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Tolles Spiel auf Augenhöhe
Deutsches Team erkämpft verdientes 4:4 bei Titelverteidiger Niederlande
09.07.2016 - Einen spektakulären Schlagabtausch lieferten sich die mutmaßlich beiden besten weiblichen A-Jugend-Nationalmannschaften. Zwei Wochen vor Beginn der 9. Europameisterschaften trennten sich die beiden Finalisten der vergangenen vier EM-Turniere in einem Test-Länderspiel in Hilversum unentschieden. 4:4 (2:2) hieß es zwischen Gastgeber Niederlande und Deutschland. Nicola Pluta (2), Katharina Kirschbaum und Katharina Kiefer schossen die deutschen Tore. Ein zweites Spiel wird es am Sonntag (11 Uhr) an gleicher Stelle geben.
Über ein „tolles Spiel auf Augenhöhe“ freuten sich DHB-Teammanagerin Michela Scheibe und Bundestrainer Markku Slawyk. Die deutschen Mädchen zeigten keinerlei Zurückhaltung oder gar Angst vor dem Marktführer. Sie trauten sich sogar, ihr zuletzt gegen schwächere Gegner praktiziertes Pressing anzuwenden. Und das hatte nach 13 Minuten Erfolg, als die Deutschen den Niederländerinnen in deren Hälfte den Ball abluchsten und dann Feline Günther für Nicola Pluta zum 0:1 auflegte.
Drei Minuten später kam es im deutschen Schusskreis zu einer unschönen Szene. Eine holländische Stürmerin und die deutsche Keeperin Karlotta Lammers krachten in einem Zweikampf zusammen. Die Angreiferin versetzte mit dem Knie der deutschen Torhüterin sicherlich unabsichtlich, aber doch mit voller Wucht den K.o.-Schlag an den Kopf. Während Lammers sogleich voller Schmerz aufschrie, ließ der holländische Schiedsrichter die Szene weiterlaufen, in der dann auch das 1:1 fiel.
Karlotta Lammers musste ausgewechselt werden. „Ihr war kurz schwarz vor Augen“, sagte Scheibe und hofft, dass keine Gehirnerschütterung bei der Torhüterin hängen bleibt. Selina Müller kam somit bereits nach 16 Minuten, anstatt wie geplant in der Halbzeit, zum Einsatz. Müller musste in der 27. Minute die zweite holländische Strafecke schlucken – 1:2. Aber noch vor der Pause schaffte Deutschland den Ausgleich, als Katharina Kiefer über rechts in den Kreis flanken konnte, wo Nicola Pluta den Ball direkt abnahm und zum 2:2 verwandelte (34.).
Auch in der zweiten Halbzeit blieb es ein rasantes Spiel, bei dem beide Seiten ihre Taktik immer mal wieder änderten. „Da passierte ganz viel auf dem Platz“, so Michaela Scheibe. Nach 45 Minuten ging Deutschland mit 3:2 in Führung. Bei der dritten Ecke ergab es durch eine schwache Hereingabe eine improvisierte Situation, an deren Ende Katharina Kirschbaum goldrichtig am langen Pfosten stand und den Ball über die Linie drückte. Bei der nächsten Ecke bot sich der deutschen Mannschaft die Chance zum 4:2. Doch der Schuss ging gewaltig nach hinten los. Die Stechervariante wurde von den Holländerinnen abgefangen, deren Konter dann perfekt ausgespielt – 3:3 (62.). Vier Minuten später die nächste umstrittene Situation im deutschen Kreis. Eine aus deutscher Sicht gefährlich hohe Flanke in den Pulk der Spielerinnen im Kreis wurde von den Unparteiischen laufen gelassen. Und während sich Feline Günther im Zweikampfgetümmel einen blutigen Cut an der Lippe zuzog, jubelten die Holländerinnen über einen erfolgreichen Abschluss der Aktion zum 4:3.
Die deutsche Mannschaft zeigte „unfassbaren Spirit“ (Scheibe), mobilisierte die letzten Kräfte und belohnte sich in der Schlussminute mit dem verdienten Ausgleich, als Katharina Kiefer im Kreis gleich drei Gegnerinnen narrte und den Ball an der Torhüterin vorbei über die Linie schieben konnte. Nach dem 4:4 wurde das Spiel wurde das Spiel erst gar nicht mehr angepfiffen. „Solch ein Spiel ist fürs Selbstvertrauen unglaublich wichtig“, zeigte sich Markku Slawyk von Leistung und Ergebnis gleichermaßen angetan.
Tore:
0:1 Nicola Pluta (13.)
1:1 Niederlande (16.)
2:1 Niederlande (E, 27.)
2:2 Nicola Pluta (34.)
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2:3 Katharina Kirschbaum (E, 45.)
3:3 Niederlande (62.)
4:3 Niederlande (66.)
4:4 Katharina Kiefer (70.)
E: 4 (1) / 4 (1)
Grün: 1 / 2
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