DHB-Herren unterliegen kampfstarken Argentiniern
Weltmeisterschaften in Den Haag (NED), 3. Juni: Deutschland - Argentinien 0:1 (0:1)
03.06.2014 - Die deutschen Hockey-Herren mussten sich in ihrem zweiten Gruppenspiel den Argentiniern knapp mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. In einer Partie, die durchaus robust geführt wurde und einige Nickeligkeiten zeigte, ließ es dem DHB-Team gegen einen leidenschaftlich kämpfenden Gegner in der Offensive an Durchschlagskraft vermissen und unterlag so letztlich auch nicht unverdient. Bundestrainer Markus Weise: „Die Niederlage war heute absolut verdient. Wir haben zwar viel investiert, waren aber im Spielaufbau zu schwach und haben es nicht geschafft Gefahr für das gegnerische Tor auszustrahlen. Heute hat nicht viel zusammengepasst, und ich hoffe, dass wir das in den nächsten Spielen wieder besser hinkriegen.“
Kapitän Maximilian Müller: „Wir waren heute in unserem Spiel nicht kreativ genug, nicht schnell genug. Wenn keiner im Team an seine Bestleistung heranreicht, dann wird es eben schwer. Es war sicher mehr drin, ich kann mich kaum erinnern, wann wir mal in einem Spiel kein Tor geschossen haben. Aber heute lief es einfach nicht.“
Florian Fuchs: „Wir hatten gefühlt extrem viel Ballbesitz, aber es ist ein Witz, was wir daraus gemacht haben. Wir stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand, aber solche Situationen hatten wir immer mal wieder in Turnieren. Ich denke, daraus können und müssen wir extrem viel ziehen, und wir müssen spätestens jetzt aufgewacht sein und gemerkt haben, dass wir anders spielen müssen, um hier erfolgreich zu sein.“
Nach einer kurzen Anlaufphase nahm die Partie schnell Fahrt auf. Das deutsche Team erarbeitete sich in der Anfangsphase ein leichtes Übergewicht und die ersten Kreisszenen des Spiels, die jedoch noch nichts einbrachten. Und auch die argentinischen Angriffsbemühungen waren für die deutsche Abwehr in den ersten 20 Minuten kein größeres Problem. Für das erste Raunen im zu knapp einem Drittel gefüllten Kyocera Stadion sorgte Argentiniens Lucas Vila, der sich nach einem harten Pass streckte, den Ball vor dem deutschen Tor aber knapp verpasste (14.).
Auf der anderen Seite nahm Florian Fuchs zum ersten Mal Maß, verzog aber deutlich (17.). In Unterzahl – nach grüner Karte für Tobias Hauke – näherte sich das deutsche Team in der bis dahin an nennenswerten Chancen eher armen Partie dem Tor weiter an. Nach einem Zuspiel von Christopher Rühr verpasste Mats Grambusch in der Mitte mit seinem Stecher den ersten Treffer (21.). Nach einer schönen Vorarbeit von Florian Fuchs, der sich im Solo gegen zwei Gegenspieler durchsetzte, kam Christopher Rühr von links zum Schuss, scheiterte aber am stark parierenden Schlussmann Juan Vivaldi (27.), der danach den deutschen Stürmer anging, dafür jedoch ohne Strafe blieb.
Knapp fünf Minuten vor der Pause gelang den Argentiniern die Führung. Pilt Arnold zog im Zweikampf gegen Manuel Brunet den Kürzeren. Der wurde in der Folge nicht angegriffen, suchte eigentlich einen Abnehmer vor dem Tor. Als er keinen fand, überraschte er Keeper Nicolas Jacobi mit einem frechen Chip ins kurze Eck (31.). Die zweite Hälfte begann mit einer guten Chance für den DHB, doch der Stecher von Fuchs ging gut einen halben Meter daneben (36.).
Doch auch die Argentinier waren gleich wieder mit ein zwei schnellen Aktionen gefährlich. In der 41. Minute verpasste Grambusch den Stecher nach Zuspiel von Benjamin Wess. Die Zahl der Chancen – auf beiden Seiten – stieg. Agustin Mazzilli prüfte in der 45. Minute mit einem Schuss von links aus sechs Metern, ob Jacobi noch auf dem Posten ist – war der aber. Oliver Korn hatte die Riesenchance auf den Ausgleich, als er nach Zuspiel von Grambusch frei vor dem Torwart auftauchte, doch sein Wischer brachte nicht genug Druck auf den Ball und Vivaldi klärte (50.).
Und auch Mats Grambusch selbst verfehlte mit einem Stecher den Ausgleich knapp links (54.). Die deutschen Herren drückten nun auf ihren ersten Treffer, aber die Bälle, die in den Schusskreis und aufs Tor kamen, fanden in dieser Phase keine Abnehmer. Benjamin Wess versuchte es von links auch einmal direkt, zielte aber genau auf Vivaldis Brust (64.). Argentinien verlegte sich aufs Verteidigen und Kontern und kam so zu seiner ersten Strafecke, die jedoch – wie auch zwei Nachschüsse – geklärt werden konnte (67.). Deutschland warf jetzt alles nach vorn, fand aber gegen die mit elf Mann im und am Kreis verteidigenden Südamerikaner keine Lücke mehr.
Tor:
0:1 Manuel Brunet (31.)
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Grüne Karten:
Tobias Hauke (20.), Jan-Philipp Rabente (22.) / Guido Barreiros (51.)
Gelbe Karte: Benedikt Fürk (58.) / ---
Strafecken:
GER 0 / ARG 1 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Tim Pullman (AUS) / Hamish Jamson (ENG)
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