|
Starke zweite Hälfte bringt 3:2-Sieg
Deutsche Mannschaft bezwingt Favorit Niederlande / Konditionelle Vorteile am Ende
17.07.2014 - Siege gegen die Niederlande sind im weiblichen Nachwuchsbereich eher eine Rarität. Umso größer war die Freude der deutschen U16-Mädchen, als sie am Donnerstag das Oranje-Team mit 3:2 (0:1) niederringen konnten und damit ihren zweiten Sieg beim Fünf-Nationen-Turnier in Nottingham feierten. Naomi Heyn, Nina Steikowsky und Solvej Althof schossen die Tore für die Mannschaft von Bundestrainer Aditya Pasarakonda, der insgesondere mit der zweiten Halbzeit sehr zufrieden sein konnte: „Da sind wir dann an unser Limit gegangen.“
Mit viel Respekt war die DHB-Auswahl trotz ihres 4:0-Auftaktsieges über England in die Partie gegangen. Schließlich hatten die Holländerinnen bei ihren zwei ersten Auftritten (6:1 gegen Spanien, 7:0 gegen Belgien) eindrucksvoll ihre Abschlussqualitäten unter Beweis gestellt. Der Respekt vor dem Gegner schien die deutsche Mannschaft zunächst ein wenig zu lähmen. „Wir waren zu weit weg vom Gegner, haben insgesamt eine dürftige erste Halbzeit geboten“, kritisierte Pasarakonda. Er war fast ein wenig überrascht, dass trotz des nicht optimalen Auftritts seiner Schützlinge diese bereits in den ersten 35 Minuten mehr Chancen hatten als der Gegner. Die Niederlande erwiesen sich aber wieder einmal als effektiver. Bei ihrer ersten richtigen Chance schlugen die Niederländerinnen nach elf Minuten eiskalt zu und überwanden mit einem Rückhandschuss vom Kreisrand Torhüterin Selina Müller.
In der Halbzeitpause stachelte der DHB-Coach seine Mädchen mit der Feststellung an, dass sie nicht an ihre Leistungsgrenzen gegangen wären und dies doch in der zweiten Hälfte nachzuholen wäre. Gesagt, getan! Die deutsche Mannschaft kniete sich nun ohne Zurückhaltung richtig ins Geschehen. Immer besser bekam sie das Geschehen unter Kontrolle, auch wenn es lange dauerte, bis sich das in Zählbarem bemerkbar machte. Nach 55 Minuten war es dann aber soweit. Naomi Heyn dribbelte sich von der Viertellinie in den gegnerischen Kreis, behauptete trotz massiver Gegenwehr den Ball und konnte diesen abschließend über die Torhüterin hinweg ins Netz heppen. „Einer typische Naomi-Aktion“, befand Teammanagerin Jana Ebert entzückt.
Der Jubel im deutschen Lager war kaum verebbt, da legte Nina Steikowsky das 2:1 nach. Die zunächst abgewehrte fünfte deutsche Starfecke (die Niederländerinnen hatten im ganzen Spiel nur eine einzige!) konnte Steikowsky im Nachschuss unterbringen (57.). Der Sieg war das allerdings noch nicht. Das Oranje-Team fuhr nach 62 Minuten einen gelungenen Konterangriff, der zum 2:2 führte. Doch die Antwort der deutschen Mädchen folgte prompt. Solvej Althof wollte bei ihrer Abschlussaktion den Ball wahrscheinlich gar nicht so treffen, wie sie es schließlich tat. Die unbeabsichtigte Bogenlampe erwies sich dann als Glücksfall. Über die holländische Torhüterin senkte sich die Kugel zum 3:2 (64.) ins Netz. In der hektischen Schlussphase verteidigte das deutsche Team seinen Vorsprung auch in Unterzahl (Sonja Zimmermann sah in der 66. Minute Gelb) mit Glück und Geschick.
„Wir waren in der zweiten Halbzeit das fittere Team. Vielleicht lag es auch daran, dass wir bei der sehr großen Wärme erst unser zweites, die Holländerinnen jedoch schon ihr drittes Spiel hatten“, stellte Aditya Pasarakonda konditionelle Vorteile fest. Trotz der Freude über den Sieg über den Favoriten blieb der Coach auf dem Boden der Tatsachen: „Technisch-taktisch haben wir noch Entwicklungsbedarf. Dass es dennoch zu einem Sieg über die Niederländerinnen gereicht hat, nehmen wir natürlich gerne mit.“ Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Freitag Spanien (10 Uhr Ortszeit).
Tore:
1:0 Ilse Kapelle (11.)
------------------------
1:1 Naomi Heyn (55.)
1:2 Nina Steikowsky (E, 57.)
2:2 Willemijn de Wit (62.)
2:3 Solvej Althof (64.)
E: 1 (0) / 5 (1)
Grün: 1 / 2
Gelb: Zimmermann
|
