hockey.de: Herren Nationalteam

Dienstag, 24. November - Dienstag, 8. Dezember in Indien

World League Finale

Samstag, 28. November 2015 - 14:00

Deutschland - Indien 1 : 1 (1:0)

DHB-Herren: Zweites Remis im Turnier

World-League-Finale in Raipur, Vorrunde: Deutschland - Indien 1:1 (1:0)

Fotos: worldsportpics.com

28.11.2015 - Die deutschen Hockeyherren haben 24 Stunden nach dem 0:0 gegen die Niederlande auch ihr zweites Vorrundenspiel beim World-League-Finalturnier im indischen Raipur Unentschieden gespielt. Gegen Gastgeber Indien, der sich deutlich stärker als beim 0:3 gegen Argentinien am Vortag präsentierte, konnte das DHB-Team eine frühe 1:0-Führung von Niklas Wellen, trotz guter Chancen, nicht ausbauen und für drei Punkte nutzen. Akashdeep Singh gelang in der 47. Minute der dann auch verdiente Ausgleich. Nun geht es am Montag gegen Argentinien um eine gute Positionierung in der Gruppe für das Viertelfinale.

Bundestrainer Valentin Altenburg: „Wir haben gut angefangen und früh geführt, aber dann keine Sicherheit daraus ziehen können, dass es eigentlich immer gefährlich für die Inder wurde, wenn sie etwas riskiert haben. Im Gegenteil: Wir hatten viel zu viele Ballverluste, haben die Bälle zum Teil fahrlässig hergegeben und Indien hat uns mit seiner Laufbereitschaft weitgehend den Schneid abgekauft! Es ist aber gut, dass uns das so früh im Turnier passiert! Die beiden Testspiele und auch gestern gegen Holland haben wir die Spiele weitgehend kontrolliert. Heute war das nicht so. Da können wir uns viel rausziehen. Zum Beispiel werden wir Richtung Rio als Team intelligenter reagieren müssen, wenn wir mit uns selbst unzufrieden sind und unser Spiel nicht durchsetzen können. Das darf uns nicht so runterziehen. Indien war von der Körpersprache her viel klarer."

Die erste gute Nachricht vor dem Spiel kam von Moritz Fürste, der nach dem heftigen Schlag übers Knie, den er gestern von einem niederländischen Schläger abbekam, auf laufen konnte. Im Tor bekam Andreas Späck in diesem Spiel die Chance, sich auszuzeichnen, nachdem gestern Nico Jacobi ja seine Weltklasse beim 0:0 gegen die Niederlande bereits unter Beweis gestellt hatte. Ein Ballverlust von Fürste brachte die erste Großchance des Spiels für Indien, aber erst Späck und dann Zwicker vor der Linie retteten gegen Akashdeep für das DHB-Team (4.).

Aber dann war es Timur Oruz, der einen Freischlag rechts am Kreis schnell ausführte, sich auf der Grundlinie durchsetzte und dann auch noch Niklas Wellen in der Mitte sah, der nur noch einzudrücken brauchte (5.). Die Inder reagierten vor eigenem Publikum mit Druck, suchten den Weg in den Kreis, so dass die deutsche Defensive gut zu tun bekam. Oliver Korn vergab das 2:0, als er einen Nachschuss aus sechs Metern unbedrängt nicht am großartig reagierenden Keeper Sreejesh vorbei bekam (8.) – zuvor war Staib mit einem Rückhandschuss bereits am indischen Torhüter gescheitert.

Indien drückte auf das Tempo, Deutschland bemüht um Kontrolle, was meist auch gut gelang. So stand es nach dem ersten Viertel verdient 1:0 für den Olympiasieger von 2012 Rühr kreierte die erste Chance des zweiten Viertels, als er einen Konter von der eigenen Viertellinie startete, aber Staib konnte den Pass im Kreis nicht an den Mitspieler bringen. Das DHB-Team nun mit mehr Pressing, so dass Indien kaum zur Entfaltung kam. Indien nahm in der 23. Minute den Videobeweis, um einen nicht eingehaltenen Abstand am Kreis als Strafecke ahnden zu lassen. Da war aber nichts zu erkennen, so dass Indien früh das Anrufungsrecht verlor.

Akashdeep hatte dann die zweite Großchance der Partie für Indien, als er mit einem Rückhandschuss am glänzend reagierenden Späck scheiterte (25.). Rühr sah nach eigenem Ballverlust die erste Grüne Karte der Partie (26.). Das DHB-Team dadurch vor der Halbzeitpause zwei Minuten in Unterzahl. Doch die Defensive stand gut und am Ende waren es die Deutschen, die wieder Druck machten. Es blieb aber beim 1:0 zur Pause. Indien holte sich recht früh im dritten Viertel die erste Ecke der Partie. Tobias Hauke lenkte den Ball an den linken Pfosten, dann wurde er geklärt. Fuchs hatte auf der anderen Seite eine Großchance, als er mit der Rückhand von rechts zum Schuss kam, aber Sreejesh hielt sicher.

Dann hätte das 2:0 (40.) fallen müssen, als Rühr links durch war, sein Pass auch den reinrutschenden Jonas Gomoll 50 Zentimeter vorm Tor erreichte, aber dessen Stecher rechts am Tor vorbei ging. Indien erhöhte danach noch einmal den Druck, war aber am Kreis oft zu hektisch. Fuchs holte auf der anderen Seite die erste deutsche Ecke (40.). Windfeders Schlenzer wurde vom Mann auf der Linie gerade noch links um den Pfosten gelenkt. Ragunath sah Grün für Meckern. Aber Trompertz musste danach auch auf die Strafbank für ein Foulspiel. Er sah sogar Gelb (40.)!

Eine klare Ecke für Deutschland wurde dann wegen angeblich gefährlichen Spiels nicht gegeben. Kurz darauf eine riesen Chance für Wellen und Fuchs, aber drei Mal war Sreejesh zur Stelle. Und auf der anderen Seite war es Späck, der gegen einen Stecher von Ramandeep großartig parierte. Indien stemmte sich im vierten Viertel gegen die drohende zweite Turnier-Niederlage. Das DHB-Team musste stark arbeiten. Dann kam Akashdeep mit dem Rücken zum Tor an den Ball, Windfeder konnte die Körperdrehung nicht schnell genug mitmachen, so dass Späck gegen den Rückhandschuss nichts machen konnte – es stand 1:1 (47.).

Beide Teams wollten sich mit dem einen Punkt nicht zufrieden geben, taten etwas in der Offensive. Ramandeep sah dann Gelb nach einem Foul gegen Zwicker. So Indien in Unterzahl für fünf Minuten. Deutschland nun mit Powerplay. Gomoll jagte einen Stecher über das indische Tor (53.). Eine Flanke von Deecke wurde von zwei gut positionierten Stürmern verpasst (54.). Fürste verpasste eine weitere Großchance rechts im Kreis. Indien dann wieder komplett. Es blieb ein ausgeglichenes Match. Beide Teams suchten den Siegtreffer. Wellen hätte eine Minute vor Schluss im Konter erneut eine Ecke bekommen müssen, als Walker ein Stockfoul nicht ahndete. So blieb es beim 1:1.