Samstag, 26.6.2004 Rabobank Trophy Amsterdam
Niederlande - Deutschland 3:3 (1:3)
Ein Überraschungserfolg im Auftaktmatch der Rabobank Trophy
dha -
Die deutschen Hockeydamen haben im ersten von sechs Spielen bei der als wichtige Olympia-Vorbereitung bezeichneten Rabobank Trophy in Amsterdam gegen Europameister Niederlande eine achtbare Leistung gezeigt und am Ende ein 3:3-Unentschieden erkämpft. Vor allem in der ersten Halbzeit überraschte das engagiert auftretende Team von Bundestrainer Markus Weise die Gastgeberinnen, die zu den heißesten Medaillenanwärterinnen für Athen zählen. Zur Pause führten die Weise-Schützlinge durch Treffer von Fanny Rinne, Anke Kühn und Caroline Casaretto sogar 3:1, mussten in den zweiten 35 Minuten jedoch noch den Ausgleich hinnehmen.
Das deutsche Team begann ohne Respekt vor der in den letzten Jahren als „Übermannschaft“ in Europa aufgetretenen Holländerinnen. Natascha Keller setzte mit einem tollen Solo gleich in der ersten Minute Nadine Ernsting-Krienke in Szene, die ihre Chance jedoch nicht nutzen konnte. Keller selbst verzog in der 2. Minute eine argentinische Rückhand ganz knapp.
Die Niederländerinnen übernahmen erst nach knapp zehn Minuten wie erwartet die Spielkontrolle. Bis Mitte der ersten Hälfte hatte Louisa Walter, die nach Weises Plänen die ersten drei Turnierpartien bestreiten wird (dann erhält Yvonne Frank drei Einsätze), mehrere gute Gelegenheiten, ihre Klasse unter Beweis zu stellen. Schließlich waren es dann doch die Gäste aus Deutschland, die in Führung gingen. Natascha Keller bediente bei der ersten Strafecke Fanny Rinne auf der Ablage, die zum 0:1 (24.) vollstreckte.
Zwar gelang nur kurz darauf Jiske Snoeks per Feldtor der 1:1-Ausgleich (27.), doch im Gegenzug stellte Anke Kühn, mustergültig bedient von Caroline Casaretto, die alte Führung mit dem Treffer zum 1:2 (28.) wieder er. Dann traf Caroline Casaretto, die nach ihrer Bandscheiben-Operation immer besser wieder in Form kommt, sogar selbst noch vor der Pause per Strafeckenvariante zum 1:3 (32.). „Das Ergebnis ist durch die zwei von uns verwandelten Strafecken ein bisschen zu unseren Gunsten verrutscht“, kommentierte Weise später. „Holland hat fünf davon verschossen. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden, weil mein Team auch in der Druckphase der Hol-länderinnen in Halbzeit zwei extrem gut gegengehalten hat.“
Die Gastgeberinnen drängten in Halbzeit zwei mit Vehemenz auf den Ausgleich. Deutschland kam insgesamt zu keiner weiteren Strafecke, die Holländerinnen hatten am Ende zehn auf dem Konto – und kamen dadurch auch tatsächlich noch zum Remis. Erst war es Maartje Scheepstra, die im Ecken-Nachschuss das 2:3 (47.) erzielte. Und dann schoss Ageeth Boomgaardt direkt das 3:3 (54.).
Dass es nicht noch zum niederländischen Sieg reichte, lag einerseits an Louisa Walter, die noch einige gute Paraden zeigte, andererseits an der guten Gesamt-Abwehrleistung. Weise zog beim stand von 2:3 Spielmacherin Fanny Rinne nach hinten und stärkte so die Defensive. „Wir haben hinten noch einige läuferische Defizite, aber haben das ganz gut kompensiert. Nach den Erfahrungen von Bad Neuenahr bin ich selbst gespannt, wie sich die Mannschaft morgen gegen China präsentiert.“ In Bad Neuenahr hatten die Damen zwei völlig unterschiedliche Gesichter gezeigt. In den beiden Tests gegen Asienmeister China hatte das Team am einen Tag 3:1 gewonnen, am anderen 0:5 verloren. Pause bekamen heute Franziska Gude und Friederike Barth.
Im ersten Spiel des Tages trennten sich Korea und China 2:2 (1:0). Der Turniermodus sieht sechs Spiele für jede Mannschaft vor, wobei jede Mannschaft in einer Hin- und einer Rückrunde gegen alle anderen antritt. Deutschland trifft am morgigen Sonntag, 27. Juni, um 11 Uhr im zweiten Turniermatch auf China.
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« AKTUELLES
Torschützen:
24.' 0:1 Fanny Rinne (KE)
27.' 1:1 Jiske Snoeks
28.' 1:2 Anke Kühn
32.' 1:3 Caroline Casaretto (KE)
47.' 2:3 M. Scheepstra (KE)
54.' 3:3 A. Boomgaardt (KE)
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