Sonntag, den 23.03.2003


Wenn der Vater mit dem Sohne...


...schon im süßen Alter von vier Jahren die Kreuznacher Sporthallen abklappert und der Junior ohne erbtechnisch belastet zu sein nur noch eins will: Hockey spielen. Dann muß, selbst wenn man ohne große Vorbilder, ohne Spitzenmannschaft im Verein dieser Neigung zielstrebig nachgeht, am Ende die Nationalmannschaft stehen. Talent und Athletik vorausgesetzt. Gestern Abend, 17 Jahre später, war es soweit. Niklas Meinert, ehemals Bad Kreuznach, jetzt Student für Wirtschaftsinformatik in Mannheim, absolvierte vor 1200 Zuschauern in der Schwüle des malayischen Ipoh sein erstes Länderspiel. Schade, dass Vater Klaus Meinert dieses Mal nicht dabei sein konnte. Denn sonst lässt der Hockeyautodidakt, der den Sohn in Kreuznach zusammen mit Karl-Heinz Ackermann trainiert hat, keine Gelegenheit der Weiterbildung und der Anteilnahme an der Karriere des Sohnes aus. Selbst bei Lehrgängen schaut er zu. In der Jugend B wechselte Meini dann zum Dürkheimer HC, wo Matthias Bechmann (ja, der Bruder) und Uli Weise (noch ein Bruder, die Hockeyfamilie) sein Talent entwickelten. Zusammen mit Heiner Dopp, dem pfälzischen Landestrainer. Zielstrebig ging Niklas seinen Weg, war von Anfang an bei fast allen Jugendländerspielen dabei und absolvierte bisher ca. 90 Jugendländerspiele. "Immer auf dem Podest, aber nie ganz oben", so charakterisierte der langjährige Junioren-Zimmergenosse Uli Bubolz seinen Partner. Im Verein sah es natürlich etwas anders aus, Deutscher Meister der Jugend und der Herren 2000 mit dem Dürkheimer HC, Europacup-Sieger in der Halle dazu. Nach dem Abitur gab es ein einjähriges Intermezzo beim MSC in München, aber die dortigen Univerhältnisse sagten dem in den Nationalmannschaften als Stürmer eingesetzten, daheim eher im Mittelfeld agierenden Pfälzer nicht so zu. Zurück nach Mannheim und zum DHC. Und nun das erste Länderspiel und gleich gegen Pakistan. "Ich war schon ein wenig aufgeregt gestern, aber dann als es losging, war es schon ein cooles Gefühl. In dieser Mannschaft, und dann der Sieg nach einem heiß umkämpften Spiel. Klasse." Olympia 2004 ist sein großes Ziel. Wenn man seinen bisherigen, geradlinigen und zielstrebigen Weg betrachtet, kann man sich vorstellen, dass Meini in Athen vielleicht auch ganz oben auf dem Treppchen stehen wird. Seit gestern trägt er schon einmal das Hemd mit der Rückennummer 16, des einzigen deutschen Spielers, der Olympiasieger und Weltmeister geworden ist. Von der neuen Saison an auch sein Spielertrainer. Sein Vorbild Christian Mayerhöfer.

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

«« zurück ««


Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches.


InTEAMes -
» Es ist ernst
» Bisschen Normalität
» Kappe und Tanga
» Internet-Nachtcafé
» Debut für Niklas
» Abwehrleistung
» Zellerkind
» Reste vom restday
» Uli Bubolz
» Malaysia wartet
» Malayische Binsen
» Popstars
» Der Sultan...
» 3-out-roule
» Verlieren ist sch...


NIKLAS MEINERT

beim A-Kader-Debut ein Sieg gegen Pakistan. Das ist ein Anfang.
(Foto: Dieter Reinhardt)



2024 © VVIwww.HockeyPlatz.deImpressum