Olympia-Quali: Gegen den Gastgeber knapp das Nachsehen
World League Herren in Buenos Aires: Argentinien – Deutschland 4:3 (2:2)
08.06.2015 - Die deutschen Hockeyherren konnten ihre Siegesserie in der Vorrunde der Olympia-Qualifikation in Buenos Aires nicht fortsetzen. Das Team von Markus Weise verlor gegen den Gastgeber und Mitfavoriten um den Gruppensieg in einer dramatischen Schlussphase etwas unglücklich mit 3:4. Dabei hatten die Deutschen einen 0:2-Rückstand aus dem ersten Viertel bis zur Halbzeitpause durch Treffer von Fuchs und Zeller aus. Auch die erneute 3:2 Führung konnte Tobias Hauke binnen einer Minute egalisieren. Als Argentinien zwei Minuten vor Schluss durch eine umstrittene Ecke das 4:3 gelang, war es zu spät für einen weiteren Ausgleichstreffer.
Moritz Fürste: „Wir sind nicht zufrieden mit unserer Leistung, können daraus aber viel lernen für unser letztes Gruppenspiel gegen Kanada.“ Fürste war sehr dankbar für die gute Protektionsleistung der Eckenmaske, hatte er doch beim 0:2 auf der Linie einen Schlenzer von Peillat direkt gegen den Kopf bekommen, konnte danach aber nach kurzer Behandlung weiter spielen.
Die Argentinier kamen mit viel Druck ins Spiel, versuchten die Deutschen durch variables Pressing zu Fehlern zu zwingen. Das Weise-Team war bemüht, Struktur ins Spiel zu bekommen, konnte seinen Gameplan aber nicht voll umsetzen. Argentinien kam immer wieder mit seinen schnellen Stürmern an den deutschen Kreis und legte es vor allem darauf an, über seine starke Strafecke zu punkten. Das gelang in der 8. Minute erstmals, als Pedro Ibarra Nicolas Jacobi mit solch einem Standard überwinden konnte.
Die Gastgeber blieben das effektivere Team. Die Deutschen konnten nicht verhindern, dass es immer wieder Strafecken für Argentinien gab. Eine solche landete als harter Schlenzer in der 13. Minute an den Kopf von Moritz Fürste auf der Linie. Der Doppel-Olympiasieger hatte Glück, dass die Maske ihn vor schwereren Verletzungen schützte. Für den fälligen Siebenmeter brachte Markus Weise seine Nummer zwei Tobias Walter, der von Gonzalo Peillat aber verladen wurde.
Im zweiten Viertel war das DHB-Team merklich mehr am Drücker, auch wenn Argentinien nun aus seiner sehr tiefen Aufstellung genau sein gefürchtetes Konterspiel aufziehen konnte. Doch der Europameister hatte nun mehr vom Spiel und konnte durch Florian Fuchs in der 21. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Nur drei Minuten später besorgte Christopher Zeller das 2:2, als er von Häner mit einem langen Schlenzer geschickt wurde und nach tollen Solo den Ausgleich erzielte.
Im dritten Viertel hätten beide Teams die Führung erzielen können, aber beide Keeper hielten ihren Kasten sauber. Den Deutschen hätte ein Unentschieden vielleicht schon für den Gruppensieg gereicht, je nach Ausgang des letzten Gruppenspiels am Dienstag gegen Kanada. Die Argentinier brauchten den Sieg um wegen des schlechteren Torverhältnisses auf Platz eins zu klettern. Dafür nutzten sie in der Schlussphase erneut ihre Standardstärke und hatten dabei, so sahen es zumindest die Deutschen, auch ab und an Glück mit umstrittenen Entscheidungen der Schiedsrichter.
So war es erneut eine Strafecke von Spezialist Peillat, die in der 53. Minute den Weg ins deutsche Tor fand. Tobias Hauke nutzte in der folgenden Minute ebenfalls eine Schusschance in Folge einer Strafecke, um zum 3:3 auszugleichen. Aber zum Ärger der DHB-Elf zeigte der Schiedsrichter zwei Minuten vor Ende erneut auf Strafecke. Und Peillat ließ sich auch diese Chance nicht entgehen.
Am Dienstag reicht ein Remis gegen Kanada, um mit Platz zwei eine gute Ausgangsbasis für das Viertelfinale zu haben, allerdings könnten die Deutschen bei einem Sieg gegen die Nordamerikaner auch noch immer Gruppenerster werden, wenn die besser ins Turnier kommenden Spanier Argentinien bezwingen.
Tore:
0:1 Pedro Ibarra (KE, 8.)
0:2 Juan Gillardi (7m, 13.)
1:2 Florian Fuchs (21.)
2:2 Christopher Zeller (24.)
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3:2 Gonzalo Peillat (KE, 53.)
3:3 Tobias Hauke (KE, 54.)
4:3 Gonzalo Peillat (KE, 58.)
Schiedsrichter:
Simon Taylor (NZL) / Hong Lae Kim (KOR)
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