Erfolgsgeschichte von Hannover wiederholt sich
4:2-Sieg gegen Niederlande im Penaltyschießen / Nach 1:7 nun auf Augenhöhe
01.04.2013 – Wie im Vorjahr in Hannover konnte die deutsche U18 das Vier-Nationen-Turnier im Finale gegen die Niederlande für sich entscheiden. War es in Hannover noch ein Siebenmeterschießen, das die DHB-Auswahl zum Sieg geführt hatte, so fiel die Entscheidung in Lilleshall nach 1:1-Unentschieden am Ende der regulären Spielzeit im Penalty Shootout. Dort ging die Truppe von Bundestrainer Akim Bouchouchi als 3:1-Sieger hervor. „Das war für mich ein echtes Déjàvu-Erlebnis. Auch in Hannover hatten wir das normale Hauptrundenspiel noch glatt gegen die Holländerinnen verloren und sie dann im Endspiel nicht unverdient niedergekämpft“, sah Bouchouchi deutliche Parallelen.
Bei Eiseskälte legten beide Finalisten von Anpfiff weg ein hohes Tempo vor. Und die deutsche Mannschaft zeigte sich sofort als ebenbürtiger Gegner, also ganz anders noch als phasenweise bei der 1:7-Hauptrundenklatsche am Karfreitag. Sehr früh fielen die beiden Tore. Deutschland ging nach acht Minuten durch Alica Wahls ersten Länderspieltreffer überhaupt in Führung. Lange konnte sich die DHB-Auswahl nicht am 1:0-Vorsprung erfreuen. Schon drei Minuten darauf hatten die Holländerinnen durch eine verwandelte Strafecke von Carmen Wijsman ausgeglichen. Das 1:1 zur Pause gab den Spielverlauf und die Kräfteverhältnisse auf dem Feld ziemlich korrekt wieder.
Nach der Halbzeit setzte die deutsche Mannschaft ihre dritte Ecke knapp über den Querbalken (43.), zehn Minuten darauf vereitelte Torhüterin Noelle Rother mit einer Glanzparade bei einer weiteren Holland-Ecke den möglichen Rückstand. Ab der 55. Minute stand Deutschland eine ganze Zeit lang gehörig unter Druck, musste in dieser kritischen Phase auch zwei kurze Unterzahlphasen nach Grünen Karten überstehen. „Aber die Mädels haben toll gekämpft und alleine schon mit ihrer Körpersprache gezeigt, dass sie sich nicht unterkriegen lassen“, beobachtete Teammanagerin Michaela Scheibe.
In den letzten fünf Minuten lag dann sogar noch der deutsche Siegtreffer in der Luft. Erst scheiterte Emma Nolting bei einem Eins-gegen-Eins hauchdünn an der holländischen Torfrau (65.). Diese entschärfte zwei Minuten später dann einen gefährlichen Rückhandschuss von Anne Winter.
Es blieb beim insgesamt leistungsgerechten Unentschieden und ging ohne Verlängerung sofort ins Penalty Shootout. Deutschland eröffnete und traf durch Lisa-Marie Schütze, Tessa Schubert (Straftor nach Behinderung durch die Torhüterin) und India Kühnemann. Da Noelle Rother zu diesem Zeitpunkt bereits gegen drei von vier holländischen Spielerinnen pariert hatte, stand der Sieg der deutschen Mannschaft vorzeitig fest. Viktoria Huse musste gar nicht mehr zum letzten Durchgang antreten.
„Wir haben sehr diszipliniert und stark gespielt und uns deshalb diesen Erfolg auch verdient“, freute sich Akim Bouchouchi. Für ihn besonders wichtig zu sehen war in Lilleshall, dass und wo sich die jüngeren Spielerinnen schon gut zurechtgefunden haben. Zusammen mit fünf starken, aber jetzt an Ostern aber nicht verfügbaren 95er-Spielerinnen werde der interne Konkurrenzkampf um einen Platz im EM-Team hoch sein, verspricht sich der DHB-Coach. Und nach außen hin wurde durch das Resultat von Lilleshall demonstriert, dass Deutschland ein sehr ernstzunehmender Medaillenkandidat bei der U18-Europameisterschaft Ende Juli sein wird. Bouchouchi: „Wir haben den Holländerinnen gezeigt, dass wir mit ihnen mithalten können. Das wird ihren Respekt uns gegenüber sicherlich vergrößern.“
Tore:
0:1 Alica Wahl (8.)
1:1 Carmen Wijsman (E, 11.)
Penalty Shootout:
1:2 Lisa-Marie Schütze
2:2 Niederlande
Anne Winter scheitert
Niederlande scheitert
2:3 Tessa Schubert
Niederlande scheitert
2:4 India Kühnemann
Niederlande scheitert
E: 5 (1) / 4 (0)
Grün: 0/2
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