Nach 0:2 noch ein 3:2-Sieg zum Abschluss
Deutsche U18 beendet DPJW erfolgreich / Slawyk: „Wir brauchen mehr davon“
19.05.2014 - Mit einem 3:2-Sieg über Polen schloss die weibliche U18 des Deutschen Hockey-Bundes am Montag das Deutsch-Polnische Jugendwerk ab. Die ersten beiden Spiele hatten 2:2 (Samstag) und 4:0 (Sonntag) geendet. Unabhängig von den Resultaten zog Bundestrainer Markku Slawyk ein positives Fazit der DPJW-Maßnahme: „Wenn der Gegner so hervorragend passt, wie es hier mit der polnischen Mannschaft der Fall war, dann ist bei solch einer Maßnahme ganz viel für uns zu sehen. Wir brauchen mehr davon.“ Ausdrücklich lobte Slawyk den Ausrichter Freiberger HTC: „Das war hier ganz herzlich, liebevoll und perfekt organisiert.“
In die dritte Partie schickte der Bundestrainer sein Team mit einer taktischen Aufgabe. Ein neues System sollte in der Praxis getestet werden. Vor allem in der Defensive förderte das Experiment „verständliche Abstimmungsprobleme“ (Teammanagerin Michaela Scheibe) im deutschen Team zu Tage. Da gab es doch einige Lücken, die Polen immer wieder aufdecken konnte. Im Ergebnis schlug sich das allerdings erst in der 33. Minute nieder, als der Ball in den deutschen Kreis geschlagen wurde und eine polnische Stürmerin zur Abnahme kam. Gegen deren satten Schlag ins lange Eck hatte DHB-Torhüterin Lisa Klein keine Abwehrchance.
Weniger der Rückstand als die Spielweise sorgte in der Halbzeitpause für intensive Unterredungen im deutschen Kader. Markku Slawyk kritisierte weniger die Nichtbeherrschung einer noch frischen Systemvorgabe, sondern vor allem Basiselemente. „Die Passqualität und das Laufverhalten haben nicht gestimmt, wir waren auch nicht energisch genug. Deswegen haben wir auch keinen richtigen Zugriff auf den Gegner und das Spiel bekommen.“
Die Ansprache fruchtete, nachher wurde vieles deutlich besser gemacht. Und trotzdem musste das deutsche Team erst einmal mit dem 0:2 fertig werden. Als man nach grüner Karte gegen Mara Bentscheck in Unterzahl war, gelang Polen im Nachschuss gegen die zunächst parierende Imme Neumann (stand absprachegemäß in der zweiten Halbzeit im Tor) die Ergebniserhöhung (45.).
Der Reaktion war bewundernswert. Statt den Kopf hängen zu lassen, war das 0:2 für die deutschen Spielerinnen „wie ein Weckruf“ (Scheibe). Bereits zwei Minuten danach verkürzte Alisa Vivot nach einem Linksangriff aus dem Gewühl im gegnerischen Schusskreis. In der 56. Minute glich Mara Bentscheck aus. Sie schoss den Nachschuss der fünften deutschen Ecke, die von Juilia Meffert abgefeuert wurde, in den Kasten. Zwei Minuten danach war dann Meffert selber die Torschützin. Diesmal hatte Marleen Müller den ersten Schuss abgegeben. Die sehr starke polnische Torhüterin hatte zunächst wieder abwehren können, ehe auch hier der Nachschuss zum Erfolg führte.
Beim 3:2-Sieg blieb es. „Toll, wie sich die Mannschaft nach schwacher erster Halbzeit noch mal ins Spiel gebissen und das Ergebnis noch verdient gedreht hat“, zeigten sich Trainer und Teammanagerin zufrieden mit der Leistungssteigerung.
„Die polnische Mischung aus einem Kern an U18-Spielerinnen und einigen Juniorinnen war für uns hier ein robuster Gegner, der einfach hervorragend gepasst hat. Wir haben das genutzt, um nicht nur taktisch einiges einzuführen und zu probieren, sondern einfach auch, um unseren Kreis an interessanten Spielerinnen weiter zu vergrößern“, fasste Markku Slawyk zusammen. Mit weitgehend anderer personeller Zusammensetzung geht es für den Hamburger Coach kommende Woche gleich in die nächste U18-Maßnahme, wenn in Köln das Deutsch-Französische Jugendwerk anliegt. Slawyk: „Da bekommen einige Quiereinsteigerinnen und Spielerinnen des jüngeren WJA-Jahrgangs ihre Bewährungschance.“
Tore:
0:1 Polen (33.)
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0:2 Polen (45.)
1:2 Alisa Vivot (47.)
2:2 Mara Bentscheck (E, 56.)
3:2 Julia Meffert (58.)
E: 5 (1) / 2 (0)
SR: Ströhle, Johnson
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