Ein bisschen zäh, trotzdem der dritte klare Sieg
7:2 für deutsches Team am Ostermontag / Slawyk: „Belgien der richtige Gegner“
06.04.2015 – Auch das dritte und letzte Länderspiel zwischen den weiblichen U18-Teams aus Deutschland und Belgien brachte in Bad Kreuznach einen klaren Erfolg der DHB-Auswahl. Nach 5:1 (Samstag) und 7:1 (Sonntag) hieß es am Ostermontag 7:2 für die Mannschaft von Bundestrainer Markku Slawyk. Maxi Marquardt (2), Nicola Pluta, Julia Meffert, Teresa Martin Pelegrina, Alexandra Zink und Solvej Althof schossen die Tore für das deutsche Team. „Nach starkem Auftakt haben wir heute in der zweiten Halbzeit konditionell ein wenig nachgelassen. Drei Spiele mit offensiver Ausrichtung hatten wohl Tribut gefordert“, sagte der Bundestrainer.
Bei empfindlicher Morgenfrische (3 Grad maß man rund um das Platzgelände im Salinental) war es trotz eines Blitzstarts der Gastgeberinnen ein zeitweise holpriger, zäher Vortrag. „Wir haben heute manchmal zu kompliziert gemacht, vielleicht war es auch dem Umstand geschuldet, dass wir trotz drei Spielen an drei Tagen auch viel trainiert haben“, beschrieb Teammanagerin Michaela Scheibe das Spiel der deutschen Mannschaft, die sich trotz Überlegenheit oftmals selbst ein wenig im Weg stand.
Schon nach zwei Minuten schoss Maxi Marquardt nach Vorarbeit von Pluta das 1:0. Nach 13 Minuten ließ Nicola Pluta das 2:0 folgen, als sie eine von fünf deutschen Strafecken im Nachschuss verwandelte. Es folgte eine torlose Viertelstunde, ehe nochmals Marquardt nach Linksangriff (28.) und Julia Meffert nach Solo und argentinischer Rückhand durch die Beine der Torhüterin (34.) den 4:0-Halbzeitstand herstellten.
Große Freude kam kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs auf. Teresa Martin Pelegrina kam im „gefühlt 50. Länderspieleinsatz“ (Scheibe) und mehrerer knapp vergebener Möglichkeiten, inklusive eines Siebenmeters, endlich zu ihrem ersten Treffer im Nationaltrikot (5:0; 37.). Danach waren zweimal die nie aufsteckenden Belgierinnen an der Reihe. Mit einem Direktschlag ins kurze Toreck verkürzten sie bei ihrer einzigen Strafecke nach 40 Minuten zum 1:5, zwölf Minuten danach leistete sich die deutsche Mannschaft im Aufbau einen dicken Fehler, den Belgien zum tödlichen Konter ausnutzte. Torhüterin Silja Paul, die absprachegemäß in der Halbzeit Selina Müller ersetzt hatte, musste ein zweites Mal hinter sich greifen.
Noch knapper wurde es aus deutscher Sicht freilich nicht, da die DHB-Auswahl gegen Ende noch einmal anzog und sich dies auch im Ergebnis bemerkbar machte. Erst traf Alexandra Zink nach Marquardt-Vorarbeit zum 6:2 (59.), der Abschluss blieb drei Minuten vor Ende Solvej Althof vorbehalten, die eine abgefälschte Flanke geschickt zum 7:2-Endstand in den belgischen Kasten blockte.
Nach der Flucht unter die aufwärmende Dusche, einem Mittagessen und der Abschlussbesprechung konnten die Spielerinnen den Heimweg antreten. „Belgien war für uns nach dem Zentrallehrgang und den beiden Schottland-Spielen der richtige nächste Gegner auf dem Weg zur EM. Ich hätte die Belgierinnen vielleicht noch ein wenig stärker erwartet, aber sie hatten auch Pech, dass ihre Mittelfeldregisseurin gleich im ersten Spiel verletzt ausschied“, meinte Markku Slawyk zusammenfassend. Das „Kreieren von Schusskreissituationen und Tormöglichkeiten“ benannte der Bundestrainer als eine der großen Stärken seines Kaders, beim „Umschalten in beide Richtungen“, bei den „Standardsituationen offensiv wie defensiv“ und beim „individuellen Verteidigen“ sieht Slawyk noch das größte Verbesserungspotenzial seiner Mannschaft.
Ende Mai geht es mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk in Paris weiter, dann folgt Anfang Juni das Deutsch-Polnische Jugendwerk in Polen, wo Slawyk möglichst schon alle Personalentscheidungen Richtung Europameisterschaft im Juli getroffen haben möchte, so dass die Holland-Länderspiele Mitte Juli in Köln bereits mit dem endgültigen EM-Kader gespielt werden.
Tore:
1:0 Maxi Marquardt (2.)
2:0 Nicola Pluta (E, 13.)
3:0 Maxi Marquardt (28.)
4:0 Julia Meffert (34.)
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5:0 Teresa Martin Pelegrina (37.)
5:1 Belgien (E, 40.)
5:2 Belgien (52.)
6:2 Alexandra Zink (59.)
7:2 Solvej Althof (67.)
E: 5 (1) / 1 (1)
SR: Korth, Oßwald
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