Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 168 - 19. November 2006

Mit dem Case-Statement Spender und Förderer überzeugen

Beim so genannten "Case-Statement" handelt es sich um einen Text, der die wichtigsten Aufgaben und Angebote Ihres Vereins kurz zusammenfasst und prägnante Hintergrundinformationen liefert. Den Text können Sie nutzen, um z. B.
- freiwillige Mitarbeiter über Ihren Verein zu informieren
- potenzielle Spender für Ihre Anliegen zu gewinnen
- bei Veranstaltungen auf Ihren Verein aufmerksam zu machen

Ein gutes Case-Statement sollte folgende Inhalte haben:
1. Stellen Sie heraus, warum Ihre Angebote und Aktivitäten wichtig sind. Beschreiben Sie, wofür Sie Unterstützung und Förderung benötigen.
2. Beschreiben Sie die Einzigartigkeit und die Stärken Ihres Vereins. Was bieten Sie, was andere nicht bieten?
3. Belegen Sie Ihre Aussagen mit Daten, Fakten, Expertenmeinungen.
4. Machen Sie Ihre Zahlen transparent (z. B. die wichtigsten wirtschaftlichen Daten aus Ihrer Jahresrechnung).
5. Erläutern Sie auch kurz wichtige rechtliche Punkte (z. B. die Rechtsform Ihrer Organisation).
6. Beschreiben Sie kurz die nächsten wichtigen (realistischen) Ziele oder Projekte Ihres Vereins.
7. Erstellen Sie eine Übersicht, wieviel finanzielle Mittel Sie hierfür benötigen.
8. Bitten Sie darum, Ihren Verein zu fördern z. B. durch zweckgebundene Spenden.
Geben Sie dieses Case-Statement vor der eigentlichen Veröffentlichung einigen "Testpersonen" z. B. Freunden, Nachbarn oder Kollegen zum Lesen. Und fragen Sie sie, ob Sie jetzt Ihren Verein unterstützen würden.
Quelle: vnr

So meistern Sie "unbequeme" Pressefragen

"Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten." Sie kennen diese selbstgefällige Floskel möglicherweise aus Ihrer Schul- bzw. Studienzeit. Nirgendwo anders hat diese "Weisheit" aber mehr Berechtigung als auf Pressekonferenzen. Denn das Fragen ist das Metier und letztlich auch das Privileg der Journalisten. Daran sollten Sie immer denken, wenn Sie sich irgendwann einmal der Presse stellen müssen.
Jeder Journalist wird im Studium oder spätestens im ersten Job von seinem "Volontärvater" irgendwann einmal gefragt: "Wo sind denn die '5 W' in Ihrer Nachricht?" Eine ordentlich recherchierte Nachricht muss nämlich Antwort geben auf eben diese "5 W-Fragewörter": Wer, wo, wann, wie, weshalb.
Journalisten leben also von Fragen. Entsprechend ausgefeilt ist ihre Fragetechnik. Es wird für Sie bestimmt "dumm laufen", wenn Sie sich auf Pressekonferenzen herablassend gegen scheinbar allzu "dumme Fragen" verwahren. Unterschätzen Sie in solchen Situationen nicht die Solidarität der Journaille.
Sie sollten daher besser lernen, mit richtiger Fragetechnik auch schwieriger Kommunikationssituationen zu beherrschen. Ihre beste Waffe gegen unbequeme Frager: die Gegenfrage. Der bekannte Rhetorik- und Kommunikationstrainer Rolf Ruhleder sagt über Gegenfragen zum Beispiel: "Ist die Fragetechnik die Königin der Überzeugungskunst, so ist die Gegenfrage ihre Kaiserin."

Warum ist das so?
• Mit der Gegenfrage gewinnen Sie zunächst Zeit.
• Ihr Gesprächspartner verändert oder korrigiert nach der Gegenfrage gewöhnlich seine ursprüngliche Frage bei der Wiederholung.
• Aggressive Gesprächspartner beantworten dann ihre Fragen sogar selbst.
• Die "Beweislast" liegt nunmehr bei Ihrem Gegenüber.
• Sie geben nicht unter Druck ungewollt Hintergrundinformationen preis.

Diese 5 Gegenfragen können Sie (fast) immer einsetzen:
• "Wie bitte? " Ein solche Gegenfrage kann zwei Bedeutungen haben: a) "Ich habe Sie akustisch nicht verstanden" (Hörfehler) oder b) "Meinen Sie das wirklich ernst?"
• "Wie darf ich Ihre Frage verstehen?"
• "Wie kommen Sie darauf?"
• "Womit vergleichen Sie …" oder "Was verstehen Sie unter…?"
• "Meinen Sie dies oder das?"
Egal, welche Gegenfrage Sie einsetzen: Sie spielen Ihrem Gesprächspartner immer den Ball zu. Er ist nun am Zug und muss seinen Einwurf näher erklären. So gewinnen Sie Zeit, Ihre etwaige Unsicherheit zu überwinden oder geeignete Argumente zu sortieren.
Quelle: vnr täglich

Fördermittel: Mit der richtigen Begründung kommen Sie leichter ans Geld

Um an die nur noch spärlich fließenden öffentlichen Gelder heranzukommen, kommt es für Sie nicht nur darauf an, mit Ihrem Verein die Förderbedingungen zu erfüllen. Sie müssen Ihren Antrag auf Fördermittel auch richtig formulieren. Nehmen Sie als Beispiel die Absicht, einen Übungsraum im Vereinsheim zu bauen.
Hier können Sie gegenüber den Stadt- und Gemeindevätern soziale, ökologische und ökonomische Gründe für die Fördermittel für Ihren Verein ins Feld führen:

Soziale Gründe:

Ihr Verein als Gemeinschaft von aktiven Menschen bekommt einen Treff- und Kommunikationspunkt. Damit ist Ihr Verein eine wesentliche Stütze des örtlichen Gemeinwesens. Und: Die Kinder und Jugendlichen haben nach der Schulzeit eine feste Anlaufstelle und "hängen" nicht auf der Straße herum.

Ökonomische Gründe:

Die Gemeinde finanziert den Bau des Vereinsheims vor und überträgt die Nutzung auf den Verein. Dieser kommt für die Kosten der Bewirtschaftung auf. Dadurch spart die Stadt/Gemeinde den dauerhaften Betriebskostenzuschuss, der nach zehn Jahren die einmaligen Investitionskosten schon überschritten hätte.

Ökologische Gründe:

Vorhandene alte Anlagen können möglicherweise abgerissen und durch Anlagen aus neuen, Energie sparenden Materialien ersetzt werden. Außerdem können die Vereinsaktivitäten zentralisiert werden. Überhaupt kann bei Veranstaltungen des Vereins eine umweltfreundlichere Logistik aufgebaut werden.
Quelle: vnr

Fortbildung im Verein - die beste Werbung

Manchmal haben kleine Vereine große Talente in ihren Reihen - weil sie ihnen hervorragende Trainingsmöglichkeiten bieten. Die klugen Köpfe im Sport wissen eben, wie viel Entwicklungschancen wert sind. Auch für Ehrenamtliche sind sie attraktiv. Fortbildung ist für Vereine deshalb ein Trumpf im Freiwilligen-Marketing: Qualifizierungen, die beruflich und privat bereichern, lohnen das Engagement!

Die Mitglieder wollen es wissen

Freiwillige Mitspieler zu finden, ist nicht leicht. Vereine, die nicht nur fordern, sondern auch fördern, tun sich leichter. Die nicht nur um die Übernahme neuer Aufgaben bitten, sondern gleichzeitig etwas bieten, nämlich die passende Schulung. Sie haben gute Aussichten auf Erfolg, vorausgesetzt, sie kommunizieren, was es zu gewinnen gibt. Also: Hängen Sie an die große Glocke, wie aktiv ihr Verein fortbildet. Dann wird es bei den Mitgliedern klingen: Es bringt uns was, wenn wir uns einbringen!

Ein Trumpf, der auch in der Öffentlichkeit sticht

Normalerweise rekrutiert ein Sportverein seine Freiwilligen aus dem Kreis der Mitglieder. Aber die Reihenfolge - erst Mitgliedschaft, dann Ehrenamt - lässt sich auch umdrehen: Wenn das Ehrenamt so attraktiv ist, dass sich auch Nicht-Mitglieder angezogen fühlen. Vor allem Berufseinsteiger und Wiedereinsteiger werden hellhörig, wenn sich ihnen die Chance eröffnet, durch Fortbildung und anspruchsvolle Aufgaben ihre Kompetenzen zu erweitern. Sie müssen nur davon erfahren!

Entscheidend ist die Sicht des Kunden

Man kann von der Öffentlichkeitsarbeit manches großen Unternehmens viel lernen, weil man bekanntlich auch aus Fehlern lernt. Der besteht häufig darin, dass der Nutzen des Werbenden in den Vordergrund tritt statt der des Umworbenen. Übertragen auf einen Verein könnte sich diese falsche Perspektive so ausdrücken: "Wir brauchen dringend, weil... " Selbst, wenn danach folgt, was die Mitglieder vom Mitmachen haben, verankert sich doch vor allem die erste Botschaft im Hirn und die lautet: "Da will wer was von mir. " Wer derart fordernd auf andere zugeht, muss damit rechnen, dass sie zurückweichen. An erster Stelle muss deshalb, auch wenn es um gemeinnütziges Engagement geht, der konkrete, nachvollziehbare Nutzen der Zielgruppe stehen. Mit Formulierungen wie:
• "Hier gibt es etwas Interessantes zu lernen, mit dem man privat und beruflich viel anfangen kann, nämlich ... "
• "Hier sind viele spannende und bereichernde Erfahrungen zu machen, weil nämlich ... "
• "Hier kann man unseren Verein aktiv nach den eigenen Ideen mitgestalten, denn wir eröffnen große Entscheidungsspielräume, zum Beispiel ... "
• "Dieses Projekt (Vorhaben) wird viel Beachtung und Wertschätzung erfahren, denn wir werden darüber intensiv (in den Vereinsmedien / auf der Mitgliederversammlung / in der Presse) berichten ... "
Tipp: Für die Öffentlichkeitsarbeit gilt allgemein, dass Geschichten besonders stark anziehen. Wenn es ihnen gelingt, Ehrenamtliche ihres Vereins dafür zu gewinnen, ihre Erfahrungen durch spannende, sympathische Berichte zu vermitteln, ist Ihnen Neugier gewiss!

Multimediale Informationsoffensive

Es dauert gewöhnlich, bis eine Botschaft bei der Zielgruppe angekommen ist. Wer sie nur einmal liest oder hört, hat sie meist gleich wieder vergessen. Ab der zweiten Wahrnehmung steigen die Aussichten. Vereine sollten es deshalb darauf anlegen, dass möglichst viele, die für ihr Angebot interessiert werden sollen, möglichst oft daran erinnert werden. Das Erfolgsrezept lautet, salopp formuliert: Werbung auf allen Kanälen!

Im Verein

Es kommt also auf die Wiederholung an! Wenn Sie in Ihrem Verein Angebote für freiwillige Mitarbeit samt Fortbildung bekannt machen möchten, sollten Sie alle zur Verfügung stehenden Medien nutzen, zum Beispiel das Schwarze Brett, die Vereinszeitung, Rundbriefe an die Mitglieder (mit einer informativen Beilage zum Angebot), die Vereinshomepage oder E-Mails. Ergänzend sollten Sie die Angebote auf der Mitgliederversammlung und in anderen Gesprächsrunden vorstellen.

In der Öffentlichkeit

Auch außerhalb des Vereines sollten Sie die Werbetrommel rühren - Sie werden auf offene Ohren stoßen, wenn Menschen verstehen, dass ihr Verein nicht nur sportlich fit macht. Erste Anlaufstation ist die örtliche Presse. Aber nicht die einzige:
• Die Shell Jugendstudie 2006 zeigt, dass junge Menschen Bildung längst als den Schlüssel zum Erfolg erkannt haben. Daran lässt sich anknüpfen, zum Beispiel mit Kontakten zu Schulen und den Redaktionen von Schülerzeitungen oder zu Universitäten und Studentenmagazinen.
• Wer sich auf den beruflichen (Wieder-)Einstieg vorbereitet, sucht seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt häufig durch Fortbildungen bei Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule zu verbessern. Ein idealer Ort, um auf vereinseigene Fortbildungen hinzuweisen - und auf die Chance, die gewonnenen Kompetenzen gleich in der Praxis auszuprobieren (denn das können Bildungsträger selten bieten).
• Ähnlich sieht es bei Arbeitsuchenden aus: Auch die Agenturen für Arbeit könnten deshalb ein gute Adresse sein, um die Angebote Ihres Vereins zu bewerben.

Vernetzung

Je häufiger Personen aus der Zielgruppe von den Angeboten für Fortbildung und ehrenamtliche Mitarbeit erfahren, desto besser. Vernetzen Sie deshalb die Ihrem Verein zur Verfügung stehenden Medien durch wechselseitige Hinweise. Zwei Beispiele:
• Am Schwarzen Brett lassen sich möglicherweise nicht alle Informationen angemessen darstellen; schon deshalb, weil man nur im Vorübergehen einen Blick drauf wirft. Ein auffälliges Plakat mit wenigen Informationen, die auch Passanten neugierig machen, könnte hier deshalb geeigneter sein als beispielsweise ein längerer Erlebnisbericht von Ehrenamtlichen. Aber dann darf der Hinweis nicht fehlen, dass ausführlichere Informationen zum Beispiel auf der Vereinshomepage oder der Mitgliederversammlung präsentiert werden.
• Eine kürzere Meldung in der Zeitung mag zwar erstes Interesse wecken, ist aber vielleicht allein nicht ausreichend, um Interessierte zum Hörer greifen zu lassen. Auch hier ist der Verweis auf die Vereinshomepage oder ein Informationsblatt, das man sich (per Post oder E-Mail) zusenden lassen kann, eine wertvolle Ergänzung.
FAZIT: Die Lust aufs Lernen macht Lust mitzumachen. Bringen Sie deshalb in Ihrer Öffentlichkeitsarbeit die freiwillige Mitwirkung einerseits und fundierte Fortbildung andererseits auf einen Nenner. So steigert Ihr Verein die Aussichten, in Sachen Ehrenamt vom Bittsteller zum attraktiven Anbieter zu werden.
Quelle: ehrenamt-im-sport

Umlagen erheben: So machen Sie alles richtig

Gelegentlich kommt es vor, dass neben dem normalen Vereinsbeitrag zur Finanzierung besonderer Aufgaben oder Anschaffungen Umlagen erhoben werden sollen. Ihnen stellt sich hierbei die Frage: In welchen Fällen können Sie eine solche Umlage überhaupt erheben. Grundsätzlich ist es möglich, dass die Mitgliederversammlung das Erheben einer Umlage beschließt. Es gibt aber eine unabdingbare Voraussetzung: Ihre Satzung muss das ausdrücklich vorsehen. Ohne Satzungsregelung keine Umlage also!
Achten Sie auch darauf, dass die entsprechende Satzungsregelung detailliert festlegt, wie eine Umlage erhoben wird. Geben Sie also eine Obergrenze oder ein Berechnungsverfahren an. Steht in der Satzung nur "Es dürfen Umlagen erhoben werden", sind Sie dann, wenn höhere Beiträge erhoben werden sollen, in der Bredouille. Also wenn es um deutlich höhere Beträge als 50 oder 100 Euro geht.

Worauf es sonst noch ankommt:

• Die Umlage kann für unterschiedliche Mitgliedergruppen unterschiedlich hoch sein;
• sie darf nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden;
• Vereine, deren Tätigkeit vor allem den Mitgliedern zugute kommt (z.B. Sportvereine), müssen die Grenze von 1.023 Euro maximalem Jahresbeitrag beachten (Mitgliedsbeiträge inkl. Umlage);
• für Investitionsumlagen gilt ein Höchstbetrag von 5.113 Euro, verteilt über zehn Jahre, wobei den Mitgliedern die Möglichkeit geboten werden muss, die Zahlung in bis zu zehn Jahresraten zu leisten (AEAO zu § 52 AO).
Quelle: vnr

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Dieter Strothmann
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