Tagebuch 7 - 1. September 2003

   

Von Kultur, Eröffnungsfeier und dem ersten Sieg

01. September 2003, Mittagspause (15:30 Uhr)

Hallo liebe Leserinnen und Leser,
da bin ich wieder. Der gestrige Tag stand ganz unter dem Motto „Kultur“, doch bevor wir uns auf unseren Kulturtrip machen konnten, mussten wir uns erst einmal etwas bewegen.


Um 7:45 Uhr klingelte der Wecker und danach ging es ran ans Frühstücksbuffet. Wir hatten mal wieder die Rushhour erwischt. Neben uns tummelten sich auch die anderen Teams rund um’s Essen. Egal, wir hatten schließlich genügend Zeit, denn um 9:30 Uhr stand erst der nächste Programmpunkt auf dem Plan: Laufen. Dieses Mal aber nicht einfaches Dahintrotten über die Anlage des Polo Clubs, sondern mit etwas Laufschule, schnellen Läufen und ein paar Stabis (Stabilisationsübungen für Bauch und Rücken). Bei unseren Staffelläufen forderte uns Jojo gestern so richtig. Neben läuferischer Stärke wurde auch noch unsere turnerische Leistung in Form von Purzelbäumen u. ä. getestet. Nach fast einer Stunde waren wir wieder im Hotel und unter der Dusche. Und dann begann das Kulturprogramm.
„Es ging zur Gaudí“, O-Ton Carola Meyer. Zur Gaudí? Nein, hier handelte es sich nicht um einen Vergnügungspark, sondern um den Parc Güell. Dieser von Antoni Gaudí über der Stadt angelegte malerische Park, der schon Dali begeisterte, wurde von der Unesco 1984 als Weltkulturerbe unter Schutz gestellt. Der Park ist zwar nicht riesig, man braucht ca. 20 Fussminuten um einmal rum zu laufen, aber er hat wirklich nette Ecken und vor allem einiges an Architektur und Kunst zu bieten. Vom höchsten Punkt aus, den drei Kreuzen, hat man einen malerischen Überblick über Barcelona.

Sagrada FamiliaNach zwei Stunden Kultur, trieb es uns zurück zum Hotel, doch vorher ging es noch mit unseren Kleinbussen einmal um die Sagrada Familia. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche begonnen und ist mittlerweile zum Wahrzeichen der Stadt geworden.

Uns blieb allerdings nur wenig Zeit, um einen Eindruck von dem Gotteshaus zu gewinnen, leider mussten wir schon wieder zum Mittagessen. Danach durften wir uns erst einmal auf dem Bett ablegen, allerdings nur bis 16:00 Uhr, denn dann ging es schon weiter mit einer Mannschaftsbesprechung. Die dauerte zwar etwas länger als vorgehen, aber wir kamen trotzdem noch rechtzeitig zum Abendessen und zur Abfahrt zur Eröffnungsfeier. Zusammen mit unseren Herren fuhren wir zum Museu d’Art de Catalunya. Dieses liegt direkt am Placa de Espanya. Entstanden ist das gesamte Gelände rund um den 173m hohen Hausberg Montjuic 1929 zur Weltausstellung. 1992 lebte das Gelände zu den Olympischen Spielen wieder auf und wurde vollständig erschlossen. Oberhalb des Museums liegen in unmittelbarer Reichweite das Olympiastadion und nebenan direkt das EM-Hockeystadion.
Bei sommerlich warmen Temperaturen begann die Eröffnungsfeier etwas verspätet gegen 20:30 Uhr. Erst einmal wurden alle Nationen den zahlreichen Zuschauern am Zaunrand vorgestellt. Louisa, unsere Fackelträgerin, und Christoph Bechmann, unser Fahnenträger, machten ihre Aufgabe ohne Fehl und Tadel und dann durften wir endlich die Treppe hinunter schreiten und unsere Plätze einnehmen. Nachdem das spanische Team, als letztes, den Weg zu ihren Plätzen hinter sich hatte und die Flamme vollständig brannte, begannen die Reden. Zum Glück dauerten diese nicht lange. Schade war eigentlich, dass keiner der Redner es schaffte, in Englisch uns seinen Text mitzuteilen. Katalanisch, Spanisch und Französisch wurden uns geboten. Na ja, Silke übersetzte uns wenige Teile, oder wer von uns einer dieser Sprachen mächtig war, verstand ja auch ein paar Worte. Danach wurden wir Augenzeuge eines wunderschönen Licht- und Wasserspiels des Brunnens von dem Gebäude. Zur Hymne der FIH (Internationaler Hockey-Verband) wurde uns dieses wunderschöne Schauspiel geboten. Als Abschluss gab es noch eine Menschenpyramide mit 4 „Säulen“. Die obersten Kinder hielten die Fahnen der FIH, sowie die des Europäischen, Spanischen und Katalanischen Hockey-Verbandes. Die Erstgenannte der vier blieb allerdings nur wenige Sekunden sichtbar. Ohne Verletzte, zum Glück, brach die Säule zusammen.
Kurz danach war der Zauber vorbei und die Eröffnungszeremonie beendet. So konnten wir pünktlich um 22:30 Uhr zum Hotel zurückkehren und ins Bett gehen, denn heute mussten wir früh raus.
Um 7:15 Uhr mussten wir aufstehen, da unser erstes Spiel der EM schon für 11:00 Uhr angesetzt war. Um richtig wach zu werden, ging es natürlich zur Aktivierung mit Morgenlauf und dann zur Auffüllung der Kohlenhydratspeicher beim Frühstück. Um 8:45 Uhr gab es dann die letzten Instruktionen von Markus und Willi für das Spiel gegen die Ukrainerinnen. Rechtzeitig fuhren wir dann zum Stadion, um uns dort noch einmal alles genau anzuschauen und schon einmal Hockeyluft zu atmen. Wir waren kaum zu halten, doch dann wurden die Löwen endlich zum Warmlaufen losgelassen. Um 11:00 Uhr pfiffen die beiden Unparteiischen die Eröffnungspartie an. Nach 70 Minuten hat Mandy ihr erstes Länderspieltor für die Damennationalmannschaft geschossen. Das wird teuer! Doch neben ihr haben auch noch Caro, Conny, Fanny (von diesen Eckenschlenzern wollen wir noch mehr von Dir sehen – ein echt tolles Tor!), 2mal Nadine und 2mal ich per Ecke getroffen. 8:3 stand am Ende auf der Anzeigetafel. Wenn das mal kein guter Start war.
Mittlerweile sind wir ausgelaufen, geduscht und mit Mittagessen im Magen wieder in unseren Betten, um uns von dem Spiel zu erholen und uns auf das nächsten Spiel am Mittwoch gegen Wales vorzubereiten.
Heute Nachmittag geht es aber noch einmal zum Stadion. Nein, nicht zum Training, sondern zum Anfeuern unserer Jungs, die es bestimmt gegen Belgien uns nach machen werden. Wir werden sie auf jeden Fall von der Tribüne aus unterstützen und ich hoffe, ihr werdet Euer Nötiges durch Daumendrücken tun.

Bis morgen
Eure Denise


  Foto: H. Bohlscheid. Sportfoto.tv

Denise Klecker berichtet ...

EM BARCELONA - Sep.2003
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