Überzeugende Reaktion
Klares 6:1 über England korrigiert den EM-Fehlstart / Pluta mit drei Toren
26.07.2016 - Das drohende vorzeitige Aus nach dem 2:3-Fehlstart gegen Russland haben die deutschen Mädchen bei der U18-Europameisterschaft in Cork überzeugend abgewendet. Zwei Tage nach der überraschenden Auftaktniederlage folgte am Dienstag ein souveränes 6:1 (4:0) über England. Nicola Pluta (3), Feline Günther, Katharina Kiefer und Liv Arndt schossen die Tore für das Team von Bundestrainer Markku Slawyk. Am Mittwoch (13 Uhr deutscher Zeit) muss gegen Gastgeber Irland ein weiterer Sieg her, um sich sicher für das Halbfinale am Freitag zu qualifizieren.
Zwei Tage lang tüftelten Slawyk und sein Stab, wie man einerseits sachlich die Mängel vom Auftaktspiel aufarbeitet und vor allem mit dem Druck fertig wird, der sich durch das ungeplante Ergebnis für das England-Spiel aufgebaut hatte. „Da gab’s viele Gespräche, auch mal eine kurze harte Ansprache, und dann haben wir versucht, uns auf unsere Stärken zu besinnen und uns zu pushen“, beschreibt Teammanagerin Michaela Scheibe die Vorbereitung.
Mit verständlicher Nervosität, aber viel stärker noch mit unbändigem Willen und Aggressivität startete das deutsche Team. England wurde sogleich bestürmt und früh zu Fehlern provoziert. So ergab sich nach elf Minuten auch das 1:0, als ein Abschlag abgefangen wurde, der Ball schnell in den englischen Kreis kam und dort von Feline Günther im Nachschuss versenkt wurde. Ebenfalls im Nachschuss traf sieben Minuten später Nicola Pluta nach einer deutschen Strafecke zum 2:0.
Die große Anspannung löste sich nach der erfolgreichen Startphase, so dass das deutsche Team auch spielerisch gefällig kombinierte und damit den Gegner gut in Schach hielt. Noch vor der Halbzeit fiel mit einem Doppelschlag die Vorentscheidung. Beim 3:0 (26.) durch Katharina Kiefer ging wie beim Führungstor ein abgefangener Abschlag voraus, wenig später traf die gut aufgelegte Pluta argentinisch nach einem schönen Angriffszug zum 4:0-Pausenstand.
„Jetzt bloß nicht nachlassen“, war die Hauptbotschaft des Bundestrainers in der Pause. Und seine Schützlinge hielten sich an die Ansage. Torhüterin Karlotta Lammers bekam nur ganz wenig zu tun, ihre Vorderleute spielten aufmerksam. Der Lohn war das 5:0 nach 48 Minuten, als den Deutschen durch Liv Arndt erneut ein Eckennachschusstor gelang.
Eine einzige kleine Wackelphase leistete sich die DHB-Auswahl. Als Tess Howard per gelungener Eckenvariante über die Herausgeberin das 1:5 markiert hatte (60.), verlor Deutschland für ein paar Minuten den Überblick, ohne dass es zu weiteren Gegentreffern kam. Für den Schlusspunkt sorgte Nicola Pluta ganz spektakulär. Auf die parierte zweite englische Ecke folgte ein mustergültiger Konter, den Pluta per Volleyschuss zu ihrem dritten Treffer abschloss. Vom heute gezeigten „wahren Gesicht“ seiner Mannschaft sprach der erleichterte Bundestrainer nach dem Schlusspfiff und befand: „Jetzt sind wir im Turnier.“
Tore:
0:1 Feline Günther (11.)
0:2 Nicola Pluta (E, 17.)
0:3 Katharina Kiefer (26.)
0:4 Nicola Pluta (30.)
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0:5 Liv Arndt (E, 48.)
1:5 Tess Howard (E, 60.)
1:6 Nicola Pluta (70.)
E: 2 (1) / 8 (2)
Grün: 1/1
SR: Eismayr (Österreich), Sergeant (Belgien)
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