Bayerischer Hockey-Verband

Nr. 86 - 03. März 2005

Homepage und Newsletter:
Der Bayerische Hockey-Verband im Internet

Der Bayerische Hockey-Verband hält im Internet zahlreiche Angebote bereit. Zur Verfügung stehen unter www.bayernhockey.de aktuelle Nachrichten und Ergebnisdienste, Termine, Turniere, Vereinstipps, Archiv und ein immer umfangreicher Downloadbereich. Homepage und Newsletter sind - dank ihrer sehr guten Nutzung - zu beliebten Plätzen für gewerbliche Werbung geworden. Vereine, die Kontakte zu Werbepartner vermitteln, erhalten 50 Prozent des Erlöses
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Für Rückfragen: BHV-Referent für Öffentlichkeitsarbeit Robert Menschick, Tel. 0931/663680, Robert.Menschick@t-online.de

Immer mehr Kinder sind Bewegungs-Legastheniker
Besonders Stadtkinder sind Meister im Aussitzen

Bewegungsfreudige Kinder setzen sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander und gewinnen Sicherheit im Umgang mit den eigenen körperlichen Fähigkeiten.
Stadtkinder sammeln derlei Erfahrungen zunehmend seltener. An die Stelle eigenen Erlebens treten so genannte Sekundärerfahrungen. Mangelnde Bewegung begünstigt nicht nur psychosoziale Defizite, sondern auch körperliche Entwicklungsstörungen:
20 bis 40 Prozent der bewegungsarmen Kinder sind übergewichtig. Haltungsschäden treten vermehrt auf. Ein Drittel der Grundschüler leidet unter Rückenschmerzen. Zehn Prozent klagen über Übelkeit, Schlaflosigkeit oder Konzentrationsschwächen.

Reizverarmung stört Sinnesausbildung und Motorik

Die Ausbildung motorischern und koordinativer Fähigkeiten ist ein komplexes Geschehen. Besonders wichtig ist die Sinneswahrnehmung des sensomotorischen Systems. Bewegung und Wahrnehmung fördern die Synapsenbildung im ZNS. Reizverarmung führt zu Mängeln in der Sinnesausbildung wie auch Motorik.
Bewegungsarmut begünstigt zudem Aggressionsstaus, behindert soziales Lernen und schränkt die Konzentrationsfähigkeit ein. Besorgt beobachten Wissenschaftler bei Kindern, dass sich deren Koordinationsfähigkeiten zunehmend verschlechtern. Unter den Sechs- bis Siebenjährigen erreichen bis zu 53 Prozent die Normwerte, wie sie 1974 festgelegt wurden, nicht mehr.
Besonders betroffen sind Kinder, die in Städten aufwachsen. Sie weisen zu 30 Prozent motorische Defizite auf, gegenüber zehn Prozent unter "Landpomeranzen". Auch Kinder aus so genannten besseren Verhältnissen genießen Vorteile im Hinblick auf die Entwicklung koordinativer und motorischer Fähigkeiten.
Quelle: Ärztliche Praxis

Ehrenamtliche Tätigkeit lohnt sich

Arbeitsmarkt schätzt ehrenamtlich erworbene Kompetenzen

Für freiwillig und informell erworbene Kompetenzen eröffnet sich vor dem Hintergrund des aktuellen gesellschaftlichen Wandels eine neue Rolle: wenn wir den Auswirkungen und Anforderungen einer Globalisierung der Arbeitsmärkte und dem Virtualisieren von Kommunikation gerecht werden wollen, braucht es - wie Ulrich Beck es nennt - eine neue Form des Denkens, das reflexive Denken, und offensichtlich Kompetenzen, die über die formalen Bildungsabschlüsse hinaus reichen, die vielseitig nutzbar, vernetzt und nachhaltig sind. Darüber hinaus gibt es ein gewachsenes Bedürfnis nach Wertorientierung, das sich insbesondere in dem gesellschaftlichen Interesse an freiwilligem Engagement niederschlägt.
Aus den Blickwinkeln von vier unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren hat sich diese Studie mit der Wertung und Anerkennung nicht-formell bzw. informell erworbener Kompetenzen befasst, sowie mit der Frage, ob und wie diese Kompetenzen mit einer Arbeitsmarktrelevanz in Verbindung stehen.

1. Für Unternehmen sind die sozialen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter/innen ausschlaggebend, insbesondere ihre kollegialen, team- und lösungsorientierten Qualitäten, wenn es um erfolgreiches Arbeiten in einer lernenden Organisation geht. Lebenslanges Lernen wird daher erwartet, aber auch Lernen aus dem persönlichen informellen Sektor. Lebensweltorientierung, Umfeldbezug, aktive soziale Verantwortung sind mehr als nur schmückendes Beiwerk zum Image von Unternehmen. Dort, wo diese Aspekte im Leitbild oder der Betriebsverfassung (Bsp. Schering AG) verankert sind, entstehen auch Engagement- und Lernbereiche für die Mitarbeiter/innen, die vor allem positive Rückwirkung auf die Identifikation mit dem Unternehmen sowie ihren persönlichen und beruflichen Werdegang haben. So entwickeln sich synergetische Prozesse für die Produktivität des Unternehmens, für das Arbeitsklima und die individuellen Mitarbeiter, die den Gefahren einer einseitig betriebswirtschaftlichen Orientierung entgegen wirken. Die unmittelbar arbeitsmarktrelevanten Chancen bestehen in einer bedeutend größeren Flexibilität des einzelnen Mitarbeiters aufgrund seiner breiteren, da auch nicht-formell erworbenen Kompetenzbereiche, die sich bereits positiv auf die Gestaltung seiner Berufslaufbahn auswirken können als auch persönlich stabilisierend im Sinne eines höheren Selbstwertgefühls und größerer Bewältigungskompetenz
Angesichts der sich verringernden Erwerbsarbeitsplätze und ihrer immer höheren multiprofessionellen Anforderungen ist dies kein Zynismus, sondern eine zusätzliche Brückenfunktion, die informell erworbene Kompetenzen darstellen können. Um sie für Unternehmen methodisch einsetzbar zu gestalten, ist die Einführung der Portfolio-Methode für Mitarbeiter/innen nötig sowie die Akkumulation von Kompetenzen in sog. Modulen, die international vergleichbar sein sollten. Diese Verfahren setzen allerdings eine hohe innerbetriebliche Kompetenz für Organisationsentwicklungsprozesse voraus. Als Bilanz war deutlich, dass die Unternehmen den Nutzen von informell erworbenen Kompetenzen erkannt haben, allerdings zu internen Lösungen neigen. Der entscheidende gesellschaftliche Schritt liegt deshalb in der Kooperation zwischen - qualitativ und inhaltlich - kompatiblen Partnern aus Wirtschaft und sozialen Organisationen bzw. Projekten und ist als solcher - mit einigen ausländischen Beispielen vor Augen - in Deutschland noch zu tun.

2. Für das Arbeitsamt sind soziale Kompetenzen von Arbeitslosen bzw. -suchenden durchaus interessant, aber es fehlt noch an geeigneten Methoden und Instrumenten, diese formal nachzuweisen und so in den Prozess der Arbeitsvermittlung einfließen zu lassen. Die Idee eines Qualifikations-Passes wurde auch aus Sicht des Arbeitsamtes daher begrüßt.
Als besonders vielseitige Kombination für den Kompetenzerwerb Arbeitssuchender ist aus der Erfahrung eines Arbeitsamtes deren Beschäftigung in sozialen Organisationen und Projekten: dort wird gesellschaftlich sinnvolle Erwerbsarbeit gekoppelt mit individuellem sozialen Lernen und damit das Kompetenzprofil des Beschäftigten entscheidend verbreitert. Insgesamt streben die Arbeitsämter eine stärkere Förderung der Eigeninitiative der Arbeitslosen an und unterstützen dies mit ausgefeilten Coaching-Programmen, Bildungsbörsen und zielgruppenspezifischen Beratungsteams, die z.T. auch vor Ort (Universitäten) präsent sind.
Der Aspekt der Förderung und Dokumentation nicht-formell erworbener Kompetenzen sollte daher in sozialen Organisationen deutlicher herausgestellt und mit einem Managementansatz unterstützt werden. Dies würde einmal mehr den gesellschaftlich besonderen Wert von sozialen Organisationen hervorheben.

3. Kleinere und klar strukturierte Formen sozialer Organisationen scheinen besonders geeignet für die Förderung informell erworbener Kompetenzen. Dies wurde am Beispiel der Zusammenarbeit zwischen der Freiwilligenagentur und einer sozialen Organisation in Berlin deutlich. In der sozialen Organisation (Verein, Initiative, Projekt etc.) wird die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Ausschnitt gesellschaftlicher Wirklichkeit inhaltlich, fachlich, methodisch und alltagsnah betrieben. Dies sind die Lernebenen der Freiwilligen, die sie ermächtigen, sich als aktive Bürger/innen vernetzt, nachhaltig und kompetent zu engagieren und sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Nutzenverteilung bzw. der Transfereffekt zwischen Engagement- und Persönlichkeitsentwicklung ist optimal, die Perspektive dieses freiwilligen Lernens entspricht der hier eingeführten These zum "Optionalen Kompetenzerwerb": ein selbstverschriebener Prozess des Lernens durch praktisches Engagement im Sinne des Vorgehens der "Aktionsforschung" nach Lewin, um vielseitiger, flexibler und erfahrener auf veränderte Kompetenzanforderungen reagieren zu können, als dies über formale Lernabschlüsse allein der Fall wäre.
Die Aufgabe von Freiwilligenagenturen besteht in der Umkehrung dominanter Werte und Normen. Hier werden die Interessierten mit Kompetenzen konfrontiert, die nicht ursächlich aus einer formalen Qualifikation stammen müssen, sondern aus dem gesamten Lern- und Entwicklungsprozess einer Person. Diese ganzheitliche Würdigung und Unterstützung der Person führt zu einer Klärung und Stärkung der Motivation sowie zu einer deutlichen Betonung der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Zusätzlich sorgt die Methode der Gruppenberatung von Freiwilligen dafür, dass sie von Beginn ihres Engagementweges an in einen sichtbaren gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet sind. Empowerment und Faszination über die vielfältigen Engagementmöglichkeiten sind daher die Ergebnisse einer gelungenen Beratung von Freiwilligen, sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu "posttraditionalen Gemeinschaften" (Keupp) für den einzelnen und ermöglichen eine unmittelbare Umsetzung des freiwilligen Engagements, unterstützt von den Lernstrukturen in der ausgewählten sozialen Organisation.
Voraussetzung dafür ist eine ausgereifte Kooperationskultur: Freiwilligenagentur und soziale Organisation brauchen gemeinsame Standards für ihre Qualitäts- und Wertesysteme. Dies spricht dafür, neue übergreifende Werte- und Qualitätsgemeinschaften im NPO-Sektor zu schaffen, die sich dem Credo reflexiver Modernisierung und der Förderung reflexiven Lernens und Denkens verschreiben.

4. Die Aussagen von Freiwilligen bestätigen einen hohen Grad an Bewusstsein für den zweiseitigen Lernprozess in einem freiwilligen Engagement: einerseits geht es ihnen um ein wertorientiertes Veränderungsinteresse die gesellschaftliche Realität betreffend, andererseits geht es um persönlichen Spaß, Neugier, Nutzen und Gewinn aus dieser Tätigkeit. Die "optionale" Seite ihres Kompetenzerwerbs ist sehr ausgeprägt und hängt eng mit erwarteten persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten zusammen, auch um ihre Ziele für ihre berufliche Karriere zu befördern. Das freiwillige Engagement zieht sich daher als großer Roter Faden durch die Lebenslinie, der Übergang von familiärer zu der Hilfe für Dritte bzw. zu einem gesellschaftlichen Engagement ist in der Phase des volljährig Werdens bewusst vollzogen worden. Die daraus resultierende Lebenslinie des informellen Kompetenzerwerbs unterstützt alle Entwicklungsschritte. Besonders hilfreich erweisen sich die informell erworbenen Kompetenzen im Umgang mit "schwierigen" Menschen, mit nicht frei gewählten Kontakten und Aufgaben sowie in moderierenden und leitenden Freiwilligen-Funktionen bis hin zur Beratung von Organisationen.
Ganz im Gegensatz zu ihren formalen Lernerfahrungen betonen die Freiwilligen den durchweg höheren Gewinn aus ihrem Engagement gegenüber ihrer persönlichen Investition. "Gewinn" steht hier nicht einseitig oder funktional zur Debatte, sondern umfasst eine sehr vielseitige Wertorientierung, die Sinn vermittelt und "emotionale Nahrung" für die Freiwilligen ist. Diese Stärkung der Person fließt wieder optimal rückwirkend in die Kompetenzentwicklung ein. Aus dieser persönlichen Erfahrung heraus betrieben die befragten Freiwilligen die Förderung ihrer Freiwilligenkompetenzen im Sinne einer Karriere, d.h. mittels Fortbildungen, Dokumentations- und Zertifizierungssystemen.

5. In der Bilanz der Untersuchung wird deutlich, dass dringend neue Leitbilder sowie entsprechende Lernformen und -methoden für Bildung benötigt werden, die eine Gleichstellung von informell mit formell erworbenen Kompetenzen erlauben. Der NPO-Sektor sollte intensiv an der Entwicklung entsprechender Nachweis-Instrumente arbeiten, die zugleich auch international nutzbar für Freiwillige sind. Schließlich ist das Credo der Wertorientierung des sog. Dritten Systems für die gesellschaftliche Zukunft und die Verbindung zwischen wirtschaftlich-technologischer und sozialer Entwicklung nicht genug in seiner Bedeutung zu unterstreichen, hängen doch von den Lernchancen eines reflexiven, nachhaltigen und systemischen Denkens viele globale Entwicklungen für uns alle ab.
Von Carola Schaaf-Derichs, Ein kurzer Überblick über eine Studie im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V./Qualifizierungs- und Entwicklungsmanagement, 1999

Freiwilligenmanagement:
Anerkennung und Anreize

Es darf auch etwas mehr sein - der richtige Umgang mit ehrenamtlichen Helfern Anerkennende Worte zwischendurch, eine Karte zum Geburtstag, nach einigen Jahren als Ehrenamtliche die goldene Vereinsnadel - Alles das gab es in ihrem Sportverein. Alles schön, alles gut. Aber das Beste kam zum Zehnjährigen: Ihr Porträt im Stadtmagazin! Ein langer Artikel, charmant und witzig. Das hatte ein Profi geschrieben! Der Vereinsvorsitzende schmunzelte über so viel Rührung. Der Aufwand, die Lokalredaktion für den Artikel zu gewinnen, hatte sich gelohnt. Und die Freiwilligenarbeit nahm einen neuen Aufschwung Â…
Ehrenamtliche sind für Sportvereine ein unschätzbarer Wert. Wertschätzung ist deshalb ein unverzichtbarer Beitrag zum Freiwilligen-Management.

Die Herausforderungen:


1. Das volle Programm an Anerkennung!

Anreize mit System: Entwickeln Sie ein differenziertes Programm für Dank, Anerkennung und spezielle Anreize.

2. Überraschungen begeistern!

Die Ehrenurkunde zum Ehrentag - es darf schon etwas mehr sein: Originelle Ideen, die zum Geehrten passen, machen deutlich: In unserem Verein wird freiwillige Mitarbeit hoch geschätzt und jeder persönlich geachtet.

3. Nutzen verdoppeln!

Schaffen Sie Anreize für freiwilliges Engagement, von denen der Ehrenamtliche, aber auch der Verein profitiert.

4. Mit Partnern geht mehr!

Anerkennung, zum Beispiel öffentliche Ehrungen, kosten Geld und Zeit. Überlegen Sie, welche Partner Sie gewinnen könnten, um den Aufwand zu teilen.

5. Das Umfeld einbeziehen!

Wer den Rücken frei hat, engagiert sich leichten Herzens. Bedanken Sie sich deshalb auch bei Familien und Arbeitgebern für ihr Verständnis.

6. Lebendige Kultur!

Pflegen Sie Dank und Anerkennung im Alltag - als persönlichen Ausdruck der gegenseitigen Achtung und Achtsamkeit.

Anregungen für Anerkennung und Anreize
Geben und Nehmen

Ehrenamtlichen gebührt Anerkennung, weil sie freiwillig Zeit opfern? Ja und nein: Annerkennung für ihr Engagement haben sie bestimmt verdient. Aber muss der Einsatz denn ein Opfer sein? Warum nicht ein Geschenk, das beide bereichert: den Beschenkten - und den Schenkenden? Geben kann eine Wohltat sein, wenn die Gabe auf fruchtbaren Boden fällt. Ein strahlendes Dankeschön ist ein Juwel. Jeder von uns hat eine grenzenlose Schatzkammer für solche Kostbarkeiten. Eine unverhoffte Belohnung kann mehr bedeuten als eine vereinbarte Vergütung. Der Mensch lebt eben nicht vom Brot allein. Anerkennung tut einfach gut. Nicht nur dem, der gewürdigt wird, sondern auch dem, der würdigt. Was von Herzen kommt und zu Herzen geht, bereichert uns.
Der schöne Nebeneffekt: Ein Verein, der nicht nur nimmt, sondern auch etwas zurückgibt, dem es noch eine wahre Ehre ist, dass Menschen sich für ihn engagieren, muss sich um Mitstreiter kaum sorgen. Allerdings steht jeder Verein zunächst nur auf dem Papier, ist nicht mehr als ein Eintrag im Vereinsregister. Erst die Mitglieder füllen ihn mit Leben. Mag eine Kultur der Anerkennung auch in der Satzung verbrieft sein - gefordert sind Menschen, sind Sie. Das gilt zuallererst - aber nicht nur - für die Führungskräfte: Kraftvolle Führung ist eine persönliche Herausforderung, viel mehr als Handeln nach Aktenlage. Sie setzt auf Menschen. Und setzt sich für Menschen ein. Erfolgreiche Anführer gewinnen Spiele, weil sie ihre Mitspieler gewonnen haben. Sie geben ein Vorbild an Teamgeist.
Eine überwältigende Aufgabe? Sie kann ganz einfach sein: Wer einen Blick dafür hat, was andere leisten, verliert Dank und Anerkennung nicht aus den Augen.

Tipps für Dank und Anerkennung im Alltag

• Dankeschön sagen
• lächeln und freundlich sein
• namentlich grüßen, auch wenn es hektisch ist
• Zeit für ein Gespräch nehmen
• anerkennende Erwähnungen für außergewöhnliche Leistungen
• "Wir haben dich vermisst!"
• unspektakuläres Engagement nicht übersehen
• eine Karte zum Geburtstag oder zur Genesung
• Kaffee und Kuchen zwischendurch
• ein Dankschreiben für den Arbeitgeber oder die Familie

Mit System, doch mehr als Standard

Eine Kultur der Anerkennung entsteht spontan im Alltag, lebt von der persönlichen Begegnung. Aber es hilft, wenn Vereinsverantwortliche die Kultur systematisch pflegen. Wenn sie sich frühzeitig Zeit nehmen, die passenden Formen für Dank und Anerkennung zu finden.
Der Schlüssel zum Erfolg: die Bedürfnisse der Ehrenamtlichen. Was tut ihnen gut, schmeichelt ihnen vielleicht? Was brauchen sie an Unterstützung und Förderung? Wie könnte der Verein sie entlasten?
Umso genauer Sie Ihre Überlegungen an die unterschiedlichen Interessen unterschiedlicher Gruppen von Ehrenamtlichen anpassen, desto eher treffen Sie ins Schwarze: Mag zum Beispiel für ältere Ehrenamtliche die Vereinsnadel am Revers Anlass für eine stolz geschwellte Brust sein, ist es für die Jüngeren vielleichtÂ… Nein, Musterlösungen gibt es keine. Nur wenn Sie herausfinden, worauf es Ihren Leuten ankommt, kommt auch Ihre Aufmerksamkeit und Unterstützung an.

Tipps für Aufmerksamkeit und Unterstützung:

• für besondere Leistungen eine besondere Anerkennung
• persönliches Engagement in Zusammenarbeit mit den lokalen Medien würdigen
• Werbeflächen für öffentliches Lob anmieten
• Ehrungen durch die Kommune veranlassen
• Räume für Begegnung schaffen
• Zeit und Anlässe für Treffen von festangestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitern
• ein Picknick
• einen Babysitter besorgen
• Ehrenamtliche einbeziehen, zum Beispiel einen Kasten für Verbesserungsvorschläge aufstellen
• ein Ticket für eine Sportveranstaltung als Dankeschön
• "Tag des Ehrenamts" organisieren
• Preisnachlässe arrangieren
• auf Unterstützung der Kommune hinwirken, zum Beispiel durch einen Ehrenamts-Pass, der konkrete Vorteile mit sich bringt

Arbeit, die Spaß macht

Dankbarkeit wird dankbar angenommen. Aber auch Anreize motivieren. Hoch im Kurs stehen Fortbildungen, die sich beruflich nutzen lassen. Wenn sie zugleich dem Verein nützen, profitieren beide Seiten.
Auch Erfahrungen, die Ehrenamtliche für den Job brauchen können, haben ihren Reiz. Projektarbeit verdoppelt ihn: Die besonderen Aufgaben in Projekten fördern nicht nur spezielle Kompetenzen - ambitionierte Projektziele stacheln auch den Ehrgeiz an. Vorausgesetzt, Sie geben Ihren Mitspielern das Heft in die Hand, lassen sie selbst entscheiden, wie sie das Spiel gestalten. Wenn der Projekterfolg dann noch ausgiebig gefeiert wird, verbreitet sich Hochstimmung - und Lust auf mehr.

Tipps für Anreize rund um die Arbeit:

• ernst nehmen, interessieren, nachfragen
• Ehrenamtliche auf Aufgaben gut vorbereiten
• Zeit nehmen
• Wünsche respektieren
• Feedback geben
• Ehrenamtliche mit den nötigen Werkzeugen ausstatten
• ein gutes Arbeitsklima schaffen
• Ehrenamtliche zu Kaffeepausen der anderen Mitarbeiter einladen
• zu Mitarbeiterbesprechungen einladen, für Erfahrungsaustausch sorgen
• Diskussionsrunden veranstalten
• Vereinsspitze und ehrenamtliche Basis an einen Tisch bringen
• Verantwortung delegieren
• Projekte und Erfolge feiern
• Ehrenamtliche als Berater heranziehen
• "Ehrenamtlichen Mitarbeiter des Monats" ausrufen
• attraktive Fortbildungen anbieten
• Kosten erstatten
• hochwertige Zeugnisse und Zertifikate übergeben
• Empfehlungsschreiben verfassen
Keine Frage: Die Tipps, die wir Ihnen hier geben können, sind nicht mehr als Pässe in den Raum. Den Weg zum Tor muss jeder Sportverein selbst finden. Der erste und wichtigste Schritt: Setzen Sie das Thema Dank, Anerkennung und Anreize auf die Tagesordnung, entwickeln Sie Ihre Erfolgsstrategie - mit täglichen Übungen und Gespür für die Bedürfnisse des Einzelnen!
Quelle: ehrenamt-im-sport

Bücher zum Thema Ehrenamt



EHRENAMT ATTRAKTIV GESTALTEN

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind der Lebensnerv gemeinnütziger Organisationen. Auch Sportvereine suchen händeringend nach Verstärkung, um wachsende Herausforderungen zu meistern.
Der Ratgeber veranschaulicht, wie Sie freiwillige Mitarbeit attraktiv gestalten. Wie Sie Anreize geben mitzumachen. Wo und wie die Vereinsführung gefragt und gefordert ist. Es zeigt Ihnen die Leitlinien für erfolgreiches Mitarbeitermanagement und stellt Ihnen effektive Instrumente und Methoden vor. Dank vieler Arbeitshilfen fällt Ihnen die Umsetzung von der Theorie in die Praxis nicht schwer.
Ehrenamt attraktiv gestalten, Praxis-Leitfaden für ein Erfolgsmodell Ehrenamt im Verein Ronald Wadsack, 221 Seiten, Planegg 2003, 24,80 Euro
Bestell-Service: Unter nachfolgender Adresse erhalten Sie Ihr Exemplar versandkostenfrei, wenn Sie sich auf das Ehrenamtsportal berufen: Vereins- und Verbands-Service, Rolf Höfling, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: 069 / 67 00-303, Fax: 069 / 67 49 06, Email: vvs-frankfurt@t-online.de.

EHRENAMTLICH HELFEN

Das Buch zur Fernsehserie ARD-Ratgeber Recht ist der ideale Einstieg ins Ehrenamt.
"Ehrenamtlich helfen" ist eine Orientierungshilfe für Menschen, die sich engagieren wollen und solche, die bereits engagiert sind. Die Lektüre gibt praktische Tipps für den Einstieg in bürgerschaftliches Handeln. Sie vermittelt solides Grundwissen zu rechtlichen und organisatorischen Fragen.
Karin Stiehr, Ehrenamtlich helfen, 200 Seiten, Bezugspreis: 8,50 € zzgl. Versandkosten Bestelladresse: Vereins- und Verbands-Service, Rolf Höfling, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt am Main, Tel.: 069/6700-303, Fax: 069/674906, eMail: vvs-frankfurt@t-online.de

DSB warnt vor Missbrauch der Vereine bei Ein-Euro-Jobs

Frankfurt/Main (sid) Im Zuge der Einführung von Ein-Euro-Jobs für Langzeitarbeitslose im Breiten- und Freizeitsport reagiert der Deutsche Sportbund (DSB) mit Skepsis. "Wir müssen aufpassen, dass die Anbieter solcher Maßnahmen den Vereinssport nicht benutzen, um aus den öffentlichen Zuschüssen für die Betreuung ein Geschäft zu machen. Bloße Mitnahmeeffekte müssen wir vermeiden", warnte DSB-Generalsekretär Andreas Eichler vor dem Missbrauch der Vereine.
"Stattdessen muss sich der Sport so organisieren, dass er den Einsatz und die Betreuung der Mini-Jobs höchst kompetent in Eigenregie regeln kann", betonte Eichler. Erster Ansprechpartner für die Hartz IV-Reformen und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für die rund 85.000 Sportvereine in Deutschland sollten die Landessportbünde (LSB) sein.
Der DSB-Generalsekretär geht davon aus, dass der organisierte Sport insgesamt etwa 5000 Langzeitarbeitslose auf der Basis von Ein-Euro-Jobs beschäftigen kann, vor allem im Bereich der Pflege und Instandhaltung von Sportanlagen sowie bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen.
"Höher dürfte die Zahl kaum werden, denn es geht ausschließlich um zusätzliche Arbeitskräfte. Ehrenamtliche Helfer und junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr dürfen nicht verdrängt werden", stellte Eichler klar: "Daher verläuft zwischen den Vereinsinteressen und den Zielen der Beschäftigungspolitik in diesem Bereich ein sehr schmaler Grat."
Eine exakte Übersicht, wie viele der momentan auf sechs Monate befristeten Ein-Euro-Jobs seit Jahresbeginn im Bereich des DSB bereits existieren und wie das Instrumentarium vor Ort wirkt, soll die nächste LSB-Konferenz Mitte März geben. Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass vor allem die Vereine in den neuen Ländern auf Ein-Euro-Jobs setzen, während Eichler zufolge in den alten Ländern "tendenziell etwas verhaltene" reagiert werde.
Quelle: aragvid-sid 03/05

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