Mit Vollgas ins Finale
Sicherer 7:0-Sieg im Halbfinale gegen Belgien / Im Endspiel gegen Niederlande
24.07.2015 - Mit Vollgas sind die deutschen Mädchen ins Finale der U18-Europameisterschaft in Santander gestürmt. Im Halbfinale am Freitagmorgen ließen die Deutschen dem Team aus Belgien nicht die Spur einer Chance und gewannen mit 7:0 (1:0). „Unser Matchplan ist super aufgegangen, und jetzt sind wir einfach glücklich, im Finale zu stehen“, freute sich Bundestrainer Markku Slawyk. Zweieinhalb Stunden nach der deutschen Mannschaft zogen auch die Niederländerinnen ins Finale ein. Der Titelverteidiger schlug England im zweiten halbfinale 6:0. "Damit steht das Traumfinale", so DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe zur Paarung Niederlande gegen Deutschland am Samstag um 17 Uhr.
Besser hätte es nicht losgehen können. Gleich beim ersten Angriff zogen die deutschen Stürmerinnen eine Strafecke, die Lena Micheel mit schönem Schlag noch innerhalb der ersten Spielminute zum 1:0 verwandelte. Mit dem „sensationellen Start“ (Slawyk) im Rücken hatte die DHB-Truppe die Partie sofort im Griff und ließ Belgien mit sauberem Kombinationsspiel nur hinterherlaufen. Ein Angriff nach dem nächsten rollte auf den belgischen Schusskreis zu. Was fehlte, war der zweite Treffer. Gleich mehrfach konnte die Torhüterin das überfällige 0:2 verhindern.
Die beste Chance zur beruhigenden Erhöhung verpasste unmittelbar vor der Pause Emily Kerner, die nach abgefangenem Ball plötzlich ganz viel Platz hatte und vom Kreisrand schießen konnte. Heraus kam ein Mittelding zwischen Schuss und Vorlage für Maxi Marquardt, die schließlich knapp über die Latte abfälschte.
„Einfach weitermachen und Geduld bewahren“, trug Markku Slawyk seinen Schützlingen in der Pausenbesprechung auf. Und wie die erste Hälfte ging auch der zweite Durchgang optimal für die Deutschen los. Von halblinks drang Hanna Granitzki Richtung Kreis vor. Ihren Schuss ließ Torfrau Elodie Picard passieren – offenbar im Glauben, dass von außerhalb geschossen wurde. Doch die Schiedsrichterinnen entschieden auf Tor (37.). Die Analyse der Videobilder gaben den Unparteiischen recht, wenngleich es eine Millimetersache war. Der Schock auf belgischer Seite saß tief, denn nur Sekunden später überwand der keinesfalls starke Rückhandschrubber von Julia Brüning tunnelte die offenbar mit ihren physischen und psychischen Kräften am Ende befindliche Torfrau.
In der 47. Minute kam Belgien das erste Mal gefährlich vor das deutsche Tor. Den Ball von links verfehlte die Stürmerin am langen Eck. Und statt des möglichen 1:3 stand es Sekunden später 0:4. Denn im unmittelbaren Konter legte Alisa Vivot für Julia Brüning auf, die mit einem knallharten Schuss unter die Latte für den Treffer des Tages sorgte. Später wurde die Doppeltorschützin auch zur Spielerin des Halbfinales ausgezeichnet.
Die Entscheidung war damit endgültig gefallen. Belgien war nicht in der Lage, gegen das gut strukturierte Aufbau- und Kombinationsspiel der Deutschen effektive Mittel zu finden. Im Gegenteil. Beim belgischen Team erlahmten immer mehr die Kräfte, während Deutschland keine Anstalten machte, auf Verwaltungsmodus umzuschalten und dabei mit dem gewohnt kurzen Wechselrhythmus nicht in den roten Bereich zu kommen schien. Julia Meffert (57.), Nicole Pluta (66.) und Alexandra Zink (69.) schraubten das Resultat noch zum auch in der Höhe verdienten 7:0 hoch.
Nach 61 Minuten durfte Torhüterin Selina Müller, ohne einen einzigen Ballkontakt gehabt zu haben, in den Schatten der Teambank. Auch Femke Jovy hatte bis zum Schlusspfiff keinerlei Berührung mit dem runden Spielgerät.
„Den Sturm breit zu ziehen und die Räume groß zu machen hat sehr gut funktioniert. Wir haben den Platz heute sehr gut ausgenutzt“, freute sich der Bundestrainer über eine taktisch reife und insgesamt sehr souveräne Leistung.
Tore:
0:1 Lena Micheel (E/1.)
-------------------------------
0:2 Hanna Granitzki (37.)
0:3 Julia Brüning (38.)
0:4 Julia Brüning (47.)
0:5 Julia Meffert (57.)
0:6 Nicole Pluta (66.)
0:7 Alexandra Zink (69.)
E: 0 / 4 (1)
Grün: 2/2
Gelb: 1/0
SR: Williams (England), Walker (Schottland)
|