Niederlage im ersten Vergleich mit dem Olympiasieger
Donnerstag, 1. August, in Mönchengladbach: GER – NED 1:3 (0:2)
01.08.2013 - Die deutschen Hockeydamen haben ihr erstes von zwei EM-Vorbereitungsspielen im Warsteiner HockeyPark gegen Oympiasieger Niederlande nach guter Partie mit 1:3 verloren. Beide Teams investierten bei großer Hitze viel, wobei die erste Hälfte durchaus ausgeglichen verlief, bis die Deutschen durch ein Eigentor und einen unnötigen Siebenmeter kurz vor der Pause in Rückstand gerieten. Den Niederländerinnen gehörten dann große Teile der zweiten Halbzeit. Sie bauten ihre Führung auf 3:0, doch das große Engagement der Deutschen wurde zumindest noch mit dem 1:3 durch Lena Jacobi belohnt.
Bundestrainer Jamilon Mülders: „Ich finde, die Holländerinnen haben sehr gut gespielt. In bestimmten Phasen spielen die noch eine Liga höher. Aber mit unserer ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Da haben wir mindestens auf Augenhöhe gespielt, hatten auch genug Kreisszenen, aus denen wir noch nicht genug machen. Dann laden wir die Holländerinnen zur Führung ein. Und in der zweiten Hälfte haben die Mädels zwar viel investiert, ganz engagiert zurück gearbeitet, aber dadurch auch oft den Ball zu früh in der Vorwärtsbewegung verloren. Wir haben es geschafft, mit Holland eine ganze Zeit lang auf Augenhöhe zu spielen und uns im Vergleich zu den Belgien-Spielen gesteigert. Wir sind auf dem richtigen Weg zur EM, aber noch nicht da, wo wir hin müssen!“
Die deutschen Damen - bei denen Olympiasiegerin Tina Bachmann vor dem Spiel von DHB-Präsident Stephan Abel Blumen zu ihrem heutigen 35. Geburtstag bekam - hatten bei großer Hitze in Mönchengladbach den besseren Start, setzten den Olympiasieger in der Anfangsphase gehörig unter Druck und hatten mehr Kreisszenen als die Gäste. Die erste richtig gute Chance hatte Greta Gerke mit einem Rückhandschuss mittig im Kreis (9.), den Joyce Sombroek aber gut hielt.
Kurz darauf holten sich die Holländerinnen ihre erste Strafecke (11.). Kim Platten hielt Maartje Paumens Schlenzer auf Kosten der nächsten Ecke, die Marie Mävers stark ablief. Die Niederlande nun etwas griffiger. Kelly Jonker konnte von Lena Jacobi nur auf Kosten der dritten Ecke gestoppt werden, der direkt die vierte folgte (16.). Die Führung der Holländer lag zu der Zeit in der Luft, doch Caia van Maasakkers Schlenzer ging flach links vorbei. So blieb es bei der ersten Viertelpause – die wegen der Hitze im Stadion eingelegt wurden – beim 0:0.
Das DHB-Team auch im zweiten Viertel auf Augenhöhe, holte seine erste Ecke (20.). Hannah Krügers Flachschlenzer wurde von Sombroek aber sicher gehalten. Kurz darauf erneut eine gute Schusschance für Greta Gerke, die den Ball aber nicht voll traf. Im Gegenzug strich eine Kugel knapp links am deutschen Tor vorbei. So ging es munter hin und her, mit viel Tempo und hohem Einsatz, trotz der Hitze.
Erst ein kompletter Blackout in der Defensive bescherte den Olympiasiegerinnen das Führungstor. Hasselmann passte von links zu ungenau auf Tonja Fabig in den eigenen Kreis zurück, die nur noch mit der Schlägerspitze an den Ball kam und ihn unglücklich an den linken Innenpfosten lenkte, von wo er ins Tor sprang (30.) - nach den neuen Regeln ein Eigentor, das zählt. Und das Team kassierte auch noch das 0:2 (33.) vor der Pause, als Drost Roos im Kreis gefoult wurde und Schiedsrichterin Christiane Hippler auf Siebenmeter entschied, den Welthockeyspielerin Maartje Paumen unhaltbar über Kim Platten unter die Latte setzte.
Nach dem Wechsel das DHB-Team weiter gut dabei. Allerdings musste Lena Jacobi dann für zwei Minuten auf die Strafbank. In Unterzahl hatte Franzisca Hauke eine gute Schusschance, zögerte aber zu lange, so dass noch ein Schläger dazwischen war (39.). Als das DHB-Team wieder komplett war, nutzte Holland eine mangelhafte Zuordnung bei einem Freischlag links am Kreis, als Sabine Mol im Rückraum völlig unbeachtet frei stand und einen Abpraller im langen Eck unterbrachte (41.).
Kurz darauf holte das DHB-Team die zweite Strafecke. Julia Müllers Schlag wurde aber stark abgelaufen, obwohl Holland schon um eine Herausläuferin reduziert war. Kurz darauf die nächste Ecke, bei der Tina Bachmann von der Linksablage nur haarscharf rechts am Tor vorbei schlenzte. Im Konter holten die Holländerinnen ihre erste Ecke der zweiten Hälfte. Die hielt Kim Platten aber gut. Die Niederländerinnen hatten danach mehr vom Spiel, Deutschland arbeitete mit allen Spielerinnen sehr hart nach hinten, um selbst wieder Zugriff auf das Spiel zu bekommen, es fehlte dadurch jedoch oft die nächste Anspielstation, um mit schnellem Angriffshockey nach vorn zu kommen.
Jennifer Plass eroberte in dieser Phase etliche Bälle im Mittelfeld und war auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass das DHB-Team zu seiner vierten Ecke kam (55.), die Lena Jacobi von der Linksablage zum 1:3 einschlenzte. Magis Valerie sah dann Gelb wegen nicht eingehaltenem Abstand. In Unterzahl hätte Ellen Hoog dann aber fast nach starkem Solo das 1:4 erzielt, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Platten. Beide Teams investierten bis zum Ende in die Partie, ohne jedoch im Kreis noch einmal richtig zum Abschluss zu kommen. Erst zwei Minuten vor Ende hatte Holland seine nächste Ecke, die Paumen an den rechten Pfosten schlenzte.
Tore:
0:1 Eigentor Tonja Fabig (30.)
0:2 Maartje Paumen (7m, 33.)
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0:3 Sabine Mol (41.)
1:3 Lena Jacobi (KE, 55.)
Strafecken:
Deutschland 4 (1 Tor) / Niederlande 6 (kein Tor)
Schiedsrichterinnen:
Christiane Hippler (GER) / Caroline Brunekreef (NED)
Zuschauer: 700
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