Tagebuch 11 - 4. September 2003

Von Programmpunkten und Überbrückungszeiten

04. September 2003, 18:00 Uhr

Wir sind gerade mit unseren Bussen aus dem Stadion zurückgekehrt. Unsere Herren haben Irland mit 4:1 geschlagen und damit sind sie ihrem Teilziel Halbfinale einen Schritt näher gekommen. Kaum im Zimmer angekommen, rein in die Wohlfühlklamotten, auf das Bett geworfen und den Fernseher angeschmissen. Da steht es ja schon und das direkt auf der Startseite des Videotextes des ARD: Das Endergebnis vom Spiel Deutschland gegen Irland. Toll, dass das Fernsehen wenigstens im Teletext nicht vernachlässigt.
Der heutige Tag begann mal wieder etwas später, um 08:15 Uhr mit dem Klingeln des Weckers. Danach ging es zum Frühstück. Dort passierte eigentlich wie immer nichts Besonderes. Vielleicht sollte ich aber mal erwähnen, dass wir dort täglich das Vergnügen mit einem Keller haben, der Mr. Bean auf Grund seiner Bewegungsabläufe und seines Aussehens bestens ersetzen könnte. So tollpatschig wie er stellt er sich zwar nicht an, aber sein Anblick bringt uns immer wieder zum Schmunzeln.
Nach dem Frühstück hatten wir zur Abwechslung mal „Überbrückungszeit“ bis 10:00 Uhr, denn dann ging es zum Laufen und Aktivieren beim Polo Club. Dieses Mal wurden allerdings vor dem Lauf die Uhren verglichen, damit keiner auch nur eine Sekunde zu wenig laufen sollten und so kam es dann auch. Nach 35 Minuten Rundendrehen auf dem Klubgelände begann nach kurzem Dehnen die „bayrische Laufschule von der Copa Cabana“ unter der Anleitung von Winni Koller, unserem Arzt. Mit Sonnenbrille und Argentinischen Trikot bekleidet machte Winni die einzelnen Übungen vor und wir liefen dann hinterher. Die Erklärungen in Bayrisch haben wir sofort verstanden und seit heute wissen wir, dass ein „Fußgelenkslauf“ in brasilianischem Bayrisch „Dribbling“ heißt. Nach 20 Minuten war „Winni’s Walk“ beendet und wir konnten zurück zum Hotel gehen. Im Anschluss daran hatten wir sie mal wieder - die berühmte Überbrückungszeit, die wir vor allem mit Duschen verbrachten. Um 11:30 Uhr begann dann die Videonachbereitung vom Spiel gegen Wales in unserem Raum D. „Warum haben wir eigentlich den kleinsten Besprechungsraum hier im Hotel?“ Eine logische Antwort: „Weil der Raum „D“ wie Deutschland heißt.“ Trotzdem, etwas mehr Platz wäre schon ganz schön. Hier ist es mehr als gemütlich. Außer den 18 Spielerinnen, Markus und dem Tisch für den Beamer passt nichts mehr in die Minikammer. Na ja, es passt und wir sehen alle, das ist ja schließlich das Wichtigste. Heute hätten wir allerdings ab und zu lieber nicht so viel gesehen. Da gab es doch noch einige Mängel in unserem Spiel auf dem Video zu sehen, die wir aber hoffentlich morgen nicht mehr machen werden, denn aus Fehler wird man ja bekanntlich klug.
Um 13:00 Uhr ging es dann weiter mit gegrilltem Fleisch, Fisch, Nudeln, Kartoffeln, Salat, Kuchen usw.. Und danach – na klar, mal wieder Überbrückungszeit. Langeweile haben wir zwar in diesen Freiräumen nie, aber so was richtig Produktives kann man auch nicht machen, außer uns zu erholen. Ich und Fanny haben heute die Variante des Mittagschlafes gewählt. Um 15:30 Uhr hatten wir dann die Möglichkeit zum Stadion raus zu fahren, um die Herren anzufeuern. Das tat dann auch die gesamte Mannschaft. Und mittlerweile sind wir ja, wie zu Beginn meines Berichtes erwähnt, schon wieder im Hotel und überbrücken mal wieder die Zeit bis zum Abendessen, dann das Restaurant öffnet ja erst um 20:00 Uhr und danach… nein, mal keine Überbrückungszeit. Um 21:00 Uhr beginnt in Raum D die Spielvorbereitung auf das morgige Spiel gegen Irland (13:00 Uhr).
Den Abend werden wir wie immer ganz gemütlich ausklingeln lassen und dann geht es in das Land der Träume, denn am morgigen Freitag müssen wir wieder topfit auf dem Platz stehen.
Auch Euch einen schönen Abend, bis morgen
Eure Denise

Denise Klecker berichtet ...

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