Freitag, 27. November 2015 - 16:00

Deutschland - Niederlande   0 : 0   (0:0)

Unentschieden gegen Niederlande zum Auftakt

World­League­Finale in Raipur (IND): Deutschland – Niederlande 0:0

Fotos: worldsportpics.com

27.11.2015 - Die deutschen Hockey­Herren sind beim World­League­Finale im indischen Raipur mit einem Unentschieden ins Turnier gestartet. In der Neuauflage des olympischen Finals von London sowie des letzten Europameisterschafts-Endspiels gegen die Niederlande bestimmte die Auswahl des Deutschen Hockey-­Bundes zwar über weite Strecken das Geschehen, ein Treffer wollte trotz einiger sehr guter Chancen aber nicht gelingen.

Der neue Bundestrainer Valentin Altenburg war nach seinem Debüt nur teilweise zufrieden: „Wir hatten den Gegner in der ersten Hälfte sehr gut im Griff, haben uns eine ganze Reihe von Chancen stark herausgespielt, waren aber oft zu hektisch im Abschluss. Nach der Halbzeitpause haben wir zwar etwas die Dominanz verloren, haben aber weiter sehr gut verteidigt. Wir wollten wenig zulassen, das ist uns gelungen. Aber kein Tor geschossen zu haben, das ist bei unserer Qualität in der Offensive am Ende auch zu wenig. Das muss in den nächsten Spielen wieder besser werden. Was mir aber sehr gut gefallen hat, war, dass alle sofort drin waren im Spiel und im Turnier. Insgesamt eine starke Teamleistung.“

Nach einer nur kurzen Abtastphase hatte das deutsche Team die erste nennenswerte Aktion, als ein niederländischer Verteidiger an der eigenen Viertellinie den Ball verlor. Timur Oruz legte im Konter auf Christopher Rühr ab, der aus acht Metern freistehend abzog, aber in dieser Szene im glänzend parierenden Jaap Stockman seinen Meister fand (3.). Die DHB-­Mannen agierten in der Anfangsphase druckvoller, hatten insgesamt mehr vom Spiel.

Die Niederländer lauerten auf Ballgewinne im Mittelfeld und schnelle Vorstöße. So ging es zwischen den Kreisen zwar mit Tempo hin und her. Weitere Kreisszenen gab es zunächst aber nicht. Keeper Nicolas Jacobi musste im ersten Viertel nicht ein Mal eingreifen. Dafür verpasste Jonas Gomoll eine Hereingabe von Lukas Windfeder von der rechten Seite nur knapp (13.), und auch Rühr prüfte Oranje­-Schlussmann Stockman aus kurzer Distanz nochmals (14.).

Deutschland blieb das Spiel bestimmende Team und kam zu weiteren Chancen. In der 19. Minute kombinierte man sich schön in den Kreis, wo Niklas Wellens Stecher aber knapp am rechten Winkel vorbei ging. Schrecksekunde wenig später, als Thierry Brinkman am Kreis einmal durchzog und Moritz Fürste mit voller Wucht am Knie traf. Der deutsche Kapitän konnte danach nicht weiter spielen, verfolgte die Partie aber an der Seitenlinie bis zum Schluss und wurde erst danach ins Krankenhaus gefahren.

Nach einem Freischlag der Niederländer traf der Ball Martin Häners Fuß, und es gab die erste Strafecke für Oranje (22.). Der herausgegebene Ball wurde verstoppt, aber es gab gleich die zweite hinterher. Doch der Videobeweis zeigte, dass Timur Oruz den Ball nicht an den Fuß bekommen hatte – keine Ecke. Die Niederländer kamen jetzt etwas besser ins Spiel, störten früher. Aber die nächste Chance hatte wieder der DHB. Christopher Rühr zog einen Sprint an und bediente Tobias Hauke im Kreis, dessen Schuss aber abgeblockt wurde (25.). Eine Minute vor der Halbzeit vereitelte erneut Jaap Stockman eine dicke deutsche Chance. Martin Häner brachte den Ball flach durch die Mitte in den Kreis, wo Jonas Gomoll plötzlich völlig frei zum Schuss kam, aber am Holland­Keeper scheiterte.

Nach einem schönen Solo über die rechte Seite holte Florian Fuchs in der 32. Minute die erste Strafecke für das deutsche Team heraus. Die Variante gelingt nicht ganz, aber danach kann der Ball in drei Versuchen nicht im Tor untergebracht werden. Es gibt zwar direkt die zweite Ecke, aber die – geschossen von Rühr – wurde nicht wirklich gefährlich für Stockman. An den Kräfteverhältnissen auf dem Platz hatte die Pause kaum etwas verändert. Deutschland blieb das auffälligere Team mit der Mehrzahl an Kreisszenen, während Holland die DHB-­Defensive kaum nennenswert in Bedrängnis bringen konnte.

Erst in der 38. Minute zwang Seve van Ass mit einem Schuss von halbrechts Nico Jacobi zur ersten Parade. Kurz vor der Viertelpause dezimierte sich das DHB-­Team selbst, als Lukas Windfeder im Mittelfeld Constantijn Jonker umrannte und dafür Geld sah. Zudem holte sich Oskar Deecke auch noch Grün, weil er sich wohl über diese Entscheidung beschwert hatte.

Die erste Szene im Schlussviertel hatte Holland, doch Nico Jacobi war gegen Roel Bovendeert zur Stelle (49.). Auf der anderen Seite zwang Niklas Wellen Keeper Stockman zu einer weiteren Parade (52.). Beide Teams versuchten in der Schlussphase, mit der einen glücklichen Aktion das Spiel noch zu entscheiden. Und beinahe wäre das Valentin Verga für das Oranje­Team auch noch gelungen, als er den Ball nach einer Jacobi­Parade vor die Füße bekam, ihn aber aus kurzer Distanz doch am langen Pfosten vorbei schob (60.). So blieb es beim torlosen Unentschieden zum Turnierauftakt.

Tore: ­­­

Fehlanzeige

Strafecken:

GER 2 (kein Tor) / NED 1 (kein Tor)

Grüne Karte: Oskar Deecke (45.) / ­­­-

Gelbe Karten: Lukas Windfeder (45.) / -­­­

Schiedsrichter:

Raghu Prasad (IND) / Ayden Shrives (RSA)