Hallen-EM: DHB-Herren werden souveräner Vorrunden-Erster!
Samstag, 16. Januar in Prag, Vorrunde: Deutschland – Schweiz 7:3 (4:1)
16.01.2016 - Bei den Hallenhockey-Europameisterschaften der Herren in Prag hat das deutsche Hallenteam mit drei Siegen in drei Spielen als Gruppensieger das Halbfinale erreicht. Der Gegner dort wird erst noch in den letzten Vorrundenspielen der recht offenen anderen Gruppe ermittelt. Das DHB-Team geriet gegen die Schweiz zwar früh in 0:1 Rückstand, war aber dann das klar bessere Team und konnte durch Treffer von Timm Herzbruch (2), Ferdinand Weinke, Alessio Ress, Florian Woesch, Maximilian Schulz-Linkholt und Fabian Pehlke einen auch in der Höhe verdienten 7:3-Sieg herausschießen.
Stefan Kermas: „Ich bin sehr zufrieden, dass die Jungs die Vorgaben wieder gut umgesetzt haben. Wir wollten Risiken vermeiden, aber die Chancen mitnehmen, die sich uns bieten. Die Mannschaft hat vielleicht fünf Minuten gebraucht, um den Modus zu erreichen, aber das dann perfekt gemacht. Wir sind nie hektisch geworden, sondern haben uns Zeit gelassen, um unsere Lücken zu finden, auch wenn das mal zwei Minuten in einem Angriff gebraucht hat. Jetzt sind wir souverän Erster in der Gruppe und warten in Ruhe ab, wer da im Halbfinale kommt. Wir wissen, dass wir den Gegner schlagen können – egal, wer es ist.“
Die vom deutschen Trainer Chris Faust gecoachten Schweizer begannen couragiert und standen in der Anfangsphase sicher. Vorn nutzte Martin Greder in der fünften Minute eine Ecke, um Tobias Walter, der dieses Mal zwischen den Pfosten stand, zum 0:1 (5.) zu überwinden. Die Deutschen brauchten auch eine Ecke, um zum Ausgleich zu kommen. Es war Ferdinand Weinke, der vom Kreisrand aus mittig den Schlenzer perfekt ins Netz beförderte (9.). Timm Herzbruch zeigte seine Schnelligkeit und Klasse, als er in der nächsten Aktion, nachdem er zuvor den Ball abgefangen hatte, einen Sololauf startete und am Ende auch das Auge hatte, um den Schweizer Keeper ausspielen zu können und die erste Führung perfekt zu machen (10.).
Das 3:1 aus einer Powerplay-Situation vor dem Schweizer Kreis, als so lange kombiniert wurde, bis Kapitän Linus Butt Maximilian Schulz-Linkholt links im Kreis anspielen konnte, der Keeper Lars Kleikemper aus relativ spitzem Winkel überwand. Eine ganz starke Aktion von Alessio Ress brachte schließlich vor der Pause noch das 4:1. Der Hamburger tankte sich durch die Mitte an mehreren Schweizern vorbei bis zum Kreisrand, wo er nach rechts auf Timm Herzbruch ablegte, der zum vierten Tor vollstreckte.
Es lief dann zu Beginn der zweiten Hälfte wieder etwas ruhiger. Die Deutschen hatten das Spiel im Griff, kamen aber erstmal nicht zu guten Abschlusssituationen. Dann ein ganz feines Tor von Florian Wooesch, der nach Kombinationsspiel über rechts frei auf Kleikemper zulief und mit einem sehenswerten Lupfer das 5:1 beisteuerte. Schulz-Linkholt hatte kurz darauf das 6:1 auf dem Schläger, scheiterte aber an Kleikemper, und Fabian Pehlke verfehlte das Tor aus spitzestem Winkel nur hauchdünn.
Ein Fehler von Linus Butt brachte die Schweizer dann das erste Mal im zweiten Abschnitt gefährlich in den Kreis der Deutschen und Sandro Reinhard konnte aus zentraler Position Walter auch tatsächlich zum 2:5 (29.) aus Sicht der Eidgenossen überwinden. Doch erneut eine großartige Kombination über etliche Stationen brachte Fabian Pehlke am linken Pfosten in Schussposition, der sich das 6:2 (29.) nicht entgehen ließ. Das DHB-Team absolut Herr der Lage und konzentriert.
Die Schweizer kamen aus eigenem Aufbau zu keinen Torchancen. Florian Feller sah dann auch noch Grün nach einem Foul an Weinke. Lietz hatte im Powerplay die Chance, das 7:2 zu machen, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Kleikemper. Das Tor fiel aber im nächsten Angriff, als Ress nach Rechtsangriff in der Mitte freikombiniert wurde und aus wenigen Metern einschieben konnte (35.). Nach einem Konter bekam die Schweiz in der 37. Minute mal wieder eine Ecke zugesprochen, die Fabian Wullschleger auch zum 3:7 nutzen konnte.
Der Sieg des DHB-Teams war aber zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd in Gefahr. Im Gegenteil: Die Deutschen drängten weiter auf das nächste Tor. Die Schweiz aber ab und an mit Kontern. Walter konnte solch einen in der 39. Minute entschärfen. Pehlke vergab letztlich kurz vor Schluss das 8:3, als er im Konter zu ungenau nach links passte, wo Herzbruch einschussbereit stand.
Tore:
0:1 Martin Greder (KE, 5.)
1:1 Ferdinand Weinke (KE, 9.)
2:1 Timm Herzbruch (10.)
3:1 Maximilian Schulz-Linkholt (14.)
4:1 Timm Herzbruch (20.)
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5:1 Florian Woesch (25.)
5:2 Sandro Reinhard (29.)
6:2 Fabian Pehlke (29.)
7:2 Alessio Ress (35.)
7:3 Fabian Wullschleger (KE, 37.)
Schiedsrichter:
Lukasz Zwierzchowski (POL) / Oliver Tarnoczi (AUT)
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