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World-League-Finalturnier: Unglückliche Niederlage gegen England
Samstag, 11. Januar, in Neu Delhi, Vorrunde: Deutschland – England 1:2 (1:2)
11.01.2014 - Das deutsche Herrenteam hat beim World-League-Finalturnier in Indien im zweiten Vorrundenmatch die erste, allerdings unglückliche Niederlage hinnehmen müssen. 24 Stunden nach dem 6:1 gegen Neuseeland war die DHB-Auswahl gegen England ebenfalls das bessere Team, verlor aber knapp mit 1:2, weil sie die durchaus vorhandenen Torchancen nicht nutzen konnte. Das zwischenzeitliche 1:1 besorgte der Kölner Marco Miltkau. Am Montag (15.30 Uhr dt. Zeit) spielt die Mannschaft nun gegen Gastgeber Indien ihr letztes Vorrundenmatch.
Bundestrainer Markus Weise: „In der ersten Hälfte haben wir nicht so gespielt, wie ich das erwarte. Nach der Pause dann eine Steigerung in Bezug auf Engagement und Kampfbereitschaft. Wir spielen genug Chancen heraus, die wir aber nicht nutzen. Das ist zurzeit unser Hauptproblem, dass wir ganz vorn in der Spitze nicht gefährlich genug agieren. Aber die Leistung entspricht auch dem Stand der Vorbereitung vor der WM, die ja noch weit weg ist. Insofern bin ich nicht wirklich unzufrieden.“
England begann mit viel Druck. Schon in der zweiten Minute musste Benjamin Wess kurz vor Tor klären. Dann bekam Tom Carson den Ball am Kreisrand, drehte sich geschickt um Linus Butt und traf mit einem Flachschuss etwas glücklich durch Nicolas Jacobis Füße zum 1:0 (4.). Fast im Gegenzug eine erste Großchance der Deutschen, bei der Englands Keeper George Pinner stark klärte. Der Druck der Deutschen nahm dann zu. Vor allem Florian Fuchs war von der englischen Defensive kaum in Griff zu bekommen.
Die Energieleistung wurde belohnt. Nach gutem Angriff über Stralkowski konnte Marco Miltkau im Nachschuss treffen (10.). England nahm den Videobeweis, weil man ein Fußspiel gesehen haben wollte, doch bekam kein Recht, so dass das Anrufungsrecht des Videoschiedsrichters damit für das Team von Bobby Cruchley früh verloren war. Das DHB-Team nun am Drücker, England höchstens mal per Konter vorn. Moore klärte in höchster Not gegen zwei Deutsche im eigenen Kreis (12.). Ashley Jackson musste dann als Erster wegen taktischen Fouls auf die Strafbank (14.).
Doch daraus konnte das DHB-Team keinen Vorteil ziehen. Nach starker deutscher Phase dann eine unnötig zugestandene Strafecke durch Linus Butt (20.), der den Ball absichtlich ins Toraus spielte. Und Jackson nutzte das zum etwas schmeichelhaften 2:1 – auch noch unterstützt durch einen Abfälscher von Matania, der dem Ball eine Flugbahn gab, die Jacobi keine Abwehrchance ließ. Doch das DHB-Team ließ sich gar nicht beeindrucken. Zwicker hatte eine super Stecherchance, verfehlte nur knapp (22.). Kurz darauf hielt Pinner einen gut geblockten Ball von Oskar Deecke. Deutschland mit zwei Dritteln Ballbesitz, konnte nur in dieser Phase nicht allzu viele hochkarätige Torchancen daraus kreieren.
Zwicker musste dann fünf Minuten vor der Pause (29.) wegen Foulspiels für zwei Minuten auf die Strafbank, doch das änderte wenig an der deutschen Souveränität. Als die Deutschen wieder komplett waren, kam Ashley Jackson mal zu einer Chance für England, die Jacobi aber leicht klären konnte (34.). Die deutschen Bemühungen blieben bis zur Pause erfolglos, so dass es bei der Führung der Engländer lieb – was allerdings überhaupt nicht den Spielanteilen entsprach.
Zu Beginn der zweiten Hälfte drückte England auf das 3:1, hatte aber Pech als Barry Middleton eine Flanke kurz vor Tor verpasste. Genau die gleiche Szene auf der anderen Seite, wo Stralkowski einen Flankenball von Fuchs nicht unterbringen konnte. Der Druck des DHB-Teams nahm wieder kräftig zu. George Pinner musste bei einem Stecher und einem Rückhandschuss von Fuchs seine ganze Klasse zeigen, um den Ausgleich zu verhindern (41.). England war aber immer mit Kontern gefährlich – da musste das Weise-Team ständig aufpassen.
Nach tollem Rechtsangriff hätte Kapitän Oliver Korn fast das 2:2 per Stecher erzielt, aber erneut kam Pinner noch irgendwie an den Ball. Nach Foul an Danny Nguyen Luong musste Dan Fox auf die Strafbank – es begann eine Art Powerplay am englischen Kreis. Man haderte ein wenig mit Roel van Eerts Entscheidungen, der ab und an aus deutscher Sicht Dinge nicht ahndete. Dann eine Hundertprozentige für Matania, der eine Wess-Flanke nur Zentimeter am leeren Tor vorbei blockte.
Das 2:2 lag nun deutlich in der Luft. Pech, als ein Konter über Nguyen Luong am rechten Pfosten nicht verwertet werden konnte. In der 51. Minute dann die erste Ecke für Deutschland, doch Stralkowskis guter Ball wurde von Middleton artistisch auf der Linie geklärt. Gegen den folgenden Konter rettete dann Jacobi zweimal sehr stark. Sofort aber wieder das DHB-Team im Angriff, mit Deecke und Rabente, der einen hohen Rückhandschuss etwas rechts verzog. England verteidigte sehr tief, tat fast überhaupt nichts für das Spiel, hielt aber dadurch die glückliche Führung bis in die Schlussphase.
Henry Weir sah dann Gelb für einen Schubser gegen Stralkowski – das DHB-Team damit ab der 61. Minute in Überzahl. Doch England spielte clever in Unterzahl, hielt die Deutschen lange vom Kreis fern. Doch das DHB-Team kam zum Powerplay, machte riesigen Druck und holte die zweite Ecke in der 66. Minute. Doch erneut war Stralkowski mit seinem Schlenzer nicht erfolgreich, sondern blieb am Herausläufer hängen. Die Zeit wurde nun langsam knapp.
England suchte sein Heil in der Schlussphase noch mal in der Offensive. Fast hätte 17 dann mit einem Eigentor für das 2:2 gesorgt, doch Pinner hielt den Abfälscher. So blieb es beim Sieg der Engländer.
Tore:
0:1 Tom Carson (4.)
1:1 Marco Miltkau (10.)
1:2 Ashley Jackson (KE, 21.)
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Strafecken:
GER 2 (kein Tor) / ENG 1 (1 Tor)
Schiedsrichter:
Roel van Eert (NED) / Hong Lae Kim (KOR)
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