World League: Deutsche Herren beenden die Vorrunde ungeschlagen
Dienstag, 2. Juli, in Johor (MAL): Deutschland – Japan 3:1 (1:1)
02.07.2013 - Die deutschen Herren haben im heftigen Regen von Malaysia am Dienstag mit einem mehr als verdienten 3:1-Sieg über Japan ungeschlagen die Gruppenphase des World-League-Halbfinalturniers beendet. Die Führung durch ein Eigentor der Japaner wurde zwar von Kayukawa per Siebenmeter vor der Pause ausgeglichen. Doch die Überlegenheit, die sich in 75 Prozent Ballbesitz manifestierte, wurde durch Florian Fuchs und Christopher Zeller nach dem Wechsel noch in zwei Tore umgesetzt. Das Match hätte auch viel höher ausgehen könnte, wäre Keeper Tawase im Tor der Japaner nicht über sich hinausgewachsen. Im Viertelfinale am Donnerstag um 15.30 Uhr deutscher Zeit trifft das DHB-Team nun als Gruppenzweiter - Argentinien hat zwei Tore mehr erzielt - auf Malaysia, den Dritten der anderen Gruppe.
Das Spiel konnte wegen heftiger Regenfälle erst mit 20-minütiger Verspätung angepfiffen werden. Und die Deutschen übernahmen sofort die Initiative, schnürten Japan im eigenen Viertel ein. Der Keeper musste schon bald gegen einen Schuss von Rühr parieren (3.). Und eine Minute später spielte Moritz Fürste wieder den jungen Mülheimer vor Tor frei, der aus kurzer Distanz mit einem Schlenzer am Keeper scheiterte. Doch der Druck zahlte sich bald aus. In der 6. Minute fälschte Yamashita eine Flanke von Pilt Arnold unhaltbar ins eigene Tor ab.
Thilo Stralkowski hatte die nächste Großchance und auch bei einer Rückhand von Oskar Deecke musste der Keeper alles aufbieten, um zu retten. Dann hatte Heita Yoshihara nach einer Unaufmerksamkeit von Moritz Polk auch die erste Chance für Japan, die Keeper Nicolas Jacobi aber sehr gut im Eins-gegen-Eins hielt. Japan kam nun langsam besser ins Match und erhielt eine erste Ecke in der 15. Minute. Daraus resultierte ein Siebenmeter, weil Tobias Hauke den Nachschuss nur mit einem Stockfoul verhindern konnte. Den schlenzte Kayukawa sicher rechts ein.
Deutschland nahm den Videobeweis, weil man glaubte, der Schütze hätte den Ball gezogen und dabei die Richtung verändert. Das wurde aber abgewiesen – das Tor zählte. Die Deutschen ließen sich davon nicht beeindrucken. Der Druck nahm wieder zu. Eine Ecke in der 17. Minute wurde per Videobeweis von den Japanern verhindert. Fuchs dann mit starkem Rückhandschuss, den Takase mit viel Glück gerade noch rechts um den Pfosten lenken konnte. Es war wieder ein Powerplay. Japan mit allen elf Mann am und im Kreis, die Deutschen versuchten von allen Seiten einzudringen.
Es war sehr schwer, dort überhaupt eine auch nur kleine Lücke zu finden. Und Japan hatte nur ganz selten mal Konterchancen. Bei einer solchen zeigte Jacobi in der 24. Minute seine Klasse, als er einen Schuss und freien Nachschuss parierte. Zeller hatte dann mal einen freien Schuss am rechten Kreisrand, doch erneut Takase hielt exzellent.. Einige ungewohnte technische Fehler und ungenaue Pässe machten den Druck auf die Japaner zum Teil uneffektiv. Fuchs tauchte über die rechte Grundlinie noch einmal direkt vor Tor auf, wurde aber abgeblockt (33.).
So blieb es bei dem Unentschieden zur Pause. Alle Statistiken in Sachen Ballbesitz, Kreisszenen, Torschüsse sprachen eine deutliche Sprache für das Team von Markus Weise, aber Japan hatte aus nur drei Chancen in der Halbzeit ein Tor gemacht.. Die Deutschen machten gleich mit der geduldigen Arbeit weiter, kombinierten sich bis an den Kreis der Japaner heran, wo es weiter schwer wurde. Oliver Korn verpasste nur um Zentimeter den Pfosten, als er eine Flanke von Arnold am langen Pfosten hätte ins leere Tor einblocken können (38.).
Eine Minute später spielte Fürste Christopher Zeller mit einem starken Pass im Kreis frei, doch der Kölner schlug hart und hoch an den Oberarm von Takase, der sich bei der Parade verletzte, aber nach kurzer Behandlung weiter spielen konnte. Die Geduld wurde belohnt, als Martin Häner mit einem sehr präzisen Pass von rechts Florian Fuchs fand, der mit einem ebenso genauen Rückhandschuss ins linke Eck das 2:1 (42.) machte. Kurz darauf nach toller Passstafette ein Rückhandschuss von Jan-Philipp Rabente, der den Ball leicht über das Tor jagte. Die Deutschen variierten das Tempo nun gut.
Japan kam nun kaum noch raus, verlor den Ball durch das deutsche Pressing oft schon auf dem Weg zur Mittellinie. Japan musste nun kommen, hatte aber Probleme, mal durch die solide Abwehrreihe der Deutschen zu kommen. Dadurch eröffneten sich aber auch den Deutschen nun mal ein paar Räume. Deecke dann mal mit einer Großchance von halbrechts, der Krefelder traf die Kugel aber nicht voll und Takase konnte klären. Es war aber immer wieder Fuchs, der als gefährlichster Deutscher Angreifer die guten Chancen heraus holte. Als er sich links gegen Drei durchsetzte, verpasste erneut ein Rückhandschuss das Tor nur knapp.
Rühr kreierte mit einem Lauf über links die nächste Großchance, aber auch dieses Mal war ein Schläger der Japaner noch mit drin. Wesley dann mit einem großartigen Solo, aber auch da war bei Takase Endstation. Es brannte nun immer mehr im japanischen Kreis. Takase wuchs über sich hinaus, klärte vier, fünf Mal in Folge in höchster Not gegen Rühr, Zeller und Zwicker. Dann war der Druck zu groß – Zeller lenkte einen Pass von Butt aus nächster Nähe ins lange Eck zum 3:1 (61.).
Es gab nun weitere Großchancen. Rühr verpasste frei links im Kreis einen Schlag bei seiner Spezialität, der Argentinischen Rückhand, und damit auch das mögliche 4:1. Der Platz war inzwischen durch den Regen nahezu überschwemmt, verlangsamte den Ball erheblich. Die Deutschen hatten das Spiel aber ganz sicher im Griff, holten sich den mehr als verdienten Sieg und blieben in der Vorrunde ungeschlagen.
Tore:
1:0 Eigentor Manabu Yamashita (6.)
1:1 Kojo Kayukawa (7m, 15.)
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2:1 Florian Fuchs (42.)
3:1 Christopher Zeller (61.)
Ecken:
GER - / JAP -
Schiedsrichter:
Francesco Parisi (ITA) / Raghu Prasat (IND)
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