Nr. 77 - 30. Dezember 2004
Erlös des Lokalderby HC Wacker München - MSC zugunsten der Flutopfer in Asien
Alle wollen was für die vielen Opfer in Asien tun. Der HC Wacker München auch. So werden die Damen des HC Wacker nicht nur den Erlös aus ihrem Bundesligaspiel gegen den MSC am 15. 01. 2005, 16 Uhr an die UNICEF weiterleiten. Die B-Mädchen des Vereins organisieren für das Spiel ein Riesen-Kuchenbuffet und werden zusätzlich für die Seebeben-Opfer sammeln. Die Aktion ist mit UNICEF und der Stadt München abgestimmt.
Die Sporthalle an der Gaissacher Straße wird an diesem Tag für viele Zuschauer erweitert. Ein lobenswertes Beispiel das hoffentlich viele Nachahmer findet.
Neue Serie, Teil 1:
Sponsoring für Sportvereine
Wer in der ersten Liga mitspielen will, muss die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Und die haben oft mit Geld zu tun. Das gilt für Spitzensportler genauso wie für Ihren Sportverein. Denn mit den Mitteln steigen auch die Möglichkeiten. Nur: woher nehmen? Sponsoring ist eine gute Antwort.
Braucht der Hockeyplatz einen neuen Belag? Sind Anlagen und Geräte noch auf dem neuesten Stand? Wäre es nicht schön, die Jugendarbeit auszubauen? Bestimmt haben Sie viele Ideen, wie Sie Ihren Sportverein für alte und für neue Mitglieder noch attraktiver machen könnten. Dafür müssen die Kassen gut gefüllt sein. Deshalb entdecken immer mehr Sportvereine das Sponsoring als Mittel zur Finanzbeschaffung: Eine gute Möglichkeit, um kurzfristige Aufgaben zu finanzieren, zum Beispiel den Neubau des Vereinsheims, aber auch, um langfristigen Projekten kontinuierliche Unterstützung zu sichern, zum Beispiel der Nachwuchsförderung.
Eins muss Ihnen allerdings klar sein: Sie sind nicht der Einzige, der bei Firmen oder Organisationen anklopft. Und: Dort sitzt das Geld längst nicht mehr so locker wie vor Jahren.
Damit Sie das Rennen um knappe Gelder machen, müssen Sie die Spielregeln kennen. Entwickeln Sie eine kluge Strategie. Legen Sie sich ordentlich ins Zeug. Dann winkt Ihnen als Siegerpreis ein starker Partner.
I. Was ist Sponsoring, wie funktioniert es - und wie nicht?
Das Wichtigste vorneweg: Sponsoring ist kein Mäzenatentum! Ihr Partner ist kein edler Spender, der Ihnen selbstlos Geld schenkt. Der Sponsor ist ein Vertragspartner. Für jeden Cent, den er Ihnen anvertraut, will er eine Gegenleistung sehen. Sponsoring ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
Wenn Sie sich das bei Ihrer Sponsoringarbeit vor Augen halten, haben Sie eine wichtige Hürde bereits genommen. Umso genauer Sie Ziele und Beweggründe Ihres Gegenübers kennen, desto besser können Sie darauf eingehen und ihn motivieren, sich für Ihren Verein zu engagieren.
Warum sponsern Unternehmen eigentlich?
• ihre Bekanntheit zu steigern
• ihre Produkte zu bewerben
• ihr Image zu verbessern
Gegenüber anderen Maßnahmen des Marketings und der Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) hat Sponsoring eine besondere Stärke: Es demonstriert soziale Verantwortung, Engagement und Volksnähe. So möchten Unternehmen gern von der Öffentlichkeit gesehen werden. Sie vertrauen darauf, dass sich die Fans einer Sportart mit dem Unternehmen identifizieren - und dann auch seine Produkte kaufen.
Risiken des Sponsorings
Ihr Sponsoringpartner will also handfeste Resultate seines Engagements bei möglichst geringer Investition - Sie wollen möglichst viel Geld bei möglichst wenig Einmischung. Der Interessenskonflikt liegt auf dem Tisch. Damit Sponsoring trotzdem funktioniert, müssen Sie beides unter einen Hut bringen. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die lösbar ist: Mit viel Offenheit und Kommunikation, klaren Zielen und sorgfältiger Planung.
II. Interne Organisation: Gehen Sie gut vorbereitet an den Start!
Was tun Sie als Coach einer Mannschaft, die an einem Turnier teilnehmen will? Sie informieren sich über Teilnahmebedingungen und Regeln. Sie analysieren Schwächen und Stärken des eigenen Teams sowie der Gegenmannschaft und entwickeln daraus eine Strategie. Je gründlicher Sie das tun, desto besser sind Ihre Chancen auf den Sieg.
Erfolg kann man zwar nicht erzwingen - aber planen. Das gilt auch für den Wettkampf "Sponsorengewinnung": Viele bewerben sich, aber am Ende gewinnt nur einer. Stimmen Strategie, Einsatz und Leistung, stehen die Chancen gut, dass Sie es sind!
Erstellen Sie ein Vereinsprofil!
• Sportartenprofil:
Welche Sportarten gibt es in unserem Verein? Sind wir spezialisiert oder eher ein Mehrspartensportverein?
• Mitglieder- und Besucherprofil
Wer trainiert bei uns? Wer kommt zu unseren Veranstaltungen? Familien, Singles, Studenten, Rentner, Kinder, Jugendliche - die erreichbaren Zielgruppen sind ein wichtiges Entscheidungskriterium für jeden Sponsor!
• Veranstaltungsprofil
Jubiläen, Tag der offenen Tür, Turniere, Weihnachtsfeier, Sportfest - welche Events veranstaltet unser Verein? Wann und wie oft finden sie statt? In welchem Rahmen? Wer kommt: Mitglieder, Besucher, Prominenz?
• Vereinsprofil
Was sind unsere Ziele, Leitgedanken und Werte? Wofür steht unser Verein? Wie sehen wir uns selbst - und wie möchten wir wahrgenommen werden?
Setzen Sie sich mit diesen Fragen gründlich auseinander. Das ist keine eitle Selbstbetrachtung, sondern Grundvoraussetzung für Ihre gesamte Sponsoringarbeit. Denn: nur wer seine Stärken kennt, kann sie auch verkaufen.
Definieren Sie Ihre Ziele!
Natürlich haben Sie eine Vorstellung davon, warum und wofür Sie Sponsoring brauchen. Doch je genauer Sie Ihre Ziele im Vorfeld definieren, desto größer ist Ihre Chance, sie auch zu erreichen. Ein Fußballtrainer weiß auch, dass der Ball rund ist und das Spiel 90 Minuten dauert. Gibt er sich damit zufrieden? Er überlegt genau, was er am jeweiligen Spieltag erreichen will: Reicht ein Unentschieden? Ist ein Sieg drin? Wie viele Tore brauchen wir für den Aufstieg in die nächste Liga? Das Ziel entscheidet dann über die Strategie - auch bei Ihrem Sponsoringprojekt.
Dazu sollten Sie zunächst die vier wichtigsten Fragen klären: Was, wie, wie viel, wann?
Was wollen Sie sponsern lassen?
Legen Sie genau fest, wofür Sie die Finanzierung in Anspruch nehmen wollen: Soll es eine einmalige Aktion sein, zum Beispiel für den Neubau eines Vereinsheims oder die Anschaffung neuer Sportgeräte? Oder brauchen Sie eine langfristige Finanzierung, etwa zur Förderung einer Nachwuchsmannschaft?
Wie soll das Sponsoring aussehen?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Geld- oder Sachsponsoring. Im zweiten Fall stellt zum Beispiel der örtliche Getränkehändler die Erfrischungen für Ihr nächstes Sportfest, eine Druckerei druckt kostenlos die Mitgliederzeitung oder das heimische Autohaus stellt einen Wagen als Vereinsfahrzeug zur Verfügung. Was für Sie das Richtige ist, hängt ganz von Ihren Zielen ab.
Wie viel Geld brauchen Sie?
Machen Sie einen Budgetplan: Ob neue Sprunggrube oder Kinderturnprogramm - was kostet das Projekt? Aus welchen Quellen kommt das Geld dafür (Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuschüsse etc.)? Welcher Anteil soll über Sponsoring finanziert werden?
Wann ist Schluss?
Ein genaues Timing ist das Herzstück jeder guten Planung. Es hilft Ihnen, die Entwicklung Ihres Projekts im Auge zu behalten - und Ihr Ziel im Blick! Gibt es keinen festen Endpunkt oder ist das Projekt sehr umfangreich, sollten Sie Zwischenziele- und Termine festlegen. Die dienen der Erfolgskontrolle - für Sie genauso wie für Ihren Geldgeber.
Sponsoring als Projekt
Wenn Sie sich auf Neuland wagen, ist gründliche Planung besonders wichtig. Denn es liegen ja noch keine Erfahrungswerte vor, auf die Sie sich stützen können. Hier ist Projektarbeit gefragt!
Bilden Sie ein Siegerteam!
Sponsoring ist kein Tagesgeschäft, sondern eine besondere Aufgabe. Sie verlangt viel Aufmerksamkeit. Am besten, Sie bilden ein Projektteam. Ein paar Tipps zur Mannschaftsaufstellung:
• Die Mischung machtÂ’s!
Achten Sie darauf, dass viele unterschiedliche Menschen mitarbeiten. Im Verlauf des Sponsoringprojekts fallen diverse Aufgaben an, für die ganz verschiedene Talente nötig sind. Eine gute Hockeymannschaft besteht ja auch nicht aus lauter Stürmern - auch wenn die jeweils Spitzenklasse sind. Ohne Torwart und Verteidigung ist das Spiel nicht zu gewinnen.
• Nutzen Sie Potenziale!
Vielleicht haben Sie in Ihrem Verein jemanden, der beruflich mit Marketing zu tun hat? Oder Studenten, die sich mit Recherche auskennen? Oder einfach Menschen, die offen und kontaktfreudig sind und gut auf andere zugehen können - pures Gold für die Sponsorenbetreuung!
• Führung ist zielführend!
Haben Sie Ihre Spieler gefunden, brauchen Sie einen Mannschaftskapitän, der von allen respektiert wird, der fachliche und menschliche Qualitäten für diese Position mitbringt und das Ganze koordiniert. Sonst herrscht schnell Chaos auf dem Platz.
• Erfolg braucht Zeit!
Erfolgreiches Sponsoring ist keine Eintagsfliege, sondern ein Langzeitprojekt, das gerade am Anfang zeit- und arbeitsintensiv ist. Da lohnt es sich, erworbenes Know-how und Kontakte für weitere Projekte zu nutzen. Denn einen einmal überzeugten Geldgeber zu halten ist allemal einfacher als einen neuen zu gewinnen.
• Das Team will es wissen!
Damit Ihr Sponsoringteam erfolgreich durchstarten kann, braucht es vor allem zweierlei: Information und Motivation. Sprechen Sie mit allen Beteiligten, erklären Sie genau, warum Sponsoring für den Verein und seine Mitglieder so wichtig ist.
• Spieler brauchen Spielräume!
Legen Sie die groben Ziele fest - und lassen Sie das Team dann selbstständig arbeiten (natürlich mit regelmäßiger Berichterstattung an den Vorstand und die Mitglieder). Denn nichts motiviert so sehr wie Verantwortung!
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Vereinshilfe wie Sie den richtigen Partner finden und gewinnen, welche Bedeutung ein Sponsoringvertrag hat und wie Sie Ihren Sponsor halten.
Quelle: ehrenamt-im-sport
Rücklagen, wie hoch dürfen sie sein
Wie hoch dürfen die Rücklagen sein, die ein eingetragener, gemeinnütziger Sportverein bilden darf? In welchem zeitlichen Rahmen muss eine Verwendung stattfinden - beispielsweise für die Wiederbeschaffung eines Vereinsfahrzeugs oder Reparaturen? Wie hoch darf die Gesamtsumme sein?
Das Vermögen des Vereins muss zeitnah für die satzungsgemäßen Zwecke ausgegeben werden. So will es der Gesetzgeber und hat dies entsprechend in § 55 AO geregelt. Das betrifft alle Einnahmen wie Spenden, Mitgliedsbeiträge, Mieterträge oder auch die Überschüsse aus wirtschaftlichen Betätigungen Ihres Vereines. Vor allem kurz vor Jahreswechsel sollten Sie prüfen, ob diese zeitnahe Verwendung der Mittel noch gegeben ist oder ob ggf. Handlungsbedarf besteht.
Quelle: ehrenamt-im-sport
Gericht fordert außerordentliche Hauptversammlung
Bei der letzten Jahreshauptversammlung konnte leider kein neuer 2. Vorsitzender gefunden werden. Die Schatzmeisterin übernahm das Amt kommissarisch. Jetzt wurde der Verein gerichtlich aufgefordert, umgehend eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, um einen 2. Vorsitzenden zu wählen. Hat das Gericht Recht?
Bestimmt die Vereinssatzung, dass der Vorstand nur gesamt (durch Stimm-Mehrheit) entscheiden kann, ist die rechtliche Lage eindeutig: dadurch, dass ein Posten unbesetzt ist, ist der Vorstand nicht mehr handlungsfähig. Das Gericht hat also Recht mit seiner Aufforderung, eine außerordentliche Hauptversammlung durchzuführen.
Quelle: ehrenamt-im-sport
Werbung in der Clubzeitung durch Externe
Der Verein hat einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegen einen Teil der Einnahmen das Recht eingeräumt, in der Vereinszeitschrift die Werbeseiten zu füllen. Bildet die Überlassung der Werberechte einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb oder ist sie als steuerbefreite Vermögensverwaltung zu beurteilen?
Vereinen ist es erlaubt, sich wirtschaftlich zu betätigen (§ 64 Abgabenordnung). Wirtschaftliche Betätigung führt in der Regel zur Versteuerungspflicht. Dies ist anders, wenn sich ein Verein darauf beschränkt, aus der Verwaltung seines Vermögens Einkünfte zu erzielen. Erträge aus der Verpachtung von Werberechten (hierzu zählt auch die Anzeigenwerbung) können eine solche steuerfreie Vermögensverwaltung begründen. Es darf dann aber keine personelle Verflechtung zwischen Verein und GbR bestehen. Die GbR muss ferner auf eigene Rechnung tätig werden. Die GbR muss zudem nach außen hin erkennbar als Unternehmer auftreten und ferner einen angemessenen Gewinn aus der Tätigkeit für den Verein ausweisen (mindestens 10 Prozent). Bei der Durchführung der Werbegeschäfte ist es dem Verein nicht erlaubt, aktiv mitzuwirken. Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, dass ungeachtet der Überlassung von Werberechten an Dritte dann ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb anzunehmen ist, wenn die Werberechte nicht einheitlich übertragen werden. Mit anderen Worten: Wenn ein Verein bestimmte Werberechte selbst vermarktet und andere Dritten überlässt, wird in Folge der fehlenden Einheitlichkeit steuerfreie Vermögensverwaltung verneint.
Quelle: ehrenamt-im-sport
Mitarbeiterpflege und Mitarbeiterbetreuung
Die Pflege und Betreuung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und Verbänden bilden eine wesentliche Grundlage für eine Verstärkung der Motivation und der Bindung an die Organisation. Ehrungen sind ein Teil dieses Dankeschöns. Es geht aber auch um die "Honorierung" und Erstattung der entstandenen Kosten.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sehr unterschiedliche Motive für ihr Engagement, genauso unterschiedlich ist ihre Erwartung gegenüber der Form der Anerkennung ihrer Leistung.
Auch die kontinuierliche Betreuung während des Engagements ist eine wichtige Unterstützung, die Vereine und Verbände im Auge haben müssen. Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein läßt, vernachlässigt seine Führungsverantwortung und darf sich nicht wundern, wenn das Engagement nachläßt.
Diese Fürsorge sollte von einer Person im Verein und Verband wahrgenommen werden. "Personalmanagement" in Sportvereinen und Sportorganisationen ist ein Aufgabenfeld, das einen entscheidenden Einfluß auf die Sportentwicklung der Zukunft, im Bezug auf die Sicherung der personalen Grundlagen im Ehrenamt wie im Neben- oder Hauptamt, haben kann.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Vereinen und Verbänden sind das wichtigste Kapital der Sportorganisationen. Dieses Kapital gilt es zu pflegen und kontinuierlich zu betreuen, um den Bestand der Organisation zu erhalten.
Die Investition in das Personal ist die wichtigste Investition, die ein Verein oder Verband zur Sicherung seiner Zukunft tätigen kann!
Das "Drumherum" muss stimmen
Entscheidend für die Motivation der Mitarbeitenden ist es, dass die Atmosphäre in der Gruppe, im Team und im Kreis aller Engagierten stimmt. Alle Aktivitäten, die dazu dienen können, ein "Wir"-Gefühl der Betroffenen aufzubauen, sind hilfreich.
Das können Mitarbeiter-Treffs sein, Stammtische, Gesprächskreise, gemeinsame Ausflüge - was auch immer- wichtig ist: dass etwas gemeinsam getan wird.
So veranstaltet ein Ruderverein eine Wanderfahrt des Vorstandes mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ein Turnverein organisiert eine Fahrradtour u.a. Der Verein lädt dann natürlich zu einem gemeinsamen Essen ein. Solche Maßnahmen führen zueinander, fördern den Austausch untereinander und schaffen die Grundlage zu einer höheren Identifikation mit dem Verein oder Verband.
Kommunikation fördern
Der Austausch von Ideen, Gedanken, aber vielleicht auch von Problemen kann für den Einzelnen eine große Hilfe darstellen. Die Organisation muss, in welcher Form auch immer, dafür Sorge tragen, dass ein solcher Austausch stattfinden kann.
Dabei sollte es nicht bei einem Kommunikationskreis innerhalb des Systems bleiben, sinnvoll ist es, Netzwerke von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die Grenze des Vereins hinaus aufzubauen. Das Angebot von regionalen Übungsleitertreffs kann da hilfreich sein. Ein solcher Treff wird dann schnell auch zur "Börse" von Informationen und neuen Ideen, aber auch zu einer Grundlage der Vertretung eigener Interessen. Dass die Kommunikation auch innerhalb des Vereins z.B. durch Info-Briefe an Mitarbeiter verstärkt werden kann, sei nur angemerkt, da derartiges eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Qualifizierung fördern
Für sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Förderung des Besuchs einer Aus- und Fortbildungsmaßnahme eine besonders gern gesehene Form der Anerkennung ihres Engagements. Bei der Auswahl dieser Angebote sollte auch verstärkt auf Maßnahmen eingegangen werden, die nicht so sehr die fachliche Weiterentwicklung der Betroffenen zum Gegenstand haben, sondern die auch in besonderer Weise der Stärkung und Entwicklung der Persönlich-keit der Mitarbeiterschaft dienen. Mitarbeiter stark machen heißt, diese in ihrer Persönlich-keit zu stärken.
Rahmenbedingungen der Mitarbeit motivierend gestalten. Eine der Arbeit angemessene Büroausstattung oder Sportgerätebereitstellung sollte eigentlich selbstverständlich sein. Und wenn ein Verein etwa keine eigenen Büroräume hat, kann es durchaus einen Sinn machen, z. B. dem Schriftführer ein Faxgerät zur Verfügung zu stellen. So kann dieser von zu Hause aus seine Aufgabe etwas einfacher wahrnehmen. Ist es so abwegig daran zu denken, daß ein Verein evtl. sogar gesponsort seinen Übungsleitern ein Handy übergibt? Das vereinfacht die Kommunikation und ist zugleich eine besondere Auszeichnung gegenüber Dritten.
Zu den Rahmenbedingungen gehören z.B. auch steuerliche Erleichterungen, die aber der Verein nicht gestalten kann; allerdings sollte er die Betroffenen angemessen informieren.
Finanzielle und materielle Zuwendungen regeln
Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass ehrenamtlich Tätigen für ihren Einsatz keine persönlichen Kosten entstehen. Da diese Kosten sehr unterschiedlich sein können, müssen zwischen den Beteiligten klare Absprachen getroffen werden, wenn eine Erstattung vereinbart worden ist.
Die finanziellen Zuwendungen im Sinne eines Honorars bedürfen ebenfalls einer klaren und für alle erkennbaren Regelung. Es sollten in einem Verein keine extrem unterschiedlichen Regelungen hinsichtlich der Vergütung bestehen.
Immer ist zu prüfen, ob nicht anstatt finanzieller Absprachen andere Formen der Anerkennung abgesprochen werden können. So könnte ein Verein oder Verband über Absprachen mit Wirtschaftsunternehmen für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besondere Vergünstigungen beim Einkauf absprechen - bis hin zu Sonderkonditionen beim Kauf oder Leasing von Kraftfahrzeugen.
Ideelle Anerkennungen von Leistungen prüfen und angemessen einsetzen
Die ideelle Anerkennung von ehrenamtlichen aber im Hauptamt erbrachten Leistungen sind selbstverständlich. Es gibt eine Fülle an Formen der ideellen Anerkennung. Das beginnt schon mit der Vorstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Vereinszeitung oder auch der örtlichen Presse. Wenn in einem Vereinshaus die Bilder aller Mitarbeitenden mit Namen und Aufgabengebiet im Eingangsbereich ausgehängt sind, wird jeder auf diese Personen hingewiesen und kann Kontakt aufnehmen.
Informelle ideelle Anerkennung durch den Verein kann jede Form der Ehrung auf Vereinsebene hat ihren Sinn, dennoch sollte versucht werden, neben den tradierten Möglichkeiten zeitgemäße und personenbezogene Anerkennungen einzusetzen. Weniger feierliche Reden, dafür interessante Handlungsfelder, Gruppenerlebnisse, Fortbildungen und Fachliteratur - alles im Blick auf die Personen und deren Motivation.
Es gibt viele Möglichkeiten und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Eintrittskarten, Essenseinladung (auch für den Lebenspartner oder die Lebenspartnerin), Sportbekleidung, Kurzurlaub, Sportbekleidung, Bahn-Card u.a.
Formelle ideelle Anerkennung durch den Verein oder Verband erfolgt anhand einer "Ehrenordnung", in der festgelegt wird, wer für welche Leistungen eine Auszeichnung erhält.
Vielfach bestehen diese Auszeichnungen aus Nadeln, die dann abgestuft gestaltet vergeben werden. Es ist sicher lohnenswert, diese Ehrenordnungen einmal nach einer Anpassung an zeitgemäße Formen zu überprüfen. So legen diese Ordnungen häufig fest, wie viele Jahre vergehen müssen, um eine bestimmte Nadel in Bronze, Silber oder Gold vergeben zu können. Es muss doch möglich sein, auch kurzfristig erbrachte Engagements auszuzeichnen!
Was auch immer geschieht:
Eine Ehrung muss bezogen auf den oder die Geehrte/n öffentlich gemacht werden.
Eine Ehrung von der in der Presse nicht berichtet wurde, hat nicht stattgefunden!
Bei dieser Präsentation geht es um die Person, weniger um den Verein oder Verband.
Bei der formellen ideellen Anerkennung durch die Kommune ist zu einer guten Gewohnheit geworden, "Meisterehrungen" durchzuführen, in deren Rahmen dann auch Ehrenamtliche ausgezeichnet werden. Dieses ist eine gute Gelegenheit, Anerkennung in einem größeren Rahmen auszusprechen. Allerdings müssen Vereine auch von diesen Möglichkeiten Gebrauch machen. Im Vorfeld derartiger Veranstaltungenwerden die Vereine durch die Kommune aufgefordert, entsprechend zu ehrende Personen zu benennen. Eine solche Chance sollte nicht ohne Not vertan bleiben.
Auch die verschiedenen Formen der formellen, ideellen Anerkennung der Staatsregierung bezüglich der persönlichen Leistung ihrer Bürgerinnen und Bürger ist in eigenen Landesgesetzen oder entsprechenden Erlassen festgeschrieben.
Die formelle ideelle Anerkennung durch die Bundesregierung wird durch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erteilt.
Zielgruppen sind:
• Personen deren Leistungen im Bereich der politischen, der wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienen (1951)
• Personen mit besonderen Verdiensten um die Bundesrepublik Deutschland (1955)
• Personen mit besonderen Verdiensten im Bereich der mitmenschlichen Hilfe unter persönlichem Einsatz (1955)
Der "Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland" (Bundesverdienstkreuz) wird in mehreren Stufen vergeben. Anträge über die Vergabe an Auszeichnungen und Ehrungen durch die Kommunen, das Land und die Bundesregierung können von jedem Bürger oder jeder Bürgerin gestellt werden, allerdings nicht für sich selber. Vereine und Verbände sind gut beraten, wenn sie von diesen Anerkennungsmöglichkeiten auch wirklich Gebrauch machen.
Es ist nicht zu verkennen, dass bei sehr vielen engagiert tätigen Personen eine Auszeichnung dieser Art ein besonderes Gewicht hat. Darüber hinaus soll auch einmal deutlich gemacht werden, dass durch eine solche Verleihung in feierlichem Rahmen vielfach den Angehörigen der so Geehrten deutlich vor Augen geführt wird, welches Gewicht das Engagement des oder der Betroffenen hat. Dann wird so mancher Verzicht erträglich.
Um die verschiedenen Ehrungen, die für ein Vereinsmitglied eintreten können, überschaubar zu halten, ist es sinnvoll, im Verein eine Ehrungskartei anzulegen. Damit erspart man sich peinliche Versäumnisse oder auch unangenehme Doppelungen.
Nachbetreuung ausgeschiedener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihre Aufgabe aus welchen Gründen auch immer niedergelegt haben, gehören auch weiterhin in das Blickfeld. Das Dankeschön für die aktive Zeit sollte ein wenig dauerhaft sein. So können der Geburtstagsglückwunsch oder die besondere Einladung zu einer Vereinsfeierlichkeit Signale der Zusammengehörigkeit sein.
Der Empfänger registriert, dass man noch an ihn und seine Verdienste um den Verein denkt und gewinnt so einen positiven Eindruck, den er dann wiederum anderen gegenüber darlegt.
So wird auch um Mitarbeit geworben!
Personalmanagement im Verein und Verband
Personalplanung in Verein und Verband hat besondere Erfolgschancen, wenn sie an einer Stelle im System verfolgt wird. Nur so kann planvoll, systematisch, gezielt und dauerhaft Personalentwicklung angelegt werden.
Mitarbeiterbetreuung ist Personalmanagement im Verein. Eine Person, die diese Aufgabe in einem Verein übernimmt, muss mit vielen Funktionsbereichen im Verein zusammenarbeiten: Sportbetrieb, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung, Mitarbeiterbetreuung und auch Mitarbeiterberatung, Mitarbeitergewinnung.
Die Aufgaben lassen sich auf auf vier Funktionen beziehen:
• Information
Weiterleitung aller für Mitarbeiter wichtigen Informationen an diese Information des Vorstandes über die Mitarbeitersituation
• Koordination
Organisation von Projekten der Arbeitserleichterung
Maßnahmen der Verbesserung der Kommunikation
Maßnahmen der Anerkennung des Engagements
• Betreuung
Beratung und Betreuung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Verhinderung von Überlastungen Einzelner
Konfliktklärung
Betreuung ausgeschiedener Mitarbeiter
• Planung
Bedarfsplanung erstellen und laufend aktualisieren
Projekte der Mitarbeitergewinnung vorbereiten und durchführen
Koordination der Öffentlichkeitsarbeit
Der Aufgabenbereich "Personalmanagement" muss für jeden Verein oder auch Verband im Einzelnen beschrieben werden, da die jeweilige Situation eine andere ist. Wichtig ist es nur zu erkennen, daß eine derartige Funktionsstelle geschaffen wird. Dabei ist bei größeren Systemen durchaus die Überlegung am Platz, eine kleine Arbeitsgruppe mit einer solchen Aufgabe zu betrauen.
Quelle: VIBSS
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr
Die Verbandsleitung wünscht allen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr. Wir möchten uns an dieser Stelle besonders bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Verband, den Bezirken und Vereinen bedanken. Ein besonderer Dank gilt unserem bayerischen Webmastern und dem Webteam des VVI. Ohne sie könnten wir unsere Arbeit nicht so effektiv gestalten und Sie schnell und ausführlich informieren.
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