Dienstag, 12. Juli - Sonntag, 17. Juli in Gniezno
3. Europameisterschaft mU18
Gniezno
Ein beschauliches Städtchen beherbergt die U18-Europameisterschaft 2005
Wenn man an Städte in Polen denkt, kommt wohl nur den wenigsten sofort Gniezno in den Sinn. Deswegen ein paar kurze Anmerkungen zu dem kleinen beschaulichen Städtchen mit etwa 70.000 Einwohnern, das in diesem Jahr Austragungsort der mU18 Europameisterschaft ist und eine lange, durchaus bedeutende Geschichte besitzt.
Gniezno (Gnesen) liegt etwa 50km östlich von Poznan (Posen) und ist von dort in einer guten Stunde zu erreichen. Gniezno ist auch heute noch Polens Kirchenhauptstadt und gilt - wenn sich auch noch einige andere Städte um diesen Titel bemühen - als die erste Hauptstadt Polens. Angeblich fand hier der sagenhafte Gründer Polens Lech das Nest eines weißen Adlers und erhob diesen zum Wahrzeichen seines Volkes. Eine Rolle, die der weiße Adler bis heute nicht abgegeben hat. Historisch bewiesen ist, dass im Jahr 997 der erste Bischof von Prag der heilige Adalbert (polnisch: Wojciech) von Gniezno aufbrach, um die Pruzzen zu bekehren, wobei er allerdings den Tod fand. Nachdem man den Leichnam zurückgefordert hatte, kam im Zuge einer Wallfahrt Kaiser Otto III nach Gniezno und setzte er Boreslaw dem Tapferen die Krone auf und bestätigte damit Polen als unabhängiges Königreich.
Weithin sichtbares Wahrzeichen von Gniezno ist der Dom (Foto), dessen Grundsteinlegung auf das Jahr 965 zurück geht. Der gotische Backsteinbau ist eines der schönsten und wertvollsten Denkmäler Polens. Hierin finden sich Reliquien des heiligen Adalberts und viele einmalige Kunstschätze, wie etwa zwei prachtvolle Bronzetüren aus dem Jahr 1170, eine Marmorplatte von Veit Stoß oder einem einzigartigen Archiv von Handschriften des Mittelalters. Neben dem Dom laden im Stadtzentrum noch weitere Kirchen zur Besichtigung ein: die Dreifaltigkeitskirche (Sw. Trojcy), die nach einem Feuer zum Teil im Barockstil wiederaufgebaut wurde (gleich daneben die einzigen erhaltenen Reste der Stadtmauer), die Franziskanerkirche und im Norden die Kirche des heiligen Johannes. Sie geht zurück auf eine Gründung der Templer. In ihrem Altarraum haben sich Fresken aus dem 14. Jahrhundert erhalten.
Das Hotel der deutschen Mannschaft (Foto) liegt mitten in Zentrum Gnieznos, an der Boleslawa Chrobrego, die größtenteils Fußgängerzone ist. Im gleichen Hotel hat sich auch das Team Hollands einquartiert. Von hieraus lassen sich alle Sehenswürdigkeiten, Geschäfte, Restaurants und Bars bequem zu Fuß erreichen. Das Stadion liegt im Nordosten der Stadt an einem Badesee, den Transport dorthin übernehmen Busse des polnischen Hockeyverbandes.
| |
« AKTUELLES
|