Bouchouchi, der zufrieden die Heimreise antreten konnte: „Unsere zusammengewürfelte Mannschaft ist hier schnell zu einem harmonischen Team zusammengewachsen. Und wir haben auch große Schritte nach vorne gemacht. Trotzdem war es für einige eine schmerzhafte Erfahrung, vier Spiele in fünf Tagen plus Trianingseinheiten zu absolvieren zu müssen. Dieses Gewöhnungs- und Fitnesslevel haben noch nicht zu viele.“
Tor:
1:0 Frankreich (E, 7.)
E: 5 (1) / 5 (0)
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