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DHB-Herren unterliegen Gastgebern knapp
6. Juni, Hockey-WM in Den Haag, Herren-Vorrunde: Deutschland - Niederlande 0:1 (0:1)
06.06.2014 - Deutschlands Hockeyherren haben bei der WM in Den Haag am Freitagabend die zweite knappe 0:1-Niederlage kassiert und haben es nun nicht mehr in der eigenen Hand, das Halbfinale zu erreichen. Gegen die Gastgeber aus den Niederlanden lag man zur Pause durch ein Tor von Jeroen Hertzberger mit 0:1 zurück. Nach dem Wechsel dominierte das Team von Bundestrainer Markus Weise zwar das Geschehen, hatte vier Ecken und auch mehrere gute Torchancen aus dem Feld heraus, konnte die Partie aber nicht mehr drehen.
Bundestrainer Markus Weise: „Wir haben leider erst in der zweiten Halbzeit das gespielt, was wir spielen wollten. Bis dahin haben wir auch nicht alles falsch gemacht. Die Jungs haben defensiv sehr gut gespielt. Aber wir haben die Holländer in ihrer Defensive nicht gut genug gebunden! Ich schaue jetzt überhaupt nicht auf eine Tabelle oder wie andere spielen, sondern will drei Punkte gegen Neuseeland – und dafür sollten wir mal ein Tor schießen.“
Tobias Hauke: „Wenn man kein Tor schießt, kann man nicht gewinnen. Nur ein Tor gegen Holland zu fangen, ist super. Wir haben gut verteidigt, aber vorn nicht effektiv genug gespielt. Jetzt ist das Halbfinale leider fast unmöglich zu erreichen!“
Das Match begann sofort mit unglaublich viel Tempo. Oliver Korn half hinten zwei Mal ganz stark aus. Dann setzte Schiedsrichter John Wright schon in der 3. Minute ein Signal mit einer Grünen Karte gegen Korn. Das DHB-Team in Unterzahl unter Druck. Jacobi hielt brillant gegen einen Rückhandschuss von Bakker (4.). Die Unterzahl wurde dadurch schadlos überstanden. Holland dann nach 12 Minuten mit einer gefährlichen Kreisszene, als Floris van der Linden über rechts durchkam und erst spät gestoppt wurde.
Auf der Gegenseite ein guter Angriff über Christopher Zeller, dessen Pass Florian Fuchs am kurzen Pfosten nicht ganz kontrollieren konnte (14.). In der 18. Minute verpasste es Jan-Philipp Rabente, sich in einen guten Ball von Martin Zwicker zu werfen. Und so kassierte man im Gegenzug durch Jeroen Hertzberger das 0:1 (19.), als Galema erneut schlecht auf rechts verteidigt wurde und er den erfahrenen Stürmer im Rückraum freistehend fand.
Mit den Außen hatte man in der Phase Probleme. Kurz darauf kam Jonker links zu einfach durch und scheiterte erst an Jacobi. In der 25. Minute kassierte Verga Grün bei den Niederländern. Daraus konnte das DHB-Team aber keinen Profit ziehen. Die Niederländer taten nun kaum noch etwas für den Spielaufbau, sondern setzten ausschließlich auf Konter. Beim DHB-Team funktionierte das Spiel aus dem Mittelfeld in die Spitzen nicht effektiv genug, um die tief stehenden Niederländer wirklich in Gefahr zu bringen.
Deutschland kam mit Druck aus der Kabine, schnürte die Gastgeber gut in deren Hälfte ein, kam aber noch nicht zum Torschuss. Doch dann erhielt das KNHB-Team nach Foul am Kreis die erste Ecke (40.), die an Häners Fuß ging und damit eine Folgeecke, die der Berliner stark ablief. Es lief aber jetzt deutlich besser fürs DHB-Team. Nach starkem Rechtsangriff über Stralkowski konnte Fürk einen Abpraller von Stockman volley nehmen und setzte die Kugel nur knapp links über das Tor (45.).
Durch die verstärkten Offensivbemühungen kam Holland nun auch zu vereinzelten Konterchancen, die gefährlich waren. Jacobi rettete unter anderem stark (49.). Doch vorn war nun auch mehr drin. Stralkowski konnte im Kreis erst in letzter Sekunde gestoppt werden. Riesen Glück hatten die Holländer, als ein Stecher von Zwicker, nach Vorlage Grambusch nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei ging (52.). Stralkowski wurde dann am Kreisrand von einem hohen Ball getroffen, konnte aber weiter spielen.
Dann verpasste Rühr eine Hauke-Flanke nur hauchdünn (54.). Deutschland nahm dann den Videobeweis nach Stockfoul und erhielt dadurch endlich die längst verdiente erste Ecke der Partie (55.). Eine zweite gab’s wegen gefährlichen Spiels hinterher, doch nun nahm Holland den Videobeweis und bekam auch Recht. Die Ecke wurde zurückgenommen. Im Gegenzug noch einmal Videoentscheidung, weil die Holländer den Ball an Müllers Körper gesehen hatten.
Auch dieses Mal wurde zu Gunsten der Gastgeber auf Ecke entschieden. Doch Jacobi hielt bärenstark gegen van der Weerden. Auf der anderen Seite rettete Stockman in höchster Not gegen Zwicker, der frei durch war (62.). Wess hatte die nächste Großchance, kam aber mit der Rückhand schwer an den Ball, um ihn von rechts im Tor unter zu bringen (63.). Es brannte nun oft lichterloh im Kreis der Holländer. In der 64. Minute sollte es Ecke geben, als ein Holländer einen Ball vom eigenen Mann abgefälscht im Kreis an den Körper bekam.
Und die gab es trotz holländischen Videobeweises dann auch. Sie wurde von Stockmann gut pariert, Zellers Nachschuss ging an einen Körper der Holländer und trotz Videobeweis wurde die Ecke nicht gegeben – recht unverständlich! Der Schiedsrichter aus Gibraltar lag in dieser Phase oft anders in seinen Entscheidungen als das DHB-Team es erwartete. So wurde in der nächsten Szene Grambusch wegen angeblichen Stockstellens aus dem Kreis gepfiffen, obwohl er am Gegenspieler schon Richtung Tor vorbei war.
Auf der Gegenseite Glück, dass bei einem Konter nur eine weitere Ecke und nicht das entscheidende zweite Gegentor heraussprang (67.). Van der Weerden musste dann den Rest des Spiels auf der Strafbank verbringen, weil er den deutschen Konter durch Foulspiel unterband. Rühr holte 30 Sekunden vor Ende noch eine Ecke heraus. Als die im Pfeifkonzert der 15.000 Zuschauer verstoppt wurde und Tobias Haukes improvisierter Schuss rechts am Tor vorbei ging, stand die Niederlage fest.
Tore:
0:1 Jeroen Hertzberger (19.)
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Strafecken:
GER 4 (kein Tor) / NED 3 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Nathan Stagno (GIB) / John Wright (RSA)
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