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Turbulentes und emotionales 2:2
U18 spielt gegen Irland lange in Unterzahl und erkämpft sich noch einen Punkt
21.07.2017 – Nach einer turbulenten und mit viel Emotionen belegten Partie trennten sich die U18-Teams von Deutschland und Irland am Freitagabend 2:2-Unentschieden. Die DHB-Mädchen fühlten sich durch ein klares Fuß-Tor der Gegnerinnen und drei überzogene Gelbe Karten stark benachteiligt, wendeten aber in Unterzahl kurz vor Schluss noch die drohende Niederlage ab.
Die deutsche Mannschaft begann gut, ließ den Ball schnell und sicher laufen. Irland hatte alle Mühe, seinen Kreis sauber zu halten. Doch mit ihrer griffigen Verteidigung schafften es die Irinnen irgendwie, das erste Viertel torlos zu überstehen. Gleich nach Beginn der zweiten 15 Minuten der erste richtige Aufreger. Bei einem der ersten ernsthaften Angriffe Irlands kam der Ball in den deutschen Kreis und Richtung Tor. Schließlich war auch Torhüterin Mali Wichmann geschlagen, aber wohl nur, weil ein irischer Fuß dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gab. „Das war so eindeutig, aber die Schiedsrichter haben es nicht gesehen“, sagte DHB-Teammanagerin Michaela Scheibe zum umstrittenen 0:1 (17.).
Entsprechend aufgebracht waren die deutschen Spielerinnen. Aber sie kanalisierten ihre Emotionen so gut es ging in noch mehr Kampfkraft und Entschlossenheit. Die passende Antwort glückte nach 23 Minuten. Bei der dritten Ecke klappte die ausgeguckte Variante über den finalen Stecher von Philin Bolle wie erwünscht – 1:1. Damit ging es in die Halbzeitpause, in der Bundestrainer Sven Lindemann seine Schützlinge aufforderte, sich nicht durch Schiedsrichterentscheidungen aus der Ruhe bringen zu lassen.
Aber das war im weiteren Verlauf schwerer als gesagt. Das dritte Drittel war spielerisch das beste der deutschen Mannschaft. Sie hatte den Gegner gut im Griff und kam zu mehreren guten Einschussmöglichkeiten. Aber entweder stand die gute irische Torfrau im Weg oder war der Abschluss ungenügend. Viel effektiver agierte da der Gegner. Seine zweite Strafecke verwandelte Irland mit einem satten Schlag ins lange Eck – 1:2 (34.). „Eigentlich hätten wir nach dem Spielverlauf führen müssen“, sah Michaela Scheibe ein klares Missverhältnis zum wirklichen Spielstand.
Gegen Ende des dritten Viertels begann das Kartendrama. Emma Förter hatte wegen einer Nichtigkeit grün bekommen. Kurz danach folgte Gelb gegen sie. Mit der ersten Fünf-Minuten-Unterzahl ging Deutschland ins letzte Viertel. Dort waren gerade fünf Minuten gespielt, als die nächste Gelb-Strafe (gegen Carlotta Sippel) folgte. „Ohne jegliche Vorwarnung“, sah auch Scheibe die SR-Entscheidung als „zu hart“ an. Es kam noch dicker. Drei Minuten nach Sippels Verbannung musste auch Stine Kurz die Strafbank mit gelber Karte aufsuchen. Auch an der deutschen Bank war man ob dieser Entscheidungen außer Rand und Band. Sogar die offizielle Turnierleitung musste einschreiten, um für Ruhe zu sorgen.
Mit gleich zwei Spielerinnen in Unterzahl, dazu 1:2 in Rückstand – es sah gut fünf Minuten vor Ende nicht gut aus für die DHB-Auswahl. „Riesenkompliment an die Mädels, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen und wie sie weitergekämpft haben“, lobte die Teammanagerin später. Zwei Minuten vor Ende wurde das belohnt, als Carlotta Sippel argentinisch zum 2:2 verwandelte. „Das hatten sich die Mädchen redlich verdient“, so Michaela Scheibe.
Als Tabellenzweiter geht Deutschland in den letzten Spieltag am Sonntag, wo man auf Gastgeber Spanien trifft (11 Uhr). Das Team der Niederlande steht nach seinem 10:0-Kantersieg über England bereits als Gesamtsieger fest.
Tore:
0:1 Irland (17.)
1:1 Philin Bolle (E, 23.)
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1:2 Irland (E, 34.)
2:2 Carlotta Sippel (58.)
E: 7 (1) / 2 (1)
Grün: 1/0
Gelb: Förter, Sippel, Kurz
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