Samstag, 3.7.2004 Rabobank Trophy Amsterdam
China – Deutschland 1:1 (0:0)
Gerechtes Remis gegen den Asienmeister und Tabellenführer
dha - Im fünften Match der Rabobank Trophy in Amsterdam hat der deutschen Hockey-Olympiakader der Damen sein drittes Unentschieden erkämpft. Gegen den bisherigen Tabellenführer der Trophy, Asienmeister China, spielte Deutschland 1:0 (0:0). Das Hinspiel endete auch schon mit einem Remis 0:0. "Das Ergebnis wird dem Spielverlauf absolut gerecht", urteilte Bundestrainer Markus Weise. "Wir sind momentan noch nicht in der Lage, eine gegen eines der Weltspitzenteams herausgespielte Führung auszubauen oder über die Runden zu bringen. So gelingt uns zwar der ein oder andere Achtungserfolg in Form eines solchen Unentschiedens, aber noch kein Sieg gegen eine Top-Mannschaft."
Die deutsche Mannschaft hatte sich heute vorgenommen, viel in Ballbesitz zu kommen und dadurch das Match zu dominieren. Doch es gelang vor allem im Aufbauspiel zu selten, diesen Ballbesitz konsequent zu behaupten. Viele kleine Fehler und Nachlässigkeiten – sicher auch bedingt durch die hohe Zahl an Spielen in den letzten Wochen – machten da immer wieder einen Strich durch die Rechnung.
Beide Mannschaften hatten in der Defensive allerdings auch Probleme, sich aus dem einmal aufgebauten Pressing des Gegners zu befreien, so dass es schon zu einigen guten Torschussmöglichkeiten (Franziska Gude mehrmals, Natascha Keller) kam, die allerdings oft zu hektisch und unkonzentriert abgeschlossen wurden. "Wir spielen immer noch unter einem zu hohen inneren Druck, den wir uns selbst aufbauen", analysierte Weise, "das werden wir nur abbauen, wenn wir weiter auf diesem Niveau üben. Heute habe ich nicht die 100-prozentige Laufbereitschaft gesehen, wenn wir im eigenen Ballbesitz waren. Dafür stimmte hinten die 100-prozentige Opferbereitschaft in der Defensive."
Deutschlands Problem zurzeit ist das mangelhafte Erarbeiten von Strafecken. Erneut hatte das Weise-Team nicht eine einzige. Dafür klappte hinten die Eckenabwehr gegen vier chinesische Standardsituationen hervorragend. Yvonne Frank im deutschen Tor stand über 70 Minuten souverän. Als alle schon von einem 0:0 ausgingen, setzte sich Natascha Keller plötzlich am rechten Kreisrand durch und bediente Alexandra Kollmar mustergültig, die aus kurzer Distanz vor Tor zum 0:1 (54.) eindrücken konnte.
Danach bestimmte Deutschland eigentlich das Match und hatte China mit einem guten Pressing hinten eingeschnürt. Eine Unachtsamkeit in der linken Defensive ermöglichte den Chinesinnen allerdings plötzlich doch noch eine gute Konterchance, die Chen Qunqing in der 64. Minute aus kurzer Distanz zum 1:1 nutzte.
Nicht gespielt haben im deutschen Team heute Louisa Walter und Tina Bachmann. Durch das dritte Remis – bei zwei Niederlagen – konnte sich Deutschland nicht vom vierten Platz der Turnierwertung lösen. Vor dem heutigen zweiten Spiel zwischen Korea und den Niederlanden (Beginn 15 Uhr), führt noch China mit jetzt 9 Punkten vor Korea (7), den Niederlanden (4) und Deutschland (3). Am Sonntag trifft Deutschland um 11 Uhr im letzten Turniermatch auf Korea (Hinspiel 2:4).
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Torschützinnen:
54.' 0:1 Alexandra Kollmar
64.' 1:1 Chen Qunqing
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