Presseberichte
Traum-Lob zum DM-Titel
HOCKEY: Berliner HC besiegt im Finale Mülheim
Mit einem Traumtor entschied der Berliner HC die deutschen B-Jugend-Meisterschaften im Hallenhockey für sich. Marian Schole lupfte den Ball im Finale aus sechs Metern über den verdutzten Keeper aus Uhlenhorst Mülheim und setzte mit dem 6:4 den Schlusspunkt unter ein packendes Endspiel.
Die Berliner hatten sich von einem hohen 0:3-Rückstand schon nach sechs Minuten nicht aus der Ruhe bringen lassen, verkürzten bis zur Pause auf 2:3, ehe sie beim 5:4 zwei Minuten vor dem Abpfiff das erste Mal in Führung gingen. Der faszinierende Showdown war das i-Tüpfelchen auf eine rundum gelungene Meisterschaft, die die Bielefelder Turngemeinde ausgerichtet hatte. DHB-Präsident Christoph Wüterich war "angenehm angetan" von der reibungslosen Organisation und dem "hohen Engagement der Gastgeber".
Aufgrund der guten Stimmung, die die rund 1.200 Zuschauer an den beiden Turniertagen verbreiteten, hofft BTG-Abteilungsleiter Jochen Wolff "auf eine neue Zeitrechnung für den Bielefelder Hockeysport".
Perfekter Rosenmontag
HOCKEY: Reibungslose Organisation der BTG sorgt bei der B-Jugend-DM für ausgezeichnete Stimmung
„Frag mich“, steht auf den hellblauen Sweatshirts, die die Organisatoren der deutschen B-Jugend-Meisterschaft im Hallenhockey von der Bielefelder Turngemeinde (BTG) tragen. Damit die Hemmschwelle noch weiter sinkt, trägt jeder fleißige Helfer auch noch seinen Vornamen auf der Brust. „Die Leuten sollen sich wohlfühlen“, sagt Jochen Wolff.
Der Chef der BTG-Hockey-Abteilung hat, um einen reibungslosen Ablauf der zweitägigen Titelkämpfe zu garantieren, ein 50 Mann starkes Team um sich geschart, das den rund 1.200 Zuschauern ihren Aufenthalt in der Sporthalle der Carl-Severing-Schule so angenehm wie möglich machen soll. Mirko Klumpp (15) und Matthias Wolf (16) sind zwei Jugendliche, die sich seit Freitagabend fast rund um die Uhr für „ihren Sport“ engagieren.
Dabei verpassten die beiden B-Jugendlichen als Fünfter der Qualifikationsrunde des westfälischen Hockeyverbandes nur knapp die Teilnahme an der Endrunde, aus der der Berliner HC nach einem packenden Finale gegen Uhlenhorst Mülheim mit 6:4 als neuer Titelträger hervorgegangen ist (Ergebnisse siehe links). „Das wäre schon sehr cool gewesen, hier vor heimischer Kulisse spielen zu dürfen“, gesteht Stürmer Mirko Klumpp: „Wir hätten mit denen schon mithalten können.“ Verteidiger Matthias Wolf meint: „Wir sind zwar technisch noch nicht auf so einem hohen Niveau, aber wir können kämpfen.“
„Das ist das
Konzept der Zukunft“
Ihre Kondition müssen die Dornberger als helfende Hände im BTG-Organisationsteam an diesem Wochenende allerdings anders unter Beweis stellen. Der Parkplatz an der Halle muss bewacht, der Shuttle-Service koordiniert werden, die Zuschauer benötigen Ansprechpartner. Aber auch für die einfachen Dienste wie Bodenwischen oder Tellerwaschen ist sich keiner zu schade. „Eine deutsche Meisterschaft in Bielefeld ist etwas Besonderes“, betont Matthias Wolf mit Inbrunst – wohl wissend, dass er Zuhause mit einer ähnlichen Schlagzahl niemals im Haushalt helfen würde.
Der aufopferungsvolle Einsatz der BTG macht sich bezahlt. Fast jeder Kapitän der teilnehmenden Mannschaften hebt bei der Siegerehrung die „hervorragende Organisation“ hervor. Auch Walther Lonnes hat einen „guten Eindruck“ von der Veranstaltung, obwohl dem Präsidenten des Westdeutschen Hockeyverbandes zu wenig Bielefelder in Halle sind. „Aber das kann man der BTG ja nicht anlasten, sie hat die Titelkämpfe optimal rübergebracht.“
Auch Ex-Nationalspieler Heiner Dopp spricht von einer „gelungenen Veranstaltung“. Der Hockey-Heroe aus den 80er Jahren ist zwar mit seinem Team, dem TG Frankenthal, und dem erreichten fünften Platz nicht ganz zufrieden, glaubt aber, dass „die Bielefelder bei so viel Einsatz ihr Umfeld für den Hockeysport begeistern werden“. Dopp selbst lebt es vor. Als hauptamtlicher Trainer beim Landesportbund in Mainz kümmert er sich in seiner Heimatgemeinde Frankenthal um den Nachwuchs und hat diesen in die nationale Spitze gehoben. DHB-Präsident Christoph Wüterich, der die Stuttgarter Kickers betreut, weil sein Sohn dort den Schläger schwingt, ist begeistert von der Bielefelder Idee, junge Leute für junge Leute arbeiten zu lassen. „Das ist das Konzept der Zukunft“, freut er sich über die ausgelassene Stimmung.
Helau- und
Alaaf-Stimmung
Für die sorgten in erster Linie die Anhänger der beiden westdeutschen Vertreter sowie mit Abstrichen die Berliner Delegation. Die Neusser trugen mit Vorliebe ihre Vereinsfarben Schwarz-Weiß. Die Menschen mit den auf diese Art gestalteten Kappen, Umhängen, Fahnen und Transparenten verbreiteten in der Halle einen Frohsinn, als ob sie schon mal für den anstehenden Rosenmontag proben wollten. Bei jedem Treffer ihres Teams ließen sie zum Verdruss von Mirko Klumpp und Matthias Wolf Konfetti regnen.
Die Mülheimer waren mit ihrer Samba-Kapelle erschienen, die der heiteren Neusser Helau- und Alaaf-Stimmung einen brasilianischen Touch verlieh. Es war etwas zum Wohlfühlen.
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