World-League-Finale: Deutsche Herren mit klarem Auftaktsieg gegen Neuseeland
10. Januar, World-League-Finalturnier in Neu Delhi: Deutschland – Neuseeland 6:1 (3:1)
10.01.2014 - Die deutschen Hockey-Herren sind mit einem deutlichen 6:1 (3:1) gegen Neuseeland in das Finalturnier der World League im indischen Neu Delhi gestartet. Das Team von Bundestrainer Markus Weise hatte das Geschehen fast über die gesamte Spielzeit gut im Griff und hätte durchaus auch noch das eine oder andere Tor mehr erzielen können. Der nächste Gegner heißt am Samstag (11. Januar) um 13.30 Uhr deutscher Zeit England. „Das war ein guter Auftakt. Die Jungs haben gut gearbeitet, aber es ist noch einiges ausbaufähig“, analysierte Markus Weise nach der Partie.
„Wir haben zum Beispiel defensiv zu viele Ecken zugelassen. Aber vom Engagement her können wir absolut zufrieden sein. Es war aber nicht so klar, wie das Ergebnis es am Ende aussagt.“ Tobias Hauke, der zum „Man of the Match“ gekürt wurde, kommentierte die Partie ähnlich: „Man hat schon gemerkt, dass wir erst wenige Tage aus der Halle raus sind. Das hat man vor allem im Abschluss gemerkt. Außerdem müssen wir als Team besser nach hinten arbeiten. Wir können uns also in allen Bereichen noch steigern. Ein Team mit einem besseren Eckenschützen hätte uns heute auch mehr in Bedrängnis bringen können. Wir wollen hier von Spiel zu Spiel besser werden und dann hoffentlich im letzten Spiel unsere beste Leistung zeigen.“
Das DHB-Team legte rasant los: Gleich den ersten schnellen Angriff nach gerade einmal 20 Sekunden nutzte Christopher Wesley schon zur Führung. Doch Neuseeland hatte schnell die Antwort parat und nutzte die erste Strafecke des Spiels durch Kane Russell zum Ausgleich (5.). Weder Tim Jessulat noch Tobias Hauke auf der Linie konnten den halbhohen Schlenzer abwehren. Doch auch Thilo Stralkowski zeigte nur wenig später seine Künste als Eckenspezialist. Ebenso hart und ebenso sicher wie zuvor Russell versenkte der Mülheimer seinerseits die erste Strafecke seines Teams (11.).
Die deutsche Auswahl war nun am Drücker und kam zu weiteren Chancen. Doch erst Marco Miltkau und dann Florian Fuchs scheiterten am guten Kiwi-Schlussmann Devon Manchester. Und auch die zweite Strafecke klappte nicht wie gewünscht: Erst abgerutscht, und dann scheiterte erneut Fuchs im Nachschuss (13.). Deutschland hatte in dieser Phase des Spiel klar die Oberhand, kam druckvoll in die Offensive und ließ dem Gegner kaum die Möglichkeit, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. In der 16. Minute sorgte Wesley für ein leichtes Raunen, als er im Solo gleich zwei Gegenspieler aussteigen ließ, dann aber im Abschluss den Keeper traf.
Erst kurz danach hatten die Kiwis ihre erste Chance aus dem Spiel heraus, aber Hugo Inglis hatte ein wenig zu hoch gezielt, sodass Tim Jessulat nicht eingreifen brauchte – anders als in der 20. Minute, als er einen flachem Eckenschlenzer stark mit dem Schläger parierte. Die Partie verflachte in der Folge etwas. Viel spielte sich in dieser Phase zwischen den Schusskreisen ab, bis Florian Fuchs mit einem Stecher nach Zuspiel von Martin Häner die vierte DHB-Ecke zur 3:1-Führung nutzte (29.).
Bis zur Pause war das deutsche Team noch zwei, drei Mal gefährlich im Kreis, kam aber nicht mehr zwingend zum Abschluss. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs fiel den Neuseeländern in der Offensive nicht allzu viel ein. Abgesehen von ein paar Einzelaktionen hatte die DHB-Defensive kaum Mühe, den Ball zu erobern. Für erste Gefahr sorgte ein gut gelaufener Konter der Kiwis, doch Inglis konnte vier Meter vor dem Tor aus der Drehung heraus nicht kontrolliert genug abschließen (42.). Danach entwickelte sich eine Partie, die vor allem in Richtung des neuseeländischen Tors lief – und das hatte weitere Treffer zur Folge.
Erst trug sich Thilo Stralkowski mit einer weiteren verwandelten Strafecke – flach durch die Schienen des Keepers – zum zweiten Mal in die Statistik ein (44.). Im nächsten Angriff zog Tobias Hauke einfach mal vom Schusskreisrand ab und traf mit seinem harten Schuss flach ins rechte untere Eck (45.). Den Sack machte dann Jan-Philipp Rabente zu. Joseph Bartholomew verlor den Ball am eigenen Kreis an Marco Miltkau, dessen Schuss Keeper Manchester noch parieren konnte. Doch gegen Rabentes Nachschuss war er dann machtlos (49.). Bei Neuseeland war nun endgültig die Luft raus.
Viele Anspiele nach vorn fanden keinen Abnehmer mehr, die wenigen Bälle, die noch auf das Tor kamen, waren sichere Beute für Schlussmann Jessulat. Einzig beim Schuss von Simon Child in der 52. Minute musste der Hamburger eine starke Parade auspacken. Eine Ecke der Kiwis wurde vom Rausläufer abgeblockt, eine weitere zu ungenau herausgegeben. Weil auch die Deutschen in der Schlussphase nicht mehr mit letzter Konsequenz agierten, blieb es nach 70 Minuten beim verdienten 6:1-Erfolg.
Tore:
1:0 Christopher Wesley (1.)
1:1 Kane Russell (KE, 5.)
2:1 Thilo Stralkowski (KE, 11.)
3:1 Florian Fuchs (KE, 31.)
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4:1 Thilo Stralkowski (KE, 44.)
5:1 Tobias Hauke (45.)
6:1 Jan-Philipp Rabente (48.)
Strafecken:
GER 6 (3 Tore) / NZL 7 (1 Tor)
Schiedsrichter:
Murray Grime (AUS) / Marcin Grochal (POL)
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