Quittung kam vier Minuten vor Schluss
2:2-Unentschieden im dritten Spiel / Bundestrainer beklagt Naivität
02.07.2016 - Unbesiegt beendete die deutsche U18 die Länderspielserie in Lilleshall gegen Gastgeber England. Nach deutschem 4:1-Erfolg zum Auftakt am Donnerstag und 3:3 am Freitag endete die dritte Partie am Samstag mit 2:2. Naomi Heyn und Nicola Pluta schossen die DHB-Tore. „Wie schon im zweiten Spiel haben wir viele Torchancen liegen lassen, dadurch eine Vorentscheidung verpasst, und am Ende haben wir dann auch ziemlich naiv die Quittung dafür bekommen“, sieht Bundestrainer Markku Slawyk hier die größte Baustelle auf dem Weg zur Europameisterschaft.
Längst nicht so spieldominant wie bisher konnte die deutsche Mannschaft die erste Halbzeit gestalten. Das lag vorrangig an einer klaren Leistungssteigerung der Engländerinnen. „Das war in der ersten Halbzeit auf jeden Fall deren beste Leistung“, stellte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe fest. Im ebenürtigen Hin und Her der ersten 35 Minuten schoss Naomi Heyn das einzige Tor. Nach einer schönen Kombination kam die Stürmerin vom Kreisrand zum erfolgreichen Abschluss (25.).
Zwei Minuten nach der Pause erwischte Nicola Pluta den Ball im Fallen mit der argentinischen Rückhand perfekt – 2:0. „Da haben wir uns dann wohl zu lang gefreut“, kommentierte Scheibe den Umstand, dass die deutsche Mannschaft praktisch im Gegenzug nach Flanke und Stecher das 1:2 einstecken musste.
Das Gegentor brachte die Aufmerksamkeit und neuen Antrieb ins deutsche Spiel zurück. In der Folge erspielte sich die DHB-Auswahl zahlreiche Torchancen. Aber selbst völlig freie Schusspositionen brachten nicht den dritten Treffer, einmal verhinderte eine englische Spielerin auf der Linie das 1:3. Die kalte Dusche für die verpasste Entscheidung kassierte Deutschland vier Minuten vor Ende. Eine deutsche Strafecke versandete erfolglos. England spielte blitzschnell seinen Abschlag, erzielte in der Offensive eine Überzahl, die mit Flanke und Stechertor erfolgreich zum Abschluss gebracht wurde. Selina Müller, der Pause für Karlotta Lammers gekommen, hatte wie schon beim 1:2 keine Chance.
„Das waren sehr wichtige Spiele gegen einen guten Gegner. Wir haben eine gute Struktur gezeigt, aus der heraus wir zu vielen sauber herausgespielten Chancen kamen. Beim Verwerten dieser Möglichkeiten haben wir uns manchmal ebenso naiv angestellt wie hinten. Das wird Richtung EM entscheidend sein, wie wir diese Inhalte weiter bearbeiten können“, bilanzierte Markku Slawyk. Kommende Woche wird mit zwei Spielen in Hilversum gegen Gastgeber Niederlande die Vorbereitung auf die am 24. Juli in Cork/Irland beginnende Europameisterschaft abgeschlossen.
Tore:
0:1 Naomi Heyn (25.)
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0:2 Nicola Pluta (37.)
1:2 England (38.)
2:2 England (66.)
E: 1 (0) / 5 (0)
Grün: 2/2
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