DHB-Damen mit wichtigem zweiten Sieg in der World-League-Vorrunde
14. Juni, World League in Rotterdam: Deutschland – Neuseeland 3:2 (2:0)
14.06.2013 - Die deutschen Damen konnten 24 Stunden nach dem 3:0-Auftakt gegen Belgien in der World-League-Gruppenphase einen 3:2-Erfolg gegen den Olympia-Halbfinalisten Neuseeland feiern. Besonders in der ersten Hälfte beherrschte das DHB-Team das Match, führte zur Pause verdient durch Treffer von Julia Müller und Eileen Hoffmann. Die „Black Sticks“ kamen nach dem Wechsel besser rein, konnten aber erst in der Schlussphase den Anschlusstreffer erzielen, den Franzisca Hauke postwendend mit dem 3:1 beantwortete. Der Treffer zum 3:2-Endstand fiel in der 69. Minute. Das DHB-Team übernahm damit die Tabellenführung in Gruppe B vor dem letzten Match am Sonntag um 11.30 Uhr gegen Indien, das heute 1:1 gegen Belgien spielte.
Bundestrainer Mülders: „Die erste Halbzeit war hervorragend. Der Aufbau war klasse, wir haben schnelles, einfaches und offensives Hockey gespielt und dabei auch gut verteidigt. Das Team war insgesamt sehr präsent! Neuseeland hatte auch in der ersten Hälfte schon seine Chance, wo Barbara Vogel einige Male stark gehalten hat. Nach dem Wechsel musste Neuseeland ja kommen. Mit deren Umstellungen sind wir nicht mehr ganz so gut zurecht gekommen. Aber wir haben es geschafft, weiter gut zu verteidigen und dabei immer wieder auch offensiv gute Akzente zu setzen. Die zwei Siege sind noch überhaupt kein Grund zum Überschwang, aber nachdem, wie es zuletzt in der Vorbereitung lief, ist das Ergebnis schon eine kleine Überraschung. Die Mannschaft hat seit Dezember technisch-taktisch und athletisch eine gute Entwicklung genommen und hat heute die Chance genutzt, auch als Team den nächsten Schritt zu machen. Wichtig ist, dass wir nun gegen Indien weiter unser Spiel spielen, nur auf uns schauen und wieder einen Schritt gehen!“
Ganz stark starteten die deutschen Damen in die Partie gegen den Gegner, der bei Olympia für die Überraschung gesorgt hatte, den favorisierten Deutschen und Australierinnen den zweiten Halbfinalplatz neben Weltmeister Argentinien vor der Nase wegzuschnappen und damit bis auf Rang drei der Weltrangliste vorzustoßen. Gegen das aggressive Pressing der „Black Sticks“ waren die Mülders-Schützlinge sehr gut eingestellt, schafften es oft durch gutes „One-Touch-Hockey“ im Aufbau den Druck der neuseeländische Mannschaft zu durchbrechen.
Mit der ersten Ecke in der 8. Minute gingen die deutschen Damen in Führung. Bachmann schlenzte flach an und Julia Müller stach direkt vor der Torfrau halbhoch an, so dass diese den Ball nicht mehr parieren konnte. Das deutsche Team sollte auch danach das bessere bleiben. 70 Prozent Ballbesitz und doppelt so viele Torschüsse wie der Gegner sprachen in Halbzeit eins eine klare Sprache. Jennifer Plass hatte eine gute Schusschance zentral am Kreis, Lydia Haase im Nachschuss von rechts (12.), doch Russell im Tor der Black Sticks hielt stark.
Auf der anderen Seite hatte Neuseeland ein paar gefährliche Konterchancen, vor allem nach Fehlern im deutschen Aufbau. So tauchte plötzlich Gemma Flynn frei vor Vogel auf, die stark parierte (15.). Im Gegenzug setzte sich Lena Jacobi gut durch, Hillmann gab auf Hauke, deren Ball vielleicht auch ins Tor gegangen wäre, doch Eileen Hoffmann gab der Kugel noch den letzten Touch zum 2:0 (16.). Neuseeland überstand eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Fergusson unbeschadet, hatte aber Glück, dass Russell einen Schuss von Marie Mävers vom Kreisrand und einen Stecher von Mävers – nach Flanke Müller-Wieland – stark parierte.
Ein Fehler von Andersch führte dann beinahe zum Anschlusstreffer, doch die zurückgekehrte Fergusson verpasste einen Pass von Flynn an den linken Pfosten unbedrängt. Mehr Chancen aber auf der anderen Seite. Hillmann legte für Bachmann auf, deren Schlenzer Russell mit starker Schlägerparade wegfischte. Haase verfehlte das Tor kurz darauf im Fallen knapp links. Die Mannheimerin jubelte kurz darauf, als sie am langen Pfosten eine Argentinische Rückhand von Jana Teschke ins Tor drückte, aber die Schiedsrichterinnen hatten zuvor eine falsche Seite gesehen.
Nach der Pause drückte Deutschland zwar gleich wieder, doch in der Anfangsphase gab es auch einige Fehler im Aufbau, die Neuseeland in die Karten spielten. Glück, dass Glynn in der 38. Minute einen Lapsus von Hasselmann nicht nutzen konnte. Pia Oldhafer hatte die erste Großchance für das DHB-Team, als Russell eine Rückhand von ihr aus dem oberen linken Torwinkel fischte. Andersch holte kurz darauf die nächste Ecke, aber Bachmanns Schlenzer wurde abgelaufen. Glück wieder auf deutscher Seite, als Fremaux einen Pass vor Tor völlig frei neben das deutsche Gehäuse blockte.
Nach einer Gelben Karte gegen Oldhafer geriet das DHB-Team stark unter Druck. Bei der ersten Ecke für Neuseeland rettete Vogel, den Nachschuss nahmen sich zwei Black Sticks gegenseitig vom Schläger (58.). Bei einem Konter über Teschke hätte Hillmann alles klar machen können, scheiterte jedoch mit der Rückhand völlig allein im Kreis an Russell (60.). Die Neuseeländerinnen zeigten vor dem Tor Nerven. Immer wieder ließen sie gute Chancen liegen. Auf der anderen Seite traf Julia Müller aus spitzem Winkel nur das Außenbrett, hätte im Rückraum drei freie Mitspielerinnen gehabt.
Es gab dann in der 64. Minute noch eine Gelbe Karte gegen Jennifer Plass, so dass das DHB-Team die Schlussphase in Unterzahl überstehen musste. Neuseeland nahm dann auch noch Russell für eine Feldspielerin vom Platz, so dass es mit elf gegen neun Feldspielern auf dem Feld war. Und das zahlte sich aus, als nach Flanke von rechts Charlotte Harrisson frei am langen Pfosten stand und zum 2:1 (66.) einschob. Doch das DHB-Team hatte die passende Antwort parat. Bachmann mit langem Schlenzer auf Hauke, die allen davon lief und – trotz Fouls im letzten Moment – zum 3:1 einschob (67.).
Doch das war es noch nicht ganz. Kayla Sharland wurde in der 69. Minute am Kreisrand nicht attackiert, sondern durfte halbhoch durchziehen zum 3:2. Dennoch reichte es am Ende zum verdienten zweiten Gruppensieg der Deutschen bei der World League.
Tore:
1:0 Julia Müller (KE, 8.)
2:0 Eileen Hoffmann (16.)
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2:1 Charlotte Harrisson (66.)
3:1 Franzisca Hauke (67.)
3:2 Kayla Sharland (69.)
Ecken:
GER 3 (1 Tor) / NZL 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Eskina (RUS) / Joubert (RSA)
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