Nach langem Tag noch ein 5:2
Viel Programm sorgte für verständliche Konzentrationslücken / Hoher Besuch
22.06.2016 - Am Ende eines vollgepackten Tages siegte die deutsche U18-Nationalmannschaft am Mittwoch im zweiten Spiel des Deutsch-Polnischen Jugendwerks mit 5:2 (2:1) über Polen. Camille Nobis (2), Lena Micheel, Emily Kerner und Nicola Pluta schossen einen Tag nach dem 4:0-Auftaktsieg die deutschen Tore. Die Länderspielserie wird am Donnerstag (17 Uhr) auf dem neuen Kunstrasenplatz des Berliner Sport-Clubs abgeschlossen.
Erst gab es ein gemeinsames Seightseeing der Delegationen in der deutschen Hauptstadt, im Anschluss wurde ein gemischtes Training der polnischen und deutschen Spielerinnen im Beisein sportpolitischer Prominenz durchgeführt. Vor den Augen von Referatsleiterin Anna Lysiak und Geschäftsführer Stefan Erb vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, die von DHB-Jugendwartin Marie-Theres Gnauert und Berlins Hockeyjugendwartin Gudrun Seeliger begleitet wurden, bestritten die Auswahlspielerinnen ein Viererteam-Kleinfeldturnier. Und dann gab es noch eine Kindertrainingsstunde des deutschen Teams mit dem Nachwuchs des BSC. 75 begeisterte Kinder wurden von den DHB-Spielerinnen in die große Hockeykunst eingewiesen.
„Das hat alles sehr viel Spaß gemacht, und es war auch ein toller Tag. Aber natürlich war dieser lange Tag praktisch ohne Ruhe alles andere als eine ideale Vorbereitung auf ein Länderspiel“, meinte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe. So hatte Bundestrainer Markku Slawyk dann auch Verständnis und Nachsicht, dass seine Schützlinge die nötige Konzentration nicht über die vollen 70 Spielminuten am oberen Limit halten konnten.
Insbesondere in der ersten Halbzeit gab es doch sichtlich viele einfache Fehler. Ein solch war zum Beispiel Ausgangspunkt des frühen polnischen Führungstores (5.). Auch wenn das deutsche Spiel auch danach weiter schwer in die Gänge kam, konnte die DHB-Auswahl das Ergebnis bis zur Halbzeit drehen. Erst markierte Lena Micheel nach einer Langen Ecke den Ausgleich (17.), nach 28 Minuten vollendete Camille Nobis eine starke Vorarbeit von Naomi Heyn. Die hatte sich energisch durchgesetzt und im Rutschen noch eine maßgerechte Flanke zustande gebracht.
Eigentlich hatten die Polinnen für ihre erste Hälfte mehr verdient als einen 1:2-Rückstand. Aber schon kurz nach Wiederbeginn bekamen sie den verdienten Ausgleich, als die guten Schiedsrichter ein klares Stockfoul im deutschen Kreis mit Siebenmeter ahndeten, der gegen Karlotta Lammers (sie wurde absprachegemäß in der Pause für Selina Müller ins deutsche Tor eingewechselt) zum 2:2 verwandelt wurde.
Das Spiel der deutschen Mannschaft blieb zunächst so zäh wie in der ersten Hälfte. „Dann haben die Mädchen ihren kämpferischen Schalter umgelegt, und bald wurde es auch spielerisch besser“, beschrieb Michaela Scheibe die Leistungssteigerung der DHB-Auswahl. Und das machte sich in den letzten 20 Minuten auch im Ergebnis bemerkbar. Erst traf Emily Kerner mit einem satten Schuss von halbrechts (50.). Mit einem schönen Stecher unter die Latte, dem ein knackiger Flankenschlag von Katharina Kiefer vorausging, kam Camille Nobis zu ihrem zweiten Treffer (62.). Den Schlusspunkt zum 5:2 markierte Nicola Pluta spektakulär. Eine harte Flanke von Emily Kerner war von der polnischen Abwehr hoch abgelenkt worden. Statt einen möglichen Strafeckenpfiff abzuwarten, riss Pluta reaktionsschnell ihren Schläger in die Höhe und schaufelte den Ball über Kopfhöhe ins Netz.
Tore:
0:1 Polen (5.)
1:1 Lena Micheel (17.)
2:1 Camille Nobis (28.)
------------------------------
2:2 Polen (7m, 37.)
3:2 Emily Kerner (50.)
4:2 Camille Nobis (62.)
5:2 Nicola Pluta (67.)
E: 5 (0) / 2 (0)
7m: 0 / 1 (1)
Grün: 0/1
SR: von Kampen, Schindler
|