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DHB-Damen haben WM-Ticket schon so gut wie sicher in der Tasche
18. Juni, World League in Rotterdam, Viertelfinale: Deutschland – Chile 2:0 (1:0)
18.06.2013 - Die deutschen Damen haben am Dienstag das World-League-Viertelfinale in Rotterdam gegen Chile mit 2:0 (1:0) gewonnen. Dabei tat sich das Team von Bundestrainer Jamilon Mülders eigentlich nur im Abschluss schwer. Bei 29:4-Torschüssen und 49:6-Kreisszenen war die Überlegenheit der Deutschen mehr als drückend. Lediglich Chiles Torfrau Claudia Schüler rettete ihr Team vor Schlimmerem, bestritt das Match ihres Lebens. So musste das DHB-Team fast bis zum Schlusspfiff warten, ehe Tore von Maike Stöckel (21.) und Marie Mävers (68.) den Einzug ins Halbfinale bedeuteten. Dort trifft das deutsche Team auf Korea, das Belgien 2:1 (2:1) bezwingen konnte.
Bundestrainer Jamilon Mülders: „Die Mädels haben hier bei Bullenhitze einen sehr guten Job gemacht. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Klar, wenn wir früher das zweite Tor machen, geht die Partie wahrscheinlich noch viel höher aus. Von mir gibt es dazu aber keine Kritik. Wir haben alle sieben offiziellen Länderspiel in diesem Jahr gewonnen. Hätte mir das einer Weihnachten erzählt, hätte ich ihm einen Sechser im Lotto vorhergesagt. Nun muss nur Holland sein Viertelfinale gegen Indien heute Abend gewinnen, dann haben wir die WM-Qualifikation auch bereits in der Tasche. Wenn nicht, holen wir uns die über den Sieg im Halbfinale. Egal, ob da nun Belgien oder Korea kommt. Wir haben gegen beide Teams einen klaren Plan!“.“
Kapitänin Julia Müller: „Die Erkenntnis heute ist, dass es wichtig ist, 70 Minuten voll durchzuspielen, weil man nie weiß, was noch passieren kann. Chile hat gut verteidigt, hat es uns schwer gemacht, Tore zu schießen. Ich freue mich sehr, dass wir das Halbfinale nun erreicht haben!“
Von Beginn an setzten die deutschen Damen Chile unter Druck. Ähnlich wie gegen Indien ließen sie ihren Gegner kaum aus dessen eigener Hälfte kommen. Lediglich die Chancenverwertung ließ schon der Anfangsphase zu wünschen übrig. Immer wieder kamen die DHB-Damen über die schnellen Hauke oder Hillmann über die Seiten in den Kreis. Pech, dass Hannah Krüger die erste Ecke nur Millimeter neben den rechten Pfosten setzte. Bei der zweiten Ecke durch Bachmann gab es zwei Nachschuss-Chancen, aber auch die konnten nicht genutzt werden.
Es blieb ein Spiel auf ein Tor, das die Deutschen geduldig vortrugen und auf ihre Chancen warteten. Immer wieder starke Bälle über die Seiten, die Abnehmer im Kreis fanden, auch wenn dort wenig Raum war. Hillmann hatte eine weitere gute Chance aus sechs Metern, der Ball wurde aber gehalten. Kurz darauf eine Glanzparade der chilenischen Torfrau Claudia Schüler gegen einen Schuss von Hannah Krüger. Dass die Chileninnen nicht völlig ungefährlich sind, zeigte sich in der 21. Minute, als plötzlich eine Stürmerin frei vor Barbara Vogel auftauchte und knapp halbhoch links verzog.
Es sollte aber die einzige Chance der ersten Hälfte bleiben. Im Gegenzug war es Maike Stöckel, die eine hoch weitergeleitete Flanke von rechts aus spitzem Winkel volley nahm und zum 1:0 (21.) traf. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Julia Müller bewirkte danach auch kein Übergewicht für Chile. Die Deutschen blieben im Ballbesitz, ließen nichts zu. Beim DHB-Team gab's zuweil etwas zu viel Hektik im Abschluss, wie in der 25. Minute bei Lydia Haase, die sich schön durchgesetzt hatte und dann aber über den Ball schlug.
Ein schöner Stecher von Jana Teschke hätte beinahe das zweite Tor gebracht (28.). In der 29. Minute holte das DHB-Team die dritte Ecke, Chile verlor das Videobeweis-Recht, weil die Videoschiedsrichterin die Entscheidung bestätigte. Die Ausführung per Variante auf Tina Bachmann wurde von Claudia Schüler, der chilenischen Torfrau, erneut super pariert. Andersch hatte noch eine letzte Chance vor der Pause, verfehlte das Tor aus spitzem Winkel von rechts jedoch knapp. So blieb es bei 17:1-Torchancen zur Pause bei der knappen 1:0-Führung.
Es fing nach dem Wechsel gleich wieder mit hohem Druck der Deutschen an. Jennifer Plass fand nach tollem Solo keinen Abschluss. Hoffmann stach kurz darauf einen Ball knapp über das Tor. Dann holte Stöckel die vierte Ecke für Deutschland (38.). Jacobis Schlenzer von der Ablage traf eine Chilenin am Rücken. Die Schiedsrichterin wertete die Ausführung als gefährlich und pfiff die Ecke raus. Kurz darauf wieder Ecke für das DHB-Team nach einem Torschuss von Eileen Hoffmann. Dabei verletzte sich eine Chilenin, die den abgewehrten Ball der Keeperin abbekommen hatte. Garcia hielt auf der Linie gegen Bachmanns Schlenzer – für ihre bereits geschlagene Torfrau.
Oldhafer holte Ecke Nummer sechs. Nun krachte Krügers Schlenzer gegen die Querlatte, Haase und Oldhafer brachten beste Nachschussgelegenheiten nicht im Tor unter (43.). Kurz darauf Mävers völlig frei vor Schüler, konnte aber auch zwei Schusschancen in Folge nicht nutzen, scheiterte aus kürzester Distanz an der Keeperin. Es war ein einziges Powerplay, bei dem Chile überhaupt nicht mehr aus der eigenen Hälfte kam. Krügers Schlenzer an einen Fuß einer Verteidigerin brachte Ecke Nummer sieben. Und dieses Mal traf Lydia Haase vom Ableger aus die Latte. Schüler hielt auch Haukes Nachschuss, der argentinisch vom Kreisrand kam.
Teschke kam dann frei vom Kreisrand zum Schuss, aber wieder war die Torfrau zur Stelle. Immer wieder berannte das Team den Kreis der Südamerikanerinnen, gar nicht einmal kopflos, sondern gut strukturiert. Doch die chilenische Torfrau stand fast immer genau richtig. Plass holte Ecke Nummer acht (52.). Dieses Mal schlug Julia Müller, verfehlte das Tor aber rechts. Ein Treffer von Hauke (53.) wurde nicht anerkannt, weil Müller zuvor den Ball verfehlt hatte und ihr wilder Schwinger als gefährlich gewertet wurde. Jenny Plass holte dann Ecke Nummer neun (56.). Die wurde abgeblockt.
Dann eine einzige Unachtsamkeit von Maike Stöckel am eigenen Kreis und Chile bekam die Konterchance zum Ausgleich, die aber von Janne Müller-Wieland noch vor Vogel geklärt werden konnte. Doch im zweiten Gegenangriff bekam Chile eine erste Ecke nach Foul von Müller-Wieland im eigenen Viertel. Vogel hielt aber und im Konter gab es die Großchance auf das 2:0, aber erneut zeigten die deutschen Stürmerinnen Abschlussschwäche. Ein paar Unkonzentriertheiten im Aufbau ließen das Powerplay nun etwas schwächer werden.
Chile witterte Morgenluft, kam jedoch nicht zu eigenen weiteren Chancen. Stöckel sah dann Grün wegen nicht eingehaltenen Abstands. Nun also Chile mit einer Spielerin mehr auf dem Feld. Hillmann holte in der 66. Minute clever die zehnte Ecke heraus. Und endlich klappte eine Variante mal. Krüger spielte auf Marie Mävers am rechten Pfosten, deren Stecher hoch im Tor landete – zum erlösenden 2:0 (68.). Wie wichtig das war, zeigte eine Szene 20 Sekunden später, als Chile plötzlich mit mehreren Spielerinnen im deutschen Kreis auftauchte und Vogel zu Parade zwang. Es blieb aber beim mehr als verdienten Sieg des DHB-Teams.
Tore:
1:0 Maike Stöckel (21.)
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2:0 Marie Mävers (KE, 68.)
Ecken:
GER 10 (1 Tor) / CHI 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Hassick (USA) / Bartlema (NED)
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