Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 41 - 06. Mai 2004

Rechts-Tipp: Der Freibetrag für Übungsleiter

Laut Urteil des BFH (Bundesfinanzhof) vom 30.3.1990 (VI R 188 / 87) ist eine Nebentätigkeit dann gegeben, wenn sie nicht mehr als ein Drittel der Arbeitszeit eines vergleichbaren Vollzeiterwerbs in Anspruch nimmt und eine Abgrenzung zum Hauptberuf möglich ist. Wenn es Unklarheiten bezüglich des Nebentätigkeitscharakters gibt, ist eine Anrufungsauskunft (§ 42e EstG) beim zuständigen Finanzamt möglich.
Laut Urteil des Finanzgerichts Köln vom 22.11.1994 kann eine steuerfreie Aufwandsentschädigung übrigens auch dann gezahlt werden, wenn der Empfänger beim Verein angestellt ist. Voraussetzung ist, dass die Nebenbeschäftigung inhaltlich und organisatorisch von der Hauptbeschäftigung abgegrenzt werden kann.
Der Freibetrag für Einnahmen als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher, Betreuer oder vergleichbaren nebenberuflichen Tätigkeiten beträgt maximal 1.848 Euro im Jahr.
Es dürfen solche Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, die den Freibetrag überschreiten. Voraussetzung ist, dass sie unmittelbar in wirtschaftlichem Zusammenhang mit der nebenberuflichen Tätigkeit stehen. Eine Gestaltungsmöglichkeit um Steuern zu sparen: Es lassen sich Übungsleiterfreibetrag und 400-Euro-Job miteinander kombinieren.
Quelle: Ehrenamt im Sport

Guter Rechenschaftsbericht, ein Aufwand der sich lohnt

Das Gesetz stellt keine hohen Ansprüche an den Rechenschaftsbericht eines Sportvereins. Aber Mitglieder und Mitarbeiter, Spender und Sponsoren wissen Transparenz zu schätzen.
Rechenschaftslegung - das klingt nach Verteidigung. Ein gut gemachter Rechenschaftsbericht leistet aber auch viel für die Offensive. Zeigen Sie, was Ihr Verein innerhalb eines Jahres geleistet hat. Das schafft Kraft für neue Ziele! Rechenschaftslegung legt den Grundstein für den gemeinnützigen Auftrag Ihres Sportvereins.
Rechenschaftslegung kann mehr sein als eine Pflichtübung. Es gibt viel zu gewinnen: Glaubwürdigkeit und Motivation!


1. Rechenschaftslegung - muss das sein?


Rechte und Pflichten

Ideelle Vereine werden rechtlich bevorzugt. Vor allem wenn es ums Geld geht: Der Fiskus verschont sie weitgehend von Steuern. Seine Zurückhaltung hat einen guten Grund: Die Gesellschaft profitiert vom gemeinnützigen Engagement der Vereine. Sie bieten Menschen wichtige Leistungen, zum Beispiel Sportangebote. Und schaffen Raum für Gemeinschaft.
Ideelle Vereine übernehmen also Verantwortung. Das rechtfertigt ihre Privilegien - vorausgesetzt, sie werden ihrem gesellschaftlichen Auftrag auch gerecht. Der Gesetzgeber verpflichtet die Vereine, das durch Rechnungslegung zu dokumentieren. Dahinter steckt kein Misstrauen. Es ist eine Frage demokratischer Transparenz, dass gemeinnützige Vereine ihr Handeln offen legen.

Verantwortung des Auftragnehmers

Auch die Mitglieder, die Beiträge zahlen und sich engagieren, wollen am Wissen beteiligt werden. Sie erwarten, dass die Verantwortlichen berichten, wie sich ihr Verein entwickelt hat. Und sie haben Anspruch darauf. Denn die Vereinsführung bekommt ihr Amt auf Zeit verliehen. Sie ist Auftragnehmerin. Auftraggeber sind die Mitglieder. Sie delegieren ihre Verantwortung - aber sie bleiben die Herren im Haus.

Offenheit unter Partnern

Das Wohlergehen eines Vereins hängt häufig auch von seinen Förderern ab, zum Beispiel den Sponsoren. Weisen Sie ihnen nach, dass sie Geld- und Sachmittel in gute Hände gegeben haben. Dann wird Ihr Sportverein auch künftig nicht mit leeren Händen dastehen.


2. Selbstkontrolle

Der Gesetzgeber schreibt nicht vor, dass ein externes Kontrollorgan das wirtschaftliche Handeln eines Vereins überprüft. Umso wichtiger ist die wirtschaftliche Selbstkontrolle. Sie gibt Aufschluss, ob:
- die Einnahmen und Ausgaben nach kaufmännischen Gesichtspunkten ordentlich verbucht sind
- die Mittel preisbewusst und sachgerecht verwendet wurden die gesteckten Ziele mit den geplanten Aufwendungen und Erträgen erreicht wurden
- Steuerungsmaßnahmen nötig sind, um künftige Ziele zu verwirklichen
Die wirtschaftliche Selbstkontrolle wird im laufenden Haushaltsjahr durch den Vorstand und den Schatzmeister wahrgenommen.
Für die Mitglieder kontrollieren gewählte Kassenprüfer den Jahresabschluss. Sie erstatten ihnen in der Mitgliederversammlung Bericht.


3. Gesetzliche Vorgaben

Der Gesetzgeber erspart ideellen Vereinen die komplizierten Aufzeichnungs- und Rechenlegungspflichten des Handelsgesetzbuches. § 666 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) trifft folgende Regelung:
„Der Beauftragte ist verpflichtet, dem Auftraggeber die erforderlichen Nachrichten zu geben, auf Verlangen über den Stand des Geschäfts Auskunft zu erteilen und nach der Ausführung des Auftrags Rechenschaft abzulegen.”
Auf einen Nenner gebracht: Der Vorstand (Beauftragter) muss über das ihm anvertraute Vermögen den Mitgliedern (Auftraggeber) Rechenschaft ablegen.
Jeder Vorstand kann selbst darüber entscheiden, wie er den Mitgliedern Bericht erstattet. Um Arbeit zu sparen, sollten Sie sich jedoch am Jahresabschlusses für das Finanzamt orientieren. Ihr Verein muss ihn aufgrund des § 4 Absatz 3 Einkommenssteuergesetz (EStG) erstellen. Diese Vorschrift verlangt eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung. Eine Buchführungspflicht besteht nicht. Ein transparenter Rechenschaftsbericht sollte zumindest die Summe der Einnahmen und Ausgaben enthalten und einen Überblick über die Liquidität des Vereins im vergangenen Jahres geben.

Bestandsverzeichnis

Vereine, die Geld- oder Sachvermögen besitzen, sind nach § 260 BGB zusätzlich verpflichtet, ein Bestandsverzeichnis aufzustellen. Es ist der Mitgliederversammlung vorzulegen.
Das Bestandsverzeichnis ist eine Liste aller Anschaffungen
- im Wert ab 50 Euro
- die dem Verein dauerhaft dienen
Anschaffungen, die nur dem Verbrauch dienen (zum Beispiel Büromaterialien), gehören also - unabhängig vom Rechnungswert - nicht in das Bestandsverzeichnis.
Jede Bestandsposition wird fortlaufend nummeriert und mit folgenden Daten versehen:
- Wert der Sache
- Anschaffungsdatum
- Hinweis auf den Originalbeleg
- Standort der Sache
Auch der Bestand an Geldvermögen und Wertpapieren zum Stichtag 31.12. ist in die Liste aufzunehmen. Auch die Schulden Ihres Sportvereins können Sie hier aufführen.


4. Zahlen mit Mehrwert


Zielgruppen

Der Rechenschaftsbericht eines Sportvereins ist eine Dokumentation des Vereinsgeschehens. Er richtet sich an die Mitglieder und wird in der Mitgliederversammlung offengelegt. Aber er ist auch für andere Partner des Vereins von Interesse, zum Beispiel:
- Kreditgeber (Banken)
- Kunden
- Spender
- Sponsoren
- Subventionsgeber
- Medien
- Öffentlichkeit
- Lieferanten

Ziele

Ein Rechenschaftsbericht sollte deshalb mehr sein als ein Nachweis, wie Mittel in der Vergangenheit verwendet wurden. Er eignet sich als vertrauensbildende Maßnahme für alle am Verein Beteiligten und Interessierten. Deshalb verstehen viele Vereinsvorstände Rechenschaftslegung nicht nur als lästige Pflicht, sondern als
- Mittel, das Vorstandshandeln legitimiert
- Basis für Partnerschaft und Vertrauen
- Grundlage für künftige Förderung
- Instrument für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit

Basiszahlen

Die Ziele erreichen Sie, wenn Sie die Informationsbedürfnisse Ihrer Zielgruppen im Blick behalten. Mit nackten Zahlen ist es natürlich nicht getan. Sie bilden aber das Fundament, indem sie dokumentieren:
- Welche Mittel standen zur Verfügung?
- Woher stammen die Mittel?
- Wozu wurden sie verwendet?

Erfolgsbilanz

Die letztlich entscheidenden Fragen bauen auf diesen Informationen auf, gehen aber einen Schritt weiter, indem sie die Erfolge bewerten:
- Hat Ihr Sportverein die Ressourcen effizient genutzt?
- Warum hat er welche Maßnahmen durchgeführt?
- Waren sie erfolgreich?
- Woran kann man das ablesen?
Natürlich sollten Sie Erfolge würdigen. Sprechen Sie aber auch Probleme an. Glaubwürdigkeit ist ein Wert mit höchster Rendite. Aus ihm erwächst Überzeugungskraft. So finden Sie auch künftig engagierte Mitspieler im Verein und außerhalb.

Perspektiven

Wenn Ihr Rechenschaftsbericht mehr sein soll, als eine Bestandsaufnahme, dann nutzen Sie ihn, um auch über die Zukunftsplanungen des Vorstandes zu informieren.


5. Inhalte und Gestaltung eines Rechenschaftsberichts

Jeder Verein entscheidet selbst, wie er den Rechenschaftsbericht gestaltet. Das betrifft sowohl den Inhalt, als auch die Form.
Mann kann den Geschäftsbericht absichtlich schwer verständlich und unansehnlich gestalten. Dann weckt er kein Interesse. Er kann aber auch als Visitenkarte oder Werbemittel des Vereins dienen. Attraktives Design und Verständlichkeit sind heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Wo früher Bleiwüsten herrschten, treiben heute bunte Bilder die schönsten Blüten.
So weit muss man natürlich nicht gehen. Eine übersichtliche Darstellung, die mehr bietet als dürre Minimalinformationen, sollte ein moderner Rechenschaftsbericht aber immer vorweisen.

Kurzvorstellung

- Vereinsname, Gründungsjahr, besondere Daten
- zuständiges Finanzamt, Steuernummer
- Gemeinnützigkeit, letzter Freistellungsbescheid
- Vereinsorgane
- Zahl der Mitglieder, Fördermitglieder
- Statistik der Mitglieder
- Höhe der Mitgliedsbeiträge
- Verbandsmitgliedschaften
- Geschäftsstelle
- Finanzielle Situation mit Einnahmen und Ausgaben, Vermögen und Verbindlichkeiten

Aktivitäten

- Angebote und Dienstleistungen
- Aktionen in den Abteilungen und Sparten
- Teilnahme an Verbandstagungen
- Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
- Sponsoring
- Projekte
- Zukunftspläne


6. Vorbereitung des Rechenschaftsberichts

Die Vorbereitung des Rechenschaftsberichts beginnt im Januar - des Jahres, über das berichtet wird:
- Bedenken Sie frühzeitig, welche Dokumente Sie für die Erstellung des Berichts benötigen.
- Führen Sie Ihre Akten sorgfältig.
- Bewahren Sie Berichte, Protokolle und Vereinbarungen auf, um die Wirksamkeit Ihres Handelns zu belegen.
Zwei bis drei Monate vor der Veröffentlichung sollten Sie mit der Auswertung der gesammelten Daten und Dokumente anfangen.
Spätestens vier Wochen vor dem Erscheinungstermin sollten Sie alle redaktionellen Arbeiten abgeschlossen haben. Denn die grafische Aufbereitung und drucktechnische Erstellung kann gut drei Wochen in Anspruch nehmen.
Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, auch Partner Ihres Sportvereins zur Mitgliederversammlung einzuladen. Selbst wenn sie nicht kommen, ist es eine willkommene Geste. Sie zeigt, dass Ihre Partner dazugehören. Allerdings sollten Sie vorab klären, ob die Mitglieder Ihres Sportvereins mit der Einladung einverstanden sind.
Das sind natürlich nur ungefähre Werte. Wie lange Sie für die Vorbereitung brauchen, hängt letztlich davon ab, wie viel Aufwand Sie für den Rechenschaftsbericht betreiben wollen.
Eines aber sollte deutlich geworden sein: Es ist Aufwand, der sich lohnt!


7. Der mündlich vorgetragene Rechenschaftsbericht

Grundsätzlich gilt für den mündlich vorgetragenen Rechenschaftsbericht nichts anderes als für den schriftlichen. Aber ein paar Besonderheiten sind doch zu beachten, wenn Sie optimale Wirkung erzeugen wollen.

Vorbereitung

Rund vier Wochen vor dem Vortrag sollten Sie folgende Aufgaben erledigen: 1. Legen Sie fest, wo der Vortrag stattfindet wird. Berücksichtigen Sie die voraussichtliche Teilnehmerzahl.
2. Stellen Sie auch sicher, dass die Räumlichkeit über die erforderliche Technik verfügt (zum Beispiel Mikros, Lautsprecher, Overhead-Projektor, Flipchart, Beamer).
3. Laden Sie die Teilnehmer ein. Überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, auch Partner Ihres Sportvereins zur Mitgliederversammlung einzuladen. Selbst wenn sie nicht kommen, ist es eine willkommene Geste. Sie zeigt, dass Ihre Partner dazugehören. Allerdings sollten Sie vorab klären, ob die Mitglieder Ihres Sportvereins mit der Einladung einverstanden sind.

Dauer

Untersuchungen zeigen, dass Menschen maximal neunzig Minuten aufmerksam zuhören können. Das ist die Obergrenze für jeden Vortrag. Aber natürlich nimmt die Aufnahmefähigkeit schon vorher kontinuierlich ab. Die Herausforderung ist also, mit der Zeit und den Informationen zu haushalten. Was ist wichtig, was weniger? Sie sollten die Informationen gewichten. Versetzten Sie sich in die Rolle des Zuhörers: Was muss er wissen, um das Wesentlich zu verstehen.
Am besten, Sie verweisen zu den einzelnen Themen auf Dokumente, die vertiefte Informationen bieten. Besonders schätzen werden Ihre Mitglieder, wenn sie eine schriftliche Übersicht aller Dokumente erhalten, auf denen der Rechenschaftsbericht aufbaut.

Sprache

Die meisten Redner beginnen mit „ich freue mich” - aber leider „versprühen” sie keine Freude. Lassen Sie Ihre Mitglieder spüren, dass Sie sich wirklich freuen. Zeigen Sie ihnen, dass Sie gern Bericht erstatten!
Auch wenn mancher Redner es nicht wahrhaben will: Ein guter Vortrag ist leicht verständlich:
- Sprechen Sie in einfachen, kurzen Sätzen.
- Erläutern Sie Fachbegriffe; am besten, Sie vermeiden sie. Wer für abstrakte Zustände konkrete Bilder findet, der findet auch sein Publikum.
- Natürlich gehören in einen Rechenschaftsbericht auch Zahlen. Aber nicht zu viele. Überlegen Sie, welche Daten wirklich wichtig sind.
- Geben Sie Ihren Zuhören genügend Zeit, Zahlen und Zusammenhänge zu verstehen. Denn Zahlen müssen interpretiert werden. Sind zwölf neue Mitglieder nun viel oder wenig? Vergessen Sie nicht, die Neuen willkommen zu heißen - so kommt Leben in Ihren Vortrag.

Redner

Zuhören ist anstrengend. Reden aber auch. Sie könnten den Vortrag auf mehrere Redner verteilen. Die Abwechslung steigert die Aufmerksamkeit der Zuhörer und senkt die Belastung der Vortragenden. Auch Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft nehmen zu, wenn der „richtige” Redner „sein” Thema vorträgt, nämlich dasjenige, in dem er besonders kompetent ist und für das er sich engagiert.

Informationen und Zusammenhänge

Ihre Mitglieder erwarten Informationen, weil sie verstehen wollen:
- Erklären Sie deshalb, was die Informationen bedeuten.
- Erläutern Sie Hintergründe.
- Erklären Sie die Ziele, die verfolgt wurden.
- Begründen Sie, warum welche Maßnahmen ergriffen wurden.
- Bilanzieren Sie, welche Erfolge zu verbuchen sind und welche Schwierigkeiten noch überwunden werden müssen.

Dynamik

Zeigen Sie, dass sich etwas bewegt hat, im vergangen Jahr. Machen Sie Lust auf mehr! Berichten Sie von den Plänen für die Zukunft. Visionen und Perspektiven motivieren Ihre Zuhörer, engagiert mitzuwirken.

Dank und Anerkennung

Wenn Sie von den Aktivitäten des vergangenen Jahres berichten, dann sprechen Sie zugleich über Menschen und ihrem Engagement. Nennen Sie Namen und würdigen Sie besondere Leistungen.
Quelle: Ehrenamt im Sport

Marketing: Tue Gutes und rede darüber!

Wie definieren Sie Erfolg in Ihrem Sportverein? Ihnen geht es darum, die Bedürfnisse Ihrer Mitglieder in den Mittelpunkt zu rücken? Herzlich willkommen im Marketing!
Mancher denkt spontan an Reklame und Rendite, wenn er vom Marketing hört. Aber es steht für etwas Grundsätzlicheres: Die Orientierung an die Erwartungen des Marktes und der Kunden.
„Tue Gutes und rede darüber!” Das gilt auch für einen Sportverein. Genau genommen ist es Teil seines gemeinnützigen Auftrages: Menschen wollen erfahren, wozu ihr Sportverein sie einlädt!
Aber ist Marketing nicht etwas für Profis? Nein! Mit einfachen Mitteln lässt sich viel erreichen. Worum es im Marketing vor allem geht: seinen Kunden zuzuhören. So schaffen Sie die Basis für die entscheidenden Erfolgsfaktoren: Angebote und Kommunikation - die ihre Zielgruppen erreichen!


1. Sollten Sie Marketing betreiben?
Gemeinnützigkeit und Wettbewerb.

Der Markt ist Realität

Marketing ist eine Strategie aus der Wirtschaft. Sie hilft, Kunden zu gewinnen und zu binden. Sie beschäftigt sich mit Zielgruppen, Produkten, Werbung und Verkauf. Letztlich geht es darum, Geld zu verdienen.
Ihr Sportverein verfolgt natürlich andere Ziele. Trotzdem ist Marketing auch für ihn die richtige Strategie. Die Gemeinnützigkeit bewahrt ihn nicht vor dem Wettbewerb. Er muss sich im Markt behaupten; auch gegen kommerzielle Anbieter. Ihr Sportverein braucht attraktive Angebote für seine Zielgruppe, also die Menschen, die er erreichen möchte. Nur dann nützt er ihnen.

Sind Mitglieder Kunden?

Ihr Sportverein sollte sich am Kunden orientieren. Irritiert es Sie, die Mitglieder als Kunden zu bezeichnen? Das ist verständlich. Kunde - das klingt nach Käufer. Wenn man aber vom Kunden spricht, um auszudrücken, dass er der König ist, dann handelt man nicht kommerziell. Man handelt professionell. Man leistet Menschen einen Dienst. Handeln Sie als Dienstleister.

Werbung wirkt

Sollte ein gemeinnütziger Verein für sich und seine Angebote werben? Ja, dann wird er besser wahrgenommen.
Die Menschen sprechen nicht mehr so viel miteinander. Selbst in kleinen Orten nicht. Wenn aber Informationen nicht von Mund zu Mund weitergegeben werden, braucht ein Sportverein andere Formen der Kommunikation.
Aber: Vermittelt Werbung denn Informationen? Manipuliert sie nicht eher? Das muss nicht so sein. Werben heißt zunächst, eine Brücke zu schlagen zwischen Angeboten und Kunden. Zwischen dem Nutzen der Leistung und den Bedürfnissen der Zielgruppe. Stellen Sie in den Werbemitteln dar, was der Kunde von Ihrem Angebot hat. Das ist Werbung, für die er dankbar ist.


Chancen im Sportverein

Marktanalysen

Sie offenbaren Ihnen, welche Bedürfnisse den Mitgliedern am Herzen liegen. Machen sichtbar, welche Erwartungen das Umfeld an Ihren Verein hat. Sie helfen, Trends zu erkennen. Enthüllen, wie (kommerzielle) Wettbewerber vorgehen.
Marktanalysen geben Ihnen also Orientierung für Ihre Marketingstrategie!

Marketing

Die Menschen sollen sich in Ihrem Sportverein wohl fühlen? Die Vereinsangebote sollen sie begeistern?
Marketing ist die Antwort auf diese Herausforderungen. Es ist die Strategie, um bewusster und konsequenter auf die Erwartungen von Kunden zu reagieren. Um die Angebotspalette attraktiv weiterzuentwickeln. Um das Profil eines Vereins bei den Mitgliedern und der Öffentlichkeit durch gezielte Kommunikation zu schärfen.

Marketing ist eine Führungsaufgabe

Marketing ist Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses . Der Vorstand selbst ist gefordert, die Prozesse anzustoßen und zu begleiten. Informieren Sie sich über das Veränderungsmanagement in Sportvereinen im Baustein Ziele bestimmen - Erfolg planen.


2. Informationen geben Orientierung

Informiert sein ist alles. Ohne Informationen ist Marketing ein Schuss ins Blaue. Ins Schwarze treffen Sie, wenn Sie Bescheid wissen über Trends, Kunden und die Konkurrenz. Bestimmen Sie zunächst, zu welchen Themen Sie Informationen benötigen. Entscheidend für Ihre Recherche sind die Ziele, die Sie sich gesetzt haben der Informationsbedarf, der sich aus ihnen ergibt. Wie jede Strategie, so muss auch Marketing vom Ende her konzipiert werden. Bevor Sie die Informationsbeschaffung starten, sollten Sie deshalb die Fragen definieren, die Sie zu den „vier wegweisenden Antworten” für Ihren Markterfolg führen. Mehr darüber erfahren Sie im 5. Kapitel. Die Checkliste Vereinsaufbau und Marketingentwicklung zeigt einzelne Bereiche des Vereins, die Sie durch Analysen weiterentwickeln können. Die Checkliste Vorbereitung einer Marktanalyse gibt Hinweise, was Sie im Vorfeld bedenken sollten. Die Gesellschaft verändert sich Spüren Sie gesellschaftliche Trends frühzeitig auf. Dann segelt Ihr Verein ganz vorne im Wind. Im Mittelpunkt steht das Vereinsumfeld. Wohin bewegt sich „Ihr” Markt? Welche Erwartungen hat er an Ihren Verein? Auf welche Entwicklungen sollten Sie reagieren, zum Beispiel
- die soziale und kulturelle Entwicklung, vor allem
- das Freizeitverhalten
- die Altersstruktur
- die sozialen Bedürfnisse
- die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem
- die finanzielle Situation
- die vorherrschenden Arbeitszeiten
Nutzen Sie die Checkliste zur Umfeld-Analyse, um das Vereinsumfeld systematisch zu erforschen.

Zielgruppen

Bevor Sie entscheiden, welcher Zielgruppe Sie sich verstärkt widmen wollen, benötigen Sie Informationen. Sie bilden später die Basis für die passende Marketingstrategie.
Über welche Zielgruppen möchte Ihr Verein mehr wissen? Grenzen Sie die Zielgruppe Schritt für Schritt ein, zum Beispiel
- nach regionalen Aspekten:
Wie groß ist das Einzugsgebiet des Vereins? Wo wohnen die (potenziellen) Kunden?
- nach soziodemografischen Kennziffern:
Ist die Zielgruppe eher weiblich oder männlich oder gemischt? Handelt es sich um Mitglieder von Familien (Eltern und im Haus lebende Kinder) oder Alleinstehende (Singles, Verwitwete)?
- nach sozialem und beruflichem Hintergrund:
Welche Themen interessieren die Zielgruppen? Welche Umgangsformen pflegen sie? Sind sie in ihren Berufen eher Entscheider oder Ausführende?
- nach wirtschaftlichen Merkmalen:
Über welches Einkommen verfügen sie? In welchen Besitzverhältnissen leben sie?
- nach bestimmten Wertorientierungen:
Was ist ihnen wichtig, zum Beispiel Umweltschutz, Selbstbestimmung, Disziplin?
Müssen Sie wirklich so viel über Ihre Zielgruppe wissen? Je genauer Sie die (potenziellen) Kunden kennen, desto besser können Sie sich auf sie einstellen. Vor allem die Ansprache neuer Zielgruppen wirft Fragen auf: Wie passen sie zur bestehenden Mitgliederstruktur? Direkter gefragt: Wie „vertragen” sich die Alten und die Neuen?
Die Frage, welche Zielgruppe zu Ihrem Sportverein passt, stellt sich zweifach:
Zunächst, um zu klären, wie viele Unterschiede im Denken und Handeln der Mitglieder er „verkraftet”. Zum Beispiel, wenn eine in die Jahre gekommene Mitgliedschaft plötzlich auf einen Schwung neuer, jugendliche Mitglieder trifft.
Die Frage stellt sich aber auch umgekehrt: Welche neuen Zielgruppen täten Ihrem Sportverein gut? Menschen mit gegensätzlichen Stärken und Schwächen können viel voneinander lernen. Menschen, die andere, neue Akzente setzen, zum Mitmachen bewegen, fördern die Lebendigkeit im Verein. Informieren Sie sich in der Checkliste Zielgruppen, bevor Sie eine Untersuchung beginnen. Konkurrenzanalyse Von (kommerziellen) Wettbewerbern lässt sich viel lernen: Wo haben sie Stärken, an denen sich Ihr Sportverein orientieren könnte? Finden Sie heraus, wie die Konkurrenz erfolgreich Kunden gewinnt und bindet. Überlegen Sie, welche der Ideen Ihr Verein übernehmen könnte. Aber nicht nur von Stärken kann man lernen. Wo liegen die Schwächen der Mitbewerber? Sind das auch die Schwächen Ihres Angebotes? Wie lassen sie sich vermeiden? Oder hat Ihr Sportverein hier Stärken, die Sie ausbauen könnten? Eine Checkliste zeigt, wie Sie die Konkurrenz analysieren, um die eigene Positionierung im Markt zu verbessern. Vor allem Antworten auf folgende Fragen über Wettbewerber helfen weiter:
- Angebote und Leistungsspektrum
- Betriebsgröße und Marktanteile
- Bekanntheitsgrad und Image
- Öffentlichkeitsarbeit und Werbemaßnahmen
- Service bei der Kundenbetreuung
- Überschneidungen mit dem eigenen Angebot


3. Wo Sie Informationen finden

Wie Sie an Informationen kommen? Sie betreiben Marktforschung! Lassen Sie sich nicht von der anspruchsvollen Bezeichnung irritieren. Auch mit einfachen Mitteln können Sie viel herausfinden.Aber vielleicht meinen Sie, Ihren Verein und sein Umfeld schon gut genug zu kennen? Probieren Sie es aus! Sie werden sich wundern, wie viel sich von einer zur nächsten Untersuchung geändert hat.

Reicher Fang im Internet

Viele Informationen, die Ihnen weiterhelfen, gibt es bereits. Meinungsforschungsinstitute, Behörden und andere Einrichtungen haben sie erhoben. Solche Daten nennt man Sekundärdaten - in Abgrenzung zu den Primärdaten, die man selbst erhebt. Sekundärdaten beschäftigen sich vor allem mit gesellschaftlichen Zuständen, beispielsweise dem Freizeitverhalten, der Bevölkerungs- oder Einkommensentwicklung.
Sekundärdaten finden Sie zum Beispiel in
- Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes oder der Statistischen Landesämter
- Veröffentlichungen Ihrer Sportverbände
- Verbandsnachrichten der kommerziellen Wettbewerber
- Studien wie zum Beispiel die „Shell-Jugendstudie”
Vor allem das Internet ist eine beinahe unerschöpfliche Quelle. Bestimmen Sie das Rechercheziel möglichst genau. Dann surfen Sie auf der Informationsflut sicher zu den benötigten Daten. Nutzen Sie Suchmaschinen, zum Beispiel „Google”. Aber überlegen Sie vorher, welche Suchbegriffe Sie zu den richtigen Fundstellen führen.

Befragung

Sekundärdaten sind wichtig, um sich Orientierung zu verschaffen. Sie zeigen Entwicklungen im großen Maßstab auf. Aber sie sagen nichts über die konkreten Bedürfnisse Ihrer Kunden. Die lassen sich nur durch eigene Untersuchungen ermitteln. Das wichtigste Instrument ist die Befragung.
Anhand einer Befragung können Sie zum Beispiel ermitteln, wie die Mitglieder
- die Leistungen
- den Service
- die Stärken und Schwächen Ihres Sportvereins beurteilen.

Durchführung

Eine Befragung kann mündlich oder schriftlich durchgeführt werden.
Eine Checkliste hilft bei der Durchführung einer Befragung.
Ein Musterfragebogen für eine Zufriedenheitsanalyse gibt nützliche Anhaltspunkte auch für andere Gruppen von Befragten. Die Basis für den Erfolg der Befragung liegt in der Vorbereitung. Legen Sie sorgfältig fest, wie Sie vorgehen wollen. Bestimmen Sie vor allem:
- die zu befragenden Themen
- die Art der Befragung
- die Zielgruppe, die befragt werden soll
- die Gestaltung des Fragebogens


Vier Tipps

Ein durchdachter Fragebogen entscheidet über den Erfolg. Ihn auszufüllen, macht den Befragten Arbeit. Machen Sie es ihnen so leicht wie möglich. Dazu sollten Sie folgendes beachten:
- Der Aufwand für den Befragten sollte nicht mehr als 10 bis 15 Minuten betragen.
- Stellen Sie leichte und schnell zu beantwortende Fragen an den Anfang. Das stärkt die Motivation.
- Sichern Sie den Befragten Anonymität zu.
- Wenn Sie eine Skala vorgeben (zum Beispiel zur Messung der Zufriedenheit), sollten Sie eine gerade Anzahl von Skalenstufen vorgeben. So müssen sich die Befragten entscheiden, zu welchem Ende der Skala sie eher tendieren; andernfalls kann es passieren, dass die Befragten sich häufig für die „goldene Mitte” entscheiden.

Gruppendiskussion

Eine spezielle Form der Befragung ist die Gruppendiskussion. Sie eignet sich besonders, wenn Sie folgende Aspekte interessieren
- Meinungen und Einstellungen, zum Beispiel zu geplanten Angeboten und Serviceleistungen. Kommunikationsmaßnahmen oder -Mitteln (Newsletter, Logo)
- Motivationen, zum Beispiel Mitglied in Ihrem Sportverein zu sein oder zu werden bestimmte Angebote zu nutzen oder nicht zu nutzen

Vorteile einer Gruppendiskussion

- Sie sind für die Teilnehmer anregender als (schriftliche) Einzelbefragungen.
- Der Moderator kann bei unklaren oder unerwarteten Antworten nachhaken.
- In der Gruppe fühlen sich viele Teilnehmer sicherer als allein. Sie sind daher eher bereit, offen zu antworten.
- Gruppendiskussionen sind flexibel. Je nach Verlauf kann der Moderator Fragen hinzufügen oder weglassen.

Nachteile einer Gruppendiskussion

- Die Ergebnisse lassen sich oft nicht in Zahlen zusammenfassen. Die Analyse ist deshalb schwieriger und erfordert mehr Zeit.
- Der Moderator kann unbewusst die Teilnehmer beeinflussen. Der Erfolg hängt stark von seinem Fingerspitzengefühl ab.
- Der Moderator. Die Wahl des richtigen Moderators ist für das Gelingen der Diskussion besonders wichtig. Vor allem bei umstrittenen Vorhaben ist es sinnvoll, einen externen Moderator hinzuzuziehen.

Ein guter Moderator

- ist ein aktiver Zuhörer
- lässt die Teilnehmer reden
- verfügt über ein gutes Gedächtnis
- kann sich in andere Menschen einfühlen
- wirkt sympathisch und kompetent

Tipps für die Diskussionsleitung

1. Kleiden Sie sich so wie die Diskussionsteilnehmer. Aber nicht zu leger. Die Diskussion ist schließlich ein wichtiges Vorhaben für den Verein.
2. Die entscheidende Frage heißt „warum?”. Warum? Weil Sie dann mehr über die Hintergründe von Antworten erfahren. Gerade das ist die Stärke der Gruppendiskussion.
3. Unterbrechen Sie nicht zu oft mit neuen Fragen. Die Eigendynamik der Diskussion gibt Ihnen Aufschluss über Aspekte, die Sie noch nicht bedacht haben.

Beobachtung

Vor allem für die Konkurrenzanalyse eignet sich die Beobachtung. Um Kenntnisse über die Wettbewerber zu erlangen, hilft zum Beispiel der Blick in Selbstdarstellungen, Prospekte, Flyer und Jahresberichte der verschiedenen Anbieter. Auch der Blick in einschlägige Fachzeitschriften bringt Gewinn.Betreiben Sie Konkurrenzanalyse mit System. Dazu sollten Sie ein Archiv einrichten. Sortieren Sie Unterlagen nach Konkurrenzideen, Zielgruppenideen, Daten über potenzielle Förderer usw.


4. Vorbereitung der Marketingstrategie

Sie haben die Instrumente der Marktforschung genutzt? Bestimmt sind Sie auf interessante Ergebnisse gestoßen! Jetzt gilt es, sie in attraktive Leistungen „zu übersetzen”. Was sagen Ihnen also die gesammelten Informationen über eine erfolgreiche Marketingstrategie? Nützliche Tipps für die Entwicklung einer Strategie gibt der Baustein Ziele bestimmen - Erfolg planen. Ein Patentrezept gibt es aber leider nicht. Schon deshalb nicht, weil große oder aber kleinere Vorhaben unterschiedliche Anforderungen mit sich bringen. Einige grundsätzliche Tipps sind aber auf jedes Marketingprojekt anwendbar:
1. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche!
Die Welt ist voll von Informationen. Das ist eine Chance. Aber auch eine Gefahr. Sie entgehen ihr, wenn Sie Ihre Marketingziele im Blick behalten und sich auf Informationen beschränken, die Sie dafür benötigen.
2. Prüfen Sie, wo Marktbedürfnisse und das Leitbild des Vereins zusammenpassen!
Wo decken sich die Anliegen Ihres Sportvereins und die Bedürfnisse der (potenziellen) Kunden? Hier sollten Sie aktiv werden. Aber natürlich sind die Erwartungen der Kunden auch Anlass, über die Weiterentwicklung des Leitbildes nachzudenken.
3. Ergänzen Sie einzelne Maßnahmen zu einer Strategie!
Wichtig ist, dass Sie alle Daten im Zusammenhang interpretieren. Gleich, ob Sie Leistungen oder Kommunikation gestalten - herauskommen sollte ein stimmiges Bild, dessen Rahmen das Leitbild ist. So gewinnen Sie ein glaubwürdiges Profil mit klaren Identifikationsmerkmalen.
4. Denken Sie an die Kommunikation!
Angebote sind leichter zu gestalten als die Kommunikation. Aber sie ist wichtig! Das gilt für den Dialog im Verein. Das gilt auch für den Dialog mit Menschen aus dem Vereinsumfeld. Nur wenn sich die Zielgruppen angesprochen fühlen, entsteht Kontakt. Nur wenn Kontakt entsteht, werden Sie Mitglieder binden und neue gewinnen.
5. Prüfen Sie, ob Ihnen ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen!
Das Machbare zu realisieren - so funktioniert erfolgreiches Marketing. Aber was ist machbar? Oftmals mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Die präzise Planung von
- Geldmitteln
- Sachmitteln
- Personalkapazitäten
zeigt, was möglich ist. Und sie verhindert, dass Ihrem Marketingprojekt die Luft ausgeht.


1. Welche Angebote erfüllen die Bedürfnisse unserer Zielgruppe?


Zielgruppenbestimmung

Bevor Sie über attraktive Leistungen und Service nachdenken, stellt sich natürlich die Frage: für wen? Senioren haben andere Erwartungen als Jugendliche, Frauen vielleicht andere als Männer. Eine genau Zielgruppenbestimmung ist die Grundlage für maßgeschneiderte Angebote und wirksame Kommunikation.
Welche Zielgruppe möchte also Ihr Sportverein ansprechen?

Kundenorientierung

Auf den Kunden kommt es an! Es sind Ihre heutigen Mitglieder - und die von morgen. Was aber erwarten sie von Ihrem Sportverein? Entscheidend ist nicht, was die Macher im Verein machen wollen, sondern was andere Menschen mitmachen wollen. Was ist den Kunden wichtig? Dass Ihr Sportverein einen Spitzenplatz in der Tabelle einnimmt? Dass Parkplätze in der Nähe liegen? Dass er über viele Sportplätze verfügt?

Leistung und Service

Wie sollten Sie Angebote gestalten, damit sie für die Zielgruppen interessant sind? Dabei geht es zunächst natürlich um die Leistung selbst, zum Beispiel ein Sportprogramm für Jugendliche. Welche Sportarten begeistern sie? Tischtennis oder eher Skating? Einzel- oder Mannschaftssport?
Der Service ist Teil der Leistung. Welche Erwartungen haben Kunden an die Dienstleistungen Ihres Sportvereins? Dazu gehören natürlich Bedingungen, wie Orte und Zeiten. Sind Jugendliche zum Beispiel eher am Nachmittag zu erreichen oder am Abend? Vielleicht reizt sie „Sport im Flutlicht”?

Identifikation und Kommunikation

Es geht nicht nur um Leistungen. Vielen Menschen kommt es vor allem auf den Platz in der Gemeinschaft an. Sie möchten sich in ihrem Verein zuhause fühlen.
Das wirft Fragen auf:
- Wie nehmen Mitglieder und Menschen im Umfeld den Verein wahr?
- Können sie sich mit ihm identifizieren?
- Was muss geschehen, um die Identifikation zu stärken?

Widersprüchliche Bedürfnisse

Vor allem in den Städten ist es schwieriger geworden, Identifikation zu stiften. Gesellschaftliche Strukturen brechen immer mehr auf. Nehmen wir die Familie oder den Arbeitsplatz: Wo früher feste Zugehörigkeit herrschte, bestehen heute oft nur noch lockere Bindungen. Viele möchte es gar nicht mehr anders; sie fühlen sich freier. Viele aber auch einsamer.
Wie reagiert Ihr Sportverein auf diese gegenläufigen Bedürfnisse? Wie sprechen Sie Menschen an, die Zugehörigkeit suchen, aber zugleich ihre Selbständigkeit schützen wollen? Fragen Sie die Mitglieder und Interessenten, wie sie den Verein wahrnehmen. Ein Image-Diagramm hilft Ihnen, Kriterien festzulegen und die Ergebnisse abzubilden.

Kommunikation kennt viele Spielarten

Ein Teil des Angebots ist also auch die Kommunikation. Damit sind alle Prozesse gemeint, die Einfluss auf die Identifikation haben.
Im Vordergrund steht natürlich die Sprache. Welcher „Tonfall” wird in Ihrem Verein gepflegt? Entscheidenden Einfluss haben sicherlich die einzelnen Übungsleiter. Ihre Art zu kommunizieren sollte zur Zielgruppe passen.
Auch Rechte und Pflichten wirken auf die Wahrnehmung. Wie weit reicht zum Beispiel das Mitspracherecht der Mitglieder? Können sie aktiv Einfluss nehmen oder wird „für sie” entschieden?
Die Mitgliedschaft selbst in ein Signal. Jugendliche zum Beispiel möchten vielleicht nicht Vereinsmitglied werden, weil feste Zugehörigkeit ihrem Abgrenzungsbedürfnis entgegenstehen. Vielleicht wollen Sie ihnen trotzdem anbieten, mitzumachen - aber ohne Mitgliedsausweis?
Sogar die „Kleiderordnung” ist Teil der Kommunikation. Kleider machen Leute, da ist viel dran. Nehmen wir Jugendliche: Wie sollte zum Beispiel ein Trikot aussehen, mit dem sie gern in der Öffentlichkeit auftreten?
Die Liste der Faktoren, die sich auf die Kommunikation auswirken, ist hier noch nicht abgeschlossen. Aber sie gibt Ihnen Anhaltspunkte, um weitere, oft versteckte Einflüsse aufzuspüren.

2. Welche Beiträge kann und will unsere Zielgruppe zahlen?

Die Vereinsangebote müssen (auch) über Mitgliedsbeiträge finanziert werden. Das wirft die Frage nach der Beitragshöhe auf. Möglicherweise sind die Mitglieder bereit, für neue, attraktive Leistungen mehr zu zahlen. Eine Befragung verschafft Ihnen Klarheit. In Betracht kommt auch, ein spezielles Angebot nicht über den Mitgliedsbeitrag zu finanzieren, sondern über Teilnahmegebühren. Vielleicht schafft ein neues Angebote auch Anreiz für neue Sponsoren. So flexibel und kreativ das Finanzierungskonzept sein mag -lassen Sie den gemeinnützigen Auftrag Ihres Sportvereins nicht außer acht. Er sollte nicht beeinträchtigt werden.

Was leistet die Vermögensschaden-Zusatzversicherung?

Die Vermögensschaden-Zusatzversicherung umfasst die gesetzlichen Haftpflichtansprüche, die sich durch einen Schaden ergeben, die ein Versicherter bei einem Dritten (Drittschaden) oder bei seinem eigenen Verein verursacht hat (Eigenschaden).
In dieser vid-Ausgabe veröffentlicht die ARAG Sportversicherung die letzten Schadenbeispiele zur Vermögensschadenhaftpflichtversicherung.

Schaden 1: Drittschaden:

Der Vorstand eines Tennisclubs hat sich mit dem Pächter für das Vereinsheim überworfen und einem neuen Pächter bereits eine Zusage zur Übernahme des „Gastronomiebetriebes” zu einem bestimmten Termin erteilt. Dabei wurde versäumt dem alten Pächter fristgerecht zu kündigen. Der Vertrag läuft somit ein Jahr weiter. Da der neue Pächter schon eine Zusage bekam, hat dieser seine alte Pacht gekündigt und steht durch entsprechende Weitervermietung nunmehr ohne Pacht da. Den Umsatzausfall macht er beim Verein geltend. ARAG zahlt.

Schaden 2: Drittschaden:

Ein Sportverein hat mehrere Angestellte. Gegenüber den Behörden werden versehentlich falsche Angaben zur Sozialversicherung gemacht. Als ein Mitarbeiter in Rente geht bekommt er nur eine monatliche Rentenleistung von 135 Euro. Der Mitarbeiter macht den Verein haftbar. ARAG zahlt.

Schaden 3: Zusatzbaustein Steuern:

Ein Verein führt versehentlich zu wenig Steuern ab. Dem Finanzamt fällt dies erst nach fünf Jahren auf. Es fordert somit für die letzten fünf Jahre diesen Steuerfehlbetrag in Höhe von 15.000 Euro im Rahmen einer Nachzahlung an. Der Verein kann diesen Betrag nicht aufbringen und nimmt einen Kredit auf. Die hierfür anfallenden Zinsen stellen teilweise einen Schaden dar. ARAG zahlt, wenn zusätzlich versichert.
Quelle: aragvid-arag 04/04

Schäden an gemieteten Festzelten

Vielerorts werden auch in diesem Jahr wieder Sommerfeste, Schützenbälle oder Vereinsjubiläen gefeiert. Festzelte sind dabei besonders gefragt, die mit ihrer stimmungsvollen Atmosphäre zahlreiche Besucher anlocken. Der Betrieb eines Festzeltes ist jedoch mit Risiken verbunden: Man sollte deshalb frühzeitig prüfen, ob für die Veranstaltung eine ausreichende Haftpflichtversicherung besteht.
Bei satzungsgemäßen Veranstaltungen besteht Versicherungsschutz über den Sportversicherungsvertrag. Die „Veranstalter-Haftpflichtversicherung” umfasst dabei auch Schäden, die durch den Betrieb des Zeltes entstehen. Wenn zum Beispiel eine Person beim Auf- und Abbau des Zeltes zu Schaden kommt oder das Zelt während eines Festes in sich zusammenfällt und Gäste verletzt, werden berechtigte Ansprüche in einem solchen Fall schnell durch die ARAG Sportversicherung geregelt. Verursachte Schäden am gemieteten Zelt werden von der Haftpflichtversicherung aber nur dann erfasst, wenn dies vorher besonders vereinbart wurde.
Die ARAG Sportversicherung hat für diese Fälle besondere Zusatz-Angebote entwickelt, die in den Versicherungsbüros (www.ARAG-Sport.de) angefragt werden können. Der dafür notwendige Beitrag richtet sich nach der Art und Dauer der Veranstaltung sowie nach dem Zeitwert des Zeltes.
Quelle: aragvid-arag 04/04

Mein Name, Dein Name: Vorsicht bei der Verwendung von Markennamen

Viele Sportvereine bieten in Ihren Kursprogrammen beliebte Kurse wie z.B. Step-Aerobic, BOP, etc. an. Die ARAG Sportversicherung weist aus aktuellem Anlass darauf hin, dass auch bei der Verwendung von Kurs- oder Sportart-Bezeichnungen unbedingt auf geschützte Markennamen geachtet werden muss.
In der Vergangenheit mussten einige Vereine und Fitness-Studios Ihren „Tae Bo”-Kurs umbenennen, da dies ein geschützter Markenname ist und nur mit Lizenz des Namenseigentümers genutzt werden darf. Seit Ende letzten Jahres werden bundesweit Sportvereine, die in Ihrem Kursprogramm Thai-Do anbieten, mit einer Abmahnungswelle überrollt. Eine Anwaltskanzlei aus Stuttgart vertritt die Namenseigentümer, die den Vereinen mit der Abmahnung gleichzeitig einen Lizenzvertrag anbieten, um den Namen weiterhin nutzen zu dürfen. Von den Vereinen, die einen Lizenzvertrag nicht unterschreiben, wird eine sogenannte strafbewehrte Unterlassungserklärung, Schadensersatz und Rechtsanwaltsgebühren in nicht unbeträchtlicher Höhe gefordert.
Grundsätzlich kann der Namensinhaber seine Forderungen einklagen. Allerdings ist er bezüglich der Höhe des Schadensersatzes beweispflichtig.
Die ARAG Sportversicherung empfiehlt aufgrund der bereits zahlreichen Vorfälle, sich vor der Verwendung von fremden Bezeichnungen über einen eventuellen Markenschutz beim Deutschen Patent- und Markenamt (Tel: 089-21953402) zu informieren.
Sie finden weitere Informationen auf der Homepage Ihres LSB/LSV unter dem SPIND-Button. Bei weiteren Fragen können sich betroffene Vereine direkt an Ihren zuständigen LSB/LSV wenden.
Quelle: aragvid-arag 04/04

Schutzlos im Ehrenamt?

Ein Verein hatte für eine Mädchengruppe eine Ferienfreizeit organisiert. Eine Frau, die ehrenamtlich eine Betreuungsaufgabe für diese Maßnahme übernommen hatte, verunglückte dabei und ist seitdem schwer behindert. Die Erwartung der Frau auf eine Rente erfüllte sich nicht. Denn: Wer ehrenamtlich tätig ist, steht dabei nicht unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Nur Tätigkeiten, die in einem Arbeitsverhältnis verrichtet werden könnten, sind versichert. Damit fallen Arbeiten, die ein Verein von allen Mitgliedern erwarten kann, nicht unter den gesetzlichen Unfallschutz.
Bundessozialgericht vom 24.3.1998 - B 2 U 13/97 - R
Quelle: aragvid-suv 04/04

Vorstand haftet für Lohnsteuerschulden

Wenn Vereine bezahlte Sportler/Trainer als Arbeitnehmer beschäftigen, wird Lohnsteuer fällig. Die korrekte Berechnung, Einbehaltung und Abführung von Lohnsteuer ist Sache der Vereine, doch wird diese Aufgabe in manchen Vereinen recht lax gehandhabt. Riskant für die Verantwortlichen. Der Fiskus holt sich nämlich seinen Steuerausfall bei den Vereinen. Wenn dort nichts zu holen ist, sind unter Umständen sogar die Vorstandsmitglieder persönlich dran. So geschehen in einem Verein, dessen Vorstandsmitglieder mit Haftungsbescheiden erschreckt wurden. Als in der Vereinskasse Ebbe herrschte, wurden die Gehälter zwar ausgezahlt, für die Lohnsteuer war dann aber kein Geld mehr da. Richtig wäre gewesen, die Gehälter zu kürzen, um Geld für die Lohnsteuer übrig zu haben. Der Bundesfinanzhof ließ nicht gelten, dass der Vorstand alles versucht hatte, um Geld aufzutreiben und der 1. Vorsitzende sich sogar als Bürge gegenüber der Hausbank angeboten hatte. Bei der Lohnsteuer handelt es sich um Teile des Arbeitslohnes, die der Arbeitgeber nur treuhänderisch verwaltet. Deshalb gab es kein Pardon.
Bundesfinanzhof vom 25.2.1997 - VII B 190/96
Quelle: aragvid-suv 04/04

Zuviel Wind für eine Hüpfburg

Der TUS 09 feierte auf seinem Vereinsgelände wieder mal ein großes Osterfest. Mit Würstchenbuden, Tanzflächen, einem Bierpavillon und erstmals auch einer großen Hüpfburg, die natürlich bei den zahlreichen Kindern für gute Laune sorgte.
Damit war es jedoch schlagartig vorbei, als eine starke Windböe die Hüpfburg erfasste und mitsamt den Kindern umkippte. Lisa, die neunjährige Tochter des Kassenprüfers wurde dabei von der Burg geschleudert und schlug hart auf der Wiese auf. Während sie mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, kamen die anderen Kinder glücklicherweise mit dem Schrecken davon.
Drei Stunden zuvor war die Hüpfburg noch von den Organisatoren geprüft und mit Luft gefüllt worden. Allerdings hatte das Aufbauteam verpasst, die Hüpfburg gut zu befestigen, was sich später als fatal herausstellen sollte.
Zum Glück war der TUS 09 Mitglied in einem LSB/LSV und meldete den Schaden sofort beim zuständigen ARAG-Versicherungsbüro. Die ARAG Sportversicherung übernahm daraufhin die Krankenhaus- und Behandlungskosten für Lisa sowie ein Schmerzensgeld in Höhe von 7.500,00 Euro.
Lisa selbst konnte zwei Monate später wieder gesund aus dem Krankenhaus entlassen werden. Auf eine Hüpfburg will sie vorerst nicht mehr steigen.
Quelle: aragvid-arag 04/04

„Computer und Sport” für Mädchen und Jungen von 12-17 Jahren

Bildungsmaßnahmen in Kooperation mit der Sportjugend Oberbayern

Das Sport- und Jugendferiendorf des BLSV in Inzell garantiert ein vielfältiges Turn- und Sportprogramm. Diverse Hallensportarten mit Gerät- und Trampolinturnen; dazu werden auch - je nach Witterung draußen - Volleyball, Basketball, etc. qualifiziert betreut angeboten. Ebenso ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit "Spiel ohne Grenzen" sowie Disco- und Videoabend. Zusätzlich wird mit den Teilnehmern täglich 3 Stunden (aufgeteilt nach PC-Anfängern und Fortgeschrittenen) unter fachlicher Anleitung PC-Unterricht in den Standardprogrammen wie winword, excel, etc. durchgeführt. Das gemeinsame Erstellen einer Computer-"Feriendorf-Zeitung" ist das Unterrichtsziel.
Jugendbildungsmaßnahmen (für 12-16-jährige Jungen und Mädchen)
Zeit: 31. Juli - 7. August 2004 (Sommerferien) oder 7. - 14. August 2004 (je eine Woche)
Ort: Inzell/ Sport- und Jugendferiendorf des BLSV
Teilnahmegebühr: 195,-- Euro (Programm sowie Übernachtung und Vollverpflegung); Jugendliche, bei denen ein Elternteil nachweisbar arbeitslos gemeldet ist, oder Kinder von Alleinerziehenden sowie bei Anmeldung von zwei Kindern aus einer Familie zahlen diese lediglich eine Gebühr von 175,-- Euro. Je Kind fällt eine Bearbeitungsgebühr von 12,-- Euro an.
Teilnehmerzahl: Max. 20 Personen (jeweils)
Anmeldung und weitere Informationen: BAYERISCHE AKADEMIE für ERWACHSENENBILDUNG IM SPORT e.V., Geschäftsstelle: Georg-Brauchle-Ring 93, 80992 München, Tel. 089/ 15702-219, Fax 089/ 15702-218 oder -228.

Klicken Sie hier!Suchen  

 Kontakt

Bayerischer Hockey-Verband
Dieter Strothmann
Gärtnerplatz 2
80469 München
Tel.: 089-201 60 60
Tel.: 0171-416 67 18
Tel. (g): 089-53 48 50
E-Mail: info@kes-online.de


Klicken Sie hier!Inhaltsverzeichnis



BAY Aktuell | BAY Inhalt

2024 © BAYERN (BHV) • Bayerischer Hockey Verband e.V.Impressum
Bayrischer Hockey Verband e.V. • Georg Brauchle Ring 93 • 80992 München