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Hallen-EM: Das DHB-Team steht verdient im Europameisterschaftsfinale!
Samstag, 16. Januar in Prag, Halbfinale: Deutschland – Tschechien 5:0 (0:0)
16.01.2016 - Bei den Hallenhockey-Europameisterschaften der Herren in Prag hat das deutsche Hallenteam mit einer ganz couragierten Leistung das Endspiel erreicht. Dort trifft die Mannschaft am Sonntag um 14.30 Uhr auf Österreich, das sich zuvor erst im Penaltyschießen gegen Russland durchsetzte. Gegen Gastgeber Tschechien, der zuvor überraschend Hallen-Weltmeister Niederlande aus dem Turnier geworfen hatte, brauchten die Deutschen viel Geduld, ehe sie den guten Abwehrriegel knacken konnten. Letztlich sorgten Timm Herzbruch, Fabian Pehlke (je 2) und Florian Woesch in der zweiten Halbzeit aber für einen klaren und verdienten Erfolg.
Stefan Kermas: „Das war eine sehr erwachsene Vorstellung dieser ja noch recht unerfahrenen Mannschaft. Was die hier in zweieinhalb Tagen auf die Platte gebracht haben, ist aller Ehren wert. Es gab ja auch in der ersten Halbzeit schon einige gute Chancen, weshalb zur Pause beim 0:0 schon ein wenig unbefriedigendes Gefühl da war. Aber die Jungs haben das völlig ruhig und sachlich weitergespielt, haben Geduld bewiesen und dann aus Ecken und Kontern die Tore gemacht. Gegen Österreich wird das morgen genauso unangenehm, denn die spielen hier maximal effizient im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Wenn die Jungs auch da wieder ihre Jobs so gut erfüllen, dann können sie sich aber belohnen! Wir wollen auf jeden Fall unseren tollen Fans hier ein gutes Finale bieten!“
Die Deutschen fingen mit überlegtem Kombinationsspiel an und hatten in der 2. Minute auch gleich die erste Ecke. Doch der in der Bundesliga bestens bekannte Filip Neusser hielt den Schlenzer von Linus Butt. Die Anfangsphase gehörte klar den Deutschen, die kaum etwas zuließen in der Defensive und einen hohen Ballbesitz-Anteil hatte. Wegen absichtlichen Durchs-Brett-Speilen gab es die zweite Ecke fürs DHB-Team, doch die verstoppte Weinke (8.).
Die Tschechen hatten Mühe, überhaupt mal in die deutsche Hälfte zu kombinieren, liefen sich oft schon auf Höhe Mittellinie fest. Neusser fischte einen Rückhandschlenzer von Herzbruch aus der Luft (10.). Die Deutschen verlangten Ecke wegen gefährlichen Spiels, bekamen die vom niederländischen Unparteiischen aber nicht. In der 12. Minute nahm Stefan Kermas eine Auszeit, um etwas umzustellen. Tschechien dann in Unterzahl nach taktischem Foul von Jakub Korytak.
Das DHB-Team presste gewaltig, kam aber zu nichts Zählbarem. Tobias Lietz hatte, nach toller Vorarbeit von Philip Schmid, dann die Riesenchance zur Führung, setzte den Ball aber frei vorm Keeper daneben. Trotzdem spielte das deutsche Team weiter klar überlegen. Schulz-Linkholt mit dem nächsten Torschuss, der aber als gefährlich abgepfiffen wurde. In der 17. Minute der erste tschechische Torschuss, der aber am Tor von Andreas Späck vorbei ging.
Es blieb einseitig in der Spielführung, aber die Deutschen kamen nun auch nicht mehr zu klaren Chancen. Stattdessen war Mannheims Stepan Bernatek plötzlich frei rechts im Kreis und Späck musste erstmals seine ganze Klasse zeigen. Es ging also mit einem 0:0 in die Pause.
Auch nach der Pause bestimmte Deutschland weiter das Geschehen. Nach Foul an Herzbruch gab es die dritte Ecke fürs DHB-Team. Doch der Schlenzer des Youngsters wurde gehalten (22.) Pehlke verfehlte im nächsten Angriff von rechts das Tor nur um Zentimeter. So lag das 1:0 für die Deutschen weiter in der Luft, wollte aber einfach nicht fallen. Herzbruch scheiterte erneut nach toller Pehlke-Vorarbeit an Neusser (24.). Im tschechischen Kreis brannte es nun immer wieder lichterloh, weil sich die Deutschen da gut hinein kombinierten.
Und schließlich wurde die Geduld belohnt, als Florian Woesch rechts am Kreis frei zum Schuss kam und zum 1:0 (28.) traf. Herzbruch hatte im Konter das 2:0 auf dem Schläger, wurde aber von Prochazka noch gestoppt. Kurz darauf die vierte Ecke fürs DHB-Team, das nun noch mehr aufdrehte. Und nun traf Timm Herzbruch von der Mittelablage zum 2:0 (31.). Tschechien nahm nun eine Auszeit, um zu reagieren. Pehlke hatte dann die Großchance aufs 3:0, scheiterte aber an Neusser. Egal, kurz darauf wieder Ecke für die Deutschen – und wieder war es Herzbruch, der die Kugel von der Mittelablage hoch zum 3:0 (33.) versenkte.
Und der Youngster hätte das 4:0 auch noch fast hinterher gelegt, als er nach Kombination mit Pehlke aus kurzer Distanz knapp links verzog. In der 35. Minute dann die erste Ecke für die Tschechen in der gesamten Partie. Und da hielt Späck großartig gegen seinen Vereinskameraden Tomas Prochazka, der da längst als sechster Feldspieler für Neusser agierte. Die Tschechen versuchten nochmal alles, aber bissen sich an den sicher stehenden Deutschen immer wieder die Zähne aus.
Tomas Jahoda sah dann Gelb, weil er Herzbruch im Konter zu Fall brachte (37.). Zudem gab es Ecke fürs DHB-Team gegen die ohne Keeper spielenden Tschechen. Prochazka warf sich mit dem Körper in den Ball und verhinderte das 0:4. Kermas nahm dann auch nochmal eine Auszeit, schwor sein Team für die letzten zwei Minuten ein. Und das half! Fabian Pehlke sicherste mit dem 4:0 (39.) nach schönem Konter den Sieg vorzeitig. Und nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte rollte der nächste Konter, den wieder Pehlke von links zum 5:0 (39.) vollendete. Erst bei abgelaufener Uhr gab es die zweite Ecke für Tschechien, aber die setzte Stepan Bernatek hoch rechts neben das Tor, in dem nur noch Andreas Späck stand. Es blieb beim souveränen 5:0 für die Deutschen.
Tore:
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1:0 Florian Woesch (28.)
2:0 Timm Herzbruch (KE, 31.)
3:0 Timm Herzbruch (KE, 33.)
4:0 Fabian Pehlke (39.)
5:0 Fabian Pehlke (39.)
Ecken:
Deutschland 6 (2 Tore) / Tschechien 2 (kein Tor)
Schiedsrichter:
Lee Barron (ENG) / Jonas Van’t Hek (NED)
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