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Warnschuss zur rechten Zeit
Deutsches Team vergisst, den Sieg klarzumachen, und spielt dann nur noch 3:3
01.07.2016 - Lange Zeit sah es so aus, als ob die weibliche U18 ihrem 4:1-Auftaktsieg in Lilleshall einen zweiten Sieg am Freitag würden folgen lassen. Doch aus einer 3:1-Führung nach Toren von Sonja Zimmermann, Naomi Heyn und Lena Micheel wurde am Ende noch ein 3:3-Entschieden gegen die englischen Gastgeberinnen. „Das war ein Warnschuss zur rechten Zeit. Wenn man ein Ergebnis nicht vollends klarmacht, kann man bestraft werden“, meinte Bundestrainer Markku Slawyk. Am Samstag (18 Uhr Ortszeit) wird die Serie mit dem dritten Spiel abgeschlossen.
Bei zum Glück besserem Wetter als beim verregneten Donnerstags-Spiel hatten sich die Engländerinnen scheinbar ganz viel vorgenommen. Die Britinnen stürmten vom Anspiel los, als gäbe s kein Morgen mehr. „Die haben einen irrsinnigen Druck auf uns ausgeübt und die ersten Minuten klar dominiert“, sah Teammanagerin Michaela Scheibe einen aggressiven Gegner, der sich die frühe 1:0-Führung (4.) auch redlich verdient hatte.
Deutschland brauchte eine Weile, um mit der Situation klarzukommen. Doch als man sich geschüttelt hatte, setzte die DHB-Auswahl zur stürmischen Reaktion an. In der Folge wurde England den Rest der ersten Halbzeit und bis weit in die zweite Hälfte hinein klar dominiert. Lohn der Bemühungen war zunächst der Ausgleich durch eine Strafecke von Sonja Zimmermann (19.). Die deutsche Führung schon zur Pause lag in der Folge mehrfach in der Luft. Am knappsten am 2:1 war man in der 31. Minute, als eine weitere deutsche Strafecke erst auf der Linie geklärt wurde und der Nachschuss an die Latte klatschte.
„Mehr Ertrag“ – so lautete die klare Forderung des Bundestrainers in der Halbzeitpause. Seine Schützlinge arbeiteten hart daran und führten auch in der zweiten Hälfte ihr überlegenes Spiel zunächst fort. Nach zehn Minuten glückte ein Doppelschlag. Erst fing Clara Roth einen Ball im englischen Aufbau ab, ihre Ablage verwandelte Naomi Heyn zum 2:1, keine 60 Sekunden später traf Lena Micheel per Direktschlag bei der fünften deutschen Strafecke zum 3:1. Und die Slawyk-Schützlinge blieben am Drücker. „Am Ende hatten wir 60 mal Eindringen in den gegnerischen Kreis in unserer Statistik, ungefähr sechs Mal so viel wie England“, verglich Michaela Scheibe und kam zum Schluss: „Nach 60 Minuten hätte es eigentlich 6:1 für uns stehen müssen.“
Doch die deutschen Offensivkräfte brachten nichts mehr Zählbares zustande. Zehn Minuten vor Ende befreite sich England einmal aus der Umklammerung, holte vorne eine Ecke und verwandelte diese prompt zum Abschlusstreffer. „Mit dem 2:3 war England plötzlich wieder voll im Spiel und wir verunsichert, weil man eben nicht schon längst alles klargemacht hatte“, so Scheibe. Nur gut 60 Sekunden später hatten die Britinnen durch Verwandlung ihrer nächsten Ecke den 3:3-Gleichstand erreicht. Dabei blieb es, weil beiden Seiten der mögliche Siegtreffer nicht mehr gelang. Die größte Chance zum 4:3 vergab die DHB-Auswahl in der Schlussminute.
Gleich zwei Mal wurde in dieser Partie die deutsche Torwartposition gewechselt. Die beginnende Selina Müller musste schon nach acht Minuten nach einem schmerzenden Treffer aufs Knie raus. Karlotta Lammers hütete bis zur Halbzeitpause den Kasten, ehe Müller zur zweiten Hälfte wieder zurück ins Spiel kam.
Tore:
1:0 England (4.)
1:1 Sonja Zimmermann (E, 19.)
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1:2 Naomi Heyn (45.)
1:3 Lena Micheel (E, 46.)
2:3 England (E, 60.)
3:3 England (E, 61.)
E: 3 (2) / 5 (2)
Grün: 0/1
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