Andreas Knechten zum neuen DHB-Vizepräsidenten Jugend gewählt
19.03.2021 - „Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass so viele Vereine bei dieser ersten digitalen Variante des Bundesjugendtages anwesend waren“, sagte Andreas Knechten. In der Spitze waren 126 Teilnehmer*innen online. Mehr als 800 Stimmen brachten die Delegierten in die Online-Votings mit, die einwandfrei funktionierten.
Nach der Eröffnung des 58. Bundesjugendtages durch Anette Breucker und der Feststellung der Stimmen wurde über die Genehmigung des Jahresabschlusses und die Entlastung des Bundesjugendvorstandes abgestimmt. Anschließend wurden die Kandidat*innen für den Bundesjugendvorstand kurz vorgestellt und alle Vorschläge des Bundesjugendvorstandes ohne Gegenkandidaten mit überwältigenden Mehrheiten gewählt: der langjährige Mülheimer Bundesliga-Schiedsrichter Andreas Knechten als DHB-Vizepräsident Jugend, der ehemalige Hallen-Welt- und -Europameister Florian Woesch als Nachfolger von Felicitas Bork ins Amt des DHB-Jugendsportwarts; Johannes Anzeneder, der bisher für Sonderaufgaben zuständig war, ist neuer Referent für Internationales als Nachfolger von Friederike Haumann (ehem. Jessen). Ulrike Schmidt wurde als Referentin für Sportentwicklung und außersportliche Maßnahmen wiedergewählt. Cäcilia Hensel, die bislang kommissarisch als Referentin für Kommunikation gewirkt hatte, wurde nun in dieses Amt gewählt. Justus Roesch ist neuer Jugendsprecher, während Alina Rinke als Jugendsprecherin wiedergewählt wurde. Als Referentin für Sonderaufgaben wurde Sonja Schwede gewählt. Andreas Knechten verspricht sich von der sehr erfahrenen FIH Turnieroffiziellen eine Schulung des deutschen Nachwuchses, um bei internationalen Jugendevents irgendwann auch deutsche Technical Delegates an EHF und FIH entsenden zu können.
Einzig das Amt des Referenten für Schulhockey konnte nicht wiederbesetzt werden, nachdem Michael Wallroth (organisiert aber weiter die Jugend-trainiert-für-Olympia-Turniere) nach 17 Jahren auf dieser Position nicht mehr antrat und der für die Nachfolge vorgeschlagene Kandidat kurzfristig abgesagt hatte. Hier wird der neue Bundesjugendvorstand kurzfristig auf die Suche gehen.
Vier ehemalige Mitglieder aus dem BJV verabschiedet
Andreas Knechten verabschiedete Anette Breucker und Felizitas Bork, Rieke Haumann und Michael Wallroth mit einer Rede, betont aber auch: „Für solch emotionale Momente und für Ehrungen sind digitale Events eher ungeeignet. Ich hoffe, dass wir das später nochmal bei Veranstaltungen in Präsenz nachholen können.“
Auch von DHB-Präsidentin Carola Morgenstern-Meyer, die den Bundesjugendtag digital verfolgte, gab es direkt nach der Wahl Glückwünsche: “Ich gratuliere allen neuen Mitgliedern des Bundesjugendvorstands sehr herzlich. Und wir freuen uns im Präsidiumskreis sehr auf die Zusammenarbeit mit Andreas Knechten!”
15 Tagesordnungspunkte handelte der Bundesjugendtag in der viereinhalbstündigen Sitzung ab, dazu gehörte auch die Verabschiedung des Haushaltsplans für das Jahr 2021. Eines der meistdiskutierten Themen war die Umbenennung der Jugend-Altersklassen. Eine deutliche Mehrheit nahm den Antrag, der auf Knechtens Initiative zustande gekommen war, an. Demnach werden die Jugend-Altersklassen in Deutschland nun wie folgt umbenannt:
Mädchen D/Knaben D |
wird zu |
Weibliche/Männliche U8 |
Mädchen C/Knaben C |
wird zu |
Weibliche/Männliche U10 |
Mädchen B/Knaben B |
wird zu |
Weibliche/Männliche U12 |
Mädchen A/Knaben A |
wird zu |
Weibliche/Männliche U14 |
Weibliche/Männliche Jugend B |
wird zu |
Weibliche/Männliche U16 |
Weibliche/Männliche Jugend A |
wird zu |
Weibliche/Männliche U18 |
„Der Begriff Knaben zum Beispiel war längst nicht mehr zeitgemäß“, erklärt Knechten. „Wir passen uns damit auch den in anderen Sportarten gebräuchlichen Formulierungen an, was es zum Beispiel auch für interessierte Eltern einfacher macht, sich zu orientieren.“
Anschließend berichtete DHB-Sportentwicklungsreferent Sebastien Wörndle von der Kampagne „Wieder für Hockey“, für die sich Vereine anmelden können und Materialien für den Wiedereinstieg in den Vereinssport erhalten. Anschließend berichteten Andreas Knechten und Florian Woesch über den Ist-Zustand und die ungewisse Planung rund um die Deutsche Meisterschaft, das Bundesstützpunktturnier und Länderpokale. Joe Anzeneder berichtete von der Erarbeitung der Richtlinien zur Vergabe des Spielrechts für trans- und intergeschlechtliche Menschen, die in die Spielordnung eingearbeitet werden. Oliver Sobotta erläutert kurz die Überarbeitung der Empfehlungen für Regeln und Turnierformen im Minihockey, die er gemeinsam mit Anne Krause und Silke Fried aktualisiert hat. Weiter wurden die Ergebnisse des Workshops zur Ausbildungsentschädigung von Joe Anzenender vorgetragen und die Gründung einer Arbeitsgruppe in Aussicht gestellt. Alina Rinke und Justus Rösch berichteten von den geplanten Projekten des Hockey Jugend Netzwerks und Franziska Berker sprach über den Fortschritt im Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“ und stellte das Poster des DHBs für die „SafeSport“-Kampagne vor. Cäcilia Hensel stellte im Anschluss die Ergebnisse der AG Werte vor, bei der sie gemeinsam mit Franziska Feller und Franziska Berker ein Poster und eine Social Media-Kampagne entwickelt hat. Mit viel Hockeybegeisterung hat die Döbele Werbeagentur bei der Umsetzung geholfen.
Zum Abschluss stellte Andreas Knechten kurz die Termine des Bundesjugendrates 2022 und des Bundesjugendtages 2023 vor und beendete den Bundesjugendtag 2021.
Der digitale Kongress wurde vom ehemaligen Jugendsprecher Michael Steinmann souverän moderiert. Gemeinsam mit ihm begleitete das Kernteam um DHB-Jugendsekretärin Wibke Weisel, Jugend-Sachbearbeiterin Franziska Berker, Andreas Knechten und Anette Breucker das Event von der DHB-Geschäftsstelle aus, in der sie mit tagesaktuellen Coronatests, Masken und Abstand ein striktes Hygienekonzept befolgten. „Ich möchte mich da explizit bei Wibke und Franziska bedanken, die das exzellent vorbereitet haben. Von minimalen technischen Pannen abgesehen hat dieser Prototyp eines digitalen Bundestags sehr gut funktioniert“, betonte Knechten, der übrigens auch als Vorsitzender des Jugend-Schiedsrichterausschusses wiedergewählt wurde und die beiden Ämter parallel ausfüllen wird.
Workshops im Vorfeld
Themen die im digitalen Format des Bundesjugendtages nicht ausreichend Raum für den Austausch gehabt hätten, wurden bereits an den 3 Tagen vor dem BJT in Form mehrerer Workshops behandelt. Neben dem bereits erwähnten Workshop zum Thema Ausbildungsentschädigung standen dabei zum Beispiel zwei Stunden lang vier Mitglieder des DHB Präsidiums für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Es gab Informationen zum Thema Ausrichtung von Jugendveranstaltungen und Übernahme von Turnierleitung und das Hockey Jugend Netzwerk kam mit jungen Engagierten aber auch Vereins- und Verbandsfunktionären über ihre Ziele und Wünsche in den Austausch. Am Freitag brachte U21 Bundestrainer Valentin Altenburg dann die Teilnehmenden unter dem Titel „Jugendhockey unter dem Einfluss der aktuellen Corona-Situation“ ins Gespräch und wollte trotz aller Besorgnisse den Blick positiv in die Zukunft richten. Um auch den sonst für einen Bundesjugendtag so typischen überregionalen, persönlichen Kontakt und die kleinen Randgespräche möglich zu machen, trafen sich alle, die noch nicht genug vom digitalen Austausch hatten, Freitagabend zu einer Session „wonder.me“, einer Plattform, die es ermöglicht flexibel zu zweit oder Gruppen Gespräche zu führen. Auch dieses Angebot wurde sehr rege genutzt und ermöglichte hockeyfachlichen Austausch und viele nette Gespräche, wie man sie seit Monaten auch gern mal am Rande eines Hockeyplatzes geführt hätte.
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