Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 111 - 26. August 2005

Ganztagsschule - Betreuung durch den Sportverein?!

Bereits 530 bayrische Schulen bieten ihren Schülerinnen und Schülern von der 5. bis zur 10. Klasse die Möglichkeit einer Ganztagsbetreuung an. Auch Vereine können sich ab jetzt daran beteiligen.
Die Mitarbeit am Angebot kann auch von vielen Sportvereinen geleistet werden. Das Thema Ganztagsschule gewinnt im Laufe der Zeit immer mehr an Brisanz. Zunehmend müssen berufstätige Eltern feststellen, dass sie sich unter der Woche nicht mehr ausreichend um ihre Kinder kümmern können und sich deswegen um eine adäquate Betreuung bemühen müssen. Wer hätte da schon was dagegen, wenn die Kleinen nach der Hausaufgabenbetreuung die Möglichkeit hätten ihrer Lieblingssportart im Verein nachzugehen? Damit wäre auch dem Problem des Bewegungsmangels durch den schulischen Sitzzwang Einhalt geboten.
Schon in mehreren wissenschaftlichen Studien wurde bewiesen, dass es die Schule alleine ganz offensichtlich nicht vermag, die auf dem chronischen Bewegungsmangel unserer Zeit beruhenden Gesundheitsdefizite, im Sportunterricht zu kompensieren. Glaubt man der Statistik sind weit über 50Prozent der Schulkinder haltungsschwach.
Zudem erfolgt der Bewegungsmangel in einem Altersabschnitt, in dem wichtige Grundlagen für die spätere sportliche Leistungsfähigkeit gelegt werden, welche durch späteres Training nicht mehr kompensiert werden können. Aus diesem Grund kooperiert das Kultusministerium mit dem Bayrischen Landessportverband und dem bayrischen Musikrat. Von diesen drei Institutionen wurde die Rahmenvereinbarung "Musik und Sport in der Schule mit Ganztagsangeboten unterschrieben". Hier wird auch Sportvereinen die Möglichkeit geboten, sich als Partner mit einzubringen und für einen Teil der wöchentlichen Ganztagsbetreuung Verantwortung zu übernehmen.
Die finanzielle Vergütung für diesen Service soll von Kultusministerium, Kommunen und den Elternteilen getragen werden. Da das Projekt sozusagen noch in den Kinderschuhen steckt, mangelt es noch an Vereinen, die sich als Serviceanbieter zur Verfügung stellen. Dabei würde doch der von vielen Vereinen oft beklagte Nachwuchsmangel durch eine Beteiligung an der Ganztagsbetreuung mit Sicherheit in großem Maße abnehmen. Interessierte Vereine können sich jederzeit unter www.ganztagsschulen.de über die Schulen informieren, die schon an der Ganztagsbetreuung teilnehmen. Weitere Informationen werden demnächst unter www.blsv.de (Angebote und Aufgaben/ Sport in Schule und Verein) bereitgestellt oder können bei der zuständigen Ansprechpartnerin des BLSV, Birgit Dethlefsen, unter (089) 15702512 erfragt werden.
Bleibt letztendlich zu hoffen, dass im Interesse des Bayrischen Landessportverbandes, der Vereine und allen voran der Kinder, dieses Projekt Boden fassen kann und viele in den Genuss einer "sportlichen Tagesbetreuung" kommen werden.
Quelle: bayernsport.de

Darf Ihr Verein eine Sonderumlage verlangen?

Nicht nur Wirtschaft und Verbraucher müssen sich derzeit finanziell zur Decke strecken. Auch vielen Vereinen geht es schlecht. Anders als etwa die öffentliche Hand können sie nämlich nicht ihre immer größer werdenden Finanzlücken mit Krediten zustopfen. Eigenhilfe ist angesagt oder Sonderumlagen. Aber kann ein Verein so einfach von seinen Mitgliedern größere Opfer und Sonderleistungen verlangen? Sie sollten Ihre Satzung daraufhin prüfen und gegebenenfalls ändern. Das gilt auch für die laufenden Beitragpflichten. Gerade in der gegenwärtig schwierigen Situation ist es besonders wichtig, eine einwandfreie rechtliche Grundlage für die Pflicht zur Beitragszahlung zu haben.
Wer Mitglied in einem Verein ist, muss damit rechnen, nicht zur Beitragszahlung, sondern auch zu aktiven Arbeitsleistungen oder Sonderumlagen herangezogen zu werden. Solche zusätzlichen Leistungen sind bisweilen zur Finanzierung größerer Projekte, wie den Bau eines neuen Vereinsheims, nicht zu umgehen. Häufig werden Zuschüsse der öffentlichen Hand zu einem Projekt sogar davon abhängig gemacht, dass sich der Verein in einem bestimmten Umfang selbst an den Investitionskosten beteiligt.
Da die laufenden Beiträge meist nur die allgemeinen Kosten des Vereins abdecken, sind in dann in aller Regel entsprechende Sonderumlagen unverzichtbar. In einem Beitrag für das "Handbuch für den VereinsVorsitzenden" weist der Hamburger Rechtsanwalt und Fachautor Heinz-Wilhelm Vogel darauf hin, dass Sonderumlagen jedoch nicht ohne weiteres erhoben werden können, wenn nicht zuvor eine eindeutige Regelung in der Vereinssatzung getroffen worden ist. Die Mitglieder müssten wissen, welche Beitragspflichten auf sie zukommen können. Deshalb müsse bereits die Satzung unmissverständlich regeln, ob zu den Mitgliedsbeiträgen noch weitere Leistungen anfallen.
Ist in der Satzung lediglich geregelt, dass die Mitglieder periodisch wiederkehrende Leistungen zu erbringen haben, biete dies keine Ermächtigungsgrundlage für eine Umlage. Erforderlich sei vielmehr, dass die Satzung eine Bestimmung enthält, wonach die Erhebung einer Umlage zulässig ist. Die Festlegung der Höhe kann der Mitgliederversammlung übertragen werden bzw. in einer von der Mitgliederversammlung beschlossenen Beitragsordnung regelt werden.
Auch die Auferlegung von Arbeitsleistungen, die von den Vereinsmitgliedern zu erbringen sind, ist grundsätzlich in einem Verein zulässig. Es empfiehlt sich für solche Fälle, ebenfalls eine klare Regelung in die Satzung aufzunehmen mit einer verbindlichen Bewertung von Arbeitsstunden in Euro. Sinnvoll ist es auch, die Arbeitsleistungen des einzelnen Mitglieds pro Jahr in Zeitstunden festzulegen und einen Arbeitszettel für erbrachte Leistungen einzuführen, der von dem jeweils zuständigen Abteilungsleiter unterzeichnet werden muss. Der Vereinsvorstand sollte durch Satzung ermächtigt werden, auf Antrag nach billigem Ermessen jeweils Befreiungen von der Arbeitsleistung bzw. Ersatzweise Zahlungspflicht erteilen zu können.
Eine Satzung kann allerdings eine Beitragsordnung nicht völlig ersetzen, wenn es darum geht, die Beitragspflicht der Mitglieder zu begründen. Die Satzung ist lediglich die Ermächtigungsgrundlage für eine Beitragsordnung. Sie muss Regelungen enthalten, ob und welche Beiträge (beispielsweise: Regelbeitrag, Umlage) von den Mitgliedern zu leisten sind. Schließlich noch ein besonderer Rat vom Rechtsexperten: Sehen Sie davon ab, in der Satzung die Beitragshöhe zu regeln. Das gehört in die Beitragsordnung. Die Festlegung der Beitragshöhe sollte der Mitgliederversammlung oder auch dem Vorstand übertragen werden.
Quelle: VNR täglich

Frauen im Ehrenamt

Keine Zeit zu verschenken

Männer übernehmen mehr ehrenamtliche Aufgaben in Sportvereinen als Frauen. Leben Frauen also weniger engagiert? Wohl kaum: Meistens kümmern sie sich neben dem Beruf auch um die Haushalts- und Familienpflichten - über einen Mangel an "ehrenamtlicher" Beschäftigung können sich viele Frauen nicht beklagen. Vereine, die sie trotz der Mehrfachbelastung für freiwillige Mitarbeit gewinnen wollen, müssen Hemmnisse beseitigen und "Angebote" an die Bedürfnisse von Frauen anpassen:
Bieten Sie Aufgaben mit anspruchsvollen Zielen an, die den Einsatz wert sind und womöglich auch nützliche Kompetenzen für den Beruf vermitteln (was nicht zuletzt für Frauen interessant ist, die eine Berufspause einlegen).
Schaffen Sie transparente und klar abgegrenzte Aufgaben, am besten zeitlich befristet. Sorgen Sie für eine offene, wertschätzende Atmosphäre, in der alle Interessensgruppen angesprochen werden und zu Wort kommen - Frauen wissen das sehr zu schätzen. Passen Sie Arbeits- und Einsatzzeiten an den Zeitplan von Familien an.
Organisieren Sie familienfreundlichen Service rund um das Ehrenamt, zum Beispiel eine betreute Krabbelecke für die Kleinen.
Tipp: Warum spekulieren? Fragen Sie die weiblichen Mitglieder, was ihnen ehrenamtliches Engagement erleichtern würde.

Frauen in die Führung

Frauen übernehmen überdurchschnittlich oft ehrenamtliche Helferaufgaben. In den Führungspositionen der Sportvereine sind sie aber unterrepräsentiert. Eine Vorstandsvorsitzende hat nur einer von zehn Sportvereinen. Warum? Eine allgemein gültige Antwort darauf gibt es nicht. Ungünstige Terminplanung, verfestigte Strukturen (der Vorstand als Herrenclub), überkommene Klischees (die Frau als "gute Seele") könnten dahinter stecken.
Vereine, die sich weiter entwickeln und die komplementären Stärken von Frauen und Männern zum Wohl des ganzen Vereins nutzen wollen, sollten die Übernahme von Verantwortung gezielt fördern. Zu den wichtigsten Grundlagen zählen:

Klares Bekenntnis der Vereinsspitze

Führungspositionen - da unterscheidet sich das Ehrenamt oft nur wenig vom Beruf: Es geht nicht nur um Aufgaben, sondern auch um Karriere - und die schafft Konkurrenz und manchmal auch Klüngel. In einem Verein, der Frauen angemessen an der Verantwortung beteiligen will, ist deshalb zunächst der Vorstand gefragt: Er muss sich dazu ausdrücklich bekennen, nachdrücklich für mehr Chancengleichheit werben und im Einzelfall Rückendeckung geben.

Chancengleichheit als Satzungsziel

Papier ist geduldig, einerseits. Andererseits: Was man schwarz auf weiß hat, kann man leichter einfordern. Die Selbstverpflichtung eines Sportvereins, für Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern zu sorgen, sollte deshalb in der Satzung "verbrieft" werden.

Viele Interessen - eine Sprecherin

Selbst viele Frauen hören es nicht gern, wenn von einer Frauenbeauftragten die Rede ist - es klingt zu sehr nach Hilfsbedürftigkeit und ideologischen Motiven. Aber man kann solch eine Aufgabe ja auch anders nennen. In der Sache jedenfalls ist es zweckmäßig, wenn eine Interessensvertreterin die gemeinsamen Anliegen bündelt, artikuliert und verfolgt.
Quelle: ehrenamt-im-sport

Organisation von Mitarbeit und Pflege von Mitarbeitern

Beispiele aus Sportvereinen: Mitarbeit von Jugendlichen - Organisation von Mitarbeit und Pflege von Mitarbeitern - Organisation von beruflicher Mitarbeit

Ein Sportverein setzt seit vier Jahren Jugendliche aus den Mannschaften der A-, B- und C-Junioren als Jugendschiedsrichter ein. Diese Maßnahme erweist sich als sehr erfolgreich und wird sehr positiv bewertet. Die Jugendlichen sind in einem eigenen Verantwortungsbereich eingesetzt und bekommen eine andere Sichtweise für die Entscheidungen der Schiedsrichter. Zur Zeit gibt es neun Jugendschiedsrichter. Langfristig werden aus diesem Kreis die geprüften Schiedsrichter des Vereins hervorgehen. Zwei junge Aktive haben diesen Schritt bereits vollzogen.
Ein Sportverein setzt ein Jugendteam mit zur Zeit sieben jungen Menschen zwischen 16 und 21 Jahren ein. Ohne gewählt oder zur Übernahme von Ämtern verpflichtet zu sein, organisieren sie selbst Jugendaktivitäten. Sie beteiligen sich mitarbeitend an abteilungsübergreifenden Vereinsaktivitäten und machen so das Angebot für Kinder und Jugendliche attraktiver. Beispiele sind "Hits-for-Kids-Discos" - abteilungsübergreifende Zeltlager auf der vereinseigenen Platzanlage oder in wohnnaher Umgebung - Videonächte im Vereinsheim - Spielfeste und Turniere - Gestaltung von kinder- und jugendgemäßen Internetseiten.

Organisation von Mitarbeit und Pflege von Mitarbeitern

Ein Sportverein macht beste Erfahrungen mit dem Einsatz von Zivildienstleistenden (Zivi). Sie werden vor allem in der Abteilung "Sport der Älteren" eingesetzt und tragen mit dazu bei, dass das Angebot für Seniorinnen und Senioren qualitativ und quantitativ erweitert werden kann. Zugleich nutzen die Zivis die guten Möglichkeiten der Vereinsarbeit, indem sie ihre Teamfähigkeit weiter entwickeln und die eigenen sozialen Kompetezen verbessern.
Der Vorstand eines Sportvereins hat einen Ausschuss Ehrenamt gebildet, der sich speziell um die Belange dieser so wichtigen Gruppe kümmert.
Der Vorstand eines Sportvereins stellt ein Seniorenteam mit einer Seniorenbeauftragten an der Spitze zusammen. In regelmäßigen monatlichen Sitzungen werden Veranstaltungen, Vorträge und Projekte vorbereitet. Dazu gehören: Fahrradtouren und Wanderungen - Wellness-Wochenenden in der näheren Umgebung - Informationsveranstaltungen im Vereinsheim - Erstellung eines Faltblattes zur Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit, um die sportlichen, geselligen und kulturellen Angebote im Seniorenbereich bekannter zu machen.
Die Abteilungsleitung Handball eines Sportvereins hat vor vier Jahren mit großem Erfolg einen Jugendrat eingerichtet. Er setzt sich aus den jeweiligen Betreuern der Jugendmannschaften zusammen. Aufgaben: Ansprechpartner sein bei Problemen der Jugendlichen wie der Eltern - sich um die Durchführung von Turnierenund anderen Wettbewerben kümmern - Mitarbeit organisieren.
Der Vorstand eines Sportvereins führt halbjährlich einen "Mitarbeiterabend mit Buffet" durch. Bei einer vom Vorstand initiierten Umfrage (Verzicht auf den Treff, vierteljährlicher Treff) sprachen sich 33 von 44 Ehrenamtlichen dafür aus, diese Zusammenkunft im bisherigen zeitlichen Rahmen beizubehalten. Der Ablauf: es sich schmecken lassen - halbjährlich im voraus gemeinsam planen und terminieren - mögliche terminliche und inhaltliche Änderungen "im Griff" behalten - zurück- und vorausschauen.
Der Vorstand eines Sportvereins lädt einmal im Jahr (meistens: Februar) zu einem Mitarbeiterteffen als "kleiner Empfang" in das Vereinsheim ein. Der Ablauf: Dankesworte des Vorsitzenden - Gespräche und Gedankenaustausch - Salat-, Käse- und Wurstbuffet - Getränke aller Art.
Ein Sportverein führt jedes Jahr ein vereinsinternes Volleyballturnier durch, an dem sich Mannschaften aller Abeilungen beteiligen. Anschließend findet eine Helferparty für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt, die sich im Laufe des Jahres engagiert haben, auch für die Verkäuferinnen von gespendeten Kuchen, Waffel- und Reibekuchenteig.
Ein Sportverein führt alljährlich eine öffentliche Sportschau von zweieinhalb Stunden Dauer (mit 15 Minuten Pause) für 1.000 Besucher durch. Sie wird von 150 Aktiven und ihren Übungsleitern gestaltet. Vier Wochen später lädt der Vorstand zu Imbiss und Umtrunk ein. Ausschnitte aus einer in Auftrag gegebenen Videodokumentation vermitteln mittels Leinwandprojektion noch einmal einen gestrafften Überblick über die gelungene Veranstaltung. Die gesamte Videodokumentation dient später auch dazu, die Sportschau nachzubereiten und die nächste Veranstaltung zu planen.

Organisation von beruflicher Mitarbeit

Ein Sportverein stellt eine Sportmanagerin ein. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Vorstandes bereiten sie auf ihre neue Aufgabe vor, stellen Kontakte zu den Abteilungen her und sorgen für den ersten Einblick in die Vielzahl der Angebote.
Die Aufgaben der Sportmanagerin sind dann: Unterstützung des Vorstandes bei der Repräsentation des Vereins nach innen und außen - Übernahme von Managementfunktionen - Weiterentwicklung des Sportkonzepts für den Gesamtverein, insbesondere für Themenfelder wie "Sport und Gesundheit", "Freizeit und Fitness" - Wettkampforientierung im Hinblick auf die Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Ältere - Weiterführung von vereins- und abteilungsübergreifenden Sportangeboten und Projekten - Förderung und Weiterentwicklung von Kooperationen mit Schulen, Kindergärten, Kindertagesstätten sowie weiteren Einrichtungen, Organisationen und Trägern - Konzeptionsentwicklung zur PR-Arbeit des Vereins und der Abteilungen - Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit den Medien - Verfassen von Pressemitteilungen und Artikeln für Verbandszeitschriften - Mitwirkung bei der Aqiusition von Zuschüssen, Spenden und Sponsoren.
Mit der Beschäftigung einer Sportmanagerin verbinden sich die Vereinsziele, immer ein bedarfsgerechtes Angebot zu gewährleisten sowie die Qualität von Vereinsarbeit zu sichern und zu verbessern.
Ein Sportverein wird Ausbildungsbetrieb, indem er eine Lehrstelle einrichtet. Ein Zivildienstleistender wird zum Sport- und Gesundheitstrainer ausgebildet. Damit verbindet sich das Vereinsziel, das hauptamtlich verantwortete Sportangebot auszuweiten und für den professionellen Betrieb des geplanten Sportzentrums eine gute personelle Grundlage zu schaffen.
Ein Sportverein wird Ausbildungsbetrieb, indem er im vereinseigenen Fitness-Studio einen Aspiranten zum Diplom-Fitnessökonomen ausbildet. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus einem dreijährigen Fernstudium mit Präsenztagen und einer parallel laufenden berufspraktischen Ausbildung.im Betrieb. Der fachbezogene Teil umfasst zum Beispiel Sportmedizin, Trainingslehre, Fitnesstraining an Geräten und die Leitung von Gruppenangeboten. Vermittelt wird auch spezielles Wissen zur Ernährungsberatung und Rehabilitation durch Sport. Kaufmännische Inhalte kommen dazu. Die Ausbildung endet mit einem staatlich anerkannten Abschluss.
Quelle: VIBSS

Die Mitwirkung von Eltern, ein Gewinn für den Verein

Man muss das Rad nicht jedesmal neu erfinden. Oft reicht es, wenn man schaut wie es andere Vereine machen. Das Vereinsbeispiel des Turnvereins Jahn Rheine 1885 e. V. zu Möglichkeiten der Elternmitwirkung und 25 weitere Beispiele aus Sportvereinen, wie Mütter und Väter in Mitarbeit und Mitverantwortung eingebunden sind.

Das Vereinsbeispiel: Möglichkeiten der Elternmitwirkung

Der Turnverein Jahn Rheine 1885 e. V. hat ca. 4.500 Mitglieder und gehört dem "Freiburger Kreis" an, der Arbeitsgemeinschaft größerer deutscher Sportvereine. Der vereinseigene Sportpark ist die größte Sport- und Freizeitanlage im Münsterland. Auf 6.000 qm Fläche sind verschiedene Sport- und Freizeiträume entstanden. Die modernen Gymnastikräume für Fitness-, Tanz-, Aerobic- und Trendsportarten umfassen 770 qm. Die Homepage des Vereins führt außerdem noch auf: Fitness-Studio "Top Vital", Saunatreff, Beachvolleyball- und Baseballanlagen, Tennishallen, Tennis-Außenplätze. Mit dem Bewegungskindergarten "mobilé", den Spielgruppen "Küken-Club" und dem Kinderclub "Kunterbunt" macht der Verein ein einzigartiges und vielfältiges Betreuungsangebot für Kinder. Die Möglichkeiten der Elternmitwirkung werden im folgenden Text beschrieben. Kontaktadresse: Turnverein Jahn Rheine 1885, Germanenallee 4, 48429 Rheine, Tel.: 05971/974981, Fax: 05971/974988, Internet: www.tvjahnrheine.de, E-Mail: info@tvjahnrheine.de

Möglichkeiten der Elternmitwirkung

Weil unser Bewegungskindergarten dem Auftrag, familienergänzend und familienunterstützend zu arbeiten, bestmöglich gerecht werden soll, messen wir der Elternmitwirkung einen hohen Stellenwert bei, um so einen sehr wichtigen Grundstein für die pädagagische Arbeit mit den Kindern zu legen. Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessenslagen und auch der zeitlichen Möglichkeiten bieten sich den Eltern vielfältige Gelegenheiten, im Kindergarten mitzuwirken.

Die Formen von persönlichen Gesprächen

Tür- und Angelgespräche beim Bringen und Abholen des Kindes geben Eltern und Erzieherinnen die Möglichkeit, sich über wichtige Vorkommnisse auszutauschen. Selbstverständlich stehen alle Erzieherinnen auch gern für einen intensiveren Gedankenaustausch zur Verfügung, wozu dann allerdings eine Terminabsprache unabdingbar ist.
Eine weitere Möglichkeit des intensiven Kontaktes zwischen Kindergarten und Elternhaus ergibt sich durch Hausbesuche. Diese Form der Kontaktpflege wird erfahrungsgemäß besonders von den Kindern sehr geschätzt, da sie sich ihren Erzieherinnen in ihrer eigenen Umwelt präsentieren können.

Die Klönecke

Im Eingangsbereich des Kindergartens haben wir eine Klönecke für die Eltern eingerichtet. Sie trägt dazu bei, den Kontakt der Eltern untereinander zu fördern.

Hospitationen

Sicher haben viele Eltern den Wunsch, einmal "hinter die Kulissen zu schauen", um das eigene Kind im Kindergarten zu erleben und sich in die Kindergruppe einzufügen, ohne besonderes Aufsehen zu erregen. Unserem pädagogischen Team ist jeder Besuch herzlich willkommen. Deshalb bekommen alle Eltern die Möglichkeit, im Kindergarten zu hospitieren und sich so einen Einblick in den Kindergartenalltag zu verschaffen. Allerdings ist es aus pädagogischen und organisatiorischen Gründen auch in diesem Fall unabdingbar, dass im Vorfeld eine Terminabsprache mit den Erzieherinnen erfolgt.

Mitarbeit in kreativen Bereichen

Jeder Mensch verfügt über besondere Stärken im handwerklichen, hauswirtschaftlichen, musischen, bildnerischen tänzerischen, naturkundlichen, sportlichen oder noch anders gearteten kreativen Bereich. Von daher bieten sich den Eltern auch hier unerschöpfliche Möglichkeiten punktueller oder kontinuierlicher Mitarbeit. Unser Team freut sich über eine möglichst große Anzahl von Eltern, die bereit sind, ihre Stärken einzubringen und so zu einer Belebung der Kindergartenarbeit beizutragen. Unter anderem gehört dazu auch ein Redaktionsteam, das aus Eltern und Erzieherinnen besteht und die Gestaltung der Kindergartenzeitung übernimmt.

Mitarbeit

Eltern eines Sportvereins treffen sich, um einen Elternbeirat zu wählen. Vorab informieren Abteilungsleiter und Jugendwart über die Zielsetzungen bei den fachlichen und überfachlichen Kinder- und Jugendaktivitäten und beantworten Fragen. Aus der Mitte der Versammlung heraus wird ein dreiköpfiger Elternbeirat gewählt (zwei Frauen, ein Mann). Er will zusätzliche Impulse geben und vertritt die positive Grundeinstellung: mit Meckern kann man nichts ändern.
Ein Schwimmverein führt regelmäßig Elternversammlungen durch. Inzwischen wird eine aus zwei Personen bestehende Elternvertretung für die Dauer eines Jahres gewählt. Die beiden Elternvertreter nehmen an den Sitzungen des Schwimmausschusses teil. Damit sind sie an den Entscheidungen unmittelbar beteiligt und können auch Anträge an den Vorstand initiieren. Der Vorstand stellt eine stark verbesserte Kooperation mit den Eltern der aktiven Kinder und Jugendlichen fest.
Während der Vereinsmeisterschaften eines Sportvereins verkaufen Mütter selbst gebackenen Kuchen und erfüllen die Bedingungen zum Erwerb des Deutschen Sportabzeichens.
Eltern eines Sportvereins organisieren einen Secondhand-Bazar mit 30 Verkaufsständen: Kinder- und Jugendbekleidung, Kinder- und Jugendsportbekleidung, Sportgeräte, Spielsachen, Spiele, Kinder- und Jugendbücher, Kindermöbel, Kindersitze und Auto-Kindersitze.
Eltern, die sich in der Abteilung Handball engagieren, unterstützen die Übungsleiter beim Training. Sie stellen sich bei Turnieren und Rundenspielen als Kampfrichter, Zeitnehmer und Sekretäre zur Verfügung. Blitzschnell verständigen sie sich, wenn ein nicht vorhersehbarer Einsatz erforderlich wird. Lautstark feuern sie "ihre" Mannschaften von der Tribüne aus an.
Eltern eines Sportvereins mit verschiedenen Abteilungen stellen sich als Fahrer des Vereinsbusses zu auswärtigen Veranstaltungen der Kinder und Jugendlichen zur Verfügung. Über die Vorrangigkeit der Vergabe entscheidet ein vom Vorstand beauftragter Vereinsmitarbeiter. Ist der Bus zugeteilt, übernehmen die Eltern im Bedarfsfall dann auch Bringe- und Holdienste mit den eigenen PKW`s.
Die Hockeyabteilung eines Sportvereins gründet eine Eltern-Hockeymannschaft. Die Erfahrung zeigt, dass dies eine hervorragende Möglichkeit zur Mitarbeitergewinnung ist. Mütter und Väter von Kindergruppen eines Sportvereins organisieren eine einstündige Kinderweihnachtsfeier. Sie legen den kindgemäßen Rahmen fest und üben mit den Kindern kleine Sing- und Sprechspiele ein.
Eltern eines Schwimmvereins haben einen Elternstammtisch ins Leben gerufen. Sie treffen sich jeden 3. Donnerstag im Monat im Vereinsheim, abends ab 20.30 Uhr. Inhalte: allgemeine Informationen erhalten und austauschen - über die Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen unterrichtet werden - Kritik üben und Vorschläge machen können - Sorgen und Probleme aus Vereinssicht kennen lernen - mit den Trainern und Übungsleitern sprechen - Mitarbeit organisieren.
Mütter eines Sportvereins treffen sich regelmäßig zum "Mütterabend": jeden 4. Donnerstag im Monat, ab 20.00 Uhr. Besprochen und geplant werden in eigener Regie und für die Kinder: Ausflüge, kleine Wanderungen und Spaziergänge, Picknicks, Zoobesuche.
Mütter eines Sportvereins treffen sich zum Stammtisch an wechselnden Orten in vorheriger mündlicher oder telefonischer Absprache. Sie besprechen ihre eigenen Probleme, tauschen Freud und Leid aus. Außerdem planen sie kleine Aktivitäten für ihre Kinder.
Zwei Mütter eines Sportvereins engagieren sich abwechselnd als Helferinnen in der Eltern-Kind-Sportstunde.
Ein Sportverein richtet eine Spielgruppe zur Vorbereitung auf den Kindergarten ein. Im Gymnastikraum des Vereinsheim wird gespielt, gebastelt, gemalt und geknetet. In die Betreuung teilen sich eine Übungsleiterin und wechselweise Mütter und Väter. Die Eltern finanzieren die Grundausstattung für Kinderbücher, Mal- und Bastelutensilien.
Ein Sportverein richtet einen zusätzlichen Spiele-Treff für seine Kinder- und Krabbelgruppen ein. Die Eltern machen aus eigener Erfahrung Vorschläge für die Spiele. Sie stellen sich als Helfer zur Verfügung und bringen Spielsachen mit.
Zehn Erwachsene und 15 Kinder eines Sportvereins verbringen zum ersten Mal ein selbst organisiertes Wochenende auf einem Bauernhof: basteln, spielen singen, musizieren, bei Regen und Wind wandern und in Pfützen plantschen, Waldameisen, Schweine und Kälber sehen, einen Misthaufen riechen und sehen, woher die Milch kommt. Die Eltern einigen sich darauf, dass sie ihre bisherige Mitarbeit verstärken wollen. Zur besseren Absprache und Information wird eine Telefonkette vereinbart. Mehr Väter und Mütter werden angesprochen und lassen sich einbeziehen. Die Wochenendveranstaltung wird jährlich wiederholt.

Info-, Kennenlern- und Ausbildungs-Aktivitäten

Eltern, die sich in der Abteilung Schwimmen eines Sportvereins engagieren, lernen in einem speziellen Eltern-Schwimmkurs diese Sportart kennen und besser verstehen.
Ein Sportverein führt einen Fechtkurs für Eltern durch. Er findet an vier Abenden während des normalen Trainings der Fechtabteilung statt. Die Eltern lernen die Grundlagen der Sportart kennen und können sich in Zukunft besser in Kampfrichter-Entscheidungen hineindenken, wenn sie ihre Kinder zu Wettkämpfen begleiten. Sachkundige Anerkennung und elterliches Verständnis, wenn es einmal nicht so gut klappt, tun dem Nachwuchs ebenfalls gut.
Die Tischtennisabteilung eines Sportvereins führt zum ersten Mal ein Eltern-Schüler-Turnier durch. 16 Doppelpaare machen mit. Ein Elternteil und ein Kind spielen zusammen. Bei Bedarf tauschen die Familien untereinander aus. Zur Erinnerung gibt es kleine Preise für alle. Das Turnier wird zur dauerhaften Einrichtung.
Die Hockeyabteilung eines Sportvereins veranstaltet eine interne Regelkunde für lernwillige Eltern.
Die Turnabteilung eines Sportvereins weist Mütter und Väter in das Kampfrichterwesen beim Wettkampfgerätturnen ein. Drei Monate lang, wöchenlich einmal, jeweils zwei Stunden wird das "Kampfrichterauge" geschult. Die Eltern erfahren und können nach vollziehen, worauf es beim Werten ankommt. Sie werden in die Wettkampforganisation einbezogen und entwerfen komplette Ablaufpläne und ein Organsitionsschema für das Drumherum. Sie regeln ihren eigenen Mitarbeitereinsatz. Seit dieser Zeit werden die Vereinsmeisterschaften der Kinder problemlos abgewickelt.
Die Tennisabteilung eines Sportvereins ist durch Neuzugänge im Kinder- und Jugendbereich erheblich gewachsen und lädt zu einem Elternabend ein. Inhalte: sich untereinander kennen lernen - Gedankenaustausch über die Freizeitgestaltung der Kinder - Austausch von Telefonlisten - Vereinbarung einer "Freitagsrunde": Mütter, Väter und Kinder treffen sich zwischen 17.00 und 19.00 Uhr im Club. Die Kinder beschäftigen sich mit Tennis oder anderen Spielen, während die Eltern miteiander reden.
Die Fußballabteilung eines Sportvereins betreut elf jugendliche Fußballmannschaften mit 250 Aktiven. Die Eltern treffen sich regelmäßig einmal im Jahr zu einem geselligen Beisammensein, jetzt zum 15. Mal: Buffet mit geringer Eigenbeteiligung - Diskjockey als Vereinsmitglied - Tombola - Informationen von Vorstandsmitgliedern und der Abteilungsleitung - miteinander feiern und sprechen.
Die Volleyballabteilung eines Sportvereins lädt jeden 2. Donnerstag im Monat, ab 20.00 Uhr, zu einem Informationsabend in das Vereinsheim ein. Ausdrücklich werden auch die - nicht organisierten - Eltern der Kinder und Jugendlichen um Teilnahme gebeten. Inhalte: Informations- und Gedankenaustausch - Vorschläge - Meinungsbildungen - Gewinnung von Mitarbeitern, hauptsächlich auch unter Müttern und Vätern.
Ein Ruderclub informiert seine Mitglieder per Rundschreiben regelmäßig über die Ergebnisse von Jahreshauptversammlungen. Zum Kreis der Angeschriebenen gehören auch die Eltern der im Verein organisierten Kinder und Jugendlichen.
Ein Sportverein möchte die Leistungen von Eltern beispielhaft und dankbar herausstellen und damit zugleich zusätzliche Mitarbeiter aus diesem Bereich gewinnen. Deshalb beschreibt er in seiner Vereinszeitschrift Elternmitarbeit und -engagement mit diesen Beispielen: wöchentlich und abwechselnd Trikots waschen - unentgeltliche Fahrdienste leisten - Tore auf- und abbauen - Schiedsrichter und Helfer stellen - für die Mannschaftskasse Geld eintreiben - Informationen verteilen - durch Anfeuern und Beifall die Kinder unterstützen, weil eine starke Geräuschkulisse die Leistung fördert - bei Verletzungen und Niederlagen trösten - bei Elternversammlungen Meinungen austauschen, Verbesserungsvorschläge machen und die Trainer und Übungsleiter unterstützen - Grillfeste, Kuchen- und Frühstücksbuffets organisieren.
Quelle: VIBSS

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