Einzug ins Finale fiel nicht schwer
Souveräner 9:0-Sieg im Halbfinale gegen Frankreich / Im Endspiel gegen Niederlande
03.08.2013 – Mit voller Kraft ins Finale. Die deutschen U18-Mädchen stehen nach einem souveränen 9:0 (4:0) im Halbfinale gegen Frankreich im Endspiel der 7. Europameisterschaft in Dublin. Der Gegner morgen (15 Uhr Ortszeit; 16 Uhr deutscher Zeit) ist Titelverteidiger Niederlande, das England im zweiten halbfinale beim 6:1 (3:1) keine Chance ließ. Die Tore für die DHB-Auswahl gingen auf das Konto von Nike Lorenz (3), Hannah Gablac (2), India Kühnemann, Paula Velmans, Viktoria Huse und Kimberly Körbel. „Spätestens nach dem zweiten und gleich folgenden dritten Tor war Ruhe. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Ding dann vollends sehr entspannt runterspielen“, hatte Bundestrainer Akim Bouchouchi einen wenig hektischen Nachmittag.
Grund zur großen Freude herrschte bereits am Vorabend des Halbfinales, als die Nominierung von U18-Spielerin Hannah Gablac für die Damen-Europameisterschaft in Dublin publik wurde. „Das war eine große Überraschung für uns alle. Und alle haben sich wahnsinnig für Gabi gefreut“, kommentierte Teammanagerin Michaela Scheibe. Eine Befürchtung, dass die Mannheimer Stürmerin durch ihre Berufung in den A-Kader nun aus der Konzentration gebracht werden könnte, war völlig unbegründet. Im Gegenteil. Gablac war, nachdem sie sich am Freitagabend „tierisch gefreut“ (Scheibe) hatte, am Samstagmittag voll bei der Sache und nutzte bereits nach vier Minuten die erste gute Chance zum wichtigen Führungstor. Lisa-Marie Schütze hatte gut aufgelegt und Gablac dann volley abgenommen.
Danach dauerte es längere Zeit. Zwar konnte Frankreich trotz diverser Pressingversuche keine einzige Chance herausspielen, doch auch vor dem französischen Kasten war gut 20 Minuten lang Sendepause. Trotz einiger Ansätze und Chancen herrschte irgendwie Leerlauf im deutschen Spiel. Gut, dass kurz vor der Pause noch einmal ein Ruck durch das DHB-Team ging. Nike Lorenz traf nach schönem Zuspiel von Lea Albrecht völlig ungehindert im Kreis (28.), anschließend fing Außenverteidigerin India Kühnemann einen Klärungsversuch der Französinnen an der gegnerischen Viertellinie ab, lief in den Kreis und verwandelte argentinisch (30.). Hannah Gablac markierte dann ebenfalls mit der geschlagenen Rückhand von halblinks den 4:0-Pausenstand (34.).
Die Überlegenheit der deutschen Mannschaft wird auch daran deutlich, dass Torhüterin Noelle Rother in der 42. Minute ihren ersten Ballkontakt bei einem Stecherversuch einer Französin hatte. Ansonsten blieb Rother quasi beschäftigungslos, auch die fünf Minuten vor Ende eingewechselte Pauline Kosmann bekam keine Bewährungsgelegenheit mehr. Auf der anderen Seite setzte sich der Torreigen gegen müder werdende Französinnen ab der 49. Minute fort. Nike Lorenz schoss nach klugem Zuspiel von Anne Winter ins leere Tor ein. Nach 55 Minuten glückte Paula Velmans mit Direktschuss die einzige Eckenverwandlung bei acht Versuchen. Mit einem Schlenzer vom Kreisrand in den Winkel machte Nike Lorenz nach 57 Minuten ihr drittes Tor. Beim 8:0 drückte Viktoria Huise aus dem Gewühl den Ball über die Linie (61.). Und drei Minuten vor Ende machte Kimberly Körbel nach Vorarbeit von Wortmann mit dem 9:0 den Deckel drauf. „Über das Tor von Kimberly haben wir uns besonders gefreut, denn jetzt haben sich alle aus der Stürmerreihe in die Torschützenliste eingetragen“, so Michaela Schütze.
Die beiden vom Donnerstag verletzten Annika Sprink (Platzwunde an der Stirn) und Selin Oruz (Kehlkopfprellung) konnten beide eingesetzt werden, wobei insbesondere Sprink angesichts des klaren Spielstandes auch viel Schonung bekam.
Tore:
1:0 Hannah Gablac (5.)
2:0 Nike Lorenz (28.)
3:0 India Kühnemann (30.)
4:0 Hannah Gablac (34.)
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5:0 Nike Lorenz (49.)
6:0 Paula Velmans (E, 55.)
7:0 Nike Lorenz (57.)
8:0 Viktoria Huse (61.)
9:0 Kimberly Körbel (67.)
E: 8 (1) / 0
Grün: 1/1
Gelb: Albrecht (D)
SR: Houlston (Wales), van Slooten (Niederlande)
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