Samstag, den 28.06.2003 Bernies Videostunde
Die Vor- und Nacharbeit unserer Spiele am Video-Recorder gehört wie das Müsli am Morgen zum Tagesablauf. In jeder freien Minute sitzen Bernhard Peters und Co-Trainer Stephan (Dudu) Decher vor der Glotze, um die Spielszenen so aufzubereiten, dass Videositzungen nicht stundenlang, sondern kurz und mitunter auch kurzweilig werden. Das passiert vor allem dann, wenn Originalton Ostwestfalen von trockenem Humor dazu kommt. So wie heute. Bernhard führt eine Angriffssequenz vor und sucht die Aufmerksamkeit unseres Lehramts-Referendars Benjamin Köpp, den er im Halbdunkel nicht ausmacht. "Siehste Bene, ist der überhaupt da, oder hat er wieder Konferenz?" Bene meldet gehorsamst seine Anwesenheit. "Siehste, haste schon mal einen Punkt." Bene: "Wofür?" "Für die Anwesenheit". Und so ging es munter weiter. Lob für Sebastian Biederlack, der viele Hinweise des Trainers in den letzten Spielen gut umgesetzt hat. "Ich hoffe auf weitere Lernerfolge Basti." Wir werden uns dem heutigen Spiel zu, dazu dient das gestrige der Inder gegen Argentinien als Lehrbeispiel. Peters analysiert das gegnerische Torwartspiel bei der Eckenabwehr. "Der Mann an den Schienen steht sehr weit drin." Und zur argentinischen Abwehrformation, die es den Indern gestern sehr leicht gemacht hat. "Die Argentinier haben gestanden wie Schalke 04, alle innen, alle innen. Und auf der Außenbahn kannste Schafe züchten." Als er das Kennzeichen der argentinischen Abwehr als W-Formation charakterisiert, kommt Unruhe auf und die Sprache auf einen Zwischenfall am Rande gestern, als der TD (so die gebräuchliche Abkürzung für den Turnierleiter, in diesem Fall der Franzose Alain Renaud, früher herausragender internationaler Schiedsrichter) den deutschen Kapitän Florian Kunz am Schlägerwechsel vor der Ecke hindern wollte. Diese Praxis ist seit diesem Jahr erlaubt. Die Spezialisten, so wie Florian Kunz mit seinem Brabo-Flitzebogen, eilen zum Spielfeldrand, wo seitdem dem Ersatztorhüter eine besondere Rolle zukommt. Die des Caddys für den Eckenschützen. Mit gekonnter Basketballsperrtechnik hinderte Bernhard Peters den Franzosen am Zugriff. "Und was hast Du dem Franzosen dann gesagt?" wollte die Mannschaft wissen. "Er soll mir das Regelbuch bringen, wo das steht, das dieser Wechsel nicht gestattet sei. Darauf warte ich noch." Heute morgen hat sich Renaud bei Mannschaftskapitän Florian Kunz entschuldigt. Auch er war nicht ganz auf der Höhe der sich regeländernden Hockeyzeit. Gegen Ende der Sitzung meldete sich auch wieder Shneez mit einer sarkastischen Anfrage zu Wort, was er denn heute Mittag speisen könne nach seinen Magen-Darm-Beschwerden von gestern, die ein Spielen unmöglich machten (Eimer hing nur noch über dem gleichnamigen) und Eike Duckwitz kurzfristig zu einem Heimspiel-Einsatz brachten. "Vielleicht Meerrettich mit Ei, könnt ihr den Meerrettich noch eine Stunde vorher in die Sonne stellen!" "Shneez geht es wieder besser", die Sofortdiagnose vom Zimmergenossen Hupe. So hoffen wir auf seinen Einsatz heute Nachmittag, sonst muss der "General" wieder ran. Für den heute spielenden Witti wird Björn Michel pausieren. Die Mannschaft brennt auf dieses Spiel und will die Inder für das harte Spiel vom Mittwoch auf ihre Weise bestrafen: mit Straftoren. Möge die Vorstellung gelingen. |
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