Tagebuch 6 - 31. August 2003

Freitag, 22.8.2003

Der heutige Tag hat uns mal wieder ziemlich deutlich gezeigt, dass wir noch einen steinigen Weg zurück in die Weltspitze haben, aber einen machbaren. Dies bestätigten uns nicht nur eingefleischte Deutschlandfans, sondern Hockeyzuschauer aus den verschiedensten Nationen. Ja, dieses kleine Stückchen fehlt uns noch in vielen Situationen, aber ein Stückchen, das man sich erarbeiten kann. Lange durften wir nicht mehr gegen die Besten der Besten spielen. Richtig hungrig waren wir darauf, uns mal wieder mit den Topleuten zu messen. Jetzt war es soweit und dann bekommt man gleich dreimal mehr Gegentreffer als einem lieb sind. Bei dem nachfolgenden Herrenspiel wusste ich schon gar nicht mehr das Endergebnis unseres Spiels, denn darauf kommt es zurzeit auch nicht an, sondern dass wir uns einspielen für die Europameisterschaft und das haben wir in den zurückliegenden elf Spielen innerhalb von 25 Tagen getan. Morgen werden wir den letzten Test vor der am 1. September in Barcelona beginnenden Europameisterschaft abgeben. Die Generalprobe wird das Spiel um den dritten Platz hier in Amstelveen sein. Hoffen wir mal auf ein paar weniger Gegentore als heute und vielleicht schaffen wir es ja sogar, zu einem zählbaren Erfolg zu kommen.
Nach unserem Spiel konnten wir den restlichen Tag genießen und so verbringen, wie es uns beliebte. Viele von uns blieben noch im Stadion, da sich ein absolutes Schlagerspiel der Champions Trophy ankündigte: Indien gegen Pakistan. Und die beiden Teams hielten, was man voraussagte: ein Spiel mit allem was man braucht. Ein echter Knaller! Die Tribüne war dieses Mal mit indischen und pakistanischen Fahnen gefüllt. Eine tolle Kulisse! Schnell und torreich ging es zu und vor allem spektakulär. Pakistan führte mit 4:2 als Indien das Spiel in die Hand nahm und am Ende mit 7:4 als Sieger vom Platz ging. Rückhandschüsse in den Winkel, Eckenschlenzer mit unglaublicher Geschwindigkeit, Eins gegen eins-Situationen vom Feinsten und Action pur. Die Securityleute hatten heute alle Hände voll zu tun und nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans unaufhaltsam das Feld, um ihre Nationalhelden zu feiern. Ein echtes Leckerli für alle Hockeyzuschauer, sicherlich auch die, die sich das Spiel live bei Eurosport angeschaut haben.
Jojo hat sich heute übrigens darin versucht, den Ball vom Schusskreisrand aus über den Torzaun zu schlenzen und das nach nicht einmal einer Woche Training. Vom Kreis aus hat es zwar nicht geklappt, aber als wir ihm die Chance gaben, vom Siebenmeterpunkt aus es zu versuchen, nutzte er seine Chance und weg war der Ball, weit über den Zaun. Hut ab, Jojo, wenn Du so weiter machst, schaffst Du es doch noch in die Weltelite der Hockeyspieler.
Heute bleiben mir nicht mehr viele Worte, da ich doch ziemlich müde und erschlagen bin. Jeder liegt schon auf seinem Zimmer, die ersten Sachen sind schon in die Tasche gepackt und bald wird geschlafen, denn morgen müssen wir schon um 10 Uhr ran gegen die Argentinierinnen. Der Kopf ist leer und die Muskeln müde, obwohl sich schon von Jojo gepflegt wurden. Zeit zum Schlafen. Etwas Ereignisreiches ist heute auch nicht passiert: 07:45 Uhr: der Wecker hat viel zu früh geklingelt 09:00 Uhr: der Morgenlauf war wie immer im Park ohne Sonnenschein, sondern bei leichtem Regen 10:30 Uhr: der Mitropamann kam dieses Mal bei der Besprechung mit Süßwaren vorbei – Danke, Dieter! 12:00 Uhr: das Mittagessen war mal wieder das Selbe - wie immer! bis 13:20 Uhr: endlich haben wir es mal wieder geschafft Bohnanza zu spielen, allerdings ohne neuen Sieger – unsere Anke hat wie immer gewonnen! nach 13:20 Uhr: Abfahrt, Warmlaufen, die vielen aus Deutschland angereisten Fans begrüßen, Spiel, die restlichen deutschen Fans begrüßen, Auslaufen, Jojos Meister-Schlenzer und dann… 22:00 Uhr: rein ins Bett, den Fernseher an und den Abend genießen

Gute Nacht!
Eure Denise

Denise Klecker berichtet ...

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