Nr. 171 - 09. Dezember 2006
Engagement für andere weiterhin auf hohem Niveau
Jugendliche müssen nur richtig angesprochen werden. Ergebnis der Shell Jugendstudie 2006
Der Einsatz für gesellschaftliche Angelegenheiten und für andere Menschen gehört für Jugendliche heute, trotz des geringen Interesses an Politik, ganz selbstverständlich zum persönlichen Lebensstil dazu. Jugendliche engagieren sich in ihrer Freizeit für die unterschiedlichsten Dinge. Dominierend sind jugendbezogene Fragestellungen, wie etwa der Einsatz für die Interessen von Jugendlichen oder auch für bessere Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Hinzu kommen Aktivitäten für sozial schwache oder benachteiligte Menschen, für ein besseres Zusammenleben oder auch Sicherheit und Ordnung im Wohngebiet oder für sonstige konkrete Fragestellungen. Übergreifende Ziele oder der Einsatz für unmittelbare gesellschaftspolitische Veränderungen sind für jugendliche Aktivitäten nicht typisch. Der Schwerpunkt liegt eindeutig in der jugendlichen Lebenssphäre sowie beim Einsatz für konkrete bedürftige Zielgruppen. Alles in allem 33 Prozent der Jugendlichen geben an, "oft", und weitere 42 Prozent, "gelegentlich" für soziale oder gesellschaftliche Zwecke in ihrer Freizeit aktiv zu sein. Das Niveau ist damit vergleichbar hoch wie schon im Jahr 2002 ausgeprägt. Typische Räume für Aktivitäten stellen die Vereine sowie die Schulen und Hochschulen dar. Vor allem in diesen Bereichen findet die Breite der Jugendlichen am ehesten Möglichkeiten, aktiv zu werden. Hinzu kommen Kirchengemeinden oder Jugendorganisationen, in denen ein bestimmter Teil aktiv ist. Selbst organisierte Projekte bilden vor allem für höher gebildete Jugendliche ein nicht unwichtiges Feld. Nicht unter schätzt werden sollten aber auch Bereiche, wie die Rettungsdienste oder die Freiwillige Feuerwehr, die häufig für Jugendliche aus weniger privilegierten Milieus Zugangswege für gesellschaftlich relevante Aktivitäten schaffen. Klassische politische Organisationen, wie zum Beispiel Parteien oder Gewerkschaften, spielen hingegen, genauso wie auch Bürgerinitiativen oder Institutionen, wie Greenpeace, Amnesty International oder andere Hilfsorganisationen, quantitativ eine untergeordnete Rolle.
Nach wie vor ist es vor allem die Schichtzugehörigkeit, die den Aktivitätsgrad prägt. Jugendliche aus gehobenen Herkunftsschichten bzw. Gymnasiasten und Studierende weisen die höchsten Quoten auf. Engagierte Jugendliche leben in aktivitätsfördernden sozialen Räumen. In ihrer Freizeit bewegen sie sich in Gruppen, suchen Jugendfreizeiteinrichtungen auf, treiben Sport oder sind künstlerisch und kreativ tätig. Medienkonsum (Fernsehen, Computer-Spiele etc.) oder »Rumhängen« gehören hingegen für sie deutlich weniger häufig zum Alltag. Die Haltung der Jugendlichen zu gesellschaftlichen Aktivitäten entspricht dem pragmatischen Gestus dieser Generation. Es sind nicht (mehr) die ideologischen Konzepte oder auch mögliche gesellschaftliche Utopien, die prägend sind. Weitaus wichtiger ist die persönlich befriedigende Aktivität im eigenen Umfeld, jenseits von großen Entwürfen oder gesellschaftlichem "Getöse" im Sinne einer neuen Jugendbewegung. Hierbei kann es sich sowohl um Alltagsaktivitäten im Nahbereich als auch um Mitarbeit in Gruppen handeln, die zu unterschiedlichen Themen (lokal bis global) tätig sind. Bindung entsteht in diesem Fall zum einen dadurch, dass einem die Aktivität und/oder Mitarbeit selber etwas bringt und man daraus einen eigenen persönlichen Gewinn ziehen kann. Zum anderen kommt der Aspekt der befriedigenden sozialen Beziehungen hinzu. Mitmachen setzt aus der Sicht der Mehrheit der Jugendlichen voraus, dass man sich auch persönlich zugehörig fühlt. Jugendliche Integration vollzieht sich von daher, analog zu den Entwicklungen in unserer Gesellschaft, vorrangig individuell und weniger in Form von kollektiven Mustern oder in entsprechenden Organisationsformen. Orientierungspunkt sind die eigenen Interessen sowie das persönliche soziale Umfeld. Dies schließt nicht aus, dass sich Jugendliche nicht auch weiterhin an zentralen Großveranstaltungen, Happenings oder sonstigen Treffen begeistern können. Eine nachhaltige Bindung lässt sich daraus allein jedoch noch nicht ableiten.
Quelle: Shell Jugendstudie 2006
Fortbildung im Verein - Sprungbrett in den Arbeitsmarkt
Es ist nicht lange her, da drohte dem deutschen Fußball international die Zweitklassigkeit. Es fehle an talentiertem Nachwuchs, hieß es. Doch es hieß auch: Der deutsche Nachwuchs habe in den Vereinen zu wenig Gelegenheit, Spielpraxis zu gewinnen. Ein Dilemma, das auch junge Arbeitnehmer kennen: Arbeitgeber erwarten von ihnen praktische Kompetenzen, die Schule und Ausbildung nicht vermitteln. Aber die Sportvereine können es!
Anspruchsvolle Arbeitgeber
Die Erwartungen der Unternehmen an ihre Mitarbeiter sind groß. Dass sie manchmal als zu groß empfunden werden, zeigen scherzhafte Überzeichnungen gängiger Stellenanzeigen: "Bewerber bis 25, mit Promotion und 20 Jahren Berufserfahrung... " Vor allem von Berufseinsteigern und jungen Arbeitnehmern werden häufig Kompetenzen verlangt, die nicht in der Schulbank, sondern nur "auf dem Platz" zu gewinnen sind, zum Beispiel:
• Erfahrungen in der Teamarbeit
• Kompetenzen im Projektmanagement
• organisatorisches Know-how
• Anwenderkenntnisse im Umgang mit der Palette der üblichen EDV-Programme
• erprobtes Zeitmanagement
• die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen
• erste Führungserfahrung
Der Sportverein als Sprungbrett
Wo sollen jungen Menschen diese Fülle an Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben? Zum Beispiel im Sportverein! Keiner anderen Zielgruppe unter den Ehrenamtlichen kann ein Verein so viel bieten wie den Jungen: Fortbildungsangebote, die in den von Arbeitgebern begehrten Kompetenzfeldern qualifizieren. Und obenauf die Chance, das neu gewonnene Wissen im Ehrenamt anzuwenden. Beide Seiten, Jugendliche und Verein profitieren davon enorm.
Der Verein ...
• findet neue Freiwillige, die zupacken
• entwickelt sich dank neuer Ideen weiter und bleibt so für die kommende Generation attraktiv
• baut nicht nur frühzeitig einen neuen Stamm freiwilliger Mitarbeiter auf, sondern sorgt durch die frühe Bindung auch für dauerhaftes Engagement, denn die meisten Ehrenamtlichen beginnen ihre "Karriere" bereits in frühen Jahren
• schafft die Bindungen für eine langfristige Vereinsmitgliedschaft und sichert so seine Zukunft
Die jungen Ehrenamtlichen ...
• vergrößern dank qualifizierter Fortbildungen ihren Wissensschatz
• verbinden ihr Wissen dank verantwortungsvoller Aufgaben mit beruflich relevanten Erfahrungen - und verschaffen sich dadurch einen Vorsprung im Arbeitsmarkt
• zeigen durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit soziales Engagement, worauf Unternehmen immer größeren Wert legen
• vermögen sich dank neuer Kompetenzen und Erfahrungen mit gewachsener Überzeugungskraft am Prozess der Vereinsgestaltung und -entwicklung zu beteiligen
• entwickeln sich durch die Übernahme zunehmender Verantwortung persönlich weiter
Tipp: Für die Qualifizierung junger Mitglieder eignen sich besonders solche Fortbildungsarten, die Theorie und Praxis eng verzahnen, zum Beispiel das "Assistenten-System".
Tipp: "Etwas bieten, statt um etwas zu bitten" - das ist die Erfolgsstrategie für die Gewinnung von Freiwilligen.
Jugend mit Realitätssinn
Lerne fürs Leben! Was früher meist ein gut gemeinter Ratschlag der Älteren war, ist längst ein ernst gemeinter Vorsatz der Jungen selbst. Sie wissen, wie hoch die Hürden sind, die sie nehmen müssen, um in den Arbeitsmarkt zu gelangen. Sie haben erkannt, dass sie sich nicht allein auf Schule und Ausbildung verlassen können. Dass sie frühzeitig selbst Verantwortung für ihre persönliche und fachliche Entwicklung übernehmen müssen. Und sie greifen zu, wenn sich die richtigen Trainingsgelegenheiten bieten - Gelegenheiten, Kenntnisse zu erweitern und das Erlernte in der Praxis zu erproben. Ihr Ehrgeiz, neue, nützliche Erfahrungen zu machen, ist keine Frage von Lust und Laune. Aber es ist genau so wenig eine Frage, dass Aufgaben, die sie im Verein übernehmen und Fortbildungen, die sie absolvieren, um so attraktiver sind, je mehr Lust und Laune sie machen. Siehe auch die Auswertung der Shellstudie
Etwas für die Bewerbungsmappe
Personalchefs haben gern schwarz auf weiß, was ihre Bewerber können. Wenn also Mitglieder Ihres Vereins Verantwortung übernehmen und Fortbildungen absolvieren, dann sollten Sie ihnen dafür die Quittung präsentieren - in Form von Zeugnissen und Zertifikaten. Das gilt ganz besonders für die jungen Mitglieder. Am Anfang ihrer Berufslaufbahn sind ihre Bewerbungsmappen meist noch sehr dünn. Um so besser kommen solche Nachweise über ehrenamtliches Engagement und Qualifizierungsmaßnahmen zur Geltung - vor allem, wenn sie ordentlich und ansprechend gestaltet sind! Nur wenn ein Zeugnis zeigt, wozu Jugendliche das Zeug haben, haben sie auch im Arbeitsmarkt die Nase vorn. Verwenden Sie deshalb in Ihrem Verein die nötige Mühe, solche Nachweise angemessen zu formulieren und ansehnlich zu layouten. Und verlangen Sie von externen Fortbildungs-Anbietern nicht weniger.
FAZIT
Die Qualifizierung im Sportverein ist eine Art Sprungbrett: Die Jungen heben ab, um Ziele im Verein zu erreichen und landen beim Arbeitgeber. Wenn Vereine Jugendliche qualifizieren und ihnen Verantwortung übertragen, sichern sie also nicht nur die eigene Zukunft, sondern tragen auch zu besseren Aussichten der Jugendlichen bei!
Quelle: ehrenamt-im-sport
Sachspenden haben ihre Tücken
Immer mehr Vereine bekommen heute zu spüren, dass die öffentliche Hand den Geldhahn bei der Sportförderung zunehmend zudreht. Ohne Spenden kommt deshalb kaum noch ein Verein aus. Aber Spenden haben ihre besonderen Tücken. Die Finanzverwaltung hat nämlich in den letzten Jahren die steuerlichen Anforderungen namentlich an Sachspenden - wie gebrauchte Autos, Soundanlagen oder Möbel für das Vereinsheim usw. - erheblich verschärft.
Die Folge: Besonders größere Vereine winken inzwischen häufig ab, wenn jemand ihnen eine Sachspende zukommen lassen will. Kleinere Vereine können sich das kaum leisten. Sie müssen es auch nicht, wenn Sie mit Sachspenden richtig umgehen.
Steuerliche Probleme bei Sachspenden ergeben sich meist dadurch, dass der Spender in der Regel vom (gemeinnützigen) Verein eine so genannte Spendenquittung (Zuwendungsbestätigung) erwartet.
Grundsätzlich gilt: Gehört Ihr Verein zu den in der Anlage 1 zu § 48 Abs.2 Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EStDV) genannten Vereinen und haben Sie vom zuständigen Finanzamt einen Freistellungsbescheid erhalten, darf Ihr Verein Spenden annehmen und Zuwendungsbestätigungen ausstellen. Aber Achtung: Der Freistellungsbescheid des Finanzamts darf nicht älter als fünf Jahre sein, sonst gibt es bei der Anerkennung der Spendenbescheinigung Ärger.
Das "Handbuch für den VereinsVorsitzenden" merkt für Spendenquittungen an: "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste". Grundsätzlich unterliegen alle Spenden (offiziell: Zuwendungen), die Ihrem Verein zufließen, zwar nicht der Besteuerung, auch Sachspenden nicht. Ob es sich jedoch tatsächlich um eine "Spende" aus der Sicht des Finanzamtes handelt und Sie dem großherzigen Spender dafür eine Spendenquittung ausstellen dürfen, hängt von folgenden drei Voraussetzungen ab:
• Freiwilligkeit: Das bedeutet, der Spender wird nicht zu seiner Spende gezwungen
• Ihr Verein erbringt für die Spenden keine Gegenleistungen
• Die Sachspenden wird für den gemeinnützigen Teil Ihre Vereins verwendet
Sowohl für Sachspenden als auch für Geldspenden gilt zudem die Voraussetzung, dass sie unmittelbar für die satzungsmäßigen Zwecke des Vereins verwendet werden muss. Nur dann dürfen Sie eine Spendenquittung ausstellen.
Sachspenden, die in den wirtschaftlichen Geschäftsbereich eines Vereins (Beispiel: Gastronomie im Vereinsheim) fließen, sind grundsätzlich nicht steuerlich absetzbar. Noch fataler: Gut gemeinte Spenden, die im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb landen, muss der Verein später versteuern und eventuell dafür noch Umsatzsteuer ans Finanzamt abführen.
Gesundheit: Sport ist der beste Schutz für Frauenherzen
Frauen sind durch Ihre Sexualhormone vor einem Herzinfarkt geschützt - so lange, bis sie in die Wechseljahre kommen. Dann verändert sich der Hormonspiegel, und der natürliche Schutz geht verloren. Jede Frau kann sich aber ein neues Schutzschild aufbauen.
Das haben die Auswertungen von Daten ergeben, die in Amerika in verschiedenen Studien gesammelt wurden. Die Gesundheitsparameter von 90.000 Frauen wurden an der Harvard University untersucht. Das Ergebnis: Frauen, die ein normales Gewicht aufweisen und pro Woche mehr als 3,5 Stunden Sport treiben, haben ein sehr geringes Risiko für eine Herzerkrankung.
Bei diesen Frauen erkrankten nur 65 von 100.000 Probandinnen. Bei denen, die normalgewichtig waren, aber keinen Sport betrieben, waren es immerhin 140 Frauen. Ein Grund mehr für ein regelmäßiges Ausdauertraining.
Quelle: vnr täglich
Rhetorik: Lassen Sie sich von miesen Tricks nicht aus der Ruhe bringen
Nur in einer angenehmen, vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Was aber können Sie tun, wenn Ihr Gegenüber mit miesen Rhetoriktricks versucht, Sie über den Tisch zu ziehen, und dabei nur seinen eigenen Vorteil im Blick hat? Hier heißt es, sofort in angemessener Form zu reagieren. Der Inhalt kommt dabei erst an zweiter Stelle.
Und so parieren Sie richtig und souverän:
1. Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Stehen oder sitzen Sie aufrecht. Signalisieren Sie Präsenz und Selbstbewusstsein. Stellen Sie Blickkontakt her. Kontrollieren Sie Ihre Sprache. Artikulieren Sie sich klar, moduliert, laut und nicht zu schnell.
2. Die Stimmlage transportiert Ihre Botschaft. Bemühen Sie sich um einen freundlichen, aber bestimmten Tonfall.
3. Achten Sie auf Schmeicheleien. Wenn Ihr Gegenüber Sie mit Lob und Komplimenten einlullen will, bleiben Sie wachsam. Kontern Sie mit der "Geradeweil-Konstruktion": "Gerade weil das Projekt so erfolgreich war, bin ich skeptisch."
4. Erkennen Sie eine versteckte Ablehnung in "Ja-aber-Sätzen". Hinter der zunächst formulierten Zustimmung verbirgt Ihr Gesprächspartner seine Ablehnung. Sie sollten um eine Präzisierung seiner Argumente bitten.
5. Wer versucht, sich mit Imponiergehabe einen Vorteil zu verschaffen, hat das Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Sie reagieren am besten, indem Sie schnörkellos auf die Sachebene zurückkehren.
6. Bei Killerphrasen oder persönlichen Beleidigungen hilft nur, einen kühlen Kopf zu bewahren. Betrachten Sie die Gesprächssituation aus der Distanz. Machen Sie deutlich, dass Sie an der Fortsetzung des Gesprächs nur interessiert sind, wenn fair gespielt wird.
Quelle: vnr täglich
Achtung: Fallen Sie nicht auf Betrugsversuche durch einen angeblichen Finanzbeamten herein
Nach vom Bayerischen Landesamt für Steuern veröffentlichten Warnhinweisen nehmen Betrugsversuche durch angebliche Finanzbeamte zu. Besuche echter Beamter zu Hause oder im Verein erfolgen nie ohne schriftliche Ankündigung.
Immer, wenn jemand behauptet, vom Finanzamt zu kommen, sollten Sie den Dienstausweis verlangen. Schon gar nicht sollten Sie Auskunft bei telefonischen Anfragen geben:
Ein Finanzbeamter wird niemals zum Telefon greifen, um bei Ihnen Bankverbindungen zu erfragen. Zu deren Änderung ist immer eine schriftliche Erklärung mit Ihrer Originalunterschrift notwendig. Hinter fernmündlichen Abfragen dieser Art steckt in der Regel ein Betrüger.
Quelle: vnr täglich
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