Verdienter Erfolg reicht zum Gruppensieg
3:0 über Irland führt Deutschland ins Halbfinale / „Zwischenziel ist erreicht“
28.07.2016 – Mit einem verdienten 3:0-Sieg über EM-Gastgeber Irland haben sich die deutschen Mädchen am Mittwoch den ersten Tabellenplatz der Gruppe B gesichert. Sie treffen am Freitag (13 Uhr deutscher Zeit) im Halbfinale auf den Zweiten der Gruppe A. Der Gegner wird im Lauf des Nachmittags ermittelt. Pia Maertens, Naomi Heyn und Emma Boermans trafen im abschließenden Gruppenspiel. „Das Zwischenziel ist erreicht. Jetzt gilt es die Kräfte zu bündeln für die beiden entscheidenden Spiele“, hatte Bundestrainer Markku Slawyk das Irland-Spiel rasch abgehakt.
Dass es eine „Endspiel-Situation“ war, hatte das deutsche Team seinem 2:3-Fehlstart gegen Russland zu „verdanken“. Bereits mit dem 6:1 über England war die DHB-Auswahl wieder in die Spur zurückgekehrt. Und der klar erkennbare Wille war es, die Sache gegen Irland rasch vollends klarzumachen. Deutschland begann furios und bedrängte die Heimmannschaft vom Anspiel an. Allein in den ersten neun Minuten wurden vier Strafecken herausgeholt. Die zweite davon führte nach fünf Minuten zur Führung, als Pia Maertens im Nachschuss verwandelte.
An der großen Überlegenheit des deutschen Teams änderte sich nichts. Während Irland kaum einmal gefährlich Richtung deutsches Viertel vordringen konnte, zählte Videomann Lennart Leist alleine in der ersten Hälfte 30 Kreisszenen auf der anderen Seite. Dass daraus nur ein einziger weiterer Treffer resultierte, war der einzige große Schwachpunkt auf deutscher Seite. „Da müssen wir einfach einen größeren Killerinstinkt an den Tag legen. Im Halbfinale wird man nicht so viele Chancen bekommen“, sagte Teammanagerin Michaela Scheibe über die Abschlussschwäche der Offensive.
Das gilt nicht für die 21. Minute, als Camille Nobis eine Hundekurve lief und so maßgerecht auf Naomi Heyn ablegte, dass diese wenig Mühe hatte, auf 2:0 zu erhöhen. In der 45. Minute bahnte sich eine ähnliche Situation an. Diesmal lief Emma Boermans die Kurvenbahn Richtung gegnerisches Tor. Als sich in der Kreismitte keine aussichtsreiche Abspielmöglichkeit auftat, versuchte es Boermans auf eigene Faust – und hatte Glück, dass sie der herauseilenden Torhüterin den Ball zwischen den Beinen durchschieben konnte – 3:0.
Angesichts der sicheren Führung wurde das deutsche Team in den letzten 20 Minuten ein wenig nachlässig. Torhüterin Selina Müller, die kurz nach dem 3:0 für Stammkeeperin Karlotta Lammers eingewechselt wurde, musste in ihrem ersten EM-Einsatz zwei irische Ecken parieren und erledigte das fehlerfrei. „Wir haben da nicht mehr so griffig und konsequent verteidigt, aber insgesamt stimmt unsere Struktur“, wollte der Bundestrainer die Nachlässigkeiten am Ende nicht zu hoch aufhängen.
Am Donnerstag wird es noch eine lockere Trainingsarbeit geben, ehe man in die beiden entscheidenden EM-Tage gehen darf.
Tore:
1:0 Pia Maertens (E, 5.)
2:0 Naomi Heyn (21.)
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3:0 Emma Boermans (45.)
E: 6 (1) / 2 (0)
Grün: 2/1
Gelb: Pluta (57.), Zimmermann (69.)
SR: Eismayer (Österreich), Drabik (Polen)
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