Nr. 180 - 04. März 2007
Neue Studie:
Kinder und Jugendliche erheblich zu unbeweglich
Kinder und Jugendliche sind nach einer neuen Studie der Universität Karlsruhe deutlich zu unbeweglich. Nach den Ergebnissen der Untersuchung zum Aktivitätsverhalten der 4- bis 17-Jährigen haben viele Kinder bereits erhebliche Probleme.
Wichtig sei nicht nur eine stärkere und besser koordinierte Förderung durch Bund und Land, sagt Klaus Bös vom Institut für Sport und Sportwissenschaften. Eltern müssten zudem stärkere Vorbilder abgeben. Das "Motorik-Modul" (MoMo) ist die erste derartige Studie. Zwischen den Jahren 2003 und 2006 waren bundesweit über 4500 Kinder und Jugendliche getestet worden.
"Viele Kinder sind heute nur in der Feinmotorik der Finger besser als früher", sagte Bös und verwies auf den immer stärker werdenden Trend der Jüngeren zum Computer. Dagegen sinke die motorische Leistungsfähigkeit zunehmend. Mehr als die Hälfte aller Jungen (53 Prozent) und jedes dritte Mädchen (33 Prozent) habe beim Rumpfbeugen nicht den Boden erreichen können. Insgesamt jedem Dritten (35 Prozent) sei es nicht gelungen, zwei oder mehr Schritte auf einem Balken rückwärts zu balancieren, sogar 86 Prozent könnten keine Minute auf einem Bein stehen. Im Standweitsprung habe sich die Weite von 1976 bis zum vergangenen Jahr um etwa 14 Prozent verschlechtert, sagte Bös weiter. Die Entwicklung stagniere insgesamt. "12-jährige Mädchen haben heute die gleichen Daten wie 17-Jährige."
Der Bewegungsmangel sei keineswegs vererbt, meinte Bös. "Das hat mit Sicherheit nichts mit den Anlagen zu tun, sondern alleine mit Umwelteinflüssen." Eltern müssten stärkere Vorbilder für Kinder sein und bei Jugendlichen auch die Rahmenbedingungen setzen. "Es gibt eine Riesenchance im Kindergartenalter, wenn sich die Risiken manifestieren." Betroffen seien dabei vor allem Kinder aus niederen sozialen Verhältnissen und aus anderen Kulturkreisen.
Das Motorik-Modul ist ein Teilprojekt des "Kinder- und Jugendgesundheitssurveys", bei dem das Robert-Koch-Institut erstmals bundesweit den Gesundheitszustand von rund 18 000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 17 Jahren untersucht. Gefördert wird die Untersuchung vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Für das MoMo hatten Sportwissenschaftler einen rund 40-minütigen "Motorik-Kurztest" mit elf Übungen entwickelt und Daten zur Koordination und Reaktionsfähigkeit, zum Gleichgewicht, zur Beweglichkeit, zur Kraft und zur Ausdauer erfasst.
Nach Ansicht des Karlsruher Wissenschaftlers Ulrich Oltersdorf liegt der Grund für die falsche Ernährung und die schlechte Bewegung vor allem im Überflussangebot. "Der Traum des Schlaraffenlandes, ausreichend zu Essen zu haben, macht heute krank", sagte der Experte der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel. "Wir brauchen praktisch nichts mehr selbst zu tun, aber der Mensch ist eben nicht programmiert für den Leerlauf."
Nach einer weiteren Studie, der Europäischen Youth Heart Study mit 1732 zufällig ausgewählten neun und 15 Jahre alten Schulkindern in drei westlichen Ländern zeigt, dass die eine sinnvolle Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Krankheiten nur mit mindestens einer täglichen Sportstunde zu erreichen ist. Und eine finnische Studie hat neben dem gesundheitlichen Aspekt noch einen weiteren Effekt gezeigt. Die schulische Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen hat sich signifikant nach der Einführung der täglichen Sportstunde verbessert. Das Ergebnis: Finnland steht bei der Pisa-Studie ganz oben und wir hinken bewegungslahm hinterher.
Quelle: dpa
Worauf Sie bei der Gründung eines Fördervereins achten sollten
Viele Vereine sehen in der Gründung eines Fördervereins eine Möglichkeit, zusätzliche Mittel zu erzielen. Und grundsätzlich kann Ihr Verein die Gründung eines Fördervereins auch durchaus "anschieben". Doch Sie sollten hierbei Fehler von Anfang an vermeiden, die in der Praxis immer wieder vorkommen! Bevor Sie einen Förderverein gründen, müssen Sie nämlich einige rechtliche Voraussetzungen erfüllen, da ja auch Fördervereine in der Regel steuerbegünstigt sind. Und das, obwohl bei Fördervereinen „eine Sondersituation“ vorliegt.
Eigentlich müssen Vereine ja nach dem Grundsatz der Unmittelbarkeit § 57 Abgabenordnung (AO) ihre Ziele grundsätzlich aus sich selbst heraus verwirklichen. Aber es gibt zwei Ausnahmen: So genannte Förder- oder Spendensammelvereine, die die Aufgabe haben, einem anderen Verein Geld zu beschaffen oder ihn auf andere Weise zu unterstützen. Leistet "Ihr" Förderverein dies, kann er auch als gemeinnützig anerkannter, eingetragener Verein steuerbegünstigt sein und Spendenquittungen ausstellen. Dabei handelt es sich neben den Beiträgen der Mitglieder vor allem um Spenden von Firmen, Banken und sonstige Einnahmen. Die steuerliche Abzugsfähigkeit ist ein zusätzlicher Anreiz für Privatpersonen und Unternehmen, Sach- und Geldspenden zu geben.
Für die Planung Ihres Fördervereins aber müssen Sie berücksichtigen: Er wird nur als gemeinnützig anerkannt und hat die Vorteile eines gemeinnützigen Vereins, wenn
• seine Spendeneinnahmen und Mitgliedsbeiträge höher sind als seine Einnahmen aus der wirtschaftlichen Betätigung oder
• seine Spenden und Mitgliedsbeiträge mehr als 10 Prozent der Einnahmen aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausmachen und
• seine gemeinnützige Tätigkeit zeitlich überwiegt.
Den Nachweis kann der Förderverein durch entsprechende Aufzeichnungen, wie z. B. ein Tagebuch, erbringen. Wenn Spenden und Mitgliedsbeiträge nicht mehr als 10 Prozent der Einnahmen aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausmachen, geht das Finanzamt davon aus, dass der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb den Förderverein gemeinnützigkeitsschädlich prägt, mit der Folge, dass der Förderverein nicht als gemeinnützig anerkannt werden kann. Bei Überprüfung der 10-Prozent-Grenze zieht das Finanzamt in der Regel einen Zeitraum von maximal drei Jahren heran.
Wichtig:
Vorstand darf nicht identisch sein Peinlich müssen Sie darauf achten, dass die Vorstände des Vereins und des Fördervereins nicht mehrheitlich personenidentisch sind. Auch ist die Anzahl von Fördervereinen nur begrenzt zulässig. Die Finanzverwaltung Baden-Württemberg genehmigt pro Abteilung einen Förderverein. Erfolgt die Gründung eines Fördervereins ausschließlich aus steuerlichen Gründen, um die Besteuerungsgrenze oder Freibeträge mehrfach zu beanspruchen, wird der Förderverein steuerlich nicht anerkannt.
Achtung
Auch die Verwendung der Gelder können Sie nicht für alle Zeiten pauschal festlegen: Über Anträge zur Verwendung der eingenommenen Gelder entscheiden die Mitglieder des gewählten Vorstands des Fördervereins oder auch dessen Jahreshauptversammlung entsprechend den in der Satzung zur Mittelverwendung festgelegten Regeln.
Fazit: Achten Sie bei der Gründung Ihres Fördervereins auf diese Punkte, steht höheren Vereinseinnahmen durch zusätzliche Spenden aber nichts mehr im Wege.
Quelle: Verein & Vorstand aktuell
Werbung in der Mitgliederzeitung: Die Auswirkungen
Um den Druck der Mitgliederzeitschrift zu finanzieren, nehmen viele Vereine dort kostenpflichtige Werbung auf. Doch auch hier muss man aufpassen, damit man keinen Ärger mit dem Finanzamt und der Gemeinnützigkeit bekommt. Grundsätzlich ist es dem Verein unbenommen, seine Publikationen über Werbung zu finanzieren oder teilzufinanzieren. Wichtig ist nur die richtige Zuordnung in der Buchhaltung. Denn bezahlte Anzeigen unterliegen dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb. Dabei kommt es nicht darauf an, ob Sie die Absicht haben, Gewinn zu erzielen oder nicht. Ein Beispiel: Die Getränkefirma Müller schaltet in Ihrer Vereinszeitschrift eine Anzeige für 200 Euro. Diese 200 Euro buchen Sie als "steuerpflichtiger wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb: Werbung" - die Getränkefirma bucht sie als Betriebsausgabe. Ob Ihr Verein Steuern entrichten muss, entscheidet sich daran, ob er im Gesamtjahr die Grenze von 30.786 Euro überschreitet oder nicht. Wenn ja, unterliegt der übersteigende Teil der Körperschaftsteuer.
Bargeldlos Spenden sammeln: Testen Sie es kostenlos
Einige kirchliche Einrichtungen haben es vorgemacht: Das Spenden per EC-Karte und sogar die bargeldlose Kollekte kommen immer mehr "in Mode". Warum sollten Sie diese Art des Spendensammelns, beispielsweise beim nächsten Vereinsevent, nicht auch einmal ausprobieren? Die Firma "paycom" bietet Vereinen an, die von ihr verwendeten Geräte zum elektronischen Zahlen mit EC-Karte zur Probe kostenlos zu nutzen. Diese Terminals können mobil eingesetzt werden - oder fest installiert sein. Das heißt, auch ein schnurloser Einsatz ist möglich, falls die Spendensammler des Vereins "von Tisch zu Tisch" gehen möchten, um gezielt nach Spenden zu fragen. Möchten Sie das bargeldlose Verfahren ausprobieren, wenden Sie sich für Ihre Anfrage an Markus Wölfer, paycom GmbH, Limburger Str. 38a, 65527 Niedernhausen, Tel.: (0163) 5756202, E-Mail: woelfer@ paycom.de.
Spendenmarketing
Wie Sie Ihre Spendeneinnahmen dauerhaft erhöhen und erfolgreich eine Spenderdatenbank aufbauen
Die Zeiten sind schlecht für Zuschüsse und Finanzspritzen aus den Haushalten von Ländern, Städten und Gemeinden. Gleichzeitig fällt es Vereinen immer schwerer, ihre Kosten zu decken. Die Mitgliedsbeiträge reichen dazu vielfach schon lange nicht mehr aus. Zusätzliche Einnahmen müssen her. Dazu gehören auch Spenden. Nun ist es allerdings schon nicht einfach, Spender zu finden. Diese dann auch noch an Ihren Verein zu binden und so auf weitere Spenden hoffen zu können, erfordert noch mehr Engagement und vor allem planmäßiges, zielgerichtetes Vorgehen.
In 4 Schritten:
Sammeln Sie Spenden für konkrete Projekte
Die latente Spendenbereitschaft unter den Bundesbürgern ist erfahrungsgemäß stark. Und das gilt dann entsprechend auch für die Mitglieder Ihres Vereins und die Einwohner in Ihrer Stadt/Gemeinde. Damit diese grundsätzliche Bereitschaft, einen guten Zweck zu fördern, in bare Münze umschlägt, bedarf es meist eines konkreten Anlasses. Besonders deutlich zeigt sich dies, wenn die großen Hilfsorganisationen zu Spendenaktionen aufrufen. Was im Großen funktioniert, lässt sich auch in kleinerem Rahmen erfolgreich umsetzen. Und das bedeutet: Führen Sie Ihren potenziellen Spendern konkret vor Augen, wofür Sie deren Gelder verwenden wollen. Wenn Sie das Spendensammeln mit einem konkreten Projekt verknüpfen, binden Sie Ihre Förderer emotional ein. Und so gehen Sie am besten vor:
1. Schritt:
Wecken Sie das Interesse potenzieller Spender
Machen Sie auf ausgesuchte, besonders bedeutsame Projekte aufmerksam. Hierfür eignen sich neben der herkömmlichen Pressearbeit (Pressemitteilungen, Pressekonferenzen) alle anderen kommunikativen Maßnahmen, mit denen Sie Aufmerksamkeit erzeugen. Dafür kommt insbesondere eine interessante und aussagekräftig gestaltete Homepage in Betracht.
2. Schritt:
Vertiefen Sie bestehende Kontakte zu Spendern
Haben Sie bei einigen Personen / Firmen Interesse geweckt, geht es im zweiten Schritt darum, den Kontakt zu vertiefen und die Interessenten mit zusätzlichen Informationen zu versorgen. Das kann beispielsweise in der Form geschehen, dass Sie Ihre (potenziellen) Förderer mit einem E-Mail-Newsletter auf dem Laufenden halten. Auf diese Art und Weise geben Sie den Interessenten zu erkennen, dass Sie ihnen besondere Bedeutung beimessen und sie deshalb herausgehoben behandeln.
3. Schritt:
Bieten Sie Ihren Spendern gezielte Informationen
Im dritten Schritt kommt es für Sie darauf an, die Interessenten in Förderer "umzuwandeln" und möglichst lange an Ihren Verein zu binden. Dazu ist es erforderlich, dass Sie einen ständigen Informationsfluss bieten. Das stellen Sie sicher, indem Sie ihnen regelmäßig die Vereinszeitung schicken, sie zu Veranstaltungen des Vereins einladen und per Rundschreiben oder E-Mail auf die neuesten Entwicklungen im Verein und vor allem auf das konkrete Projekt hinweisen.
4. Schritt:
Jetzt gilts: Bitten Sie konkret um Spenden
Der vierte Schritt soll dann sozusagen das Geld ins Haus bringen. Sprechen Sie Interessenten und Förderer in persönlichen Gesprächen gezielt an. Warten Sie nicht etwa darauf, dass Ihnen Unterstützung angeboten wird. Nur wer fragt, kann auch mit Unterstützung rechnen. Oder andersherum: Wer nicht fragt, bekommt auch nichts.
Ihre "Brücke" zu dauerhaften Spenden:
Stilvoll Danke sagen
Es ist nicht nur strategisch unverzichtbar, sondern zuallererst selbstverständlich immer auch ein Gebot der Höflichkeit: sich für Spenden zu bedanken. Ein "Dankeschön" ist das Minimum an Reaktion auf eine Spende. Reagieren Sie überhaupt nicht auf eingegangene Spenden, riskieren Sie, dass die erwiesene Spendenbereitschaft in Enttäuschung umschlägt. Dann verlieren Sie die Förderer Ihres Vereins schneller, als Sie diese gewonnen haben. Auch wenn es mit der heutigen EDV-Technik zeit-, geld- und arbeitsparend möglich ist, quasi serienweise Dankesschreiben zu "produzieren", haben Ihre Spender eine einzelfallabhängige Reaktion "verdient". So unangemessen es ist, auf Spenden gar nicht zu reagieren, so falsch wäre es, alle Spender "über einen Kamm zu scheren". So muss beispielsweise auf eine Großspende eine andere Reaktion erfolgen als auf kleinere Spenden.
Gehen Sie noch einen Schritt weiter:
Legen Sie eine Spenderdatenbank an
Wenn Sie zu Ihren Spendern regelmäßigen Kontakt pflegen wollen, müssen Sie über deren wichtigste persönliche Daten verfügen und jederzeit darauf zugreifen können. Das ist bereits mit einfachen EDV-Programmen möglich. Müssen Sie aber ohnehin Stammdaten über Ihre Spender erfassen, empfiehlt es sich, eine Datenbank aufzubauen, die Auskunft über die sieben wichtigsten Fragen gibt:
• Ist der Spender Mitglied in Ihrem Verein?
• Wann hat er erstmals für Ihren Verein gespendet?
• Was hat er bislang gespendet?
• An welchen Informationen über das Vereinsleben ist er besonders interessiert?
• Lässt er sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit gewinnen?
• Für welche Projekte Ihres Vereins interessiert er sich besonders?
• Kommt der Spender für Spendenaktionen als Sympathieträger bei Medien, Behörden usw. in Betracht?
Praxis-Tipp: Unabhängig davon, wie Sie sich beim Spender bedanken, sollten Sie die Spenden auch öffentlich würdigen. Das kann zum Beispiel in einer speziellen Rubrik in Ihrer Vereinszeitung geschehen. Oder Sie erwähnen Spenden ab einer bestimmten Größenordnung in der Mitgliederversammlung. Auch Veranstaltungen des Vereins bieten sich geradezu an, um sich noch einmal „in aller Form“ bei Spendern zu bedanken.
Quelle: Verein & Finanzen aktuell
Fundraising
So stellen Sie die Zukunft Ihres Vereins systematisch sicher: Begeistern Sie Förderer für Ihre Ziele
Wenn es darauf ankommt, für gemeinnützige Vereine zusätzliche Mittel zu erschließen, gilt Fundraising als wahre Wunderwaffe. Dabei gibt es noch nicht einmal eine allgemein anerkannte Definition für Fundraising. Aus dem Englischen wörtlich übersetzt heißt Fundraising (fund: Geld, Kapital; to raise: beschaffen) so viel wie Geldbeschaffung. Tatsächlich versteckt sich dahinter jedoch mehr. Es geht darum, für Ihren Verein eine Strategie zu entwickeln: Welche Ziele wollen Sie mit Ihrem Verein erreichen und mit welchen finanziellen Mitteln soll dies geschehen?
Beim Fundraising geht es nicht "nur" darum, von Fall zu Fall (zusätzliche) Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen. Im Mittelpunkt steht vielmehr die Frage, wie Sie mit Ihrem Verein systematisch Geldquellen erschließen können, um die Finanzen dauerhaft auf eine sichere Basis zu stellen und von öffentlichen Zuschüssen unabhängig zu sein. Dabei geht es auch nicht nur um finanzielle Unterstützung. In Betracht kommen beispielsweise auch
• Sachmittel,
• freiwillige kostenlose Arbeit und
• Dienstleistungen.
Wichtig: Dazu ist es erforderlich, im Vorstand eine Strategie zu entwickeln:
• Legen Sie zunächst die Ziele fest, die Sie mit Ihrem Verein erreichen wollen - kurz-, mittel- und langfristig.
• Kommunizieren Sie diese Ziele offensiv - gegenüber Ihren Mitgliedern, Förderern und in der Öffentlichkeit.
• Klären Sie, was Sie in Eigenhilfe, also durch Verwendung der Mitgliedsbeiträge und/oder unter tätiger Mithilfe der Mitglieder stemmen können.
• Entscheiden Sie, wofür Sie Unterstützung von außen brauchen, wie Sie diese Unterstützung (etwa Spenden, Sponsoren) suchen und dann optimal für Ihren Verein einsetzen.
• Bauen Sie sich ein Netzwerk an Förderern auf, die Sie gezielt ansprechen und um Unterstützung bitten können. Legen Sie hierzu am besten eine Datenbank an.
Setzen Sie sich für Ihre Arbeit Ziele: Kurz-, mittel- und langfristig
Führen heißt Ziele setzen. Das ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Vereinsvorsitzenden überhaupt und damit in jedem Fall Chefsache. Bedenken Sie außerdem: Nur wenn Sie eine klare Vorstellung davon haben, was Sie mit Ihrem Verein erreichen wollen, können Sie andere dafür gewinnen, sich ideell oder finanziell für Ihren Verein einzusetzen.
Ziele setzen bedeutet im Einzelnen:
• Ziele entwickeln
• Pläne zur Realisierung der Ziele aufstellen
• entscheiden, wie konkret vorgegangen werden soll
• die Pläne realisieren
• kontrollieren, ob die Realisierung der Pläne den Zielen entspricht
Und da nichts mehr motiviert als der Erfolg, empfiehlt es sich, stets zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen zu unterscheiden. So werden Sie selbst beim arbeits- und zeitaufwendigen "Bohren dicker Bretter" immer wieder Gelegenheit haben, sich über die Realisierung kurzfristiger Ziele zu freuen und so Vorstandskollegen, Mitglieder und Förderer selbst in schwierigen Zeiten "bei der Stange zu halten".
Kurzfristige Ziele
Sie sollen möglichst schnell, auf jeden Fall aber in einem Zeitraum von höchstens sechs Monaten umgesetzt werden. Beispiel: Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit.
Mittelfristige Ziele
Sie können nicht innerhalb weniger Monate verwirklicht werden, sollen auf jeden Fall aber längstens nach 24 Monaten realisiert sein. Dieser Zwei-Jahres-Zeitraum orientiert sich daran, dass dieser normalerweise der Amtsdauer eines Vorstandsmitglieds entspricht. Beispiel: Aufbau einer Gesundheitssportgruppe.
Langfristige Ziele
Es gibt Projekte, die einen langen Vorlauf haben und für deren Realisierung allein schon deshalb eine Amtsperiode nicht ausreicht. So kommt es immer wieder vor, dass ein neu gewählter Vereinsvorsitzender Projekte seines Amtsvorgängers "erbt", weiter vorantreibt und unter Umständen sogar noch an seinen Nachfolger "weitervererbt". Beispiel: Umgestaltung und Vergrößerung des Trainingsgeländes, Bau eines Vereinsheim.
Quelle: Verein & Finanzen aktuell
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