Auch zum Abschluss noch ein Sieg
2:0 im dritten DFJW-Länderspiel zeigte aber auch große Verwertungsschwächen auf
24.05.2015 - Makellos mit drei Siegen schloss die deutsche U18-Nationalmannschaft das Deutsch-Französische Jugendwerk in Chateney Malabry ab. Dem 5:1 (Freitag) und dem 4:0 (Samstag) folgte am Sonntag noch ein 2:0 über die gastgebenden Französinnen. „Für unseren jüngeren JA-Jahrgang war Frankreich ein guter Gegner, der uns Trainern auch eine gute Überprüfung der vorhandenen Potenziale erlaubte“, bilanzierte Bundestrainer Markku Slawyk.
Wie in den ersten beiden Partien stellte das junge deutsche U18-Team aufgrund seiner spielerischen Vorteile rasch eine Überlegenheit her. Schneller als am Freitag oder Samstag kam man diesmal auch zum Führungstreffer, als Linda Cobano gleich die erste Strafecke mit einem Schlag im französischen Kasten unterbringen konnte (6.). Weitere vier Ecken holte sich die DHB-Auswahl bis zur Pause heraus, aber sie blieben ebenso ungenutzt wie einige Möglichkeiten aus dem offenen Spiel heraus. „Das sah bis in den Kreis sehr gefällig aus, aber dann fehlte die letzte Konsequenz“, beschrieb DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe das Dilemma.
Dies wurde in den zweiten Halbzeit noch viel extremer. Scheibe notierte „Riesenchancen im Minutentakt.“ Aber selbst klarste Abschlussgelegenheiten ließen die Deutschen ungenutzt. „Das war teilweise nicht mehr nachvollziehbar“, schüttelte am Spielfeldrand Markku Slawyk den Kopf. Viel zu oft trafen die beteiligten Spielerinnen im Kreis die letzte Entscheidung falsch. „Wo ein Abspiel besser gewesen wäre, haben sie es selber versucht, und wo man hätte selber den Abschluss suchen sollen, gab es ein Abspiel“, beschrieb Slawyk das Problem seiner Offensivkräfte.
Wenigstens einmal noch hatte alles richtig geklappt, als Laila Richter nach Vorarbeit von Lena Groß nur noch in den leeren Kasten ablenken lassen musste.
Die beiden halbzeitweise eingesetzten deutschen Torhüterinnen bekamen wenig zu tun. Trotzdem gewann der Bundestrainer nach eigenen Angaben „ein paar gute Erkenntnisse“ in Hinblick auf eine Nominierung Richtung Europameisterschaft. Entweder Femke Jovy oder Silja Paul will Slawyk als zweite Torhüterin hinter der unumstrittenen Nummer eins, Selina Müller, in den EM-Kader berufen.
Von den in Frankreich eingesetzten 15 Feldspielerinnen wird dies höchst wahrscheinlich keine schaffen, da der Leistungsabstand zu den (meist älteren) Topspielerinnen des JA-Kaders einfach noch vorhanden wäre. „Vielleicht schaffen es zwei, drei auf Abruf“, sagt Markku Slawyk, der einige aus der DFJW-Maßnahme mit Hausaufgaben auf die am Montag anstehende Rückfahrt schickt. „Manche Spielerinnen müssen erkennen, dass sie noch technische Mängel haben und in diesem Bereich was tun müssen, wenn sie kadermäßig weiter am Ball bleiben wollen.“
Anfang Juni fährt der Bundestrainer mit seiner ersten Garde zum Deutsch-Polnischen Jugendwerk nach Poznan, wo dann die heiße Phase der EM-Vorbereitung beginnt.
Tore:
0:1 Linda Cobano (E, 6.)
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0:2 Laila Richter (52.)
E: 2 (0) / 8 (1)
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